Tötung auf Verlangen - ohne Verlangen...

RitaMaria

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Was meint ihr dazu - bin irgendwie.. sprachlos....

Niederlande: Unheilbar kranke Babys dürfen getötet werden

Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Belange der Menschen mit Behinderungen warnt vor unkontrollierbarer Euthanasiepraxis.

Den Haag (www.kath.net) In den Niederlanden dürfen in Zukunft Ärzte schwer behinderte oder todkranke Babys nach der Geburt töten. Die so genannte "Sterbehilfe" bleibt zwar strafbar, wird aber nicht verfolgt, wenn Ärzte "Sorgfaltskriterien" beachten und einer Kommission anschließend Bericht erstatten, meldete die Deutsche Ärztezeitung laut Mitteilung der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA).

Vertreter des Justiz- und des Gesundheitsministeriums haben dazu dem Parlament in Den Haag am 29. November Einzelheiten der geplanten Regelung mitgeteilt. Die medizinische Prognose der in Frage kommenden Neugeborenen müsse "aussichtslos" sein, die Kinder müssen "unerträglich leiden" und es bedarf zwingend der Zustimmung der Eltern.

Zudem muss die Meinung eines weiteren Arztes eingeholt werden. Gleiche Vorgaben gelten laut "Deutscher Ärztezeitung" auch dann, wenn Ärzte eine vorgeburtliche Kindstötung nach der 24. Schwangerschaftswoche durchführen wollen.

Der jetzt vorgestellte Kodex ist zurückzuführen auf das so genannte "Groningen Protokoll", das im März dieses Jahres im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht worden war. Demnach wurden von Ärzten für 22 Neugeborene im Zeitraum von 1997 bis 2004 "Sterbehilfe" dokumentiert.

Hubert Hüppe, Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen und ehemals Mitglied der aufgelösten Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin" des Bundestages, kritisierte die Freigabe der Euthanasie behinderter Neugeborener in den Niederlanden.

"Damit gehen unsere westlichen Nachbarn beim ärztlichen Töten wieder einen Schritt weiter. Dies belegt die abschüssige Bahn von der Tötung auf Verlangen bei schwerer Krankheit über die Tötung bei beginnender Demenz zur Tötung ohne jegliches Verlangen", sagte der Parlamentarier.

Die Niederlande seien der unübersehbare Beleg dafür, dass ein erstes Abweichen vom Tötungsverbot zu einer immer weiter ausufernden und unkontrollierbaren Euthanasiepraxis führt. Dies sei ein warnendes Beispiel für die deutsche Diskussion.

Die neue Regelung verstoße nach Ansicht Hüppes zudem offenkundig gegen das niederländische Euthanasie-Gesetz, demzufolge niemand ohne sein ausdrückliches Verlangen getötet werden darf. In Holland können zwar schon Zwölfjährige rechtswirksam Sterbehilfe verlangen, allerdings ist die Zustimmung ihrer Eltern oder des Vormunds erforderlich. Ein Neugeborenes jedoch könne einen Todeswunsch gar nicht äußern.
 
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Ich finde das unmöglich - ich hatte mal miterlebt wie Bekannte ein Kind mit Wasserkopf bekamen - sie haben es gepflegt, bis es starb - und sie sagten, daß es für sie selber ein enormer Wachstumsprozess war - und sie waren auch der Überzeugung dass jeder Tag hier auf Erden für dieses Kind wichtig war.

Liebe Grüße Inti
 
Inti schrieb:
Ich finde das unmöglich - ich hatte mal miterlebt wie Bekannte ein Kind mit Wasserkopf bekamen - sie haben es gepflegt, bis es starb - und sie sagten, daß es für sie selber ein enormer Wachstumsprozess war - und sie waren auch der Überzeugung dass jeder Tag hier auf Erden für dieses Kind wichtig war.

Davor ziehe ich den Hut, das ist für mich wahre Menschenliebe.

Sh!ne
 
Die medizinische Prognose der in Frage kommenden Neugeborenen müsse "aussichtslos" sein, die Kinder müssen "unerträglich leiden" und es bedarf zwingend der Zustimmung der Eltern.
ja...wir können wohl kaum bestimmen, welches leben für andere lebenswert ist. aber...bedeutet das nun, dass jede lebenssituation gelebt werden muss ?

ich habe keine ahnung, wie weit schmerzmittel heut zu tage wirken, wie weit medizin schmerzen erträglich machen kann.

ein kind pflegen ist etwas anderes, als ihm zu sehen zu müssen, wie es extreme schmerzen hat, langfristig....ohne chance auf verbesserung.

gefolterte wurden manchmal doch durch den todesstoss erlöst. wenn das leben durch stärkste schmerzen einer folter gleicht....bin ich mir eben nicht! sicher...was mehr eine entscheidung aus liebe ist.
 
Sh!ne schrieb:
Davor ziehe ich den Hut, das ist für mich wahre Menschenliebe.

Sh!ne
Für mich ist es "an eigenes reines Gewissen denken, pfeif auf das Kind" (das sowieso sterben wird, sich nur länger quälen darf). :D

Ich würde MIR das Leben einer Schwerbehinderten, einer Todkranken, eines Pflegefalles o.ä. nicht wünschen.
Ich würde es auch (m)einem solchen Kind nicht wünschen.
Es ist mir egal, ob ich "das Recht" hätte über (s)ein Leben zu entscheiden. Ich würde entscheiden, weil das Leben für mich mehr ist, als nur zu existieren. :)

Ich finde es gut, dass sie zumindest in Holland diese Möglichkeit haben.
 
Ich finde zumindest nachdenkenswert, ob man nicht auch Menschen das gönnen sollte, was jeder verantwortungsvolle Tierbesitzer seinem Tier ermöglicht: Die Verkürzung des Leidensweges, wenn es keine Alternative mehr zum Tod gibt.

Schaue ich mir an, wie langsam und unter welchen Qualen meine alte Tante gestorben ist, kann ich nur sagen: Diesen Horror nicht beenden zu dürfen, ist barbarisch. Tier darf man erlösen, Mensch läßt man langsam und jämmerlich verrecken. Denn bei aller ärztlicher Kunst - etwas anders ist es oft nicht mehr.
 
Klartext schrieb:
Ich finde zumindest nachdenkenswert, ob man nicht auch Menschen das gönnen sollte, was jeder verantwortungsvolle Tierbesitzer seinem Tier ermöglicht: Die Verkürzung des Leidensweges, wenn es keine Alternative mehr zum Tod gibt.
Genau das meinte ich.
Schaue ich mir an, wie langsam und unter welchen Qualen meine alte Tante gestorben ist, kann ich nur sagen: Diesen Horror nicht beenden zu dürfen, ist barbarisch. Tier darf man erlösen, Mensch läßt man langsam und jämmerlich verrecken. Denn bei aller ärztlicher Kunst - etwas anders ist es oft nicht mehr.
Ich dürfte einer Nachbarin zuschauen. Kehlkopfkrebs. Am Ende sah sie aus wie Jessica...
Aber hätte man ihr einen Gnadenschuss verpasst, würde derjenige sitzen und die halbe Welt ihn verurteilen, nach seinen Rechten fragen und was weiss ich.
 
Also ich denke, das es ein ziemlich heikles Thema ist.
Ich kann die Befürworter verstehn, die es bei Verwandeten , Bekannten etc. , beobachten mußten, das man sie (ich zitiere) verrecken ließ. Ich kann es auch nachvollziehen, weil diese Menschen schon hätten für sich sprechen können, aber nicht dürfen - ich hoffe, das ich niemals in so einer Situation enden werde -
aber bei den Neugeborenen, wer will da entscheiden können, was das Kind empfindet?

Bsp. ein Kind schreit ununterbrochen.
Ist es körperlich und geistlich "normal", werden Blähungen usw. angenommen...
schreit jetzt aber ein sogenanntes behindertes Kind ununterbrochen, können es dann nicht vielleicht auch bloß Blähungen sein, es wird aber angenommen, das Kind hätte auf Grund der Behindereung, Schmerzen ohne Ende, also , wäres es besser es zu töten...

Ich finde zumindest, das die Eltern ein großes Wörtchen mitzureden hätten, eigentlich das Machtwort, denn auch wenn sie sich gern so nennen...
deshalb sind sie trotzdem keine Götter in weiß

liebe Grüße Naivchen
 
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schreit jetzt aber ein sogenanntes behindertes Kind ununterbrochen, können es dann nicht vielleicht auch bloß Blähungen sein, es wird aber angenommen, das Kind hätte auf Grund der Behindereung, Schmerzen ohne Ende, also , wäres es besser es zu töten...
Es dürfte kein sonderliches medizinisches Problem sein abzuklären, ob ein neugeborenes Kind aufgrund von Blähungen, schlechter Laune oder einer tödlichen Erkrankung/Störung schreit. Niemalnd wird eingeschläfert, weil ihm ein Pups quer sitzt.
 
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