Magst Du erzählen, auf welche Art Du in den Kontakt mit Deine Schwester gekommen bist?
Liebe Fina,
das ist in Kürze gar nicht zu beantworten. Ein langer (zeitlich) Prozeß, und viele scheinbar voneinander unabhängige Puzzlesteinchen, die sich am Punkt X zusammenfügten.
Das Zwillingsthema hat mich einige Zeit vorher beschäftigt, nicht aus eigenem Impuls heraus, sondern weil ich mich "zu-fällig" in einen eineiigen Zwillingsmann verliebte, der völlig irritierende Verhaltensweisen an den Tag legte. Ich wollte ihn verstehen, forschte und fand nichts.
Allerdings hatte ich ständig in dieser Zeit Träume, auch Wachträume von einer Gebärmutter mit zwei Embryonen, zwei sehr unterschiedlichen, was Größe und Verhalten anging.
Ich nahm es einfach als Zeichen, die ich in Bezug auf diesen Mann versuchte zu deuten. Ein bißchen kam ich weiter, aber nicht zufriedenstellend. Naja, wie auch, immerhin dachte ich ja, es ginge um IHN. Ts ts...
Unabhängig davon nannte mich eine Schamanin in einer Sitzung plötzlich bei einem anderen Namen. Sprach eine Person an, die ich nicht zuordnen konnte. Sie gab mir auch dazu keine näheren Informationen, nur den Rat, mich einfach dem Prozess anzuvertrauen.
Schließlich und endlich war der Anfang meines Wissens eine Situation der Leere. Ich machte mich bewußt leer, wollte mit meinen Gedanken nichts mehr beeinflussen, konstruieren oder entwickeln, sondern lauschte nur noch absichtslos nach innen und fühlte die Leere. Vorher nannte ich den Namen, den die Schamanin genannt hatte, und hieß "sie" willkommen, wenn sie kommen möge.
Ab da kamen dann konkrete Bilder und eine Freundin, die grade "zufällig" eine Ausbildung im praenatalen Bereich macht, sagte mir nach meinen Schilderungen, es gäbe dieses Phänomen des verstorbenen Zwillings, und jedes Mal, wenn sie darüber lesen würde, würde sie an mich denken. (Sie ist sehr klar in ihrer Intuition, muß ich dazu bemerken).
Und dann rollte die Lawine. Ich informierte mich, las andere Geschichten der überlebenden Zwillinge und erkannte und wußte und spürte. Ein sehr tiefer und tränenreicher Erkenntnisprozeß.
Erst danach, mit meinem inneren Wissen, konfrontierte ich meine Mutter, die es erst massivst verneinte. Was mich nicht weiter kratzte, weil ich wußte.
Einige Zeit später kam sie in einen persönlichen Prozeß und plötzlich ging auch bei ihr eine Tür auf und sie erzählte von ihrem Unfall.
Kannst Du vieles jetzt besser verstehen,was ja auch gut ist, oder gelingt es Dir dadurch, ein glücklicheres Leben zu führen?
Ich kann jetzt ALLES verstehen.
Ein glücklicheres Leben? Kann ich so (noch) nicht beantworten. Vielleicht muß mehr Zeit ins Land gehen und ich eine noch größere Vogelperspektive einnehmen, im Moment erlebe ich mich eher von Augenblick zu Augenblick - und da gibt es weiterhin alles - von minus bis plus - wie vorher auch.
Es ist ein SELBSTBEWUßTERES Leben. Ich fühle mich stärker, ganzer, unabhängiger, kräftiger, integrer, verantwortlicher. Erwachsener!
Und das ist ja auch nicht schlecht, oder ?