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Dhammapada
- Autor metropolis71
- Erstellungsdatum
- Aktualisiert
Bist du ans Ziel gelangt, Brahmane, zwiefach gehend,
Dann fallen von dir ab die Fesseln; du wirst sehend.
Strom halt' tapfer auf, wirf weg die Lust, Brahmane,
Sieh alles, wie's vergeht, und schaue das Nirvana!
Ein Mönch, wenn auch noch jung, dem Buddhawort geweiht,
Der leuchtet wie der Mond, von Wolkendunst befreit.
Mit Freuden kommt der Mönch, vom Buddhawort erfüllt,
Beglückt zum Friedenshort; die Triebe sind gestillt.
Du bist dein eig'ner Herr, drum zügle selbst dich gut,
Wie mit dem edlen Roß ein kluger Händler tut.
Erforsche dich, o Mönch, und halte dich zurück,
Besonnen, selbstbeherrscht! So lebst du stets im Glück.
Befriedet heißt ein Mönch, der ruhig handelt, spricht
Und denkt, gesammelt ist, auf Weltlust nicht erpicht.
Wie der Jasmin wirft ab verwelkte Blütenzier,
So werfe ab der Mönch die Feindschaft und die Gier!
Auf diese Weise soll ein weiser Mönch beginnen:
Er sei genügsam, züchtig, mit bewachten Sinnen;
Zu Freunden mag er Reine, Tüchtige gewinnen;
Sieht bei den Gruppen er das Werden und Vergehen,
Erlangt er Freud' und Glück und wird Nirvana sehen.
Ein Mönch, gedankenstill, einsam in leerer Zelle,
Ist übermenschlich froh; ihm scheint die Lehre helle;
Wie Jhāna Weisheit braucht, so braucht die Weisheit Jhāna;
Wenn beides sich vereint, dann ist nicht weit Nirvana.
Versenk' dich, Mönch, sei achtsam, laß dich nicht zerstreuen,
Daß du nicht glühend' Eisen schlucken mußt und schreien!
Zerbrich die fünf, laß ab von fünf, fünf (bala) mußt du nähren;
Wer die fünf Bänder (khandha) löst, der kann die Flut durchqueren.
Schöpf' aus das Schiff, o Mönch, dann fährt es schnell und leicht;
Sind Gier und Haß getilgt, dann ist Nirvan' erreicht.
Ein Mönch, der Güte pflegt, vertraut mit Buddhas Wort,
Der findet Ruh' und Glück, gelangt zum Friedenshort.
Wer den beseelten Leib nicht als sein Ich betrachtet,
Um Nicht'ges sich nicht sorgt, der wird als Mönch geachtet.
Wirst du auch knapp versorgt, sei drum nicht mißgestimmt!
Die Götter loben den, der stets sich rein benimmt.
Begnüg' dich, Mönch, mit dem, was man dir gibt, und sieh
Auf andre nicht mit Neid, sonst find'st du Sammlung nie.