Ich finde diesen Thread auch höchstinteressant, vorallem weil ich im vergangenen Dezember vor der gleichen Frage stand: Katze einschläfern oder nicht. Ich hab sie schließlich nicht einschläfern lassen. Gott sei Dank, ging alles recht schnell - binnen ein paar Tagen war alles vorbei und ich weiß, dass sie nicht gelitten hat. Meine Miez war schon im Methusalemalter von 19 Jahren und ihre Lebenskraft ging einfach aus, sie hörte zu fressen auf und wurde immer schwächer. Wenn ich sie sanft kraulte, schnurrte sie leise so gut es eben noch ging. Leider war ich nicht zuhause als sie starb - sie schlief friedlich auf "ihrem" Sofa ein.
Ich hab schon mit mir gehadert, weil ich ja nicht wissen konnte wie lange es noch dauern würde bis sie stirbt, aber beim Gedanken, sie ins Körberl zu packen und sie zum Tierarzt zu schleifen da stellten sich bei mir die Nackenhaare auf. Sie hatte immer panische Angst vorm Gang zum Tierarzt und hat sich immer aufgeführt, als würde ich sie zum Schlachter bringen.
Sie diese Angst, so kurz vor dem Tod nocheimal durchleben zu lassen, das konnte ich einfach nicht. Sicher gab es noch die Option den Tierarzt zu holen, aber ihre Angst wäre desalb nicht viel weniger gewesen, denk ich, er war für sie ja ein Fremder.
Mein Hund - er war auch schon im 13. Lebensjahr - hatte eine Herzinsuffizienz entwickelt und ihm ging es so schlecht, dass ich nach dieser Nacht damals dachte, nix wie zum Tierarzt und ihn einschläfern lassen. Wenn man meinen Wuff gesehen hätte, hätte man es verstanden, dass er eingeschläfert werden muß. Er war aufgedunsen bis zum geht nicht mehr, der Körper war vollkommen aus der Form geraten - er hatte unmengen Wasser im Gewebe angesammelt und das innerhalb von 24 Stunden. Der Tierarzt sagte am nächsten Tag, dass er ihn punktieren könnte und ihm Medikamente zum Enwässern geben könnte. Damit hätte er eine Chance noch einige Monate zu leben. Ich wollte das anfangs nicht hören, da ich mit ihm schon abgeschlossen hatte, diese Nacht war einfach zu schlimm für uns.
Sein Hundeblick sagte "hilf mir" ich will noch nicht gehen und ich hab mich dazu entschieden, dass der Arzt ihn behandelt.
Danach hat er eineinhalb Tage durchgeschlafen und man konnte es kaum glauben, er war wieder der "Alte" quirlige Wuff, den ich kannte.
Was ich dabei niemals vergessen werde, war sein Blick (als es ihm wieder gutging) - es war soviel Dankbarkeit darin, dankbar dafür, dass er noch ein bisschen bleiben durfte. Diesen Blick und diesen Moment kann man gar nicht beschreiben.
Aber nichts desto trotz ist die Frage wann der richtige Moment da ist, um ein Tier einzuschläfern, bzw. ob man es überhaupt einschläfern lassen soll, alles andere als einfach. (Huch, hab schon wieder einen Roman geschrieben

)
Liebe Grüße!
roses