Verzeihung, Vergebung, Gnade

Zum Verzeihen/Vergeben (mit "Gnade" kann ich nix anfangen)
Wie lebt man gnadenlos? Kann ich mir so gar nicht vorstellen.
Jemand der für sich im Zusammenhang mit Verzeihen/Vergenung mit dem Begriff "Gnade" nichts anfangen kann, lebt "gnadenlos"?
Eigenwillige Logik!

Gnade (Duden) =
    1. Gunst eines sozial, gesellschaftlich o. ä. Höherrangigen gegenüber einem sozial, gesellschaftlich o. ä. auf niedrigerem Rang Stehenden
    2. (Religion) verzeihende Güte Gottes
  1. Milde, Nachsicht in Bezug auf eine verdiente Strafe, Strafnachlass
  2. in »Euer, (auch:) Ihro, Ihre Gnaden«
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Loslassen als reiner eigenen Willensakt ist eigentlich nur ein Verdrängen, es findet keine Heilung, keine Transformation statt. Die Dinge kommen auf die Art nicht wieder in Balance, man redet sich nur ein, dass sie es wären.
Das sehe ich nicht so. Loslassen ist ein Prozess, ein Heilungsprozess. Er beinhaltet das Ver- und Aufarbeiten des Vorgefallenen und er beinhaltet jede Menge Selbstkritik oder doch zumindest das Hinterfragen des eigenen Anteils und der eigenen Reaktion.
Ansonsten verkommt "loslassen" lediglich zu einer leeren Floskel.

R.
 
Nein, "loslassen" kann man auch Gedanken, Gefühle, Ängste etc., nicht nur Personen.

Kann man, die Frage ist, wann das Zeug dann trotzdem wieder, in welcher Form auch immer, zurückkommt...

Ich habe noch nie erlebt, dass das auf die Art, wie es behauptet wird, tatsächlich bei jemandem funktioniert hätte. Auch, gerade dann nicht, wenn derjenige selbst davon selbst überzeugt war.

Eine "Klärung" gibt es auch nicht unbedingt beim Verzeihen, denn zur Klärung gehören zwei (auf Augenhöhe), die heute evtl. gar nicht mehr zusammenkommen können oder nicht mehr miteinander reden wollen (je nach Vorfall).

Ohne Klärung ist verzeihen eigentlich sinnlos, würde ich meinen, verkommt dann zu einer Masche ohne Wirkung. Passiert ja nichts tatsächlich.

Es gibt, wenn tatsächlich nicht die Möglichkeit besteht, mit dem tatsächlichen Gegenüber etwas zu klären, auch die Möglichkeit einer Art stellvertretenden Klärung und andere Optionen. Aber auch das bedarf eines Prozesses, eines Gegenübers. Als Kopfkino wird es wohl eher wenig bewirken.

Ist zumindest meine Erfahrung.
 
Das sehe ich nicht so. Loslassen ist ein Prozess, ein Heilungsprozess. Er beinhaltet das Ver- und Aufarbeiten des Vorgefallenen und er beinhaltet jede Menge Selbstkritik oder doch zumindest das Hinterfragen des eigenen Anteils und der eigenen Reaktion.
Ansonsten verkommt "loslassen" lediglich zu einer leeren Floskel.

R.

Habe ich noch nie erlebt, dass das auf die Art tatsächlich funktioniert, aber ok, lasse ich mal so stehen.
 
Geht beides.
Aber egal ob man durch eine Emotion geht oder durch Gedanken, am Ende ist es eben verpufft.
Oder man bleibt bei seinem inneren Kern, ohne irgendwas dran zu haften, was verdeckt oder blockiert.
Dann ist es eben losgelassen, verarbeitet, gestrichen, abgehakt. Blubb.

Also ihr geht glaub ich aus verschiedenen Richtungen an die Sache...
"Das Unverzeihbare " durch die Zeit weg "zu vergeben":
 
Kann man, die Frage ist, wann das Zeug dann trotzdem wieder, in welcher Form auch immer, zurückkommt...

Wenn es wieder zurückkommt in irgendeiner Form dann kannst du fühlen ob es wirklich verarbeitet wurde oder nicht.
Das Zurückkommen selbst hat nichts damit zu tun ob du verarbeitest hast, sondern alles kommt wieder, nur wer verziehen hat wird es dann sofort wissen ob da noch ein Teil doch verdrängt wurde , die Chance nochmals ein Stück zu verarbeiten gegeben ist,
oder ob man nun diese Begegnung ruhig und ohne emotionalen Wirrungen/Anhaftungen daran begegnen kann,
dann ist es gelungen.

Verzeihen halte ich selbst für das wichtigste in einer Verarbeitung, sich selbst verzeihen und dem anderen,
nur damit kann die Verstrickung gelöst werden.
Ich halte alle drei Wörter und ihrem Tun für wichtig, bzw sie haben einen Zweck,
wieder ins Reine zu kommen,
*Milde* walten zu lassen um damit den inneren Kampf zu lösen.
 
Ich habe noch nie erlebt, dass das auf die Art, wie es behauptet wird, tatsächlich bei jemandem funktioniert hätte. Auch, gerade dann nicht, wenn derjenige selbst davon selbst überzeugt war.
Ich weiß nicht wie du das machst, dass du glaubst von außen beurteilen zu können, was in einem anderen Menschen abläuft. Bist du Psychologe/Psychiater? Klar, nach langen Gesprächssitzungen wird man wohl erkennen können, ob jemand sich was vor macht, aber einfach nur so, weil's nicht ins eigene Bild passt .....

Ich habe es erlebt, bei mir selbst.

Woher nimmst du das Wissen, dass "Verzeihen, Vergebung, Gnade" bei anderen greifen? Wie kann man überhaupt zu wissen glauben was in einem anderen abläuft? Jeder urteilt lediglich mit seinem eigenen Horizont, mit seiner eigenen Moral, Erfahrung, Lebensweisheit, und das alles unterscheidet sich sehr stark von Mensch zu Mensch.

Der Faden hier hat sich zur reinen Wortklauberei entwickelt, denn im Prinzip ist es shitegal wie man diesen Vorgang nennt, der nach Verletzung den inneren Seelenfrieden wiederbringt.

R.
 
Ohne Klärung ist verzeihen eigentlich sinnlos, würde ich meinen, verkommt dann zu einer Masche ohne Wirkung. Passiert ja nichts tatsächlich.

Es gibt, wenn tatsächlich nicht die Möglichkeit besteht, mit dem tatsächlichen Gegenüber etwas zu klären, auch die Möglichkeit einer Art stellvertretenden Klärung und andere Optionen. Aber auch das bedarf eines Prozesses, eines Gegenübers. Als Kopfkino wird es wohl eher wenig bewirken.
Es kommt natürlich darauf an was man möchte, welches Ziel man hat. Für mich ist es, wenn ich an dem Punkt bin etwas schwerwiegendes verzeigen zu müssen, nicht wichtig wie der andere sich hinterher fühlt. Ich will mit etwas Vorgefallenem zurecht kommen, ich suche Heilung.

Es gibt/gab Massen von Menschen, die niemals offen klären konnten, sei es dass sie schon tot sind, oder einfach nicht mehr erreichbar. Denk einfach nur an Kriegsopfer, Juden hier im Nazi Deutschland o.ä.

Sollen die alle in irgendwelchen fragwürdigen Aufstellungen mit Fremden ihre Geschichte aufarbeiten?

R.
 
Ich weiß nicht wie du das machst, dass du glaubst von außen beurteilen zu können, was in einem anderen Menschen abläuft.

Von Dir habe ich inzwischen ein ziemlich gutes Bild.

Bist du Psychologe/Psychiater?

Ich denke, das tut hier nichts zur Sache. Aber sei bitte so nett, bleib auf der argumentativen Ebene. Da kannst Du mich gerne widerlegen.

Ich habe Dich auch nicht persönlich angegriffen, sondern nur die Inhalte, die Du hier eingebracht hast, auf ihre Richtigkeit hin in Frage gestellt.

Wenn Dich das aber dermaßen aus der Fassung bringt, oder Du selbst bedies verwechselst, was natürlich meinen Theorie zum Loslassen durchaus bestätigt, gibt es zwei Möglichkeiten:

Du schreibst hier nicht mehr, dann musst Du Dich auch nicht ärgern, oder Du findest heraus, was Dich da warum triggert.


Wie kann man überhaupt zu wissen glauben was in einem anderen abläuft?

Das kann für einige durchaus erkennbar sein, lesbar sein, für andere eben gar nicht. Die verirren sich dann in Oberflächlichem.

Jeder urteilt lediglich mit seinem eigenen Horizont, mit seiner eigenen Moral, Erfahrung, Lebensweisheit, und das alles unterscheidet sich sehr stark von Mensch zu Mensch.

Dann sieh's eben so!

Ich seh's eben anders.
 
Werbung:
Es gibt/gab Massen von Menschen, die niemals offen klären konnten, sei es dass sie schon tot sind, oder einfach nicht mehr erreichbar. Denk einfach nur an Kriegsopfer, Juden hier im Nazi Deutschland o.ä.

Ja natürlich. Also tragen sie alle ihre unerledigten Themen weiterhin in und mit sich rum. Was sich natürlich auf alles mögliche andere auch auswirkt. Allerdings selten positiv.

Was bei den meisten Menschen nicht anders ist.


Sollen die alle in irgendwelchen fragwürdigen Aufstellungen mit Fremden ihre Geschichte aufarbeiten?

Habe ich was von Aufstellungen gesagt?
 
Zurück
Oben