da hast du mich wieder ins Grübeln gebracht....
Hallo Diana,
wow, welche Ehre!
Wäre möglich...Was passiert, wenn Gott aufwacht?
Gute Frage...

Na ja, das ist ja "nur" eine Metapher, ich glaub schonmal nicht, dass Gott (
also für mich ist Gott erstmal diese Energie vor dem Urknall, wobei es ja erst seit dem Urknall Zeit gibt, also "vor dem Urknall" eigentlich nicht geht. Aber mir fällt kein besserer Ausdruck ein. Und ob Energie die richtige Bezeichnung ist, weiß ich auch nicht. Aber ob ich einen Apfel Apfel oder Birne nenne, das ändert ja nichts an der Sache, nur an unseren Vorstellungen darüber. Also Gott ist eher so das übermenschliche Ding mit Bart (das schlafen und träumen kann) und Energie ist -hmm - ich stelle es mir golden und flüssig und blubbernd vor, aber insgesamt weniger fassbar) schläft und träumt.
Aber ich glaube, dass alles, was einen Anfang hat auch ein Ende hat - unser Universum ist nicht ewig. Nicht nur wir als Menschen müssen irgendwann sterben, alles stirbt. Planeten sterben, Sterne sterben, das ganze Universum.
Aber das Zeitlose müsste aller Logik nach ewig sein, weil wo kein Anfang da auch kein Ende... Aber das kann ich auch nur intellektuell aufsagen, nicht tief im Herzen spüren.
Für mich ist Karma eher die Dinge, die wir quasi als Lernaufgaben mitgegeben bekommen haben.
Ich bin kein Karma- oder Buddhismus-Experte, aber es gibt ja gutes und schlechtes Karma und es geht der Theorie nach darum, gar keins mehr zu haben. Was - so ich es verstanden habe, auf jeden Fall finde ich es so stimmig - bedeutet, an nichts festzuhalten. Und wenn man an etwas festhält, kommt man zurück. Mag sein, dass man besonders an bestimmten Dingen festhält und sich diese wie ein roter Faden durchs Leben ziehen, was man dann als Lernaufgabe interpretieren könnte. (Das lässt sich auch ganz einfach psychologisch für ein Leben erklären und mit Kinheitserfahrungen begründen..)
Hm, wenn du meinst, dass wir freiwillig in diese Welt zurückkehren, wie erklärst du dir dann, dass Menschen, die in ihrem Leben sehr negative Erfahrungen gemacht haben, wiedergeboren werden wollen?
Also ich spüre in mir einen Lebenswillen, wie wahrscheinlich alle anderen Menschen bis auf schwer depressive auch. Und der steckt tief drin, ich würde es erhlich gesagt sogar als Lebensgier bezeichnen. Ich glaube nicht, dass diese durch schlechte Erfahrungen getilgt wird.
ok, da hast du Recht...weiss ich auch nicht.
Aber wenn die negativen Dinge, die man so mitmachen muss, nicht Lernaufgaben sind, welchen Sinn haben dann diese negativen Dinge? Passieren die einfach so (ganz zufällig) oder um uns zu strafen (wofür auch immer)?
Damit fällt s mir schwer zu leben. Ich würde mich ständig fragen: Wieso lässt Gott (od. wer auch immer) das zu...?
Weißt du, darüber hab ich mir auch mein halbes Leben den Kopf zermartert und tue es heute noch - es verhungern jede Minute x Kinder, es gibt zig Kriege auf der Welt usw. usf. Wir leben in dem Teil der Welt, der den anderen Teil der Welt unterdrückt. Dazu dann noch Schicksalsschläge (Kinder mit Leukämie oder was-weiß-ich). Und wenn man davon verschont bleibt, dann ist man immer noch in Gefahr von der eigenen Psyche Probleme zu bekommen...
Fakt ist: Das Leben ist sehr schwierig, manche Menschen bekommen das mehr zu spüren als andere, aber im Endeffekt muss sich ja jeder zumindest mit dem Sinn des eigenen Lebens auseinandersetzen.
Ich glaube aber nicht, dass im Leid selber ein direkter Sinn steckt à la Lernaufgabe. Ich glaube aber, dass es eine Art Urgrund gibt, da muss man nur vertrauen, dann kann man sich vom Leben treiben lassen ohne zu leiden.
[Nur am Rande: Immerhin ist das Leben und die Welt in der wir leben auch sehr spannend, wunderschön, erstaunlich und interessant. Ich finde das Leben sehr vielseitig, nicht nur schrecklich und anstrengend.]
So, auch dir danke, dass du mich ans Reflektieren bringst!
Herzlich grüßt der Zugvogel