Todesnachricht

moonlight1305

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Hallo,

in meinem heutigen Traum träumte ich mal wieder von meinem Büro, wo ich mich gewöhnlich recht wohl fühle. Ich hatte gerade Urlaub und musste am nächsten Tag wieder arbeiten.

Mein Chef pflegt nebenbei seine Mutter (ü90), die ich auch seit langem kenne.

Im Traum nun kam mein Chef mit seiner Frau ins Büro, beide mit todernstem Gesicht. Ich sah insbesondere der Frau an, dass was nicht stimmte, ahnte was los ist und fragte nach. Sie bestätigte meine Befürchtung und sagte, dass seine Mutter verstorben ist.
Mir tat das sehr leid und ich sprach mein Beileid aus, da fing er an zu weinen und ich nahm ihn kurz in den Arm.

Er ging dann in sein Büro, um die Erledigungen um die Beerdigung zu veranlassen.

Ich dachte dann noch: jetzt ist er wieder frei, um zu leben.
Er hat sich die letzten Jahre alles versagt, weil er sich um die Betreuung selbst kümmern wollte. (auch rein real).
Ich ging dann noch zu meiner Kollegin und berichtete.

Dann war der Traum zu Ende.
Am nächsten Tag fuhr ich mit sehr mulmigen Gefühl ins Büro, aber es war alles iO., seiner Mutter geht es soweit gut.

Ich hatte schon mehrmals hellseherische Träume im Zusammenhang mit Menschen von der Arbeit, die mir nicht mal besonders nahe standen, allerdings war es da jeweils so, dass lediglich ich nicht 'offiziell' wusste was los ist, das Ereignis an sich aber bereits stattgefunden hatte.
 
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Hi

Also bei uns bedeutet es wenn man träumt dass jemand verstorben ist, dass dieser jemand noch ne weile leben wird, resp. sagt man: ah sein leben ist verlängert. ;)

lg
 
Hallo @moonlight1305 ,

es gibt ja hellseherische Träume, meine Mutter hatte als Kind auch welche. Sie wusste dann, wenn in der Nachbarschaft zum Beispiel jemand gestorben war.
Im Traum kamen dann diese Personen immer zu ihr und verabschiedeten sich.
Meine Oma, ihre Mutter förderte das sehr, da sie sie nach dem Aufwachen immer nach ihren Träumen fragte.
Sie wusste daher in ihrem jungen Leben alle wichtigen Dinge, wenn jemand verletzt wurde, im Krieg fiel, oder aber auch nach Hause kommen würde.
Sie wusste vorher, dass mein Vater in Kriegsgefangenschaft kommen würde und solche Dinge.

Später als junge Frau , oder auch noch später, begann sie, wegen Kindheitstraumata zu einer Psychologin zu gehen.
Von da an hatte sie Träume, die man psychologisch analysieren kann.
Träume passen sich ganz offensichtlich an, an die Art und Weise wie sie "gebraucht" werden.

Daher ist das bei dir schwierig zu sagen.

Wenn aber mit der Mutter deines Chefs alles in Ordnung ist, so könnte man auch psychische und andere Bedeutungen in deinem Traum sehen.

Dein "Chef" ist symbolisch betrachtet so etwas wie die Führung, also die Entscheidungsinstanz in deinem Leben.
Die Frau / seine Frau steht dann für seine Gefühlsebene, und damit auch deine auf Chef- = Entscheidungsbasis.

Es könnte sein, dass in irgendwelchen Dingen der "Boden unter deinen Füßen" und damit deine Sicherheit ein wenig zu wanken beginnt.
Es gibt einen Verlust, oder Angst davor, Sorge. Es kommen Schmerzen in Anteile von dir, die es sich vielleicht nicht "erlauben" können.
Somit musst du trösten, obwohl da im Moment (noch kein Land in Sicht ist), also aus tieferen Ebenen Fähigkeiten aus dir herausholen,
um dir selbst helfen zu können.
Letztendlich wirst du dann erkennen, dass es sich in Wirklichkeit um eine Befreiung und auch Erleichterung handelt.

Dennoch trauert man auch um Dinge die "schwer" waren, der Schritt ins "Unbekannte" ist oft die schwierigere Entscheidung.
Die Entscheidungskraft aber (= symbolisch der Chef) wird wieder kommen, wenn die Trauer = auch die Frau des Chefs,
eine Zeit des Trostes und wieder Stabilisierens hatte.


Gut, das war der Schuss ins Blaue, was es auch sein könnte, du selbst kennst aber deine Situation am ehesten.

Übrigens, manchmal ist es im Leben auch so, dass ein Traum zum einen vielleicht etwas Reales ankündigt, zum anderen aber gleichzeitig
trotzdem auch seelische innere Bedeutungen haben kann, das geht ja sowieso in unserem Leben mehr oder weniger alles Hand in Hand.

Lieben Gruß
 
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Ich dachte dann noch: jetzt ist er wieder frei, um zu leben.
Da die Mutter des Chefs schon über 90 Jahre alt ist, kann man recht wahrscheinlich davon ausgehen, dass sich dein Traumbild in nicht zu ferner Zukunft als wahr bestätigen wird.
Das mal so aus der Logik gesprochen.
Am nächsten Tag fuhr ich mit sehr mulmigen Gefühl ins Büro
Ja, aber das mulmige Gefühl hast du eben nur am Tage. Im Traum empfandest du den Tod der Mutter einfach nur als Befreiung.
Und, Moonlight, genau das ist er auch, der Tod. Für den, der stirbt ist er die Erlösung, und für die Hinterbliebenen ist er bei aller Trauer doch eine Befreiung.

In früheren Zeiten lebte man als Großfamilie mit drei Generationen unter einem Dach. Die Großeltern hatten bis fast zuletzt eine Aufgabe innerhalb des Familienverbundes, und aus exakt dem Grund blieben sie körperlich und geistig weitestgehend intakt bis kurz vor ihrem Tod.
Jahrelange Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit, das ist eine Erscheinung der Gegenwart, wo viele Menschen mit der Rente sich nutzlos fühlen, vor allem aber vereinsamen. Gibt noch weitere Ursachen dafür, dass Bettlägerigkeit im hohen Alter schon beinahe der Normalfall geworden ist, so dass es eine allgemeine Pflegeversicherung geben muss.

Und weil die Alten eben nicht mehr zum eigenen Leben gehören, versagen sich so manche Söhne und Töchter ihr eigenes Leben, um sich um ihre alten Eltern zu kümmern, die allein nicht mehr zurecht kommen. Man kann heute entweder sein eigenes Leben führen oder das der Eltern leben. Beides gleichzeitig wird schwierig.

In deinem Traum war der Tod das, was er eben ist: die Normalität. Im Traum warst du nicht erschrocken über etwas so Furchtbares wie den Tod der Mutter. Das kam erst nach dem Aufwachen.
Die Trauer des Chefs war selbstverständlich für dich. Du hast dich mitfühlend gezeigt.

Ja, wenn Angehörige sterben, dann ist man traurig über ihren Fortgang. Aber die Hinterbliebenen, die sich heute aufopfern für ihre alten Eltern, sind auch befreit. Und eben das hast du dir vor Augen geführt.
 
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