Wissenschaftlicher Vergleich von Therevada- und Vajrayana-Meditationstechniken

@Garfield:
Erstens: Worum es mir in diesem Thread geht. Mein Wunsch wäre es, dass es irgendeinmal "massgeschneiderte" Meditationstechniken gibt, welche möglichst präzise auf die jeweilige Persönlichkeit, ihren Charakter und ihre Wünsche passen, so dass ein optimaler Fortschritt in kürzester Zeit auf dem meditativen Pfad möglich ist. Vielleicht ist das eine etwas naive Vision, aber ich finde sie sehr inspirierend. Deshalb geht es mir darum, einen möglichst präzisen Vergleich zwischen den Traditionen herauszuarbeiten, weil ich vermute, dass die verschiedenen Traditionen jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen haben, und somit für unterschiedliche Menschen unterschiedlich gut geeignet sind. Von solch einem Verständnis sind wir noch weit entfernt. Aus diesem Grunde also die Diskussion - damit ein gemeinsames Erforschen der Sachverhalte jenseits von Grabenkämpfen möglich ist. Ich habe in diesem Thread, wie ich glaube, drei hervorragende, qualitativ herausstechende Quellen eingebracht, nämlich 1) besagte wissenschaftliche Studie, 2) diverse Zitate von Berzin, 3) das Buchkapitel von D. Brown. Mir ist ehrlich gesagt nicht bekannt, dass es irgendwo im Internet oder in Büchern zur Zeit noch besseres Material gäbe, welches verschiedene Traditionen auf dieselbe fundierte Weise vergleicht. Insofern halte ich es für angebracht, diese drei Autoren(gruppen) entsprechend für ihre Leistung zu würdigen.

Zweitens. Du hast in diesem Thread viel Kritik vorgebracht - aber selbst kaum konstruktive Beiträge. Was ist deine eigene Erfahrung mit Therevada im Vergleich zu Vajrayana? Man kann auch darüber reden, ohne das eigene Samaya zu brechen. Ich habe viel von meinen eigenen Erfahrungen preisgegeben, dasselbe kann ich von dir nicht erkennen.

Drittens. Es ist im Vajrayna - wie dir ja auch bekannt ist - durchaus unüblich, darüber Auskunft zu geben, welche Einweihungen, Belehrungen usw. man erhalten hat, oder welches System man selbst gerade praktiziert. Ich sehe keinen Anlass, gegen diese Praxis zu verstossen. Du hast also nur die Wahl, mir entweder zu glauben, dass ich über diese Systeme, über die ich hier schreibe, eine gewisse (theoretische und praktische) Einsicht besitze, oder es mir nicht zu glauben. Im ersten Fall erbitte ich gefälligst um einen freundlicheren Umgangston. Um letzten Fall bin ich bloss ein Dummschwätzer, der irgendwas daherredet, von dem er nichts versteht. Somit gibt es in diesem Fall keinen Anlass, weiterhin meine Beiträge zu lesen oder zu kommentieren, und ich erbitte mir gefälligst Ruhe von deiner Seite. Die dritte Möglichkeit ist, die du ja auch nennst, ist, dass ich immerhin ein Halbwissen besitze, welches ich hier verbreite. In diesem Fall erbitte ich mir gefälligst die Richtigstellung meiner falschen Behauptungen. Zu sagen: "Das ist aber falsch." ohne eine Alterantive anzubieten, wie du es hier dauernd tust, ist keine Richtigstellung, sondern nur leeres Blabla, welches mich nun wirklich nicht interessiert.

(Viertens. Das ist ein unwichtiger Punkt, den ich aber trotzdem anbringen möchte. Ich weiss beispielsweise, dass in diesem Forum mindestens eine Person - selten zwar, aber trotzdem ab und an - mitschreibt, welche die Vajrayana-Lehrermächtigung von mindestens zwei verschiedenen Linienhaltern erhalten hat. Es ist erstaunlich zu sehen, mit welchem Disrespekt diese Person in diesem Forum schon behandelt wurde. Von diverser Seite wurden ihr Vorwürfe gemacht, sie verstünde sozusagen nichts von Meditation. Ähnliches kommt auch in anderen, vergleichbaren Internetforen vor. Mit anderen Worten: Ein wenig Zurückhaltung im Fällen vorschneller Urteile wäre durchaus angebracht.)

Fünftens. Ich möchte ein für allemal klarstellen, dass Vajrayana-Vipashyana und Therevada-Vipassana überhaupt nicht dasselbe sind, auch wenn sie denselben Sanskrit-Namen tragen. Seltsamerweise wird das von Vajrayana-Seite einfach so angenommen und behauptet, und zwar von vielen Leuten, die selbst nie Therevada-Vipassana praktiziert haben. Gleiches lässt sich über das Studium der Sutren sagen, welches die Geshes in den Klosteruniversitäten Tibets lernen. Die Sutren, die sie dort studieren, stellen bloss einen mehr oder minder standardisierten, ausgewählten Kanon an Material dar, welcher nicht zwingend mit dem Kanon des heute existierenden Therevada-Buddhismus übereinstimmt. Mag sein, dass beide Systeme gewisse gemeinsame Wurzeln haben, aber diese Wurzeln stimmen heute nur noch teilweise mit dem überein, was in Tibet in den Sutren gelehrt respektive in Südostasien als Buddhismus auch real praktiziert wird. Berzin ist ein hervorragender Gelehrter im (tibetischen) Vajrayana-Buddhismus, aber er hat meines Wissens nie Therevada studiert und praktiziert. Zumindest lässt sich das seinen öffentlich verfügbaren Biographien nicht entnehmen. Das würde also bedeuten, dass Berzin in seinen Vergleichen von Dzogchen und Vipassana in erster Linie der Argumentationslinie jener Geshes folgt, von welchen er gelernt hat. Und diese haben zur absoluten Mehrheit selbst auch nie Therevada-Vipassana praktiziert.
Falls du hingegen der Meinung bist, Vajrayana-Vipashyana und Therevada-Vipassana seien durchaus dasselbe, dann hätte ich gerne von dir überprüfbare Belege. Also Quellen, Texte, Schriften, welche ich mir besorgen kann, und wo Leute zum Wort kommen, wo anzunehmen ist, dass sie beide Systeme sowohl theoretisch als auch praktisch kennengelernt haben. Blosse Behauptungen, dass das so sei, interessieren mich nicht.

So, und jetzt habe ich diesem Thema genügend Aufmerksamkeit entgegengebracht. Wenn nichts Konstruktives von deiner Seite mehr kommt, dann werde ich nicht weiter mehr auf deine Einwände in diesm Thread eingehen, sondern sie einfach unkommentiert stehen lassen und mit jenen weiterdiskutieren, die meine Beiträge hier zu schätzen wissen und auch etwas Intelligentes beizusteuern haben.
 
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@Garfield:
Erstens: Worum es mir in diesem Thread geht. Mein Wunsch wäre es, dass es irgendeinmal "massgeschneiderte" Meditationstechniken gibt, welche möglichst präzise auf die jeweilige Persönlichkeit, ihren Charakter und ihre Wünsche passen, so dass ein optimaler Fortschritt in kürzester Zeit auf dem meditativen Pfad möglich ist. .



Einen Fortschritt auf dem Pfad der Meditation "in kürzester Zeit" kann es nicht geben. Und zwar nicht mal bei Dzogchen. Genauso wenig wie es einen Fortschritt auf dem Pfad des Klavier lernens in kürzester Zeit gibt. Es ist etwas das Übung benötigt und daher Zeit braucht.

Der (sutra und tantra) Buddhismus plus noch die diversen anderen Religionjen bietet jede Menge verschiedene Meditationsmethoden an. Bei dem Angebot müsste eigentlich für jeden die geeignete Kombination an Methoden zu finden sein. Im Fall von buddhistischen Meditationsmethoden frage man seinen qualifizierten Lehrer.
 
Fünftens. Ich möchte ein für allemal klarstellen, dass Vajrayana-Vipashyana und Therevada-Vipassana überhaupt nicht dasselbe sind, auch wenn sie denselben Sanskrit-Namen tragen. Seltsamerweise wird das von Vajrayana-Seite einfach so angenommen und behauptet,.



Mir ist noch nie jemand begegnet der das annimmt. Man kann aber natürlich auch als Praktizierender eines tantrischen Wegs jeder Zeit eine ganz klassische Sutra Shamata oder Vipashyana Meditation machen. Wird auch von einigen Lehrern empfohlen. Das sind Methoden die sich sehr gut ergänzen.

Du argumentierst also einfach nur völlig am Thema vorbei.
 
IGleiches lässt sich über das Studium der Sutren sagen, welches die Geshes in den Klosteruniversitäten Tibets lernen. Die Sutren, die sie dort studieren, stellen bloss einen mehr oder minder standardisierten, ausgewählten Kanon an Material dar, welcher nicht zwingend mit dem Kanon des heute existierenden Therevada-Buddhismus übereinstimmt. .



Da das Theravada keine Mahayana Schulrichtung ist ist klar daß sämtliche Mahayana Sutras in ihm nicht vorkommen können da sie von Theravada Seite als nicht authentisch oder aber nicht relevant angenommen werden.

Das Ziel ist im Theravada und im Mahayana (zu dem neben dem tibetischen Buddhismus auch der Zen sowie die Reine Land Schulen gehören) ist nicht das selbe. Im Theravada wird die eigene Befreiung in der Form der Arhatschaft angestrebt. Im Mahayana wird eine Karriere als Bodhisattva angestrebt die am Ende des Wegs zu vollständigem Erwachen führt.

Klarerweise kann bei unterschiedlichen Zielen auch die Methodik der Meditation nicht die selbe sein.
 
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(Viertens. Das ist ein unwichtiger Punkt, den ich aber trotzdem anbringen möchte. Ich weiss beispielsweise, dass in diesem Forum mindestens eine Person - selten zwar, aber trotzdem ab und an - mitschreibt, welche die Vajrayana-Lehrermächtigung von mindestens zwei verschiedenen Linienhaltern erhalten hat..



Meinst du den Wiener der buddhistisches und hinduistisches Tantra wild mixt und ziemlich locker mit der sexuellen Vereinigungspraxis umzugehen scheint (zumindest laut seiner Website)?

Ich kann mir beim bessten Willen nicht vorstellen daß IRGENDEIN seriöser tibetischer Lehrer der um diese Vorgänge bescheid weiss so jemandem eine Lehrerlaubnis für Tantra, incl die Erlaubnis Einweihungen zu geben erteilen würde. Chimed Ridgzin, der Lehrer den er als seinen Hauptlehrer angibt hätte ihn dafür jedenfalls ziemlich sicher in den Hintern getreten (der ist aber leider schon mehr als 10 Jahre tot) Und jetzt macht der Typ halt sein Ding so wie er lustig ist. Ist vom Standpunkt des tantrischen Buddhismsu komplett unseriös das ganze (mit tantrischem Hinduismus kenne ich mich kein bischen aus, keine Ahung wie es da steht) und das würde ich nicth mal mit einer 10 Meter langen Stange anfassen.
 
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