Traum vom Ausrutschen

MeinWolfsblut

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Kennt das Jemand, diese Träume zwischen Wachbewusstsein und Schlaf?
Es ist ein merkwürdiges Phänomen. Das Gefühl zu fallen.

Gestern habe ich allerdings ein sehr außergewöhnliches Gefühl verspürt. Ich lag auf der Couch und bin ( wie so oft) beim Fernsehen eingeschlummert. Ich war mir aber noch bewusst, wo ich war. Sah mich. Sah die Couch. Selbst meine Lieblingsserie, habe ich noch wahr genommen. Bones hat weiterhin mysteriöse Kriminalfälle gelöst. Bewegte sich.

Und plötzlich ein Gefühl, als würde ich an der Couch (als hätte sie Schräglage) ausrutschen. Wuttttsch, wie auf einer Rutsche. Dieses Killern im Magen und das Gefühl „Oh Gott, du fällst gleich auf den Hintern!“ Man kennt es bei Glatteis. Der Moment bevor es passiert. Sekunden. Nicht mehr.

Ich bin dann brüllend zu mir gekommen. Lag aber ganz normal auf der Couch.

Merkwürdig: Bones machte genau an der Stelle weiter, die ich zuvor im Wachzustand und im Traumgesehen habe. Es gab im Programm keine Unterbrechung, keine Pause.

Kennt das Jemand? Und was bedeuten diese Fall-Träume (die ja im Grunde jeder schon mal in verschiedener Form hatte.)?
 
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Kennt das Jemand, diese Träume zwischen Wachbewusstsein und Schlaf?
Das war wohl kein Traum, es war genau das, was du selbst formulierst. Du hast den Zwischenzustand von Wachen und Schlafen erlebt. Du bist sozusagen in Zeitlupe eingeschlafen.

Wir haben ja alle unser wachbewusstes Ich, das am Tage die Kontrolle hat über sämtliche Aktivitäten (hat es tatsächlich nicht, aber das wachbewusste Ich lebt in diesem Selbstverständnis).
Dieses Ich wird allabendlich demontiert, um am nächsten Morgen neu zusammengesetzt zu werden. Deshalb wird der Schlaf ja auch als der kleine Bruder des Todes verstanden, und deshalb haben manche Menschen ein Problem mit dem Einschlafen, weil ihr hochgehaltenes Ich seine Kontrollfunktion nicht hergeben kann und will.

Im Schlaf agiert der Bewusstseinsteil, den ich hier mal das Traum-Ich nenne.

Du hast nun diesen Wechsel innerhalb der Bewusstseins-Teile ganz langsam geschehen lassen. Damit dein Ich das mal bewusst erlebten kann, damit dein Ich seinen „Absturz ins Nichts“ klar mitbekommt. Sowohl dein Traum-Ich als auch dein Ich wollten das so, da steckt immer Absicht dahinter.

Dein Ich hat seinen Absturz erlebt bis zu dem Punkt, wo es in dem aufgeschlagen wäre, was es als sein Nichts versteht. In diesem Moment hat es sozusagen die Notbremse gezogen und hat den Zeitlupen-Einschlaf-Prozess unterbrochen. Es war die ganze Zeit wachbewusst dabei, deshalb gab es auch im Fernsehprogramm keine Unterbrechung.

Dass du dir aber ein solches Erlebnis erschaffen hast heißt, dass du deine Selbstwahrnehmung verbessern, verfeinern willst.
 
@Renate Ritter Danke schön! Und was du da am Ende beschreibst, stimmt auch. Ich kontrolliere mich und meine Wahrnehmung tagsüber tatsächlich sehr. Ist das so? Fühlst du das richtig? Hast du das oder dies richtig wahrgenommen? In vielen verschiedenen Dingen, versuche ich zu verstehen, bewusst wahrzunehmen. Ich bin im Kopf ständig aktiv.

Deine Erklärung passt also super und hat mir wieder eine neue Erkenntnis verschafft. Danke schön.
 
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