Schildkröte

Die Schildkröte symbolisiert in erster Linie nicht wirklich die Last des Menschen, sondern tatsächlich seine "Rüstung", mit der er sein Selbstbild "verteidigt".

1) Die Schildkröte ist hingefallen und mit ihr, ist die Rüstung zerbrochen. Das zeigt, wie ein oder mehrere Umstände/Situationionen in deinem Leben dazu geführt haben, das dein Selbstbild sprichwörtlich "gegen die Wand gefahren" wurde. - 2) Der Traum hat dich aufgefordert, deine Niederschläge als positiv zu betrachten, da du nur so die Möglichkeit bekommen hast, dich selbst - ohne weiteres - annehmen und lieben zu dürfen.
@littleboy, zuerst einmal meinen herzlichen Dank für deine außerordentliche, mich sehr beeindruckende Interpretation meines "Schildkröten-Traumes"! Deine beiden hier nun rezitierten Absätze haben mir zudem ganz besonders gut gefallen. Darum wünsche dir noch alles erdenklich Gute für die Zukunft.
 
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Kann mir jemand den Traum kurz erklären oder hier posten. Ich bin wirklich interessiert an dem Traum von @Aguirro, weil ich auch selber Träume deute. Bitte♡
 
Ja, das stimmt und da passt auch kein Blatt mehr dazwischen. 100% richtig. Die Schildkrötenzeit verbinde ich auch mit der Kindheit. Eine Freundin hatte eine und in der Familie gab es auch welche.
Sind wunderbare Tiere....
Das andere ist die Trauer, um verlorene Menschen, die halt weg sind und das schmerzt. Und wegen den Tieren auch. Solche gruselige Geschichten gehn mir nach und ich leide dann....
Du hast genauso Glück verdient, wie jeder andere auch. Es sollte aber mal ein bisschen länger anhalten und ich finde das alles drumrum Kacke zur Zeit.
Ich freue mich auf Frühling <3
Hi Mary:) ....ich kann mich noch gut an Wickie and Nicki erinnern, so habe ich damals meine beiden griechische Landschildkröten genannt.... sie hausten bei Wind und Wetter draußen und besaßen ein relativ großes Reich für sich.... zum Winter hin gruben sie sich dann im Boden ein, um dort ihren Winterschlaf zu halten.... ich war ganz vernarrt in sie 🐢🐢

später bekam ich dann noch ein Aquarium dazu, zunächst besetzt mit Wasserschildkröten..... aber ich musste schmerzhaft feststellen, das ich mit den Schmuckschildkröten nicht so kuscheln konnte, wie bei Wickie und Nicki.... ok, sie war beim Knuddeln von mir ja auch noch ziemlich klein, hatte aber in dem Moment nicht besseres zu tun, als mir in die Nasenspitze zu beißen:confused: und meinst`e, die hat sofort wieder losgelassen? ne, Pustekuchen.... das Spiegelbild von mir mitsamt der Schildkröte an der Nase werde ich in diesem Leben von mir nicht mehr los:LOL:

dann bin ich auf Süßwasserfische umgestiegen, der Klassiker = Guppys... die Aquarien wurden mit den Jahren größer und größer und letztendlich habem es mir die Korallen angetan, also Seewasser = Eltern, die ihren Kindern ein Aquarium schenken müsste man eigentlich verklagen, das kostet auf die Jahre gesehen ein Vermögen:eek:;)....

ohhhh ja, Frühling wäre nun schon was Tolles, aber das können wir uns ja leider nicht aussuchen, es sei denn, man hat so viel Kohle übrig, um über die kalte Jahreszeit Richtung Süden zu verbringen.... Griechenland wäre da so ganz mein Ding, da gäbe es ja dann auch die Schildkröten live.... was ich dort aber mit Sicherheit NICHT(!) essen würde, wäre eine Schildkrötensuppe... Never Ever

liebe Grüße
Charly
 
Ich habe die Lösung schlechthin bekommen und ich musste schmunzeln, die Schildkröte im Hals fängt wieder an zu arbeiten. Das ist ne frohe Botschaft, aber ich mache jetzt erst mal Pause <3
 
Kann mir jemand den Traum kurz erklären oder hier posten. Ich bin wirklich interessiert an dem Traum von @Aguirro, weil ich auch selber Träume deute. Bitte♡
Den Traum hier posten – war etwas mühsam, aber nachdem ich ihn mir runtergeladen hatte, konnte ich das PDF in ein Textformat umwandeln. Hier nun der Traum von @Aguirro:

Ich befinde mich in meiner Wohnung und habe eine Schildkröte als Haustier. Sie schleppt sich in ihrem schweren Schutzpanzer nur mühsam über den Fußboden.
Nachdem ich einige Zeit dem mühseligen Schauspiel zugesehen habe, nehme ich das Tier und setze es auf ein in Schulterhöhe befindliches Regal oder Wandschrank o.ä. In einem unbeobachteten Augenblick stürzt die Schildkröte von oben hinab auf den Boden und zerbricht sich daraufhin den Schatzpanzer; dieser ist plötzlich weg.
Die Schildkröte muß sich meiner Beurteilung bei dem Sturz schwere innere Verletzungen zugezogen haben, wie ich es mir jetzt rekonstruktive vorzustellen weiß.

Ohne ihren Panzer schwabbelt sie jetzt als eine weiße puddingartige kopfgroße Masse, wie mir scheint voller Schmerzen immerzu mir entgegen. Ich bekomme eine beklemmende Angst und starke Ekelgefühle vor dieser schwabbeligen (noch immer lebendigen) völlig unförmigen Masse.
Irgendwann gelingt es mir trotz Ekels, das hilflose zum Tode verurteilte Tier (weil ohne Schutzpanzer) auf einem Brettchen laufen zu lassen, woraufhin ich es sofort mit einem Satz, das Fenster öffnend, die Gardine zur Seite, hinaus, auf die Straße werfe. Doch scheint es noch immer (in meiner Phantasie) weiterzuleben. Der Ekel und die Angst hören nicht auf.
Dann klingelt oder klopft es an meiner Wohnungstür und meine Phantasie sagt mir, daß es wieder soweit sein wird und alles von vorne beginnt, der Ekel, die Angst, das Töten müssen und immer wieder von neuem.


Dazu die wesentlichen Punkte deines Traumes:
Da war eine schöne Schildkröte, eine Landschildkröte, die ich umbringen wollte. Ich habe Nägel in die Arme und Beine gehauen und weil ich sie nicht länger leiden lassen wollte, habe ich sie ins Waschbecken gesetzt. Anschliessend habe ich Wasser drauf laufen lassen.
Im nächsten Augenblick habe ich auf sie geschaut und sie stand auf zwei Beinen und sie war dabei aus dem Waschbecken zu klettern.
Ich nahm sie dann auf den Arm und sagte zu ihr:"Nein, du sollst nicht sterben".


Die Gemeinsamkeit ist das Symbol Schildkröte, die getötet werden soll. Auch wenn du es nicht ausdrücklich sagst, ist doch der Panzer die störende Eigenschaft des Tieres. Du gehst in deinem Traum ganz direkt das Töten an. Das heißt, du hattest – in der Realität! – bereits die Erkenntnis, dass die symbolische Mauer um dein Inneres herum, die du mal als unsichtbaren Schutz vor seelischer Verletzung errichtet hattest, nun nur noch eine Behinderung darstellt für dich.

Aber die Schildkröte symbolisiert ja doch deine Person, also das, was und wie du dich empfindest als Mensch. Und damit ist klar, wirklich töten kannst du das Tier nicht. Du würdest dich selbst auslöschen, was real ja sowieso nicht geht. Nein, sterben kann das Tier nicht. Indem du es rettest, es liebevoll auf den Arm nimmst, gibst du dir selbst die Liebe und Fürsorge, die dir wohl gefehlt hatte über einen längeren Zeitraum deines Lebens.

Im Traum von @Aguirro läuft das alles ein bisschen anders.

- Man muss dazu sagen, dass er diesen Traum vor über 36 Jahren geträumt hatte. Damals war er ein anderer Mensch als der, der er heute sehr wahrscheinlich ist. -

Er spielt die Traumhandlung recht detailliert aus. Er führt sich vor Augen, wie beschwerlich man an seiner Mauer zu tragen hat. Sie schützt ja nicht nur, sie behindert gleichzeitig jeden wirklichen mitmenschlichen Austausch. Vor allem aber ist kein seelisches Weiterkommen möglich. Und daran, an der damaligen Beschaffenheit seiner Psyche, leidet er.

Mehr indirekt sorgt er dafür, dass der Panzer weg kommt. Indirekt deshalb, weil er sich selber fürchtet davor, wie sich sein eigenes Leben ändern würde, wenn er sich völlig schutzlos und verletzbar seinen Mitmenschen zeigen würde.
Und das, diese wahrscheinlich unbewusste Befürchtung damals, die agiert er im Traum in aller Deutlichkeit aus – für sich selbst.

Indem er das Tier zum Fenster hinaus wirft, will er das neu entstandene Problem aus seinem Blickfeld, seiner direkten Wahrnehmung entfernen. Was natürlich nicht möglich ist in der Realität. Also auch nicht im Traum!
Und so erscheint seine eigene Hilflosigkeit wieder und wieder und eben deshalb – wegen Hilflosigkeit – weiß er nicht, wie er dem Tier, heißt sich selbst, helfen kann.

Aber wie gesagt, der Traum ist ja schon über drei Jahrzehnte her. Ich gehe davon aus, dass ihm dieses Symbol heute nicht mehr verfolgt...(y)
 
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@Renate Ritter "Aber wie gesagt, der Traum ist ja schon über drei Jahrzehnte her. Ich gehe davon aus, dass ihm dieses Symbol heute nicht mehr verfolgt..."
Das ist vollkommen richtig. Es war jenerzeit eine recht schreckliche Lebensphase gewesen die sich über viele Jahre hinaus zog. Aber ich weiß heute, daß all die Probleme mir Wegbereiter zur Seelisch-Geistigen Entwicklung sein sollten. Und dafür bin ich meinem Schicksal dankbar.
Übrigens noch vielen Dank Renate - für all die Mühe die du dir mit der Textverarbeitung gemacht hast. Auch und insbesondere schönen Dank für die obige analytische Traumdeutung. Lg. Aguirro
 


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