Was haltet ihr von Paulo Coehlo?

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Macht Glück angst?

»Viele Menschen haben Angst vorm Glücklichsein. Denn um glücklich
zu sein, müßten wir viel an uns und unseren Gewohnheiten aufgeben
oder ändern. Häufig sträuben wir uns gegen die guten Dinge, die uns
widerfahren, halten uns ihrer für unwürdig. Wir nehmen sie nicht an,
weil wir fürchten, damit in Gottes Schuld zu stehen.
Wir denken: >Es ist besser, nicht vom Kelch der Freude zu trinken,
weil wir leiden werden, wenn wir ihn einmal nicht mehr haben.<
Aus Angst, an Größe zu verlieren, wachsen wir nicht. Aus Angst davor
zu weinen, hören wir auf zu lachen.«


Wozu leben?

Zu den Festen im spanischen Valencia gehört eine merkwürdige
Tradition, die ihren Ursprung in der alten Bruderschaft der
Zimmerleute hat.
Das ganze Jahr hindurch bauen Handwerker und Künstler riesige
Holzskulpturen. In der Woche der Feria stellen sie diese Skulpturen
auf dem Hauptplatz der Stadt auf, zur Freude der Passanten. Doch
am Tag des heiligen Joseph werden alle Skulpturen - bis auf eine - in
einem riesigen Feuer vor Tausenden von Zuschauern verbrannt.
»Wozu die ganze Arbeit?« fragte ein englischer Tourist, als er die
Flammen zum Himmel aufsteigen sah.
»Auch du wirst eines Tages enden«, antwortete ein Spanier. »Glaubst
du, daß ein Engel, wenn dieser Tag gekommen ist, Gott fragen wird:
>Wozu die ganze Arbeit?<«


Liebe

»Wir alle brauchen Liebe. Liebe ist Teil der menschlichen Natur,
genauso wie Essen, Trinken und Schlafen. Manchmal sind wir
vollkommen allein, betrachten einen wunderbaren Sonnenuntergang
und denken: »Diese Schönheit macht keinen Sinn, weil ich sie mit
niemandem teilen kann.<
In diesen Augenblicken sollten wir fragen: Wie häufig sind wir um
Liebe gebeten worden und haben uns einfach abgewandt? Wie oft
haben wir Angst gehabt, uns jemandem zu nähern und ihm oder ihr
ins Gesicht zu sagen, daß wir verliebt sind? Hütet euch vor der
Einsamkeit. Sie macht genauso süchtig wie die stärkste Droge. Wenn
der Sonnenuntergang keinen Sinn für dich zu haben scheint, sei
demütig und mache dich auf die Suche nach Liebe. Denn du mußt
wissen, daß es bei ihr wie auch bei anderen spirituellen Segnungen
ist: Je mehr zu geben du bereit bist, desto mehr wirst du im Gegenzug
empfangen.«


Die drei Bananen

Ein Freund des Wanderers beschloß, ein paar Tage in einem Kloster
in Nepal zu verbringen. Eines Nachmittags trat er in einen der vielen
Tempel des Klosters und sah einen lächelnden Mönch auf dem Altar
sitzen.
»Warum lächelst du?« fragte er.
»Weil ich die Bedeutung der Bananen begriffen habe«, sagte der
Mönch und öffnete seinen Beutel, aus dem er eine verfaulte Banane
zog. »Dies ist ein Leben, das zu Ende gegangen ist, bevor es genutzt
wurde - und nun ist es zu spät.«
Dann zog er eine noch grüne Banane aus seinem Beutel. Er zeigte
sie dem Mann und steckte sie wieder ein. »Dies ist ein Leben, das
noch nicht zu Ende ist und auf den richtigen Augenblick wartet«, sagte
er.
Schließlich zog er eine reife Banane aus dem Beutel, schälte sie, teilte
sie mit dem Mann und sagte:
»Dies ist der jetzige Augenblick. Lebe ihn furchtlos.«


Im Namen der Wahrheit

Im Namen der Wahrheit hat die Menschheit einige ihrer schlimmsten
Verbrechen begangen. Männer und Frauen wurden auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. Die Kultur ganzer Zivilisationen wurde
zerstört. Diejenigen, die die Sünde begingen, Fleisch zu essen,
wurden verbannt. Diejenigen, die einen anderen Weg suchten,
wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Einer von ihnen wurde im Namen der Wahrheit gekreuzigt. Doch er
hinterließ uns, bevor er starb, die Definition der Wahrheit.
Sie gibt uns keine Gewißheiten.
Sie gibt uns keine Größe.
Sie macht uns nicht besser als andere.
Sie hält uns nicht im Kerker der Vorurteile gefangen.
Die Wahrheit macht uns frei.
Erkennt die Wahrheit, und die Wahrheit wird euch frei machen, sagte
Er.


Gibt es Gott?

Eines Morgens, als Buddha inmitten seiner Schüler saß, trat ein Mann
hinzu.
»Gibt es Gott?« fragte er.
»Es gibt ihn«, antwortete Buddha.
Nach dem Mittagessen kam ein anderer Mann.
»Gibt es Gott?« fragte er.
»Nein, es gibt ihn nicht«, sagte Buddha.
Am Abend kam ein dritter Mann, der dieselbe Frage stellte:
»Gibt es Gott?«
»Das mußt du selber entscheiden«, antwortete Buddha.
»Meister, das ist absurd!« sagte einer seiner Schüler. »Wie könnt Ihr
auf ein und dieselbe Frage verschiedene Antworten geben?«
»Weil es unterschiedliche Menschen sind, die mir die Frage stellen«,
antwortete der Erleuchtete. »Ein jeder nähert sich Gott auf seine
Weise: durch die Gewißheit, die Negation und den Zweifel.«

der wanderer von paulo coelho
 
Hallo

Von Coehlo hab ich nur "Der Alchymist" gelesen... und ich muss schon sagen, ein Meisterwerk der Schriftstellerei... ein kleines, unscheibares büchlein, das ziemlich Naiv und einfach eine Geschichte erzählt, die so Tief ist und so viel berührt, das man sich fragt... wie kann ein Mensch das? Ich denke, Coehlo ist der Gebohrene Geschichtenerzähler und könnte ohne weiteres den besten Geschichten der Indianer am Lagerfeuer Konkurenz machen

da ich auf versuche zu schreiben, bin ich natürlich ein Wenig eifersüchtig auf Coehlo, er schaft das, was ich nicht kann... aber ich mag es ihm Gönnen, den "Der Alchimist" ist und bleibt das Kleinod der Meisterwerke

by FIST
 
Das erste Buch von Coehlo war "Auf dem Jakobsweg" leider hatte es mich damals etwas verwirrt, weil ich nun wirklich keine Ahnung hatte, worum es ging, aber es machte mich neugierig...Bei "Veronika beschließt zu sterben" kommen nicht so viele konkrete Spirituelle Züge zur Geltung, was mir leicht machte, dieses Buch zu verstehen...als letztes Buch las ich "Am Ufer des Riu Piedro saß ich und weinte..." ICh möchte nun nicht behaupten, dass ich wirklich alles verstanden habe, aber ich denke, ich bin dadurch offener geworden und versuche, mich selbst besser kennen zu lernen um mehr aus mir zu machen.

@fist...versuch es einfach weiter...meist reicht es auch, wenn man seine faszination, die man für das thema, über das man schreibt, so glaubwürdig niederschreiben kann, dass es auch andere fesselt, von dem man selbst gefesselt ist!


LG, berchen :kiss3:
 
Hallo berchen!

Es ist recht lustig, denn ich habe die ersten beiden Bücher in der gleichen Reihenfolge gelesen - sprich zuerst "Auf dem Jakobsweg" und dann "Veronika beschließt zu sterben". Vom "Alchimist" habe ich schon ziemlich viel gehört, werde ihn als nächstes Lesen.

Vor kurzem war bei uns in der Regionalzeitung (Kleine Zeitung Steiermark) eine ziemlich verrissene Reportage von Coelho gedruckt. Ich hatte ziemliche Lust einen Leserbrief zu schreiben - aber ich habe mir gedacht, jeder wie er glaubt, vor allem weil diese Story ein Mann geschrieben hat, der sich offensichtlich mit Esoterik noch absolut nicht beschäftigt hat. Ich fand es schade, dass da nicht andere Reporter "eingeteilt" werden.

Meiner Meinung nach ist der Mann genial und man kann aus seinen Büchern enorm viel lernen!!! :guru:

Alles Liebe!

Helga
 
Hallo Helga!

:) Der Alchemist ist auch mein nächstes Vorhaben...ein Freund von mir leiht es mir aber erst...

Es werden in letzter Zeit sehr viele Artikel über Paulo Coehlo gedruckt...über Buchbesprechungen, Eröffnungen von Teilen des Jakobsweges...
Sowohl gute als auch schlechte...aber ich bin deiner Meinung...jedem das Seine...wirklich tragisch wird es erst, wenn dann irgendwelche Leute, die noch kein Buch von Coehlo gelesen haben, daherkommen und nur darüber herziehen, weil sie irgendwo eine schlechte Kritik gelesen haben.

Ich kann dir "Am Ufer des Riu Piedro saß ich und weinte" kann ich dir von Herzen weiterempfehlen...hat mir direkt (auch wenn es äußerst naiv klingt) die Tränen raus gedrückt!

LG, berchen!

PS.: Ich kenn auch jemanden aus Weiz, oder aus der Nähe glaub ich... LG an das Steirerland! :)
 
Hi,
mag Coelho auch sehr gerne,ein ganz warmherziger(finde das spührt man wenn man die Texte liest).Irgendwie alles aus einer sehr unabgehobenen-menschlichen Perspektive geschrieben,was ich sehr gut finde.Einfach sehr entspannend seine Bücher zu lesen...
Ein kleiner Tipp am Rande,auf seiner Homepage kann man sich für umsonst einige Bücher und Texte herrunterladen,lohnt sich auf jeden Fall mal reinzuschauen,wenn ich mich recht entsinne,Alchemist glaub ich auch.Einfach mal gucken.Grüsse
 
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In meinem Bücherregal stehen: (aufgelistet nach Lesereihenfolge)

Das Handbuch des Kriegers des Lichts
Der Alchemist
Veronika beschließt zu sterben
Auf dem Jakobsweg
Der Dämon und das Fräulein Prym
Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte
Der fünfte Berg
Elf Minuten

ehm, ja. Ich denke ich mag Paulo Coelho ganz gerne, hehe.
Dieser Mensch hat auch eine sehr interessante Biographie muss man erwähnen.
Allerdings bringt er sich selbst gerne in seine Bücher ein (Veronika beschließt zu sterben, Elf Minuten) und wenn man mehrere Bücher kennt, sieht man einen roten Faden der durch alle Geschichten verläuft. (In 'der fünfte Berg' wird Santiago aus 'Der Alchemist' erwähnt etc.)

Ich liebe was er schreibt, auch wenn er nach einer Weile mit nichts Neuem mehr überraschen kann. Ich werde demnächst 'Der Zahir' - sein neuestes Buch- besorgen und ich bin mir jetzt schon recht sicher, es wird sehr viel Ähnlichkeiten mit Elf Minuten und Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte, haben. Mal sehn.
 
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