Spiritualität kontra gesellschaftliches Funktionieren

@Tigermotte, wie gesagt verstehen es nur einige, es hat sich auch schon mehrfach als sinnlos erwiesen es erklären zu versuchen, und im Streit geendet.
Man kann nichts geben, wenn es der andere nicht nehmen kann.

Sonst würdest du wissen daß nichts davon mit böse, Hartz, Selbstversorgen, Luxus oder Armut zu tun hat, und noch viel weniger mit Bösartigkeit, Gier oder Neid.

also lass deine zynischen Worte, du bist ganz wo anders als jene die ich ansprach.
 
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Hallo Marlon,

das war nicht zynisch gemeint, sondern mein Ernst! Selbstversorgung wäre konsequent oder auch ein Leben wie z.B. Erdkröte es führt. Wenn ich richtig verstanden habe, kommt er knapp über die Runden, aber eben durch seinen Beitrag als Schamane, Nachhilfelehrer etc.

Vom Wirtschaftssystem kann man sich nicht verabschieden, es sei denn, man macht sich völlig unabhängig davon (ala Selbstversorgung). Ansonsten nutzt man nur die Arbeit der anderen aus, die vielleicht auch lieber weniger arbeiten würden, um sich interessanteren Dingen zu widmen.

Es geht darum, ob man nur sich selbst sieht oder so sozial ist, auch die Bedürfnisse und Leistungen der anderen wahrzunehmen und zu respektieren. Wie gesagt, wer sich davon unabhängig macht - o.k. Solange man aber davon profitiert, sollte man auch einen Beitrag leisten. Es gibt wie gesagt, sehr sinnvolle und notwendige Aufgaben, mit denen man Geld verdienen kann und ich glaube nicht, dass man sich einen Zacken aus der Krone bricht, wenn man z.B. Teilzeit in der Altenpflege arbeitet.
 
Wieso dann nicht vollkommen auf Geld verzichten, sondern Hartz IV beantragen? Ein Selbstversorgerleben wäre wenigstens konsequent. Es ist sicher kein Zuckerschlecken, aber nur dann ist man wirklich nicht mehr abhängig vom pösen "System".



Wie bekommt man denn ohne diese Zeitverschwendung ein Dach über den Kopf, etwas zu essen in den Bauch, warme Kleidung für den Winter ...? Man kann sicher auf sehr viel Luxus verzichten (mein eigener Lebensstil ist vergelichsweise bescheiden), aber von nichts kommt nichts und ein paar grundlegende Dinge braucht man zum Überleben.

Aber heutzutage gibt es ja das soziale Sicherungssystem. Da kann man wunderbar alles Notwendige bekommen, ohne selbst zu arbeiten. Ist ja egal, dass die anderen dann mehr Steuern zahlen müssen und daher mehr arbeiten, um über die Runden zu kommen. Die anderen sind ja nur die "dumme Masse"!

O.k. schmeissen wir alle hin und widmen uns nur noch unserer Spiritualität! Dann gibts aber auch kein Hartz IV mehr!

wer spirituell veranlagt ist, der wirft deswegen nicht alles hin, er weiß intuitiv, was er für seine Zukunft tun muss, er handelt umsichtig und nicht riskant......

alles hinwerfen, seinen Job riskieren, das tut nur jemand, der voller Enthusiasmus über seine "angebliche" Spiritalität ist...

ich denke, irgendwann merkt jeder, dass man von der Hand in den Mund nicht existieren kann...

Birgit
 
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Hallo keins, Halle Tigermotte, @ alle

als ich ohne KV gelebt habe, habe ich das mit anderen zusammen in einer etwas wärmeren abgelegenen Region auf Korsika getan. Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt komplett von Selbstversorgung zu leben. Wohnte ja eh schon ohne Strom, etc.. Der Haken du findest in Europa kaum klimatisch geeignete Bedingungen und wie in Korsika, man braucht Landfläche, die hatten wir ja - aber auch wenig Pacht will bezahlt sein. Wir mussten unser Land einzäunen sonsten hätten die über hundert freilaufenden Hausschweine und grossen Ziegenherden uns alles weggefressen. Also brauch man Zäune und ohne Geld oder viel gemeinschaftliche "Manpower" bekommt das keiner hin. Spiritualität ist wichtig nur muss man sie auch dann direkt mit dem Alltag verbinden. Und Sicherheit, sowie etwas zu essen sag ich sind harte prüfkritieren. Wie gelassen und spirituell bleibst du wenn ein Schwein schon wieder deinen Zaun zerstört hat und eben mal 40 Kohlköpfe aufgefressen hat, oder eine Ziegenherde deine Garten verwüstet. Den korsischen Nachbarn hats nicht gejuckt - Polizei - das System holen, hätte einfach Krieg bedeutet.

In Deutschland wäre es noch härter zu überleben, ausser man ist soweit und es reichen Liebe, Luft und vielleicht Wasser :-). Ansonsten würde man ohne zu jagen und zu angeln nur ein halbes Jahr irgendwie durch kommen. Nun jagen und Angeln ist reglementiert und kostest + die Industriewälder machen das ganze noch komplizierter.

@keins. Was die Sadhus betrifft - in warmen Regionen wie Indien oder auch Teilen Nepals mag das gehen. Hab da so ein paar Wohnbaumhöhlen gesehen. Nicht desto trotz gehen einige Saddhus mal in die Stadt um ne Schale Reis zu bekommen. Im dortigen System wird den Saddhus gegeben, umgekehrt kommen Menschen aber auch zu den Saddhus für Heilung und Belehrungen.

Einem Saddhu nichts zu geben kann aber heikel sein, vorallem wenn man etwas reicher aussieht - kann schon mal vorkommen, dass man sich einen Fluch einfängt - hab in meiner schamanischen Ausbildung jemand getroffen, der das behandeln ließ.

Was ich damit sagen will. Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen und damit immer in einem System und alleine überleben wäre in den meisten Teilen der Welt kaum möglich. Es mag einzelne geben die eine hohe spirituelle Reife erreicht haben, die tatsächlich von Licht leben. Nur bis dahin braucht man auch wieder ein System, eine Menschengemeinschaft. Die Kunst der Spiritualität ist deshalb für mich aus einer Überlebensgemeinschaft zu einer wahrhaftigen, bewussten, spirituellen und ökologischen Gemeinschaft zu kommen. Ich darf zu diesen Thema immer wieder meine Illusionen bearbeiten.

LG Siegmund
 
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