Liebe Eisfee,
Du solltest dich da in der Interpretation des Geträumten nicht so sehr vom Mittelalter irritieren lassen. Es ist doch so, dass mit den Zeitangaben in den Träumen etwas in ein Verhältnis gestellt werden soll. Wenn da also der Traum in die Kindheit verlegt wird, geht es um ein Thema, das den Träumenden schon immer begleitet hat.
So beschreiben Träume, die in einen anderen Zeitrahmen außerhalb unseres Daseins verlegt werden, die Suche nach sich selbst und anderen Wegen. Hinter diesen Träumen stehen also die Fragen: „Bin ich das wirklich?“ oder „Warum ist das so?“ und „Wohin könnte das führen?“
Solche Projektion, die sich eigentlich an nichts festmachen möchten, findest Du auch in den Märchen, die mit dem Satz beginnen: „Es war einmal ...“ Etwas, das zum Träumen über die Dinge einlädt und nicht am Konkretem angebunden werden möchte (das Unmögliche, das jedoch auch möglich sein könnte). Deshalb lieben wir die Märchen und Fantasiegeschichten über alles, weil wir damit ein Teil von diesen Geschichten werden möchten. Solche Reisen in die Märchenwelt ist also eine Reise in die Tiefen der eigenen Seelenwelt, um die Gefühle und Möglichkeit auszuloten.
Ist das nicht ein Thema, das sich auch wie ein roter Faden durch deine Träume zieht? Erinnere dich einmal an deinen Traum, in dem Du mit deinem Mann vor dem Fernseher sitzt. Mich wundert es jedenfalls nicht, dass ihr beide solche Träume habt – wenn auch auf unterschiedliche Weise verpackt.
Merlin