Ich schaue auch eher selten auf Transite - und wenn, dann weniger auf die Transite überm Radix, sondern eher auf die Transite über die gerade aktuelle Fraktale Progression (die eigenen Kids sind halt doch was Besonderes *ggg*). Beim Lottospielen hat das noch nie funktioniert - wie auch, mit einem JU in 12 im Quadrat zur Sonne. Wobei ich auch viele mit einem viel besser gestellten JU kenne, die auch nix gewinnen, mit oder ohne Transit
Im Ernst: Ich halt's da mit einer Drei-Schichten-Konstruktion: das Radix als "astrogenetischer Code" meiner Anlagen, die Fraktale Progression als Bild der individuellen aktuellen Zeitqualität (oder irgendeine andere Auslösungsmethodik) und die Transite als Bild der allgemein gegebenen aktuellen Zeitqualität. Und da kann ich Rita nur Recht geben - dieses dreidimensionale Gespinst in seiner Gänze zu erfassen und womöglich auch noch einen Sinn rauszulesen, halte ich für einen verwegenen Anspruch.
Das wird wohl auch der Grund sein, warum sich die Kochbuchautoren dann die Einzelpositionen rausgesucht haben und beschreiben, was "tUranus in Opposition zur rSonne" bedeutet. Da findest dann die ganze Liste von Möglichkeiten, auch noch wohlgeordnet in entwickelte, kompensierende und erlittene Form oder wie das der jeweilige Autor gerade bezeichnen mag ... und da hab ich dann meinetwegen vier tAspekte aufs Radix und drei tAspekte auf die FP und die entsprechend umfangreiche Anzahl der vorgeschlagenen Kochbuch-Zutaten ... und was tu ich dann, um das in Reih und Glied zu bringen? Ich schau in mein Leben, was stimmen und was nicht stimmen könnte. Da schau ich, ich gesteh's, doch lieber gleich in mein Leben...
Aber nicht immer. Die rückblickende Betrachtung finde ich dann doch hin und wieder spannend. Ich kann dann nachschauen, wie ich einen bestimmten Ausschnitt meines astrogenetischen Codes unter ganz konkreten Umständen gelebt habe, ich kann ihn beleuchten, in welcher Weise ich ihn entwickelt habe. Und dann kann ich mir auf die Schulter klopfen - "Gut gemacht. Weiter so!" - oder mich fragen, in welcher Weise ich an der Entwicklung eines angelegten Themas arbeiten könnte.
Als mein Saturn vorigen Sommer zum zweiten Mal über seine Radix-Position lief, sabotierte der Riss eines Zahnriemens im Motor meines Autos mein Urlaubsbudget, und ich musste mich einschränken und daheim bleiben. War der tSaturn schuld? Ich hätte den Zahnriemen routinemäßig bereits 70.000 km vorher tauschen lassen sollen, hatte das aber aus Geiz und Nachlässigkeit versäumt. Und ich hab's generell mit meinen Zähnen und Klauen (der rSA ist ja auch noch mit rMA in Konjunktion)... als ich dann den Zusammenfall von Zahnriemen-Crash und Saturn-Return herstellte, musste ich glatt grinsen. Eine klare Lehre und weiß Gott keine neue ... was lern ich jetzt also draus? Ich hoffe, wieder ein Stückchen mehr.
Hätte ich vorher auf diesen Transit geschaut und mir gesagt: "Oh la la! Zweiter Saturn-Return! Wie stell ich mich drauf ein!?" ... ich wette was, nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, den Zahnriemen zu tauschen.
Ein Problem (oder auch keins) scheint mir darin zu liegen, dass das, was durch einen Transit bzw. besser: eine Konstellation der Zeitqualität (Alle Schichten!) ausgelöst wird, in der Regel das Ergebnis einer langen Kette von Zusammenhängen ist, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem bestimmten Ergebnis verdichten. Wenn ich da genau hinschaue, lerne ich etwas über mich kennen, bekomme ich ein paar Einsichten in die Dynamik meiner Anlagen, die ich aus anderen Blickwinkeln auf mein Leben so vielleicht nicht bekommen hätte. Das geht dann allerdings nicht mehr mit Kochbüchern, das braucht schon ein wenig Beschäftigung mit den Essenzen astrologischer Strukturierung von Wirklichkeit.
Ich erinnere mich an eine Bekannte, die letztes Jahr eine ziemlich miese Phase erlebte. tPluto über rSonne ... und tPluto im Quadrat zum fpMond. Das ergab einen guten Einstieg in ein Gespräch, in dem ich ihr über Pluto erzählte. Wo das Parallelen zu ihrem Leben aufscheinen ließ, spürte und erkannte sie dann selber, und das empfand sie als wohltuend, weil damit ihr dumpfes Leiden an der Zeit eine innere Struktur erhielt und vor allem: Es gab auch einen zeitlichen Horizont und damit die begründete Annahme, dass diese miese Phase zu Ende gehen würde.
Alles Liebe,
Jake