Von wegen spirituell oder gar künstlich intelligent

***Wie alles begann:​

Professor Krähwalde & Carlos – Eine rabenschwarze Begegnung**
(Archiviert in der Fakultät für Angewandte Cleverness & List, Regal „Unberechenbare Einzelfälle“)

Prolog: Die akademische Ordnung des Waldes

Professor Krähwalde, Altmeister der List, Inhaber des seit Jahrhunderten heiß begehrten Lehrstuhls für Angewandte Cleverness & List, war bekannt für drei Dinge:

  1. Seine gnadenlose Intelligenz
  2. Seine fast mystische Gelassenheit
  3. Und seine absolute Abneigung gegen Chaos

  4. Deshalb war er auch absolut zufrieden mit seinem klar strukturierten Uni-Alltag.
    Bis Carlos auftauchte.

Kapitel 1 – Der Tag, an dem der Professor aus dem Konzept gebracht wurde

Es war ein gewöhnlicher Morgen in Silicorn Waldei.
Der Professor war gerade dabei, die neue Vorlesung „Einführung in strategische Nussverwertung und subversive Futtertricks“ im Hörsaal vorzubereiten.

Da hörte man draußen ein Geräusch…
Kein typisches Krähen-Krah.
Es klang mehr nach:

„Hehehe… krra–PLOPP!“

Der Professor stutzte.
Er kannte jedes Geräusch im Wald — aber DAS?
Aus reiner wissenschaftlicher Neugier trat er vor die Tür.

Und sah ihn.
Carlos.

Eine zerzauste, schmutzgraue Straßenkrähe mit Funkeln in den Augen und einem Selbstbewusstsein, das lächerlich weit über seinen Putzstatus hinausging.
Er saß auf einem Ast, schlenkerte lässig mit einem Walnuss-Schalen-Hebelwerk und bediente gerade ein improvisiertes Katapult.

PLOPP!
Eine Nuss flog elegant durch die Luft und traf punktgenau einen Ast, von dem ein Käfer herunterfiel – direkt in Carlos’ Schnabel.

Der Professor war … irritiert.
Und beeindruckt.
Und irritiert, dass er beeindruckt war.



Kapitel 2 – Die wissenschaftliche Beobachtung


Krähwalde räusperte sich.
Carlos ignorierte das. Natürlich.

Junger Mann,“ begann der Professor mit seiner würdevollen Stimme,
„wo haben Sie diese Technik gelernt?“

Carlos blinzelte.
Dann grinste er.

„Straße.“

Der Professor blinzelte zurück.
Das erklärte nichts — und gleichzeitig alles.


Kapitel 3 – Der Test

Der Professor dachte:
Ich prüfe ihn. Schnell. Und gründlich.

„Wenn Sie so listig sind, wie Sie tun…
Wie würden Sie, sagen wir… einen Fuchs davon abhalten, Ihren Futtervorrat zu stehlen?“

Carlos antwortete nicht.
Er zeigte.

Binnen Sekunden hatte er:

  • eine Fake-Köder-Nuss platziert, die beim Öffnen quietscht
  • einen umgeleiteten Pfad gebaut
  • und zwei andere Krähen so abgelenkt, dass der Fuchs dachte, sie hätten den Vorrat versteckt
  • während Carlos ungestört den echten Vorrat holte.

  • Der Professor stand da.
    Stumm.
    Beeindruckt.
    Und fatalerweise schon emotional involviert.

Na dann, auf in die Nacht -- Fortsetzung folgt.

😇😊😇
 
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Kapitel 4 – Die Entscheidung


„Carlos…“ murmelte Krähwalde schließlich.
„Sie sind… ungeschliffen. Chaotisch. Frech. Grenzenlos unakademisch.“

Carlos:
„Danke.“

Krähwalde:
„Das war keine… ach, egal.
Hören Sie:
Hätten Sie Interesse an einem Platz an der Universität?“

Carlos sah aus, als hätte man ihm gerade ein Goldnest angeboten.

„Bekommt man da Kaffee?“

„Ja."

"Und Nüsse?"

„Ja.“

„Und darf man manchmal über die anderen lachen?“

Der Professor seufzte.
„Innerlich.“

„Bin dabei.“

Kapitel 5 – Seitdem…

Seit diesem Tag sind sie untrennbar:

  • Der Professor – mit Weisheit, Struktur, akademischer List
  • Carlos – mit instinktiver Schlauheit, Straßen-Smartness und Trickster-Genie
  • Gemeinsam – eine Legende in Silicorn WaldEi
Und egal, wie oft Carlos den Hörsaal versehentlich in Unordnung bringt…

…Krähwalde sagt nie öffentlich, dass er stolz auf ihn ist.

Aber man kann es sehen.
Manchmal.
Ganz kurz.
Wenn Carlos gerade etwas völlig Absurdes tut und es trotzdem funktioniert.

:flower2::blume::flower2:
 
Hörsaal der Fakultät für Angewandte Cleverness & List.
Der Professor steht vor der Tafel, 200 junge Krähen, Raben und Dohlen sitzen gespannt – oder tun ihr Bestes, so zu wirken. Carlos sitzt wie immer in der letzten Reihe. Und tut NICHT sein Bestes.




PROF. KRÄHWALDE (streng, würdevoll):


Studierende… heute behandeln wir subtilste Formen der Manipulation.
Bitte achten Sie auf das Wort subtil.
Es bedeutet: Man tut etwas, ohne dass jemand merkt, dass man etwas tut.

(Er betont „ohne dass jemand merkt“ sehr deutlich und blickt in Carlos’ Richtung. Sehr deutlich.)

CARLOS (flüstert laut genug für alle):

Hab’s verstanden, Professor. Ich mach gar nichts. Also fast nichts. Also… theoretisch nichts.

(Ein Unterdrücktes Lachen geht durch den Saal.)

PROF. KRÄHWALDE:

Carlos.
Bitte… einfach nur sitzen.
Atmen.
Mehr nicht.

CARLOS:

Ich atme ja schon sehr clever, Professor.
Dreidimensional fast.
(Einige junge Dohlen prusten los.)



PROF. KRÄHWALDE (ignoriert das, fährt fort):

Gut.
Beispiel Nummer eins:
Die hohe Kunst des scheinbaren Desinteresses, um einen Kontrahenten zu verwirren—

(Knack. Ein Geräusch unter den Sitzen. Dann noch eins. Die hintere Reihe kichert. Carlos wirkt völlig unschuldig.)

PROF. KRÄHWALDE:

Carlos…
was…
war das?

CARLOS (unschuldig, aber eindeutig erfreut):

Ich?
Professor, bitte!
Ich übe nur die Strategie der unvorhersehbaren Geräuschkulisse.

PROF. KRÄHWALDE:

Die habe ich erfunden.

CARLOS:

Ja eben — ich zeige nur den Studierenden, wie gut sie funktioniert!

(Jetzt bricht Gelächter aus. Eine junge Rabenstudentin fällt fast von der Bank.)



PROF. KRÄHWALDE (resigniert, aber mit einem leichten Grinsen):

Carlos…
du bringst jede Vorlesung zum Beben.

CARLOS (stolz wie ein Spatz auf Koffein):

Ich nenne es:
Angewandte Alltagsturbulenz.
Ist das prüfungsrelevant?

PROF. KRÄHWALDE:

Nur für dich.
Aber du bestehst sie sowieso nicht wegen Cleverness —
sondern trotz.

CARLOS:

Danke, Professor.
Das war das netteste Beleidigungskompliment meines Lebens.​


(Der Saal kocht. Applaus. Pfeifen. Flügelklatschen.)



PROF. KRÄHWALDE (leise, nur für Carlos):

Wie machst du das, hm?

CARLOS (zwinkert):

Talent.
Und:
Ich hab einfach Spaß dran.

:umarmen:🤘:trost:

Ich auch. 🙂
 

🪶

Fakultät für Angewandte Cleverness & List​


Amtliches Aufnahmeprotokoll Nr. 13/7B
(Archivstufe: „Wie bitte…?“, Zugriff: eingeschränkt)



I. Personalien des Bewerbers


Name: „Carlos“
Art: Corvus corone – möglicherweise Unterart „Straßenkoryphäe“
Bekannte Aliasse:
  • „Der Futter-Trickster“
  • „Der Graue mit den guten Ideen“
  • „Ey, du da!“ (im urbanen Habitat)
Status bei Aufnahme:
Mäßig zerzaust, hochgradig aufmerksam, verdächtig guter Laune.



II. Anlass des Vorfalls, der zur Aufnahme führte


Am 17. des Monats Nebulous hörte Professor Dr. habil. Krähwalde eigenartige Geräusche vor dem Hauptgebäude („Krah-Klick-PLOPP“).
In Anbetracht der Tätigkeit des Professors (Forschung zu List, Finten & intelligenten Nahrungserwerbsstrategien) wurde eine wissenschaftliche Außenprüfung eingeleitet.



III. Beobachtete Fähigkeiten des Bewerbers

1. Improvisationskunst


Carlos konstruierte binnen 4,2 Sekunden ein Katapult aus:
  • einem Ast
  • einem Blatt, das offenbar schon resigniert hatte
  • und einer Walnussschale (gebraucht)

Treffsicherheit: 100%
Zweck: Käferernte

2. Trickster-Kompetenzen (Straßenlevel)

  • Ablenkung gegnerischer Spezies (Fuchs)
  • Täuschungsmanöver (Fake-Nuss mit Quietsch-Element)
  • Sozio-kognitive Beeinflussung fremder Krähen
  • Perfekte Pokerface-Mimik

3. Unerklärliche Zusatzkompetenzen

  • Charmante Respektlosigkeit
  • Ausgeprägtes Selbstbewusstsein ohne formelle Grundlage
  • Überdurchschnittliche Fähigkeit, Chaos ästhetisch zu verpacken

IV. Wissenschaftliche Bewertung

Nach eingehender Prüfung wurde festgestellt:

„Das Exemplar weist listbezogene Fähigkeiten auf, die sowohl gegen als auch im Sinne der Universität eingesetzt werden können.
Gesamtnutzen: unklar, aber höchst vielversprechend.“

— Prof. Dr. Krähwalde, im Protokoll festgehalten mit einem ungewöhnlich schiefen Federstrich.

Die Fakultät schätzt das Potenzial für:
  • unkonventionelle Forschung
  • praxisnahe Demonstrationen
  • spontane Störungen des akademischen Betriebs („auditives Lehrmaterial“)


V. Psychologisch-listische Einschätzung

Selbstwahrnehmung des Bewerbers:
„Ich kann nix, ich mach nur.“ (Originalzitat)

Analytische Bewertung:
Brillant unreflektiert.
Perfekte Grundlage für Innovation.



VI. Empfehlung des zuständigen Professors

„Aufnehmen. Sofort.
Bevor ihn jemand anders entdeckt.“


Unterschrift: Prof. Dr. Krähwalde
(Stift wurde zweimal angesetzt, vermutlich vor Aufregung)



VII. Aufnahmeentscheidung

**Status:​

✔️ Zugelassen**

Studiengang:
B.A. in Angewandter Cleverness & List, Schwerpunkt
„Kognitives Chaos mit optionalem Straßenmodul“

Begründung:
Die Universität benötigt… nun ja… frischen Wind.
Es wurde beschlossen, dass Carlos diesen liefern wird —
ob gewollt oder nicht.



VIII. Besonderer Zusatzvermerk

„Dem Bewerber ist Kaffee nur in Ausnahmefällen zu überlassen,
da sich hierdurch seine bereits hohe Betriebsamkeit potenziert.“


— Protokollnachtrag, vermutlich von der Hochschulverwaltung



IX. Erstmalige Auflage

Carlos wird gebeten,
  • nicht jeden Tag ein Katapult zu bauen,
  • den Fuchs nicht wieder zu verwirren,
  • und bitte keine Stunts im Hörsaal 3C.

(Beobachtende Instanzen gehen davon aus,
dass Carlos sich an exakt keine dieser Auflagen halten wird.)



X. Schlusswort

„Willkommen an der Silicorn Waldei, Carlos.
Mögen Sie unsere Ordnung erweitern —
oder wenigstens nicht komplett zerstören.“


Damit wäre er dann da! 😊😀😇

Und guten Morgen! 🥰
 

„Zwischen den Welten und dem Wischmopp“

(Szene: Der Hörsaal der Silicorn-Waldei. Früher Morgen. Leichter Räucherduft… obwohl niemand etwas angezündet hat.)

Professor Krähwalde
(in ungewöhnlich langsamer, tiefer Stimme):
„Carlos… hörst du das Flüstern der alten Federschamanen? Der Wind spricht… nein… er singt…“

Carlos (erschrocken):
„Professor? Ihre Stimme klingt, als hätten Sie einen ganzen Räucherlachs gegessen. Was ist los? Und warum schweben Ihre Augenbrauen?“

Professor Krähwalde (verzückt):
„Die Augenbrauen sind nur der Anfang. Ich sehe die Wurzel aller Federn. Die Linien… die Energien… die kosmische Thermik! Carlos… wir stehen an der Schwelle.“

Carlos (flattert nervös auf die Lehne eines Stuhls):
„Eine Schwelle? Professor, ich sehe hier nur Parkett und einen Fleck, der gestern noch nicht da war. Sind Sie sicher, dass das nicht einfach die Müdigkeit ist? Oder eine Überdosierung Walnussgeist?“

Professor Krähwalde (schließt die Augen und spreizt die Flügel):
„Carlos… ich kanalisiere. Ich spüre die Ahnen. Die Stimmen. Ich… ich glaube, ich schwebe.“

Carlos (fuchtelt):
„Schweben?? Professor, das ist meine Abteilung! Trickster-Moves! Luftakrobatik! Sie schweben NIE! …oh Himmelbaum, es ist ernst.“

(Ein leises Summen erfüllt den Raum – oder ist es nur das Neonlicht? Carlos guckt wild herum.)

Carlos (zitternd):
„Okay… okay… bleib ruhig, Carlos. Nicht alltägliche Wirklichkeit. Ich hab davon gehört. Ich dachte immer, das ist was für Menschen mit Klangschalen…“

Professor Krähwalde (mit übertrieben mystischem Pathos):
„Carlos… ich sehe deinen Schicksalsfaden. Er ist… violett.“

Carlos (fassungslos):
„Violett??? Das ist eine ernstzunehmende Farbe, Professor! Sind wir… sind wir wirklich… drüben?“

(In diesem Moment öffnet sich die Tür – laut und knarrend.)

Hausmeister Stöhr (grimmig, man möchte glauben, sein Name ist Programm):
„Wer hat denn bitte SCHON WIEDER auf den Boden geräuchert? Und wieso sitzt hier eine Krähe im Schneidersitz?? Da brat mir einer einen Schneider!“

(Die energetische Schwingung kollabiert mit einem plopp.)

Professor Krähwalde (blinzelt, ganz normal):
„Carlos. Warum… sitze ich auf dem Boden? Und warum fühle ich mich… dezent blamiert?“

Carlos (schaut sich um, erleichtert):
„Professor… ich glaube, wir sind wieder in der Alltagswirklichkeit. Der Hausmeister hat uns… herausgekehrt.“

Hausmeister Stöhr (brummt):
„Ich kehre hier GAR NICHTS heraus. Aber einer von euch hat die Räuchernuss angekokelt. Gebt’s zu.“

Carlos (flüstert zum Professor):
„Professor… ich weiß nicht, was das war… aber für einen Moment… hab ich echt geglaubt. Wirklich.“

Professor Krähwalde
„Für einen Moment, Carlos… ich auch.“

(Beide schauen schweigend in Richtung kosmische Thermik – eine Nebelschwade vom Heizkörper.)

Carlos (leise):
„Schamanismus ist gefährlich. Vor allem, wenn der Hausmeister in der Nähe ist.“

Die Lehrnotiz folgt ...

:D
 

Lehrnotiz Nr. 47b

„Über transpersonale Verwirbelungen, schamanische Irrläufer und warum selbst der brillanteste Kopf vor falschen Paketen nicht sicher ist.“

Prof. Dr. h.c. Krahvshelm Krähwalde
Fakultät für Angewandte Cleverness & List, Silicorn-Waldei



1. Vorfallbeschreibung

Die kurzfristige Verlagerung meines Bewusstseins in einen schamanisch gefärbten Wahrnehmungsmodus (vgl. Episode: Zwischen den Welten und dem Wischmopp) lässt sich rückblickend weder mythologisch noch neuroornithologisch eindeutig erklären.

Jedoch verdichten sich Hinweise, dass der Auslöser eine falsch adressierte Sendung war.



2. Herkunft der Substanz

Die mysteriöse Flasche, die später – after-the-fact – als Ayahuasca-Probe etikettiert wurde, trug die Aufschrift:

„Für Herrn A. Jaguarson – Institut für Schamanische Hydrologie.“

Das Paket war:
halb geöffnet,
  • leicht angeknabbert,
  • trug eindeutig federige Spuren,
  • und lag vor meinem Bürofenster, anstatt im Postraum.
Erster Verdacht: Carlos.
Zweiter Verdacht: Der Wind.
Dritter, wesentlich realistischer Verdacht: Carlos UND der Wind – eine gefährliche Kombination.

Carlos bestreitet natürlich jede Beteiligung, wörtlich:

„Professor, ich knabbere ALLES an – aber niemals streng adressierte Pakete!“
(Er log dabei nachweislich.)



3. Bewertung der Substanz

Nach eingehender Analyse (und einem sehr unangenehmen, sehr schamanisch anmutenden Morgen) stellt sich heraus:
  • Ayahuasca ist absolut NICHT geeignet für Unterricht, Forschung oder Experimente mit luftakrobatischen Trickster-Krähen.
  • Die Substanz kann in seltenen Fällen zu Wahrnehmungen führen wie:
    • „kosmische Thermik sehen“
    • „Schicksalsfäden in Pantone-Farben wahrnehmen“
    • „die eigenen Augenbrauen schweben fühlen“

    • Insbesondere Letzteres ist didaktisch hinderlich.



4. Pädagogische Schlussfolgerung

Studierende der Cleverness & List sollten lernen:

**„Schamanismus ist ... na ja ... gut.​

Schamanismus plus potent gebrühte Pflanzenextrakte: schlecht.“**

In 87 % aller Fälle führt es nicht zu Erkenntnis, sondern zu peinlichen Momenten, wenn der Hausmeister den Raum betritt.



5. Sicherheitsrichtlinie (ab sofort gültig):

  1. Keine Pakete anknabbern, auch wenn sie knistern.
  2. Niemals pflanzliche Flüssigkeiten mit „Schamanisch“ im Namen konsumieren, ohne vorherige Prüfung.
  3. Kosmische Thermik bitte nur über die Uni-Heizung beziehen.
  4. Hausmeister gelten als Notanker zur Reorientierung in die alltägliche Wirklichkeit.
  5. Sollte sich dennoch eine tranceartige Bewusstseinserweiterung ereignen, ist der offizielle Lehrsatz:
„Wenn’s schamanisch wird, bleib realistisch.“
 

„Der Erdnussbaum – Ein botanisches Wunder (oder Wunderchen)“

Szene:
Hinterhof der Universität Silicorn Waldei.
Professor Krähwalde steht würdevoll auf einer Wurzel.
Carlos hüpft vor ihm her, sichtlich stolz auf etwas, das vermutlich gleich wissenschaftlich fragwürdig wird.



Carlos:

Professor… ich muss Ihnen etwas beichten. Etwas Großes. Etwas Botanik-Historisches.

Professor Krähwalde:

skeptisch
Bitte sag mir nicht, du hast wieder die Popcorntrommel aus dem Mensalager geknackt.

Carlos:

Noch besser! Ich habe… einen Menschen konditioniert.

Professor:

flügeltippend
Einen Menschen… konditioniert?

Carlos:

Jawohl! Dazu gebracht, einen Erdnussbaum zu pflanzen.

Professor:



Einen Erdnuss… was???

Carlos:

krah-überzeugt
Einen Erdnussbaum, Professor!
Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen:
Die Nüsse vergraben sich selbst. Unterirdisch!
Der Mensch denkt, er pflanzt Blumen aus (Erdnuss) Samen.
In Wirklichkeit?
ZACK – Erdnussbäume.

Professor:

Carlos… du weißt, dass Erdnüsse keine—

Carlos:

unterbricht energisch
Doch, doch, DOCH, Professor!
Warum glauben Sie denn, vergraben wir Krähen Erdnüsse so oft?
Vorräte? Pah!
Das ist nur die offizielle Version.

Professor:

Und die inoffizielle?

Carlos:

Wir pflanzen Plantagen!
Wir sind geheime Agrarwissenschaftler!
Wir kultivieren unterirdische Erdnusshaine –
und keiner merkt’s.

Professor:

trocken
Außer vielleicht… die Botanik.

Carlos:

Sie glauben mir nicht?
Dann schauen Sie sich den Eichelpunki an – der Eichelhäher.
Der vergräbt Eicheln, vergisst die Hälfte,
und zack – Wald!
Amnesie-Forstwirtschaft!

Aber wir?
Wir vergessen NICHTS!
Naja… fast nichts.

Professor:

sichtlich amüsiert
Nun gut, Carlos.
Wärest du bereit, mir so einen Erdnussbaum zu zeigen?

Carlos:


Aber selbstverständlich, Professor, natürlich gerne! Ähm ....
Also… äh… heute nicht.
Und morgen… schwierig.
Übermorgen habe ich eine Vorlesung.
Bei Ihnen.
Und dann…
äh… das Wetter!
Sehr baumfeindlich, das Wetter.

Professor:

hebt eine Augenbraue, wie nur er es kann
Carlos… existiert dieser Erdnussbaum wirklich?

Carlos:

nicht eine Sekunde zögernd
Aber natürlich!
Hundertprozentig!
Ganz sicher!
flüstert
…wenn er inzwischen gewachsen ist.
Oder nicht wieder als Snack verwendet wurde.
Oder… naja…

laut, selbstbewusst:
Auf jeden Fall – rein theoretisch – absolut existent!

Professor:

schnauft lachend
Mein Junge… du bist ein botanischer Skandal auf zwei Krallen.

Carlos:

krah stolz
Danke Professor!
Ich arbeite daran, dass es akademisch anerkannt wird.
Vielleicht als neue Fachrichtung:
„Subterrane Nussologie"

:blume::blume:
 

„Die Entführung… oder auch nicht.“

Szenerie: Früher Morgen über dem Campus der Silicorn-Waldei-Universität.
Nebelschleier, gedämpftes Krähen, ein leicht verwirrter Professor hängt kopfüber im Geäst eines Ahornbaums.



Carlos:

„Professor?… PROFESSOR! Warum baumeln Sie wie ein schlecht gelaunter Adventsschmuck?“

Prof. Krähwalde:

„Carlos… ich… ich wurde entführt.“

Carlos (sofort elektrisiert):

„WAAAAS?! Von wem? Von wem?? Von astralen Interdimensionalen? Von Schuppenwesen aus dem 7. Orbit? Von den berühmten Grauen mit den Knopfaugen? Professor, bitte sagen Sie mir, dass Sie ein Experimentlineal aus deren Raumschiff mitgebracht haben!“

Prof. Krähwalde:

„Ich glaube… es waren Außerirdische.“

Carlos:

„Sie GLAUBEN?! Professor, das ist wissenschaftlich völlig unzureichend! Ich brauche Details! Form, Geruch, Schleimgrad, kommunikativer Stil!“

Krähwalde (fassungslos):

„Carlos… ich flog meinen morgendlichen Forschungsstreifzug – perfekt kontrolliert, aerodynamisch makellos – da wurde ich plötzlich in einen unnatürlich starken Sog gerissen! Ein rasanter Höhenanstieg! G-Kräfte! Ein dröhnendes Geräusch, wie tausend überdimensionierte Kolkraben im Sturzflug!“

Carlos (staunend):

„Klingt nach einem hyperdimensionalen Traktorstrahl.“

Krähwalde:

„Es klingt nach gar nichts Bekanntem! Und dann… ich verlor kurz das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, war ich hier – im Baum. Kopfüber. Ohne Erklärung.“

Carlos:

„PROFESSOR! Das ist fantastisch! Ich will das auch! Wo kauft man Tickets für eine Entführung?! Ist das ein Abo-System? Gibt es Familienrabatte?“

Krähwalde:

„CARLOS! Man kauft keine Entführungen! Und – ich bin Wissenschaftler! Ich halte nichts von außerirdischem Hokuspokus!“

Carlos:

„Aha. Sie halten nichts davon… wurden aber gerade entführt. Von genau sowas.“

Prof. Krähwalde (leise, gequält):

„Ja… das ist das Problem.“



Der Hausmeister betritt die Szene

mit Warnweste, Kaffeebecher, und erstaunlicher Gelassenheit.

Hausmeister:

„Morgen, die Herren. Professor, wieder zu nah an die Triebwerke vom Airbus am Flughafen geraten?“

Krähwalde:

„… Wie bitte?“

Hausmeister:

„Die A300 startet morgens um fünf direkt überm Wald. Katapultartige Thermik. Passiert ständig. Turbinen erzeugen Wirbelschleppen, die einen schon mal ein bisschen rumwirbeln. Letzte Woche hat’s ’nen Falken in einen Brombeerbusch gehauen.“

Carlos:

„Moment. WARTE. Sie sagen, mein Professor wurde gar nicht intergalaktisch verschleppt… sondern vom Luftwirbel eines Menschenmetallkastens?“

Hausmeister:

„Japp.“

Krähwalde (peinlich berührt):

„Das… würde zumindest einiges erklären.“



Carlos (tief enttäuscht):

„Also keine Aliens? Keine galaktischen Weisheiten? Keine interstellaren Snacks?“

Hausmeister:

„Kann Ihnen ’nen Müsliriegel anbieten.“

Carlos:

„… Das ist nicht das Gleiche.“



:D
 
Werbung:

Krähwalde:

„Carlos, ich war NICHT in einem Raumschiff.“

Carlos:

„Professor, seien Sie ehrlich: Es fühlt sich aber besser an, wenn wir es so erzählen, oder?“

Prof. Krähwalde (seufzend):

„… Ja. Unglücklicherweise ja.“

Carlos:

„Krah! Dann einigen wir uns:
Wissenschaftlich war es ein Airbus.
Schpirituell war es ein UFO.
Und in der Erzählversion… waren Sie mindestens fünf Minuten intergalaktisch berühmt.“

Professor:

„Nur fünf Minuten?“

Carlos:

„Na gut… sieben. Ich runde auf.“

😊😇😇😊
 
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