Tierkreiszeichen bei Politikern

Comradeon

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Es ist schon viel gesagt worden über den politischen Charakter verschiedener Tierkreiszeichen. Da wird der „konservative“ Stier dem „progressiven“ Widder und dem „extremistischen“ Wassermann gegenübergestellt oder der „gerechtigkeitsliebende“ Schütze dem „machtorientierten“ Steinbock. Ob diese sich aus dem angenommenen Charakter der Tierkreiszeichen ergebenden Tendenzen tatsächlich der Wirklichkeit standhalten können, kann nur eine empirische Untersuchung mit einer hinreichend grossen Zahl an Beispielen zeigen.

So habe ich mir die zur Zeit fünf wichtigsten Parteien in Deutschland herausgegriffen und für jeder derselben eine grosse Zahl (jeweils über 300) Politiker herausgesucht. Dabei benutzte ich die Wikipedia-Listen über Politiker einer bestimmten Partei. Da eine genaue, auf der Radix basierende astrologische Analyse bei solch grossen Zahlen nicht möglich ist, habe ich mich auf das Geburtsdatum beschränkt, das einfach aus dem Artikel über den jeweiligen Politiker abgelesen werden kann. Bei Grenzfällen zwischen zwei Zeichen habe ich die von Peter Schmid zur Verfügung gestellte Tabelle über die genauen Zeichenwechsel zu Rate gezogen:

http://www.astroschmid.ch/tierkreis/zeichenwechsel.php

Die Ergebnisse habe ich in Diagrammen dargestellt. Blaue Farbe steht hier für männliche Parteimitglieder, rote für weibliche. Dunklere Farben deuten eine besondere Häufigkeit des betreffenden Zeichens an, hellere eine relative Seltenheit.

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In die Statistik der CDU gingen 393 Parteimitglieder ein (420 Personen insgesamt, abzüglich 13 mit unbekanntem Geburtsdatum und 14 nicht eindeutig eruierbaren Grenzfällen.)

Davon waren 367 Männer und 53 Frauen, also ein Männeranteil von 87%.

Zeichen nach Element:

Feuer: 26%
Erde: 23%
Luft: 26%
Wasser: 25%

Zeichen nach Mentalität:

Kardinal: 31%
Fix: 36%
Beweglich: 33%

Das häufigste Zeichen, Löwe, paßt bestens zur an konservativen Werten, Reichtum und bürgerlichem Wohlstand orientierten CDU. Die ebenfalls recht häufigen Fische sind könnte man als Kulturkonservative deuten, die sich, abgestoßen von Lärm und Hektik der Moderne in eine zumindest pro forma christliche Werten bewahren wollende Partei flüchten.

Auffällig selten hingegen sind die Schütze-Typen, denen der bürgerliche Konservatismus dieser Partei wohl eher zu spießig und hausbacken erscheinen mag. Auch der Steinbock ist interessanterweise selten, was dazu zwingt, das Klischee vom „konservativen Steinbock“ zu überdenken. Beide Zeichen entlarven schnell Scheinmoral und Heuchelei, der Steinbock ist zudem eher sozial eingestellt. Die Proklamierung konservativer Werte in der Politik ist aber nicht immer „echt“ und dies mag diesen beiden die Wahrheit suchenden Zeichen leichter bewußt werden als anderen.

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In die Statistik der SPD gingen 355 Parteimitglieder ein (326 Personen insgesamt, abzüglich 17 mit unbekanntem Geburtsdatum und 12 nicht eindeutig eruierbaren Grenzfällen.)

Davon waren 293 Männer und 62 Frauen, also ein Männeranteil von 83%.

Zeichen nach Element:

Feuer: 25%
Erde: 24%
Luft: 26%
Wasser: 25%

Zeichen nach Mentalität:

Kardinal: 37%
Fix: 33%
Beweglich: 29%

Bei den Sozialdemokraten herrschen die beiden „revolutionären“ Zeichen Widder und Wassermann vor. Zwar zählen, wie wir noch sehen werden, beide Zeichen allgemein in der Politik zu den häufigsten, doch ist ihre Dominanz bei der SPD doch von größter Auffälligkeit. Widder und Wassermann streben Reformen und Veränderungen an und setzen sich für die Arbeiterklasse ein – beides klassische Punkte, welche die SPD zu verwirklichen sucht.

Auffällig selten sind die zur Heiterkeit geneigten Zeichen Waage, Schütze und Löwe. Letzteres ist bei der SPD sogar das seltenste, während es beim christdemokratischen politischen Gegner das häufigste ist! Der klassische Löwe-Typus kann sich mit dem Kampf für die Arbeiterklasse wenig identifizieren, er stellt sich lieber auf die vermeintlich würdevollere Seite der Reichen und Mächtigen. Die Waage stört sich am Rohen und Groben der unteren Gesellschaftsschichten und wird daher ebenfalls relativ wenig politische Sympathien für deren Interessen zeigen. Dem Schützen wiederum ist die SPD zu farblos, zu wenig abenteuerlich.

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In die Statistik der Grünen gingen 348 Parteimitglieder ein (403 Personen insgesamt, abzüglich 47 mit unbekanntem Geburtsdatum und 8 nicht eindeutig eruierbaren Grenzfällen.)

Davon waren 215 Männer und 188 Frauen, also ein Männeranteil von 53%.

Zeichen nach Element:

Feuer: 26%
Erde: 25%
Luft: 27%
Wasser: 22%

Zeichen nach Mentalität:

Kardinal: 40%
Fix: 32%
Beweglich: 28%

Was bei den Grünen zunächst auffällt, ist der gegenüber den Blockparteien deutlich höhere Frauenanteil, der ungefähr die Hälfte aller Mitglieder erreicht. Tatsächlich verkörpert diese Partei auch weitaus emotionalere und populärere Themen wie Umweltschutz, Toleranz, Kernkraft-Ausstieg usw., also Themen, mit denen man bei den mehr emotional denkenden Frauen leicht punkten kann. Außerdem zählen die Grünen natürlich auch zu den verbissensten Streitern für Emanzipationsfragen, weshalb sie bei Konservativen als „Emanzenpartei“ verschrien sind.

Das in dieser Partei bei weitem häufigste Zeichen, der Widder, fällt allerdings durch auffällig viele Männer auf, während es bei den Frauen vor allem die sehr „weiblichen“ Zeichen Stier und Krebs sind, die man hier finden wird. Den Widder wird vor allem das Progressive, Revolutionäre der Partei anziehen, während die Stier- und Krebsfrauen wohl aus eher klassisch weiblich-emotionalen Gründen zu dieser Partei neigen. Dem insgesamt zweithäufigsten Zeichen, dem Steinbock, dürfte es hingegen um soziale Gerechtigkeit gehen.

Selten sind Jungfrau und Schütze. Bei diesem Zeichen fehlen vor allem die Männer, bei jenem die Frauen. Jungfrau-Frauen denken offenbar zu sachlich und realistisch, um so schnell den klassisch-„weiblichen“ Punkten der Partei zu verfallen. Der Schütze hingegen dürfte zu der Erkenntnis neigen, daß die Partei nicht wirklich alternativ ist und offenbar zur Scheinmoral neigt ...

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In die Statistik der Linken gingen 388 Parteimitglieder ein (433 Personen insgesamt, abzüglich 38 mit unbekanntem Geburtsdatum und 7 nicht eindeutig eruierbaren Grenzfällen.)

Davon waren 222 Männer und 211 Frauen, also ein Männeranteil von 51%.

Zeichen nach Element:

Feuer: 27%
Erde: 30%
Luft: 22%
Wasser: 21%

Zeichen nach Mentalität:

Kardinal: 32%
Fix: 33%
Beweglich: 35%

Wie auch die Grünen sind auch die Linken eine stark durch weibliche Mitglieder geprägt Partei. Von den Zeichen ragt vor allem eines heraus: Der Steinbock. Diesem Zeichen geht es vor allem um Sicherheit und Ordnung, ferner auch um soziale Gerechtigkeit. Der Sozialismus nun bietet angeblich all dies. Den vielen Steinbock-Frauen in dieser Partei mag es auch um Emanzipationsfragen gehen, die hier vermutlich sachlicher, weniger emotional angegangen werden als bei den Grünen.

Selten hingegen ist das Gegenzeichen, der Krebs, dem der mythenlose, materialistische Sozialismus wohl zu seelenlos erscheinen mag.

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In die Statistik der F.D.P. gingen 372 Parteimitglieder ein (397 Personen insgesamt, abzüglich 15 mit unbekanntem Geburtsdatum und 10 nicht eindeutig eruierbaren Grenzfällen.)

Davon waren 332 Männer und 65 Frauen, also ein Männeranteil von 84%.

Zeichen nach Element:

Feuer: 23%
Erde: 28%
Luft: 26%
Wasser: 23%

Zeichen nach Mentalität:

Kardinal: 38%
Fix: 33%
Beweglich: 29%

Bei den Liberalen dominieren Krebs und Wassermann, ferner auch der Steinbock. Vermag man sich die Häufigkeit des Krebses nur schwer deuten, so passen die realistisch denkenden beiden Winterzeichen recht gut zum Charakter dieser Unternehmerpartei.

Selten sind vor allem die Wasserzeichen Skorpion und Fische. Interessiert sich der Skorpion meist allgemein nicht allzu sehr für Politik, so ist der Fisch, der bei CDU und auch bei den Linken häufig ist, wohl von der unkontrollierbaren und als bedrohlich empfundenen Dynamik des profitorientierten Liberalismus abgestoßen.

Bei der nationalistischen NPD hingegen verfügte ich nicht über genügend Mitgliederdaten, um eine aussagekräftige Statistik zu erstellen. Unter den 106 Mitgliedern, die ich auswerten konnte (103 Männer und nur 3 Frauen) standen vor allem die Zeichen Widder, Zwilling und Wassermann an vorderster Front. Selten waren hingegen Waage, Steinbock und vor allem Stier und Skorpion. Ist die Seltenheit des letzteren Zeichen nichts Besonderes, da der Skorpion allgemein zu den am wenigsten politischen Zeichen zählt, so ist die Seltenheit des Stieres schwer zu erklären, wenn man bedenkt, daß kein Geringerer als Adolf Hitler höchstpersönlich diesem Zeichen angehörte. –

Die Häufigkeit von Widder, Zwilling und Wassermann (und an vierter Stelle der Krebs) deckt sich hingegen mit der Häufigkeit dieser Zeichen bei den historischen Nationalsozialisten. Zwar zählen diese Zeichen auch allgemein zu den politischsten, doch gerade die Häufigkeit des Wassermanns bei radikalen Rechten (bei den alten Nationalsozialisten das häufigste Zeichen) ist hoch signifikant und deckt sich voll mit der Beschreibung dieses Zeichens als radikal, revolutionär und zuweilen rücksichtslos. Auch das dritte Reich selbst stand bekanntlich unter diesem Zeichen und verwirklichte etliche typische Wassermann-Ideen (Ablehnung der konservativen preußischen Monarchie, soziale Gerechtigkeit, Zerschlagung finanzaristokratischer Strukturen, technische Neuerungen z. B. der „Volkswagen“) mit brutalem Eifer. Daß dies auf lange Sicht zu nichts Gutem geführt hat, möchte ich nicht allein diesem Zeichen zuschreiben, allerdings zeigt doch auch allgemein die historische Erfahrung, daß politische Gebilde, die auf brutalem Umsturz und Gewalt basieren, häufig selbst wieder gestürzt werden, so als ob hier tatsächlich ein historisch wirksames „Karma“ die Stabilität solcher Gebilde vereitelt.-

Zusammenfassung: Inklination der 12 Zeichen zu politischen Richtungen.

Widder: sehr politisch, besonders bei SPD, Grünen und Rechten
Stier: relativ politisch, SPD, Frauen auch Grüne
Zwilling: im oberen Mittelfeld, relativ geringe Unterschiede zwischen Parteien
Krebs: vor allem F.D.P. und Rechte, Frauen auch Grüne
Löwe: große Unterschiede zwischen Parteien, vor allem CDU
Jungfrau: eher weniger politisch, relativ geringe Unterschiede zwischen Parteien
Waage: ziemlich unpolitisch, in keiner Partei allzu stark vertreten
Skorpion: vielleicht das unpolitischste Zeichen überhaupt
Schütze: ebenfalls relativ unpolitisch, in keiner Partei stark vertreten
Steinbock: relativ politisch, vor allem Linke, ferner Grüne und SPD, auch F.D.P.
Wassermann: sehr politisch, vor allem SPD, F.D.P. und Rechte, auch CDU
Fische: mäßig politisch, CDU, ferner auch Linke
 
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Krebse, Jungfrauen und Waagen sind doch oft Links.

Mag ich alle nicht.

Man müsste mal den sozialen Hintergrund der Linken und SPDler beleuchten. Ich weiß aber schon wo die herkommen... auch schlimm genug...
 
Im Originalthread werden meine Grafiken nicht mehr angezeigt. Daher habe ich sie hier erneut hochgeladen.

CDU

Widder: 36
Stier: 36
Zwilling: 38
Krebs: 29
Löwe: 41
Jungfrau: 30
Waage: 28
Skorpion: 29
Schütze: 23
Steinbock: 27
Wassermann: 36
Fische: 40

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SPD

Widder: 39
Stier: 28
Zwilling: 25
Krebs: 24
Löwe: 19
Jungfrau: 26
Waage: 20
Skorpion: 29
Schütze: 20
Steinbock: 32
Wassermann: 39
Fische: 25

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Grüne

Widder: 39
Stier: 32
Zwilling: 32
Krebs: 32
Löwe: 29
Jungfrau: 20
Waage: 28
Skorpion: 27
Schütze: 21
Steinbock: 33
Wassermann: 30
Fische: 25

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Linke

Widder: 36
Stier: 32
Zwilling: 30
Krebs: 22
Löwe: 29
Jungfrau: 35
Waage: 33
Skorpion: 25
Schütze: 30
Steinbock: 46
Wassermann: 33
Fische: 37

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F.D.P.

Widder: 31
Stier: 34
Zwilling: 36
Krebs: 42
Löwe: 27
Jungfrau: 33
Waage: 25
Skorpion: 21
Schütze: 24
Steinbock: 37
Wassermann: 41
Fische: 21

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Und hier noch die Jungs von der NPD:

Widder: 14
Stier: 4
Zwilling: 13
Krebs: 12
Löwe: 10
Jungfrau: 7
Waage: 6
Skorpion: 4
Schütze: 9
Steinbock: 6
Wassermann: 13
Fische: 8

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Danke, Comradeon ... bei aller Skepsis gegenüber einer reinen Sonnenstands-Astrologie doch recht interessante Verteilungen.
 
Kompliment für diese umfangreiche Arbeit.

Ich fand noch ein Merkmal interessant:
Die 'Verteilung der Zeichen nach Mentalität'

CDU, häufig fix = beständig, dran bleiben, geduldig, ausdauernd, stur
SPD, Grüne, FDP, häufig kardinal = willensaktiv, dynamisch, rebellisch, anstossend,
Linke, häufig veränderlich = flexibel, anpassungsfähig, beweglich, wankelmütig

Die Mentalität scheint doch ein Beweggrund für eine Parteiwahl zu sein.
LG ELi
 
Ich bin da mehr als skeptisch!!!

1. Hatte ich hier ein langes Wortgefecht mit @hi2u, daß Statistik und Astrologie nichts bringt.

2. Betrachtet euch mal das Galtonbrett. Bei "kleinen" Mengen sind reele Ausreißer gegenüber errechneter Durchschnitt normal und deshalb statistisch nicht relevant.

3. Nur "Sonne in Zeichen" ist mir die Astrologie zu, zu stark reduziert und verfälschend! ("Sonne in Zeichen" zu "Sonne in Zeichen" mal "Sonne in Haus" mal "Mond in Zeichen" mal "Mond im Haus" mal "ASC im Zeichen" = 12 zu 248832 oder 1 zu 20736. Anderes garnicht berücksichtigt.)

D.
 
Ich finde das schon sehr interessant, bin aber ebenso der Meinung, dass man mit dem Sonnenstand nur sehr bedingte Aussagen machen kann. Vor beinahe 18 Jahren kam ein Arzt auf mich zu. Er meinte, dass er die Indikationen für die Zuckerkrankheit entdeckt hatte. Seiner Aussage nach hatten die Stiersonnen in seiner Statistik die meisten Zuckerkranken. Ich fragte ihn, was es denn mit der Venus in den Horoskopen seiner Klienten auf sich hatte. Da könnte man ebenso diese Krankheiten feststellen, wobei die Venus auch für den Zucker steht, dem Insulin und Pankreatin, sowie den weiblichen Hormonen. Na ja, er reagierte verschnupft, weil ich ihn in seiner Auffassung nicht unterstützen konnte und so gesehen wollte. Ein Horoskop hat mit 10 Planeten entsprechende, individuelle Eigenschafen, gleich eines kosmischen Fingerabdruckes. 360 Grade in Zeichen und Häusern, sieben Aspekte der 30 Grad Ordnung, und wenn an die sekundären Aspekte hinzuzieht, ergeben sich Quintimillionen Möglichkeiten, mathematisch sehr logisch. Zum Beispiel kann jemand die Sonne im Skorpion stehen haben, dazu vier Planeten in der Waage.

Ich finde den Ansatz mit den drei Kreuzen gut, da er immerhin das kardinale mit Wille, Macht und Durchsetzung aufzeigt, das fixe mit Beharrung, Beständigkeit und Stabilität, sowie das veränderliche mit dem hinterfragenden, den sinngebenden. Und das mit jedem Planeten im Zeichen ( Anlagen ) und mit den Häusern ( Konditionierung ). Hinzu kommt meiner Meinung nach die jeweilige persönliche Reife eines - hier - Politikers, also wie er sein Horoskop lebt oder erlebt.

Alles liebe!

Arnold
 
Hi Dilbert!
1. Hatte ich hier ein langes Wortgefecht mit @hi2u, daß Statistik und Astrologie nichts bringt.
So ein Urteil wie "bringt nix" macht nur Sinn im Zusammenhang mit den Erwartungen, die man an das Modell stellt, das etwas bringen soll. Wenn ich "Astrologie und Statistik" mit unerfüllbaren Erwartungen anschaue, steht von vornherein fest, dass es nichts bringt.

Ich meine dagegen, dass Astrologie vor allem auf Statistik beruht – auf Erfahrungswerten, in der Regel nicht wirklich methodisch erhöben und unscharf quantifiziert, dass diese oder jene Konstellation sich eher so deuten lässt und so eher nicht ... Empirie ist immer auch Statistik. Explizit oder implizit.
2. Betrachtet euch mal das Galtonbrett. Bei "kleinen" Mengen sind reele Ausreißer gegenüber errechneter Durchschnitt normal und deshalb statistisch nicht relevant.
So what? Praktisch alle demoskopischen Verfahren beruhen auf eher kleinen Samples, und wenn die Zufallsauswahl nach korrekten Verfahren getroffen wurde, lassen sich die Fehlergrenzen bzw. Treffer-Bandbreiten ziemlich genau bestimmen. Im konkreten Fall ist das Sample wohl nicht per korrekter Zufallswahl ermittelt worden, aber bei jeweils 350 bis 400 Untersuchten ist die Zahl groß genug, um zumindest nicht vom Tisch gewischt zu werden. Demoskopische Untersuchungen kommen mit 200 bis 500 Befragten auf erstaunlich treffsichere Resultate.

Was die Ausreißer anlangt, ist das natürlich auch für die Astrologie interessant. Auch wenn ein empirischer Erfahrungswert vorliegt, dass eine bestimmte Konstellation "in der Regel" in dieser Weise zu deuten ist, weiß ich im konkreten Einzelfall erst aus der Konfrontation mit der gelebten Wirklichkeit, ob nicht gerade dieser Mensch eine andere Variante gewählt hat, seine Konstellation zu leben.
3. Nur "Sonne in Zeichen" ist mir die Astrologie zu, zu stark reduziert und verfälschend! ("Sonne in Zeichen" zu "Sonne in Zeichen" mal "Sonne in Haus" mal "Mond in Zeichen" mal "Mond im Haus" mal "ASC im Zeichen" = 12 zu 248832 oder 1 zu 20736. Anderes garnicht berücksichtigt.)
Wie oben schon betont - Skepsis gegenüber reiner Sonnenstandsastrologie ist freilich angebracht. Andererseits geht es eben genau um die Erwartungshaltung: Ich erwarte von einer solchen Statistik nicht ein Psychogramm des "typischen Parteigängers von XYZ". Ich kann hier nicht herauslesen, warum sich jemand dieser oder jener Ideologie anschließt. Für mich ist hier eher spannend, die Mischung der jeweiligen Parteipräferenz anzusehen. Und da ist Sonne durchaus ein Anhaltspunkt, den ich für akzeptabel halte ... ist immerhin das Symbol der Selbstinszenierung: In welchen Verhaltenskontexten, mit welchem Selbst-Bewusstsein stelle ich mich gern dar? Wäre freilich auch interessant, die anderen astrologischen Symbole in einer solchen Statistik zu betrachten. Wobei die reine Zeichenstellung zu wenig wäre. Pluto wäre zum Beispiel interessant, aber wegen seines Generationen-Tempos nicht im Zeichen, sondern in den jeweiligen Allianzen/Aspekten, die er eingeht, oder zumindest in seiner Häuserstellung. Uranus ebenfalls ... und einige mehr.

Aber auch die Sonnen-Ergebnisse zeigen hier schon ganz interessante Tendenzen auf ... auch wieder aufbauend auf der prinzipiellen Erwartung, dass ich ja an sich von einer weitgehenden Gleichverteilung ausgehen müsste, wenn ich eine solche Umfrage anstelle. Wenn ich zum Beispiel die NPD-Daten hernehme ... fällt mir erst mal auf, dass hier die Achse Stier-Skorpion gegenüber den "führenden" Widder und Wassermann doch signifikant unterrepräsentiert ist. Da würde ich mit aller gebotenen Vorsicht meinen, dass das Protest-Motiv gegenüber einer tatsächlich in der Person verankerten nationalistischen Ideologie deutlich im Vordergrund steht. Eher zornblinde Frustrierte als an die Scholle gebundene Überzeugungstäter ... Interessant auch, dass bei der SPD ebenfalls Widder und Wassermann die Mehrheit bilden, also ebenfalls das umstürzlerische Protestpotenzial (und wir erinnern uns, dass sich ja auch die Nazis als Sozialisten bezeichneten ...). Bei den Grünen und bei den Linken stehen die Steinbock-Sonnen stark, bei den Linken dominierend, bei den Grünen nach dem Widder ... die schreiben gern den anderen vor, wie sie korrekt zu leben hätten. Hingegen CDU mit Löwe und Fische ... der christlich fundierte Sonnenkönig als Prototyp, ggf. auch als Königin ... alles nur extrem reduzierte Konstrukte, ich weiß. Aber wenn es heißt: Alles nur Zufall! – dann denk ich dran, dass die (meisten) Astrologen doch immer hartnäckig behaupten, es gäbe keinen Zufall ...
 
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Zum Thema "statistische Relevanz" gäbe es so einiges zu sagen. Bayes-Statistik funktioniert fundamental anders als die heute noch immer viel weiter verbreitete "Frequenz-Statistik" (oder vielleicht auch "Fisher-Statistik"). In der Bayes-Statistik wird auch mit subjektiven Schätzungen gearbeitet, wo man also oft gar kein Sample hat und auch keines erheben kann. Beispiel: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit für einen Auseinanderbruch der Euro-Zone? Das lässt sich mit Frequenz-Statistik nicht beantworten, weil es keine Grundgesamtheit an Vorkommnissen gibt. (Es gab noch nie Auseinanderbrüche von Euro-Zonen.) Mittels Bayes-Statistik lassen sich jedoch durchaus sinnvolle - also auch relevante, jedoch nicht "statistisch signifikante" - Aussagen tätigen.

Ich würde bei Astrologie und Statistik relativ breit vorgehen. Beispielsweise einzig mit den Elementen arbeiten.

Übrigens, wäre es möglich, diese Zahlen korrigiert darzustellen, indem man die Saisonalität der Geburten nach Monaten oder alternativ nach Anteil der TKZ an der Gesamtbevölkerung berücksichtigt? Es werden ja über's Jahr hinweg nicht gleich viele Kinder geboren. Somit gibt's pro TKZ auch mehr oder weniger Geburten. Es wäre interessant, diese Schwankungen herauszurechnen.
 
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