Hai, Katze.
Genau, und zwar sogar ohne Zeitschranken... Aber dann stellt sich die Frage, wozu überhaupt ergründen, was schon festgeschrieben ist? Damit stelle ich mich mal auf die deterministische Seite. Also: Ich finde im Horoskop eine unangenehme Grässlichkeit, die sich langsam im Transit anschleicht, sagen wir: Ma 0 Ur. Nun kann ich das bearbeiten, kann mir ausmalen, was da auf mich zu kommt, mich auflehnen oder fügen -- unterm Strich ist das aber alles ohne Effekt, denn was raus kommt, steht ja schon im voraus fest. Das wäre doch so, also würde ich mich im Kino aufregen, wo das Ende eh schon bekannt ist...
Die Alternative ist wohl, den Lauf der Dinge anzunehmen, ohne Zeit durch Erklärungsversuche zu vernichten, denn es gibt keine Erklärung. Da gibt's doch noch den Thread der Erleuchteten hier -- IMHO endet jeder Erklärungsbedarf ab einer gewissen "Bewusstseinsebene". Dann reicht es, einfach nur zu machen, oder nicht einmal das, wenn man dem Tao nachhängt. Aber in keinem Fall ist die Erklärung einer Situation, metagnostisch oder prognostisch, erforderlich oder in Wahrheit hilfreich.
Das höchste Ziel ist es, im Hier und Jetzt achtsam zu leben -- und genau das verhagle ich mir, wenn ich versuche, die Vergangenheit und Zukunft zu ergründen und zu erklären. Spirituell ein hoher Preis, der da für eine Erklärung fällig wird, die es eigentlich nicht braucht. Im Gegenteil, je mehr erklärt und ergründet wird, desto mehr geht dem Jetzt an Aufmerksamkeit/Achtsamkeit verloren, desto mehr Erklärungen brauche ich.
Klar ist es spannend und faszinierend, am Konstruktionsplan zu kratzen, aber wohl kaum wird man ihn knacken, noch wird es etwas bewirken, wenn man ihn doch knackte. Es wäre wohl die Spannung weg, so wie das Leben ohne Tod fad wäre. Die Spontanität wäre weg, wüsste man alles schon so genau im voraus. Damit schließt sich der Kreis zur Frage des Thread -- oder zu den Fragen. Können würde sie vieles, aber ob sie das auch darf, oder besser: soll, muss jeder für sich klären.