wenn das Ego sich auflöst

mara... schrieb:
vielleicht machen wir deshalb gerade als esoteriker den fehler und versuchen absolut unegoistisch zu sein ... nur das das überhaupt nichts bringt, weil das "ego" sich dadurch nur noch mehr aufbläht ...

Hi Mara!

Ja ganz genau! Es ist völlig egal, was man macht, jegliches Machen-Wollen verstärkt bloß das Ich.

Und es stimmt, man kann hier durchaus die übliche Bedeutung des Wortes "Egoismus" hernehmen: Es meint einfach, sich permanent mit sich selbst zu beschäftigen. So wächst das Ich des Suchers immer mehr, völlig egal was er macht, oder nicht macht.

Das Ich kann auch nicht von selbst oder willentlich sterben, und zwar weil es will. Vielleicht sagt man sich "Ich will doch endlich Frieden, ich will endlich ein Ende des ganzen!" etc. Aber egal was man will, dieses Begehren selbst lässt das Ich immer nur mehr anwachsen, selbst wenn man am Ende schon das Sterben selbst begehrt.

Freilich kann man das Begehren selbst nicht an oder abstellen, so wie man sich nicht dafür "entscheiden" kann plötzlich Erdbeer anstatt Vanilleeis zu mögen.

Mal von ner anderen Sichtweise:
Wenn man sich den Planet Erde von außen ansieht, könnte man auch sagen: Die Erde, das "Ich" der Erde lässt die Flüsse fließen, lässt die tektonischen Platten verschieben, lässt die Menschen herumlaufen.

Und genau so beim Menschen: Der Mensch, das "Ich" lässt das Blut durch die Adern fließen, lässt die Zellen funktionieren, lässt das Haar wachsen. etc.

Bei der Erde scheint es absurd, man weiß ja, der Fluss hat seine eigenen "Gesetzmäßigkeiten", er fließt ganz von selbst. So wie die Menschen "von selbst" laufen - auch wenn das alles nicht getrennt ist. Dennoch ist da keine "Person Erde" die das "macht".

Und genau so ist es auch beim Menschen.

Der Organismus lebt ganz von selbst. Ohne Anstrengung. Leider kann das das "Ich" nicht glauben, wenn es aber mal abstirbt, sieht man, dass ein Handelnder eben gar nicht notwendig ist.
Und das gilt natürlich auch für die Gedanken, auch die kommen von selbst. Oder kann man etwa vorher aus einem Bulk von Gedanken "auswählen", welchen man denken "will" (und kann man das Wollen beeinflussen?) usw. usw.

Dass man selbst nicht handelt, ist intellektuell eigentlich recht schnell nachvollziehbar, wenn man offen dafür ist.

liebe Grüße
 
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ElaMiNaTo schrieb:
Das ist richtig, aber auch nicht richtig. Es gibt die einen, die wollen erstmal lernen wie man aufs Pferd steigt. Dann gibt es die irren, so einer bin ich, die würden sich aufs Pferd setzen und einfach springen, wahrscheinlich auf die Fresse fallen, aber das ist es wert. =)

:lol:

so bin ich auch. doch ich habe gelernt, oder dachte ich sollte lernen, dass das eben nicht jedem so geht ...

... andererseits bin ich ja knallhart in meinem glauben, der da sagt: jeder der mir begegnet braucht mich genauso wie ich gerade bin :) ...


ich mag weder qual, noch leid. daher bin ich immer für die härtere und schnellere methode zu lernen.
 
fckw schrieb:
Nein, nicht die Wut kostet Kraft, sondern...

...dass du dein Sein - und das ist nun mal ein wütendes Sein - nicht annehmen willst.

Das Jetzt umarmen, wie eine Geliebte, ohne zu rebellieren, sich ihr komplett hingeben, das ist pure Selbstaufgabe. Nur das macht das Leben reibungslos...
 
Ist es nicht die ganze Psyche einer Person, die das Ego ausmacht?

So wie fckw schreibt, dass July die Wut akzeptieren soll, so kann ich auch meine gesamte, komplexe Psyche durchschauen und akzeptieren.

Ich bemerke immer mehr, was alles nur Projektionen in meinem Kopf sind! Und Projektionen sind letztlich nichts anderes als Wertungen aufgrund meiner Interpretation von Wahrnehmungen (Meine Schwester spricht nicht mit mir, weil ich ihr egal bin. Das macht mich wütend. Die Sicht der Schwester ist vielleicht: Sie ist immer gleich wütend, es bringt nichts mit ihr zu sprechen, ich lasse es gleich sein. Schade, denn sie ist mir ja nicht egal.)

Wenn ich es schaffe, das alles fallenzulassen (oder zumindest zu durchschauen), dann gibt es auch keinen Schmerz mehr...

Bzw. dann gibt es keinen an ein Ich gekoppelten Schmerz mehr. Dann ist Schmerz nur ein vorübergehender Zustand.

Gleiches gilt natürlich für alle anderen Zustände genauso.

LG von Sansara
 
Sansara schrieb:
Ist es nicht die ganze Psyche einer Person, die das Ego ausmacht?

So wie fckw schreibt, dass July die Wut akzeptieren soll, so kann ich auch meine gesamte, komplexe Psyche durchschauen und akzeptieren.

Ich bemerke immer mehr, was alles nur Projektionen in meinem Kopf sind! Und Projektionen sind letztlich nichts anderes als Wertungen aufgrund meiner Interpretation von Wahrnehmungen (Meine Schwester spricht nicht mit mir, weil ich ihr egal bin. Das macht mich wütend. Die Sicht der Schwester ist vielleicht: Sie ist immer gleich wütend, es bringt nichts mit ihr zu sprechen, ich lasse es gleich sein. Schade, denn sie ist mir ja nicht egal.)

Wenn ich es schaffe, das alles fallenzulassen (oder zumindest zu durchschauen), dann gibt es auch keinen Schmerz mehr...

Bzw. dann gibt es keinen an ein Ich gekoppelten Schmerz mehr. Dann ist Schmerz nur ein vorübergehender Zustand.

Gleiches gilt natürlich für alle anderen Zustände genauso.

LG von Sansara

Deine komplette Psyche zu durschauen, wird sehr schwer sein, nicht nur, dass sie geprägt wurde, seit dem du geboren wurdest, nein, sie prägt sich in der Gegenwart immer weiter und ja du müsstest ständig schauen ständig gucken, was du tust, du müsstest dich selbser stalken. Du müsstest dir aller deiner Sinne simultan bewusst sein. Desweiteren müsstest du eine möglichkeit finden in dein Unterbewusstsein einzudringen, um zu schauen, welchen Einfluss dieses auf dich hat.

Was das Ego ist, ist Definitionssache. Meistens wird hier im Forum damit der ich-Gedanke gemeint. Der Ich-Gedanke baut sowieso die Komplette psyche auf...
 
hallo jade,

ist ja alles schoen und gut was du schreibst. hab deinen artikel nochmal gelesen und beschlossen, dass ich ein wenig ueberzogen und voreingenommen reagiert habe. war keine absicht.
sondern eine persoenliche differenz eben. ich hab den eindruck gewonnen, dass du die angewohnheit hast, dich in erster linie mit anderen zu identifizieren, bevor du du selbst bist. mag eine projektion sein. mir war es ein beduerfnis einen anderen moeglichen weg aufzuzeigen.
Jade1 schrieb:
Steht anstelle dieses Ego das Gefühl des Mitgefühls, kann man seine Nächsten fühlen, kann man nachvollziehen wenn ich jetzt aus dem Ego handele verletze ich mich selbst und andere...das sollte einem bewußt werden und man sich daran erinnern, wie handele ich aus reiner Liebe.
Wie fühlt sich das an, ich lasse nicht zu das das Ego mich führt, ob bewußt oder unbewußt.

klingt fuer mich sehr verdaechtig nach angst vorm leben. ist halt mein eindruck.
zumindest haette ich meine angst vorm leben frueher so beschrieben.
aber ich mach da nicht mehr mit !
leben tut halt auch oft weh. und sicher, am meisten weh tut es, wenn man selber jemandem weh tut. und sich trotzdem moegen soll.

ich halte nichts von dogmen. entweder da ist liebe spuerbar, oder nicht. wenn sie grad nicht da ist, schlecht, aber man kann nix erzwingen.

eins weiss ich. mein ego fuerhrt mich ganz bestimmt. auch wenn ich mir einbilde dass ich es ausgetrickst haette. tja. und nachdem ich es 25 jahre lang gehaßt habe, versuch ichs jetzt mal mit liebe. oder zumindest akzeptanz fuer den anfang.

liebe leute, ich muss euch sagen, ich lass endlich mein ego auf die welt los !

und es wird uns ein fest sein alles das zu holen was uns zusteht !
aber keine angst, mein ego ist ein ziemlich braves spießbuergerliches, dass auf jeden fall weiss was sich gehoert und sehr leicht ein schlechtes gewissen entwickelt. es wird also sicher niemand groeberen schaden erleiden !

jade, vielleicht verstehst du jetzt, warum ich meine position zum vergleich neben deine stellen wollte.

Jade1 schrieb:
Das zu habe ich eine Frage an...
@mitsy
Wie entsteht bei dir das Fundament der Liebe?
Wie entsteht Vertrauen, das man immer sich selbst lebt, und nicht gelebt wird?
Und wie/wo nimmst du wahr, das du nicht getrennt bist?
...da entsteht nix. ist ja alles schon da ! es geht ums wahrnehmen lernen. das kann man auf so viele arten, wie es menschen gibt.
...ich weiss, dass ich mich nicht immer selbst lebe. es gibt oft phasen wo ich den faden verliere und ferngesteuert bin. aber wenn das staendig passiert, stresst man sich irgendwann nicht mehr darueber. und komisch...sobald ich das weiss, bin ich auch schon wieder da.
...ich versteh die frage nicht ganz. darum die gegenfrage: was bringt dich dazu zu glauben, du waerst getrennt ?


Welches Ego meinst du, das sich Katarina zurück holen soll? Welches Ego soll sie lieben?

das ego, dass ihr anscheinend abhanden gekommen ist und weshalb sie sich schrecklich...hab ich da was falsch verstanden ? ich kann nur von eigenen erfahrungen ausgehen. mir ist das mal passiert, dass ich ganz und gar verloren ging. und wie gesagt es war das pure grauen.
zurueckholen ist zugegebenermaßen schlecht ausgedrueckt. es haette wahrscheinlich loslassen heißen muessen.

Wenn ich vom Ego schreibe, meine ich das Ego, das die Angst auslöst.
Die Aussage zwischen Angst-Ego und Liebe zu entscheiden...was ist daran abgehoben und nicht hilfreich?
keine ahnung. vielleicht weil man in diesen momenten am weitesten entfernt ist von jeder liebe. weil es zynisch klingt:

"entscheide dich!" ("und bloss nicht fuer das falsche !")

brrrrrrr !!!!

bei mir wuerden solche aussagen die angst verstaerken.
(übrigens: ich hab die laengste zeit schon keine ahnung ob wir auch nur ansatzweise ueber das selbe thema sprechen.)
Hast du meinen Beitrag wirklich verstanden?
Wenn ja, wieso diese Wertungen?
Du gibst der Katarina den Rat...sie soll schauen das er ihr gut geht, das sie vertraut...schön und gut..nur wenn sich Angst und Zweifel schon breit gemacht haben, verhindert das, sich selbst l(i)eben zu können.
hast schon recht...das geht nicht zusammen. ich mach da nur einen unterschied zwischen erster hilfe in einer akuten notsituation und einem langzeit- aufbau plan.
ersteres fuehrt dazu, aus einer lage herauszufinden, die mensch nicht allzulange aushalten kann ( zB eine dreiwochen durchgehend anhaltende panikattacke als normalzustand ist mE nicht erstrebenswert)
zweiteres zur liebe zu finden. das kann ja auch jahrzehnte dauern. druck macht die sache nicht besser.

aber weisst du, ich bin auch wirklich kein profi, im gegenteil, ich bin eine ganz schreckliche dilettantin auf dem gebiet und egozentrisch noch dazu. das geschreibsel erhebt also null anspruch auf relevanz.

liebe gruesse
mitsy
 
rocket_soft schrieb:
Bei mir erlebe ich es so, dass es etwas weniger schwer scheint, für etwas abgelehnt zu werden, was ich (eh) Nicht bin.

Viel schlimmer erscheint es meiner Psyche, mich zu zeigen, und dann vielleicht einmal Wirklich abgelehnt zu werden.


WAS bist du nicht ?

WAS bist du ?


:)
 
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rocket_soft schrieb:
Bei mir erlebe ich es so, dass es etwas weniger schwer scheint, für etwas abgelehnt zu werden, was ich (eh) Nicht bin.

Viel schlimmer erscheint es meiner Psyche, mich zu zeigen, und dann vielleicht einmal Wirklich abgelehnt zu werden.

Wenn Du mir so ähnlich bist, wie ich das vermute (Du erinnerst dich an unseren Austausch im Traumbereich?) kannst Du das eventuell schlecht ertragen, aber bitte, fühle Dich mal von mir ganz ganz fest in den Arm genommen. Wir kriegen das schon noch hin. Jetzt im Moment bin ich wieder ganz zuversichtlich. Und ja, da kann wirklich etwas dran sein an dem was Du sagst. Aber das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekommen, oder? Wollen wir uns wirklich zum Sklaven unserer selbst machen? Oder wollen wir nicht endlich die Freiheit schnuppern. Das jetzt sind die letzten "Zuckungen" vor dem Gipfel.

Liebe Grüße

Katarina
 
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