Wie geht ihr konstruktiv mit aufflammender Agression/Wut um?

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mina11 schrieb:
und was unternimmt man gegen die ursache???
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Je nach Ursache:
Liegt sie IN Dir? oder ausserhalb von Dir?

Wenn sie in Dir liegt: dann ist Heilungsarbeit angesagt.
Z.B. Dein großer Bruder hat Dich früher immer mit einer bestimmten Methode geärgert.
Nun kommt ein Idiot daher, der genau in diese Kerbe schlägt, Du wirst wütend. Dann solltest Du Dir die Situation mit Deinem Bruder nochmal genau anschauen und durch die Wut gegen Deinen Bruder hindurchgehen (oder sie mit einer anderen Methode auflösen - aber bloß nicht wieder verdrängen, das bringt nix).

Wenn sie ausserhalb Dir liegt: dann musst Du zusehen, dass Deine Grenzen respektiert werden.
Z.B. Dein Chef greift permanent in Deinen Arbeitsbereich ein, verlegt Deine Arbeitsmaterialien, bearbeitet Deine Aufgaben und bringt dadurch einiges durcheinander, weil er nicht so ordentlich dokumentiert was er tut - und Du Dich natürlich auch nicht daran erinnern kannst, weil ja nicht Du es getan hast.
Dann musst Du Deinem Chef klar machen, dass Du nicht wünschst, dass er in Deinem Arbeitsbereich rumpfuscht, dass er sich um seine eigenen Aufgaben kümmern soll und GANZ WICHTIG: dass er Dich gefälligst zu respektieren hat!
 
@ahorn,

ok, alles klar. und mit "hindurchgehen" meinst du dass ich mich nochmal reinfühlen muß und das Gefühl zu Ende fühlen?!
Und wenn der besagte Bruder aber in der Gegenwart noch immer gleich drauf ist wie damals, dann muß ich ihm natürlich auch die grenzen klar machen.
also beide varianten auf einmal sozusagen...

danke auf alle fälle... macht sinn:)

lg mina11
 
mina11 schrieb:
@ahorn,

ok, alles klar. und mit "hindurchgehen" meinst du dass ich mich nochmal reinfühlen muß und das Gefühl zu Ende fühlen?!
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Ja - und wenn es für Dich alleine zu schwierig erscheint, dann such Dir jemanden, der mit Dir gemeinsam da durch geht. Auch das ist möglich und erleichtert vieles.
Die Gefahr ist, wenn man noch nicht viel Erfahrung mit dieser Methode hat, dass man dann mittendrin hängenbleibt, wenn man es alleine versucht. Muss man selbst abschätzen, ob mans alleine kann oder Hilfe braucht.
 
hallo freunde,

wut ist eine ganz tolle energie, weil sie hilft, den emotionsbereich zu klären. das heisst, die dort festgefahrenen muster, die unsere gefühle für uns selbst blockieren. es ist aber wichtig, sie angemessen herauszulassen. das kann durchaus auch ein schrei oder ein schimpfwort sein. es ist kein zufall, dass andere immer wieder gewisse knöpfe drücken und wir dann auf 100 sind. allerdings sollte uns die wiederholung das problem bewusst machen und dazu führen, dass wir an dieser blockade arbeiten. einen sandsack zu bearbeiten ist auch ganz hilfreich. das hinunterschlucken der wut führt nur zu frust und emotionaler unsicherheit.

lg winnetou:)
 
lieber tyrael. Das liegt daran, kann ich aus persönlicher Erfahrung so weitergeben, weil DU DICH PERSÖNLICH angesprochen fühlst und sehr sensibel alles Gesagte und Gemachte um dich herum feinfühlig und "die-leisesten-Mäuse-piepsen-hören" wahrnimmst. Und dann das auf Dich selbst beziehst, selbst wenn die Person, die es sagt, garnicht Dich meint und vorallem das nicht so meint, wie du das auffasst.
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ja natürlich nehme ich das persönlich. theoretisch weiß ich auch wie du das meinst.
aber manchmal schafft's halt dann doch jemand, mich wieder einmal an einem meiner wunden punkte zu erwischen. und dann beginnt das emotionale dilemma: mach ich was, wird irgendeine art von streit daraus, mach ich nichts, werde ich über mich selbst wütend, weil ich mir das gefallen lassen (muss), was die wut erst recht verstärkt, und zusätzlich bin ich wütend, weil ich mich so hilflos fühle. ich stehe im wahrsten sinn des wortes an. ich will ja nicht streiten, aber, es ist eine unangenehme situation die mich mit meiner eigenen ohnmacht dem gegenüber konfrontiert. und dem dilemma, egal, was ich mache, ich bin immer der verlierer.

an dem auf's niveau ist natürlich auch was dran, nach dem motto:
"streite nie mit dümmeren, erst ziehen sie dich auf ihr niveau hinunter, und dann machen sie dich mit ihrer erfahrung fertig."

und genau das passiert dann. im außen. im innen ärgere ich mich über mich selbst weil mir bewusst ist dass icg mir in gewisser weise damit selbst auf den leim gegangen bin, nur, das sehe ich bestenfalls kurz danach, aber nie rechtzeitig.

trotzdem, danke!

und das mit dem persönlich angesprochen fühlen, ja, da bin ich leider sowohl etwas angeschlagen als auch durchaus etwas überempfindlich. (thema: geringes selbstwertgefühl und als schutzwall die tendenz zur, wenn auch zumeist gut getarnten selbstüberheblichkeit) so gesehen stimmt die diagnose. aber damit hast du mich auf eine spur gebracht, schon mal etwas. danke sehr!
 
Also ich koch mir dann was feines. Und ich hab ne große Küche, einen großen Gasherd mit vielen Flammen, und noch einen Kamin, und noch einen Ofen. Das sind die Flammenträger. Die machen doch warm und bereiten das Essen.

Das was ich lernen mußte, ist das gezielte Dosieren der Kochflammen.

Manches möchte nur im Wasserbad gekocht werden,
anderes möchte nur auftauen,
anderes möchte gegrillt werden.

Wut und Aggression und Zorn sind verschieden heiße Flammen, die man lernen kann zu dosieren.

Und nur weil man schon mal Spiegeleier braten kann (ein Bild für in den Spiegel des selbst gucken, was es mit mir zu tun hat),
heißt es noch nicht, daß man mit einer Mikrowelle oder dem Grill umgehen kann...

Einfach lernen, Leute.
Wie man daraus entnehmen kann, habe ich keine aufflammende Aggressionen, weil ich sie nicht aufflammen lasse. Ich nutze die Energie eben genau dafür wofür sie da ist.

Das ist der Weg des Mose. Mose war jähzornig, ich auch...
Nun bin ich sanftmütig geworden.
Alle meine Gerichte gelingen...

:kuesse:
 
kennt das jemand wenn man wütend auf eine andere person wird, die etwas macht, was man aus der vergangenheit kennt (die person löst aslo das program aus usw.) und man WEISS dass man eigentlich nur deswegen so extrem wütend ist weil man das von früher kennt und man ist dann aber trotzdem wütend auf die person in der gegenwart???
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genau das ist der punkt.wobei, wenn dir beide erlebnisse bewusst sind, das schon ein schritt ist. nörmalerweise sitzt der ur-grund irgendwo in der frühen kindheit, also unter 4 jahren und ist daher auch ohne therapeutische oder heilerische begleitung kaum zugänglich und erst gar nicht bewusst aus sich selnst abrufbar.

und jede ähnliche handlung löst quasi das programm aus, das damals blockiert wurde. es ist sozusagen ein stellverteterkrieg, und aus der logik heraus absolut sinnlos.

deswegen sollte man das auch getrennt sehen: das eine ist die (not-)lösung in der akuten situation, was kann ich machen um schlimmeres zu vermeiden. das andere ist der weg zum ursprung, was wohl wirklich nur mit irgendeiner art von therapie oder heilarbeit gehen wird. denn solange das grundproblem besteht, werde ich mit solchen situationen immer wieder konfrontiert sein.

wut ist eine ganz tolle energie, weil sie hilft, den emotionsbereich zu klären. das heisst, die dort festgefahrenen muster, die unsere gefühle für uns selbst blockieren. es ist aber wichtig, sie angemessen herauszulassen. das kann durchaus auch ein schrei oder ein schimpfwort sein. es ist kein zufall, dass andere immer wieder gewisse knöpfe drücken und wir dann auf 100 sind. allerdings sollte uns die wiederholung das problem bewusst machen und dazu führen, dass wir an dieser blockade arbeiten. einen sandsack zu bearbeiten ist auch ganz hilfreich. das hinunterschlucken der wut führt nur zu frust und emotionaler unsicherheit.
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hast du vollkommen recht. wut an sich soll ja die überschüssige energie aus einem rausbringen, und im "normalfall" wird's dann ein kleiner wutanfall und alles ist wieder im lot. nur, wenn sich so viel wut angesammelt hat, und die dann in vollem umfang hochschießt, bleibt's eben nicht mehr beim kleinen "heilsamen" ausbruch, und deshalb sollte man in diesem fall doch dem problem auf den grund gehen.

tolles thema. tolle beiträge!
 
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mina11 schrieb:
ok, alles klar. und mit "hindurchgehen" meinst du dass ich mich nochmal reinfühlen muß und das Gefühl zu Ende fühlen?!
Und wenn der besagte Bruder aber in der Gegenwart noch immer gleich drauf ist wie damals, dann muß ich ihm natürlich auch die grenzen klar machen.
also beide varianten auf einmal sozusagen...

danke auf alle fälle... macht sinn:)

lg mina11
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Hallo mina,

ich hatte auch mal so ein BruderThema und ich hatte die Wut jahrelang aufgestaut und natürlich, kam immer mal wieder jemand der dort mich traf.
nur ein hindurchfühlen hat bei mir nicht gereicht. Denn sie (Wut) baut sich immer wieder auf und wird ja immer wieder neu genährt.
Ich musste den Weg zu meinem Bruder gehen und mich mit ihm auseinandersetzen.
Nur er verstand mein Gefühl und meinen Ärger nicht , ich musste mich also damit abfinden, das er so war wie er war und ist.
Doch wichtig war anscheinend das ich es klar gesagt habe und so die Wut bei ihm lassen konnte.
Also mußte ich eine Grenze setzen, die darauf hinauslief das man sich garnicht mehr sah.
Das ist mittlerweile einige Zeit her und ich erkenne immer sehr schnell wann ein Bruderthema auf dem Tisch kommt und ich kann dann für mich klar sagen, das war einmal und muss jetzt nicht sein.
Doch eins wird mir auch immer mehr bewußt, ich ertappe mich oft dabei oder sehe , das ich diese Charakterzüge selbst an mir habe und überlege:

War es nur etwas, was ich an mir verdrängt und verboten habe?
Und hat es mich deshalb wütend gemacht?

Mittlerweile kann ich neutral mit der Person umgehen:D

LG
flimm
 
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