Erstens, was die Schuldfrage betrifft: Viele Menschen mit finanziellen Problemen meinen zwar, irgendwie noch die Kurve zu kriegen, aber je älter man wird, desto weniger gelingt das. Dann diese Leute noch aus ihren Wohnungen vertreiben, ihre Habe zu plündern, sie auf der Straße einfach liegen zu lassen, ist unmenschlich - und der Job eines Gerichtsvollziehers.
Tatsächlich brauchen solche Menschen eine Hilfe, nicht nur finanziell, sondern auch in Hinsicht auf eine realistische Planung ihrer Zukunft, damit sie überhaupt leistungsfähig werden. Das wäre menschenwürdig. Und das genau macht ein Gerichtsvollzieher nicht, weil genau das nicht sein Job ist. Er stellt hingegen Forderungen und wendet Gewalt an, um diese Forderungen durchzusetzen. Damit wird er zum Teil des Problems und nicht zum Teil der Lösung. In aller Regel bekommen die Gläubiger ihr Geld nämlich nicht zurück; egal, was der Gerichtsvollzieher auch immer antut und erzählt. Einem nackten Menschen kann man nämlich nicht in die Tasche greifen.
Also handelt der Gerichtsvollzieher bösartig, als bezahlter Büttel.
Zweitens, warum ich über Traumatisierung rede: Jeder Akt von Gewalt, insbesondere jeder Gewaltakt, der sich gegen das menschliche Leben oder dessen materielle Voraussetzungen richtet, verletzt den Menschen zutiefst und löst heftige Rachewünsche aus. Rache wäre ein gesellschaftliches Korrektiv und ist in meinen Augen legitim, aber die Sache hat einen Haken: Will ich geistig auf die Stufe meiner Angreifer zurück, oder will ich in diesem Sinne der bessere Mensch sein?
Tatsache ist jedenfalls, daß jeder Mensch ein Gedächtnis hat, und das dieses Gedächtnis nicht an den Körper gebunden ist, sondern auch außerhalb des Körpers funktioniert. Erinnere ich mich meiner Verletzungen und denke dabei an die Personen, die mich verletzt haben, spüren diese Personen das Unbehagen, die Schmerzen, die Angst und auch den Haß. Im Diesseits schützt sie der träge Körper davor. Aber auf der anderen Seite bekommen sie zurück, was sie im Diensseits austeilten, und zwar nicht nur einmal, sondern mit jeden neuen Reflektion des vergangenen Lebens. Deshalb darf ich ein anderes Lebewesen nicht traumatisieren. Weil ich auf der anderen Seite das von mir verursachte Leid als eigenen Schmerz zu spüren kriege.
Genau das würde ich gerne an Beispielen diskutieren und nachlesen, deshalb meine Anfrage.
Viele Grüße, Holger
Tatsächlich brauchen solche Menschen eine Hilfe, nicht nur finanziell, sondern auch in Hinsicht auf eine realistische Planung ihrer Zukunft, damit sie überhaupt leistungsfähig werden. Das wäre menschenwürdig. Und das genau macht ein Gerichtsvollzieher nicht, weil genau das nicht sein Job ist. Er stellt hingegen Forderungen und wendet Gewalt an, um diese Forderungen durchzusetzen. Damit wird er zum Teil des Problems und nicht zum Teil der Lösung. In aller Regel bekommen die Gläubiger ihr Geld nämlich nicht zurück; egal, was der Gerichtsvollzieher auch immer antut und erzählt. Einem nackten Menschen kann man nämlich nicht in die Tasche greifen.
Also handelt der Gerichtsvollzieher bösartig, als bezahlter Büttel.
Zweitens, warum ich über Traumatisierung rede: Jeder Akt von Gewalt, insbesondere jeder Gewaltakt, der sich gegen das menschliche Leben oder dessen materielle Voraussetzungen richtet, verletzt den Menschen zutiefst und löst heftige Rachewünsche aus. Rache wäre ein gesellschaftliches Korrektiv und ist in meinen Augen legitim, aber die Sache hat einen Haken: Will ich geistig auf die Stufe meiner Angreifer zurück, oder will ich in diesem Sinne der bessere Mensch sein?
Tatsache ist jedenfalls, daß jeder Mensch ein Gedächtnis hat, und das dieses Gedächtnis nicht an den Körper gebunden ist, sondern auch außerhalb des Körpers funktioniert. Erinnere ich mich meiner Verletzungen und denke dabei an die Personen, die mich verletzt haben, spüren diese Personen das Unbehagen, die Schmerzen, die Angst und auch den Haß. Im Diesseits schützt sie der träge Körper davor. Aber auf der anderen Seite bekommen sie zurück, was sie im Diensseits austeilten, und zwar nicht nur einmal, sondern mit jeden neuen Reflektion des vergangenen Lebens. Deshalb darf ich ein anderes Lebewesen nicht traumatisieren. Weil ich auf der anderen Seite das von mir verursachte Leid als eigenen Schmerz zu spüren kriege.
Genau das würde ich gerne an Beispielen diskutieren und nachlesen, deshalb meine Anfrage.
Viele Grüße, Holger