Wissen Todgeweihte wann es soweit ist?

Verwirrt76

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Mich beschäftigt diese Frage schon seid längerem.... genau 8 jahre. Damals starb mein Bruder an Krebs.
Zur "Endzeit" als er im Krankenhaus war und irgendwie klar war, es ist nur eine frage der zeit waren wir täglich bei ihm. Zwei meiner Schwestern wechselten sich nachts ab um bei ihm zu sein (sie standen sich am nächsten)

Dies zog sich über 10 tage hin. Ich weiß noch, dass ich damals Wie üblich zu ihm sagte, "bis morgen" und normalerweise winkte er mir zu. Doch das letzte mal als ich ihn sah, nahm er mich in den arm, gab mir einen Kuss und zwinkerte mir liebevoll zu und flüsterte "bis morgen"

Umarmungen oder küsse sind bei uns ziemlich rar gewesen, meist zum Geburtstag

Am nächsten tag wollte ich wieder hin, konnte aber nicht weil meine Tochter krank war. Die Nacht drauf starb er dann!

Ich frage mich oft, wusste er das das wir uns nicht mehr sehen? Ich wäre ja da gewesen, wenn meine Tochter nicht krank geworden wäre.
 
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Ich frage mich oft, wusste er das das wir uns nicht mehr sehen?
Ich habe schon einige meiner Freunde beim sterben begleiten dürfen, & würde Dir diese Frage mit einem eindeutigen "JA" beantworten.
Natürlich kann man dies nicht belegen, aber wenn ich zurück blicke, dann hat mir jeder dieser Menschen ein deutliches Zeichen gegeben.
Zuletzt war es meine Freundin, die, so wie es mir erschien, sogar auf mich gewartet hat, bevor sie starb.
 
Ich frage mich oft, wusste er das das wir uns nicht mehr sehen?

ich würde sagen JAIN, das heißt sowohl ja als auch nein. Auf einer Onkologiestation erlebte ich eine aussagekräftige Anzahl von Sterbenden, im Familien-, Freundeskreis, in der Paliativstation auch einige Menschen begleitet...Menschen mit starken Schmerzen sind wie benebelt in ihren letzten Stunden, Tagen...

Aus astrologischer Hinsicht fiel mir auf, daß Menschen, deren Geburtsdaten ich hatte, und bei denen positive Konstellationen über spannende dominierten, das 8te Haus und den zuständigen Planet(en) , dazu den Planeten des 1ten Hauses betreffend, je näher der Zeitpunkt des Todes rückte, desto geradezu euphorischer, heiter sie gewesen sind.

Ich könnte nicht mal sagen, was ich allgemein als hilfreicher sehe, für den Betroffenen als auch für die Begleiter, zu wissen, es gehe zu Ende, oder es nicht ahnen. Jedes Mal ist es für mich so, als wäre kein Vorher an Erfahrungen gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gehört dass nicht unter dem Thema"Tod"????
Wie auch immer...ich sage dir ein klares Ja zu deiner Frage.....aber wirklich nur die,die schwer krank sind.....die verunfallten oder die,die mit einenmal einen Sekundentod oder so erleiden,die nicht.
 
Also bei uns im Altersheim ist es relativ oft so, dass Bewohner sehr mit dem Tod "kämpfen" und erst dann gehen können, wenn der letzte Angehörige (Tochter, Sohn welcher in einem anderen Land lebt) da war. Auch wenn sie vorher schon nur mehr "geschlafen" haben und mehr auf der anderen als auf der diesseitigen Welt waren.
 
Da hatte ich zwei Erlebnisse, eines im Alter von 10 Jahren. Im Park ging die große Familie spazieren, mein Onkel ging neben mir und sagte, daß wir uns heute zum letzten Mal treffen. Eine seltsame Stimmung, irgendwie unkonzentriert und trotzdem sehr deutlich. Ich meinte wieso, das ist doch immer schön mit uns. Er meinte nur, das können wir uns nicht immer aussuchen, aber er habe mich auch gern.
Eine Auseinandersetzung in der Familie verhinderte weitere Treffen im großen Rahmen. Ich hörte viel später, daß er einige Jahre nach unserem letzten Treffen noch relativ jung starb.

Zwanzig Jahre später beim Segelfliegen: Ich sprach mit einem Vereinskollegen und bewunderte sein Segelflugzeug. Irgendwie waren wir beide unkonzentriert. Er sagte mir, daß ich es gern fliegen könne sobald ich die Lizenz habe. Vielleicht im kommenden Jahr. Ach nein, meinte er dann, da mußt du dann ja mit dem Nachfolger, Bernd... nein, das geht auch nicht.
Noch im selben Jahr starb er im Ausland, er hatte dort ein Flugzeug ausgeliehen, hatte eine Kollision mit einem anderen Flugzeug und verunglückte bei der Landung. Ich wechselte zwischenzeitlich den Verein um die Ausbildung zu verbessern, der Bernd kaufte das Flugzeug von den Erben und blieb im alten Verein.

Hier sieht es so aus, daß gelegentlich so ein Gespräch stattfindet. Allerdings schien es in den beiden Fällen so, daß wir es alle nach dem Gespräch sofort vergessen hatten. Ich konnte lediglich im Nachhinein eine Art Trost spüren.

@WUSEL das habe ich an einer Verwandten auch so erlebt.
 
Verwirrt76 schrieb:
Ich frage mich oft, wusste er das das wir uns nicht mehr sehen? Ich wäre ja da gewesen, wenn meine Tochter nicht krank geworden wäre.

JA. Sterbende geben Botschaften bzw. Hinweise. Manchmal klar und deutlich, manchmal durch die Blume. Elisabeth Kübler-Ross hat auch in einem ihrer Bücher davon geschrieben. Da ist von "nachhause gehen" (wenn der Betroffene im Krankenhaus liegt) die Rede, von Reise, von Koffer packen etc. Mein Mann gab mir, obwohl er sich nicht mehr artikulieren konnte, ganz klar und deutlich die Ansage: "Morgen muss ich gehen". Es gibt auch noch andere diverse Hinweise.

Mach dir keine Schuldgefühle darüber, dass du nicht da warst, als er gegangen ist. Mir ist das mit meiner Mutter genauso passiert, und die Palliativschwester sagte mir dann, dass Seelen sich den Zeitpunkt ganz bewusst aussuchen, manche wollen einfach "alleine" gehen. Kann mir nur vorstellen, dass das Loslassen sonst unter Umständen schwieriger wäre, und das Gehen dadurch dann zwangsläufig auch.
 
Vor wartendem Publikum zu sterben ist mir nichts.
Bei Besuchen im Krankenhaus hatte ich öfters erlebt, daß Besuche unnötig oder ungewünscht sind weil es dem Patienten extra Kraft abfordert.
 
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