Über Schlafen allgemein

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Reparaturwerkstatt für das Gehirn von MARGIT MERTENS

Blutwerte und Hormone
Je weniger Menschen schlafen, umso mehr nehmen sie zu. Denn Normalschläfer haben geringere Blutwerte des Hungerhormons Ghrelin und hohe Werte des körpereigenen Appetitzüglers Leptin.


Allerdings, sofern die Korrelation abnehmender Schlafdauer mit zunehmendem Gewicht richtig ist, müssen da noch eine Menge anderer Faktoren mit berücksichtigt werden, denn auffällig ist das sicher nicht und ich kenne viele, welche kurz schlafen und so dünn wie ich sind und andere die lang schlafen und sich zünftig übergewichtig ansehen.

Das hat u.a. auch damit zu tun, daß uns der Hormonmantel vor (phys.) Parasiten schützt. Sind Epiphyse und Hypothalamus fehlgesteuert, sind Parasitosen (aus welchen eigentlich alle Krankheiten resultieren - wirkursächlich der Feinstofflichkeit) Tür und Tor geöffnet.

Da der Organismus eine Sepsis zu verhindern sucht, MUSS er zwingend die Ausscheidungs- und Leichengifte abgestorbener Parasiten verdünnen (Überwässerung des Körpers) und in Fettgewebe einlagern. Daraus resultiert Übergewicht (Hyperhydration und Fett). Um dieses Fettgewebe anzusetzen, vermindern sich die freigesetzten Leptine und verändern damit das Hungergefühl und möglicherweise auch die Verteilung der zugeführten Stoffe im Dünndarm.

Experimente mit zugeführten Leptiden am Menschen zeigten eine ekklatante Verbesserung, resp. Normalisierung vorangegangener Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsen-Disbalancen! (Welche nachweislich von Ein- und Mehrzellern, also Zoonosen, ausgelöst werden.)


Mercie
La Dame
 
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Quelle: http://www.pz-news.de/kultur/lifestyle/berichte/98774/


Am Saugnapf durch die Nacht
Wo der Schlummer messbar wird: Roland Ripbergers Schlaflabor in der Centraklinik ist jeden Abend voll belegt

Illustration: http://www.pz-news.de/imperia/md/images/manuell/bilderdestages/311139.jpg
Kopfsache: Schlafstörungen haben oft psychische Ursachen. Im Schlaflabor messen Elektroden die Gehirnströme. Foto: dpa-Archiv

Fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland klagt über Schlafprobleme“, sagt Dr. Roland Ripberger, und er muss es wissen. Der 44-Jähriger ist nicht nur Hals-, Nasen-, Ohrenarzt, sondern auch Leiter des Schlaflabors in der Centralklinik Pforzheim.

Die vier Betten sind jeden Abend belegt, das ganze Jahr hindurch. Was ist los mit uns Deutschen? Warum können wir nicht mehr in Ruhe schlafen? „Man muss genau unterscheiden“, differenziert der Fachmann, „um was es sich handelt.“ Als Schlafstörung werden Probleme mit dem Einschlafen und Durchschlafen bezeichnet, die Ursachen hierfür sind vielfältig. Hauptsächlich sind sie aber psychischer Natur. Das können Stresssituationen beruflicher oder privater Art sein, Reizüberflutung oder eine schlechte Schlafumgebung: Ist es zu laut, zu hell, zu kalt oder zu trocken im Schlafzimmer?

„Schlafstörungen sind normal“, beruhigt Ripberger. „Wenn man mal eine Woche nicht gut schläft, ist das noch lange keine Krankheit“ und auch kein Grund, zum Medikament zu greifen. „Nur nach gründlicher Untersuchung und unter ärztlicher Kontrolle sollten Schlaftabletten eingenommen werden.“ Wer dennoch den Wunsch nach einem Müdemacher verspürt, der sollte sich an pflanzliche Alternativen wie Johanniskraut oder Baldrian halten, „die kann man über ein bis maximal drei Wochen bedenkenlos einnehmen“.

Ernster wird die Lage, wenn die Schlafstörung von einer Erkrankung kommt. Dazu gehört Bluthochdruck ebenso wie neurologische Krankheiten. Eine davon ist die Schlafkrankheit, im Fachjargon Narkolepsie genannt, bei der Patienten tagsüber ungewollt einschlafen. Eine weitere neurologische Erkrankung ist das sogenannte Restless-Legs-Syndrom, zu Deutsch: Unruhige Beine. „Da kribbelt, juckt und zieht es in den Beinen, man muss sie ständig bewegen und das raubt einem den Schlaf“, weiß Ripberger. Fünf Prozent der Deutschen sind von diesem Syndrom betroffen. Genau so viele sind es, die unter einer Krankheit leiden, die sich Schlafapnoe nennt, Ripbergers Fachgebiet. „Der Patient setzt unter Umständen mehrere Hundert mal pro Nacht mit der Atmung aus. Ein bis – im Extremfall – zwei Minuten. Dann muss er tief Luft holen, was meist von einem explosionsartigen Schnarchen begleitet wird.“

Menschen mit Verdacht auf Schlafapnoe untersucht der Mediziner in seinem Schlaflabor in der Centralklinik an der Zerrennerstraße. Der Patient wird abends gegen acht Uhr aufgenommen, die Messung beginnt gegen 22 Uhr. Elektroden am Kopf und im Gesicht dokumentieren den Schlaf: wann ist der Patient wach, wann nicht, wie tief schläft er, wann träumt er – kurz, sie messen die verschiedenen Schlafstadien.


Neben den Elektroden wird der Patient mit allerlei Elektronik mehr versehen: Es wird ein EKG gemacht, zwei Gurte um Brust und Bauch messen die Atmung des Schlafenden, ein Lagesensor dokumentiert, wie der Patient liegt (Rücken, Seite). Ein Sauerstoffsensor am Finger schließlich misst die Sauerstoffsättigung. „Das ist insbesondere bei den Schlafapnoikern wichtig, die aufhören zu atmen, weil der Rachen zugeht. Ihre Muskeln erschlaffen im Schlaf, die Zunge fällt nach hinten und verursacht so einen Kollaps der oberen Luftwege, der zum Atemstillstand führt.“

Mit all diesen Messungen bekommt Ripberger schließlich einen Befund, der aussagt, worunter der Patient leidet und wie sehr. Diagnostiziert er eine entsprechend schwere Schlafapnoe, bekommt der Patient eine Beatmungsmaske. Dieser Kompressor drückt die Raumluft durch einen Schlauch über die Maske in die Lunge. Geheilt werden kann jene Apnoe, die durch Übergewicht hervorgerufen wird.

Alle anderen Apnoiker müssen zwar lebenslang die Maske tragen, können aber dadurch wieder zu einem gesunden Schlaf finden, der aus medizinischer Sicht so wichtig ist für den Menschen. „Er dient ja nicht nur der notwendigen physischen und psychischen Erholung, es laufen während des Schlafs auch wichtige hormonelle Prozesse ab“, erläutert Ripberger. So wird beispielsweise das Wachstumshormon im Schlaf gebildet, das auch für den ausgewachsene Menschen wichtig ist, weil es viele Körperfunktionen steuert. Auch das fürs Immunsystem bedeutsame Hormon Kortison wird im Schlaf – vor allem morgens – gebildet.

Wer unter hartnäckigen Schlafproblemen leidet muss Geduld mitbringen. „Es kann Monate bis Jahre dauern, bis die Heilung eintritt“, sagt der Mediziner. Das Wichtigste aber eben auch Schwierigste sei es, so Ripberger, die Grundkrankheit herauszufinden, die in allen medizinischen Fachgebieten liegen könne. Oftmals seien die Ursachen einer Schlafstörung zwar psychischer Natur, es können aber auch organische Ursachen vorliegen – „die Grundkrankheit zeigt sich oft mulitfaktoriell und ist daher schwer zu diagnostizieren.“

Ripberger glaubt nicht, dass die immer schneller werdende Welt mit ihrer Hektik daran schuld ist, das heute so viele Menschen unter der Schlafapnoe leiden. „Ich denke, dass Menschen schon immer darunter gelitten haben, nur diagnostizieren Ärzte diese schlafbezogene Atemstörung heute weitaus häufiger als früher.“ Zwar wurde vereinzelt schon in den 50er-Jahren schlafmedizinisch gearbeitet, eine flächendeckende Schlafforschung wird aber erst seit rund 15 Jahren betrieben. „Als ich 1985 anfing, gab es nur zwei Schlaflabore in Deutschland, heute sind es 200 bis 300.“ Obwohl die Schlafmedizin also ein noch recht junger Forschungszweig ist, wisse man, so Ripberger, schon relativ viel über den Schlaf, wie er funktioniert und was im Körper abläuft. „Aber die Ursachen für Schlafstörungen sind sehr vielfältig und sicher noch nicht ausgeforscht.“
 
Hallo zusammen,
ich wäre dankbar über tipps bei Schlafstörungen wenn man abends hipplig ,überaktiv, überdreht , geistig überwach ist nicht zur Ruhe kommt
nicht einschläft, nachts aufwacht..........................
gibt es hierfür einen Engel den man bitte kann ?
vielen Dank für eine Info
Mariaomega
 
@ Mariaomega:
Ich vermute, dass die Engel nicht sehr spezifische Adressen haben wie Websites z.B. also wenn Du dem Gabriel sagst, Du möchtest gerne ruhiger werden zum Einschlafen, kann der das sicher weiterleiten (falls da der Michael oder Uriel zuständig sein sollte), und vermutlich bekommt er den Wunsch sogar, wenn Du Habriel oder noch passender Zabriel eingibst, denn denn Zabli kenne ich nur allzu gut.

Hier habe ich noch einen Artikel gefunden zur inneren Uhr, welche ja den Schlaf-wach-Rhythmus steuern sollte, und diese wird gerichtet, einerseits durch die Lichteinstrahlung, anderseits aber auch von mehreren anderen Faktoren, welche offenbar noch nicht alle bekannt sind.

Der Artikel befindet sich hier und ist nicht besonders lang, aber wohl auch nicht allzu lang vorzufinden, weshalb ich versuche kurz zu sagen welches die Quintessenz davon ist:


Jede Zelle hat auch eine Uhr, nicht nur der ganze Körper und die Empfindlichkeit der Menschen für Licht ist sehr individuell: Die einen spielen ohne Brille Volleyball am Strand während andere gleichzeitig dicke Sonnenbrillen tragen müssen, um nicht geblendet zu werden.

Die "zentrale innere Uhr" und die peripheren Uhren in der Haut wirken mit einander aber in individueller Stärke, was mit ein Grund ist dafür, dass einige Leute den Jet-Lag stärker spüren als andere.

Eine stark schwingende innere zentrale Uhr ist träger als eine schwächer schwingende und wird darum weniger von der Helligkeit auf der Haut beeinflusst, dadurch sind Personen mit starkem Eigenrhythmus eher mit Schwierigkeiten belastet, wenn sie in andere Zeitzonen fliegen oder die Jahreszeit nicht zu ihrer Uhr passt, als Menschen mit schwachem Eigenrhythmus.
 
http://science.orf.at/science/news/113557

daraus:

....Die traumreiche REM-Phase
REM steht für die "rapid eye movements" (schnellen Augenbewegungen), welche die traumreiche REM-Phase begleiten. Diese Träume unterscheiden sich in Inhalt und Form von den NonREM-Träumen. Von der Positronen-Emissionstomographie (PET) gelieferte Gehirnbilder haben gezeigt, dass der Hippocampus im Gehirn, der bei der Speicherung von Gedächtnisinhalten eine bedeutende Rolle spielt, in Phasen des REM-Schlafs überaus aktiv ist.....

dürfte aber als Programmhinweis nicht allzu lange erhalten bleiben, also wer sich interessiert kopiere den Text für sich.
 

http://www.newaeon.de/index.php?act=viewChapter&chapterID=179993

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Tierische Träume

Träumen Tiere überhaupt?
Wovon träumen Tiere?



Bedeutet das Auftreten von REM-Phasen im Schlaf von Tieren, das sie genau wie wir Menschen auch träumen? Schon Aristoteles sah in den Lauten und Bewegungen schlafender Tiere einen Beweis dafür. Zum selben Schluss kam auch Charles Darwin, der Vater der Evolutionstheorie. Im übrigen billigte er Tieren aufgrund ihrer Träume ein gewisses Maß an Phantasie zu. In den Augenbewegungen schlafender Tiere sah als erster Lucia Fontana (im 17.Jahrhundert) ein Indiz für iher Fähigkeit zu träumen.

Wir können nicht direkt beweisen, das Tiere während der REM-Phasen die selben lebhaften Traumerfahrungen wie wir Menschen machen. Schließlich können wir uns mit unseren Katzen oder Hunde nicht über ihre Träume unterhalten.







Aus diesem Grunde gibt es immer wieder einige Wissenschaftler die bestreiten, das Tiere überhaupt träumen. Der bekannte Traumforscher Harry Hunt schreibt dazu:
"Wir müssen in diesem Zusammenhang das Dilemma der Erklärungsökonomie berücksichtigen, wenn wir ernstlich behaupten wollen, dass Lebewesen mit einem aktivierten Kortex, geordneten Sequenzen von äußerlich gehemmtem Verhalten (wobei die Hemmung chirurgisch rückgängig gemacht werden kann) und wandernden Augenbewegungen nichts erleben.​
Alle, die Haustiere besitzen, haben die Zuckungen, das Stöhnen, die Laute, das Sexual-, Aggressions- und Appetenzverhalten ihrer Tiere im Schlaf beobachtet und ebenso die schnellen Pfotenbewegungen, die aussehen, als würde das Tier gehen oder laufen. Nach dem Prinzip der Erklärungsökonomie ist das Träumen."​
Harry T. Hunt, The Multiplicity of Dreams. Memory, Imagination and Consciousness, New Haven, London 1989, S. 81"
Persönlich stimme ich damit überein. Abzustreiten, das Tiere träumen hat meiner Meinung nach viel mit der Weltsicht der entsprechenden Wissenschaftler zu tun hat. Denn wenn wir den Tieren das Vermögen zum Traum zu sprechen, und dann noch den Traum als geistige Fähigkeit erklären - wieviel Geist müssen wir ihnen dann zusprechen?

Wovon träumen Tiere?

Wir können recht gut sagen, wovon Tiere träumen. Die Hirnaktivität im Traum und im Wachsein ähnelt sich sehr. Ob wir wach oder träumend eine Leiter hoch steigen oder Tuba spielen - in unserem Gehirn laufen dabei die selben Prozesse ab .

Das unser Körper sich beim Träumen relativ ruhig verhält liegt daran, das die Weitergabe der Nervenimpulse an die Muskeln gehemmt wird. Nachdem die für diese Hemmung verantwortlichen Hirnregionen identifiziert waren konnte es nicht lange dauern, bis sich die Wisschenschaftler zu fragen begannen, was passieren würde, wenn sie die Hemmung aufheben würde.
Das Ergebnis war wie erwartet. Werden bei einem Tier (mit Menschen sind solche Versuche im Moment ja illegal) die hemmenden Hirnregionen zerstört, steht es im Schlaf auf und agiert die geträumten Handlungen aus.
Der erste, der solche Experimente durchgeführt hat war Michael Jouvet von der Universität Lyon (um 1960 herum). Seine Versuchstiere waren Katzen. Nach dem chirurgischen Eingriff standen sie in den REM-Phasen auf und schlichen sich an geträumte Beutetiere an. Nach Katzenart "spielten" sie mit den Traummäusen um sie schließlich genüsslich zu verzehren. Dabei ließen sie sich weder durch helle Lichtzblitze noch durch den Geruch leckeren Futters aufwecken.

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Und; was ist Schlaf ?
 
Hier:
Die Geschichte des Schlafs findet Ihr eine umfassende Darstellung mit Links auch zu den Träumen, letzteres aber mehr rudimentär.

und diese Artikelserie ist auch sehr umfangreich:

Die einzelnen Seiten heißen:

Schlafstörungen

Primäre Insomnie "Ich kann einfach nicht schlafen"

Unregelmäßige Arbeitszeiten "Ich schlafe wegen Schichtarbeit schlecht"

Restless Legs Syndrom "Ich habe Zappelbeine"

Verzögerte Schlafphase "Ich bin eine Nachteule"

15 Tipps So schlafen Sie besser

Umfrage Schlafen Sie gut?

Schlafen Na dann gute Nacht! Auch nach Mitternacht ist der Schlaf erholsam

Verbreitete Irrtümer Bitte vor dem Schlafen lesen!

Schlafmittel Verführerische Müdemacher

Wissenswert Warum wir im Schlaf nicht aus dem Bett fallen

Elternsorgen Wenn Kinder nicht durchschlafen

Schlafforschung "Zu wenig Schlaf macht dick, dumm und krank"

Narkolepsie Die Macht des Schlafs

Studie Deutsche sind keine Nacktschläfer

Träumen In Frauenträumen geht es oft um die Familie - und um Kleidungsstücke

Männerträume, Frauenträume Von Sex, Gewalt und Familie

Schlafforschung Träumen macht schlau

Inspiration Träume sind keine Schäume

Tierische Tatsachen Schlafende Hunde, träumende Ratten

Schnarchen Impotenz und Schlaganfall Schnarchen macht krank

Schlaf Schnuller gegen den Schnarch-Terror

Schnarchen Stillen macht still

Skurriles Museum Mit "Folterinstrumenten" gegen das Schnarchen
 
http://conventus.de/dgsm2008/

http://conventus.de/dgsm2008/index.php?page=3387&client=1173&lang=3197

Grußwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Ihnen unsere 16. Jahrestagung der DGSM im Oktober 2008 im Kongress Palais Kassel (Stadthalle) ankündigen zu dürfen. Die lebendige Stadt in Nordhessen zeichnet sich heute als Universitäts- und Wirtschaftsforum aus. Hervorragende Rahmenbedingungen und ein angenehmes Tagungsambiente schaffen den idealen Raum für unsere Jahrestagung 2008 zum Thema

Schlafmedizin – Zwischen Forschung und Praxis.

Das wissenschaftliche Tagungsprogramm sowie das interdisziplinäre Fort- und Weiterbildungsangebot wird sowohl auf niedergelassene Ärzte als auch auf Wissenschaftler angrenzender Fachbereiche abgestimmt sein. Ergänzt wird das Tagungsprogramm, bestehend aus wissenschaftlichen Symposien und Freien Vorträgen, unter anderem mit einem speziellen Fortbildungsangebot für Medizinisch-Technische Assistenten.

Wir freuen uns besonders, Ihnen das Internationale Joint-Symposium der DGSM in Kooperation mit der WASM (World Association of Sleep Medicine) zum wissenschaftlichen Dialog internationaler und deutscher Schlafmediziner anzukündigen.

Wir laden Sie bereits jetzt sehr herzlich ein, aktiv mit uns die kommende Jahrestagung zu gestalten und mit Ihren Ergebnissen aus Klinik, Labor- und Grundlagenforschung ein abwechslungsreiches, interdisziplinäres Programm zu erstellen und somit den fachbezogenen Austausch zu bereichern.

Wir freuen uns sehr darauf, Sie in Kassel begrüßen zu dürfen!
Mit freundlichen Grüßen,

Ihre

Prof. Dr. Stefan Andreas
Prof. Dr. Martin Konermann
Prof. Dr. Geert Mayer
Prof. Dr. Claudia Trenkwalder
 
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/magazin/?sid=21d85a53f4cfc685949c774629a52ab5&em_cnt=1310404

Frankfurter Rundschau schrieb:
Schlafes Bruder

Vor 35 Jahren wurde ein junger Forscher in einem kargen Kellerraum eingeschlossen: Ohne Tageslicht, ohne Uhren, ohne feste Essenszeiten, ohne Informationen über die Außenwelt sollte er vier Wochen lang essen, wenn er Hunger hatte, schlafen, wenn er müde war, und arbeiten, wenn er sich wach fühlte.

Der junge Forscher hieß Jürgen Zulley, und die Isolationsexperimente im "Andechser Bunker" des Münchner Max-Planck-Instituts sollten für den studierten Elektroingenieur und Diplompsychologen eigentlich nur ein erster Job sein, Zulley nur einer von 200 Testschläfern. Doch als die Auswertung schließlich ergab, dass unsere innere Uhr eher einen 25-Stunden-Tag bräuchte, war er begeistert. Zulley machte es zu seiner Lebensaufgabe, all den Rätseln unseres Schlafes auf die Schliche zu kommen: Was macht unser Hirn, wenn wir schlummern? Wieso schaltet sich unser Bewusstsein ab? Wozu verschlafen wir überhaupt ein Drittel unseres Lebens?

Inzwischen ist Zulley, heute 62, Professor der Uni Regensburg und gilt als angesehenster Schlafforscher Deutschlands. Er belegte, dass unser Körper nicht nur nachts, sondern auch mittags ins Energietief fällt. Er fand heraus, dass die Probleme von vielen der zwölf Millionen deutschen Schlafgestörten nicht messbar sind, die Patienten sie nur als Problem empfanden. So dachten fast alle, sie seien bereits wach gewesen, wenn sie im Schlaflabor geweckt wurden. Und Zulley ermittelte, dass unser Hirn im Schlaf oft aktiver ist als am Tag.

Doch das Beste daran, ein amtlicher Schlafexperte zu sein, ist: Man schläft wissenschaftlich abgesichert. Niemand klagt etwa, wenn Zulley mittags einen "Power Nap" hält. Schließlich verbessert der 10-Minuten-Schlaf im Büro nachweislich die Hirnleistung. Langschläfern kann Zulley beruhigt den Versuch ausreden, ihre Kinder zu Frühaufstehern zu erziehen: Die Veranlagung zum Lerchen- oder Eulen-Typ wird vererbt. Zulley selbst schläft sechs Stunden pro Nacht und geht vor Mitternacht ins Bett, damit er genug Tiefschlaf bekommt. Diese für die Erholung wichtige Schlafphase endet nämlich um drei Uhr.

Am Montag nach der Uhrenumstellung auf Sommerzeit, die an diesem Sonntag wieder ansteht, fährt er lieber eine Stunde später ins Büro. "Statistiken zeigen, dass nach der Umstellung mehr Unfälle passieren. Viele fahren zur Arbeit, obwohl ihr Körper noch schläft."

Doch das Leben als Schlafforscher ist nicht immer einfach. Die Disziplin ist mit rund 70 Jahren noch jung - und hat eine Krux. Sobald sie ihrem Objekt zu nahe kommt, verflüchtigt es sich: Stört man Schlafende, wachen sie auf. Also tricksen Zulley und seine Kollegen: Den Sinn des Schlafes suchen sie etwa, indem sie testen, was ohne ihn passiert. Sie hielten Ratten ununterbrochen wach - bis sie nach vier Wochen ohne klaren Grund starben. Die Forscher schlossen, dass ohne Schlaf Stoffwechsel und Hirn schlapp machen. Studenten, die nach erstem Durchdenken von Aufgaben schliefen, lösten sie dann flinker als ohne Nickerchen. Also helfe Schlaf wohl bei der Organisation des Gehirns. Und auch Frühjahrsmüdigkeit scheint mehr zu sein als ein Stimmungstief - zumindest ist messbar, dass unser Körper im Winter in einen Energiesparmodus umstellt, der uns dann bei den ersten Sonnenstrahlen offenbar immer noch hemmt.

Frustriert diese indirekte Forschung mit den vagen Ergebnissen nicht? "Nein", sagt Zulley. "Ich finde es ja spannend, dass ich mich auch mit Unfallstatistiken und Historikern beschäftigen muss." So las er, dass die Menschen im Mittelalter zwei lange Schlafphasen am Tag hatten und nachts fürs Melken oder längere Plauschs aufstanden. "Erst das Industriezeitalter verlangte, dass wir komprimiert schlafen und tags durcharbeiten."

Zulley sieht die Tücken der Schlafforschung als Herausforderung. Selbst die Tatsache, dass ein US-Biologe nun alle erarbeiteten Theorien in Frage stellt, nimmt er gelassen: Jerry Siegel von der University of California hat dieser Tage ein Papier vorgelegt, in dem er bezweifelt, dass wir schlafen, um uns zu erholen oder Erlebtes zu verarbeiten. "Schlaf ist vielleicht gar keine biologische Notwendigkeit", meint Siegel. Er habe sich nur im Laufe der Evolution aus einer Art Stand-By-Modus entwickelt, in dem unsere Vorfahren dösten, um Energie zu sparen.

Für Zulley ist das Unsinn: "Der menschliche Körper ist im Schlaf hoch aktiv. Die Verdauung und die Regeneration des Immunsystems funktionieren zum Beispiel nur im Schlaf." Das verbrauche so viel Energie, dass wir pro Nacht im Vergleich zum Wachsein gerade mal die Energie sparen, die in einer Scheibe Toastbrot steckt. "Zum Energiesparen taugt der Schlaf also nicht", sagt Zulley. "Aber natürlich sind viele solcher Fragen nach wie vor offen." Die Forschung geht weiter.

Das Zitat stammt aus der Frankfurter Rundschau 29. März 2008
 
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Schichtarbeit bringt die innere Uhr dramatisch durcheinander

Millionen Deutsche leisten Schichtarbeit und sorgen dafür, dass die Wirtschaft brummt. Im Hinblick auf ihr Leibeswohl müsste man ihnen aber zu einer Tätigkeit mit regelmäßigen Arbeitszeiten raten.

Schichtarbeit bringe die innere Uhr im Körper durcheinander - häufig mit dramatischen Folgen für die Gesundheit, sagt Dieter Kunz, Experte für Chronobiologie bei der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) und Chefarzt der Abteilung für Schlafmedizin am Berliner St. Hedwig-Krankenhaus.

So hätten Untersuchungen ergeben, dass Schichtarbeiter grundsätzlich ein höheres Risiko haben, ernsthaft zu erkranken - sei es an Krebs, Herzinfarkt oder Fettleibigkeit. Berufstätigen mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten, die sich über längere Zeit ausgebrannt und unwohl fühlen, rät Kunz daher, sich an einen Experten zu wenden. Dies kann ein Arbeitsphysiologe oder ein Chronobiologe in einem neurologisch-psychiatrischen Schlaflabor sein. Lassen sich die Probleme nicht in den Griff bekommen, sei ein Jobwechsel im Prinzip die einzige Alternative.



Mit bestimmten Maßnahmen können Schichtarbeiter aber zunächst versuchen, die innere Uhr zu unterstützen, damit sie nicht allzu sehr aus den Fugen gerät. Da sie sich nach dem 24-stündigen Tag- und Nachtrhythmus richtet, sollte man den Hell-Dunkel-Zyklus möglichst einhalten. Laut Kunz stören in der Nacht bereits kleine Mengen von Licht - so sehr, dass die Weltgesundheitsorganisation Nachtarbeit auf die Liste der Karzinogene (Krebserzeuger) gesetzt hat.

Je dunkler der Arbeitsplatz also in der Nacht ist, desto veträglicher. Vor allem auf Lampen mit grellem, kaltweißen Licht sollte man möglichst verzichten. Dies enthält besonders viele blaue und damit melatoninunterdrückende Anteile. Melatonin als Hormon der Dunkelheit unterstützt bei allen Säugern die nächtlichen Aktivitäten, beim Menschen zum Beispiel den Schlaf. „Rotlicht dagegen ist unschädlich, wirkt allerdings nicht aktivierend“, sagt Kunz. Am Tage verhält es sich genau umgekehrt. Nach dem Ausschlafen gilt: So viel Licht wie möglich. Bevor man abends wieder zur Schicht geht, sollte man also Zeit im Freien verbringen - zum Beispiel mit einem Waldlauf oder Spaziergang.

Das Schichtarbeiter-Syndrom tritt übrigens nicht nur beim klassischen Nachtarbeiter, sondern auch schon beim Frühaufsteher auf. Wer bereits um sechs Uhr morgens in der Fabrik steht oder auf der Schulbank sitzt, obwohl er nicht ausgeschlafen ist, wird laut Kunz auf Dauer krank.
 
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