Versöhne-Dich-und-küsse-denjenigen-Tag

Dieser Tag kann helfen, daß an einem Tag alle Missbrauchs und Gewaltopfer das Rachegefühl beiseite schieben.
Hätte man auch für die Holocaustopfer einführen können. Daß z.b. Überlebende das Bild von Hitler küssen und dann zum Himmel blicken und sagen : Danke für diese aussergewöhnliche Aufgabe an mich !
:rolleyes:

Ich selber denke, dass es einem selber gut tut, wenn man sich nicht in Hass hineinsteigert. Bedeutet für mich nicht, dass man jemandem notwendig vergibt, sondern dass man seine Aufmerksamkeit auf andere positive Dinge richtet.

Versöhnung macht nur Sinn, wenn man daran interessiert ist, weiter eine Verbindung zu jemandem zu haben. Das gilt für solche Extremfälle natürlich sowieso nicht.

Generell ist es aus meiner Sicht im eigenen Interesse sich nicht von extrem negativen Emotionen verzehren zu lassen.
In Bezug auf schreckliche Dinge kann das natürlich schwierig sein.

Aber generell glaube ich nicht an die Idee alles fühlen zu sollen. Hass, Wut usw. sollen einen nicht komplett übernehmen. Man fällt sonst in einen dunklen Ort. Ist auch nicht nur theoretisch. So dramatisch wie in deinem Beispiel war es bei mir natürlich nicht, aber weiß schon wovon ich rede.
 
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Dazu fiel mir eine kleine Geschichte ein, die sich einst in unserer Hausgemeinschaft zutrug.

Als wir vor 30 Jahren hier einzogen, wohnten einige Nachbarn schon 15 Jahre dort, und es gab wohl auch bei aller Freundschaft und Miteinander, gelegentlich heftigen Streit.
Meine sehr impulsive Nachbarin, man könnte wohl sagen, sie hatte das Herz auf dem rechten Fleck, war aber recht leicht entzündbar , und hatte mit fast jedem mal Streit.
Sie war mit einem älteren Herrn im Hause aneinander geraten (beide sind schon lange nicht mehr hier), und sie sprachen nicht mehr miteinander.

Nun, eines Tages hatte sie Geburtstag und befand sich zufällig im Keller. Der Herr mit dem sie im Streit lag war ebenfalls dort.

Und da sagt er auf einmal zu ihr (hat sie selbst voller Berührtheit erzählt), "Wir sprechen zwar nicht miteinander, aber ich wünsche dir oder gratuliere dir trotzdem herzlich zum Geburtstag." Da war der Bann gebrochen, beide waren eigentlich liebe Menschen, aber halt manchmal polterig.
Es gab Vieles im Haus über das man sich einig sein musste, auch wenn jeder seine eigene Wohnung hatte, das fing an mit dem Treppenhaus, den Fenstern,
der Grundheizung im Keller usw..
 
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