Nochmal allgemein zum 12. Haus was: Es ist das "Haus der Gefangenschaft und der verborgenen Feinde", also der Mensch sieht die Welt als "etwas ihm Feindliches, Unbekanntes" und ist angesichts dieser Tatsache völlig hilflos.
Es besteht ein "Inkarnationsgefühl, das Gefühl, in den Körper hineingesetzt zu sein wie in ein Gefängnis". Daraus entsteht das "Gefühl einer Sehnsucht nach Befreiung von diesem Panzer", ebenso ein "Erleiden des Beeindrucktwerdens von aussen". Folglich sucht man etwas, was einen vor dem Leidenmüssen schützen könnte, "einen Weg, sich gegen das Leidenmüssen zu verschliessen, sich eine Burg zu schaffen, um sich darin so zu verbergen und zu sichern, dass man durch die Errichtung dieser Feste die Geborgenheit gegen alle Leidanfechtung gewinne". Es ist also eine "freiwillige Einkerkerung", die "den Schutz der Eigenart" gewährleisten soll, "die man um keinen Preis im Lebenskampf hingeben möchte". "Man will dem Geformtwerden durch äussere Kräfte so lange wie möglich ausweichen." In dieser Festung will man also "genügend Vorräte sammeln, um eine Belagerung möglichst lange aushalten zu können, ohne sich in einen offenen Kampf einlassen zu müssen", und diese Vorräte findet man in der "Kraft der Illusionen und der Phantasie", es entsteht dadurch eine "Surrogatwelt", also man erträumt sich das, was man in der realen Welt nicht erlebt/erleben will, also Kompensation sozusagen. "Misstrauen und Verschlossenheit" sind Charakteristiken. "Wer eine Festung baut, muss mit dem Feind rechnen. Er erzieht sich im Leben selbst diese heimlichen Feinde, die gar nicht da sein könnten, wenn er nicht selbst mit dieser Heimlichkeit begonnen hätte." Diese "heimlichen Feinde könnten aber sogar jederzeit in Freunde verwandelt werden, wenn man seinerseits die Festung aufgeben wollte" und den Mut hätte, "aus der Festung herauszugehen ohne Rüstung und ohne Panzer, ohne Misstrauen und ohne Furcht. Dann würde man die Freiheit, nach der man sich so sehr sehnte, wirklich gewonnen haben."