Schatten in der Nacht

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Ausgenommen die Mystiker, die denken durch einen reinen Willensakt und Hingabe an die Selbstkasteiung dem entkommen zu können.

Wenn man alles ( manchmal bis zur Erschöpfung ) erlebt hat, erst dann kann man sagen "das hatte ich schon, das will ich nicht mehr, oder das will ich wieder".

Liebe Grüße,
Apollonius
Kannst du das bitte näher erklären?

(mein Kritikpunkt wäre dazu: ALLE Mystiker)

Danke ;)

Caya
 
Fist, Kriegerle :weihna1
Geht es darum jemand anderen auf Unreflektiertes aufmerksam zu machen ist natürlich die Gegenfrage als Antwort immer in gutes Mittel und das Umdrehen der Argumentation, also in dem man dem gegenüber versucht einen Spiegelvorzuhalten.

Frage:
Wo, wer bin ich...wenn ich jemanden auf seine (?) Schatten aufmerksam machen...muss?

:banane:

Caya
____________________________

p.s:

Der Thread hat was :)
 
Kannst du das bitte näher erklären?

(mein Kritikpunkt wäre dazu: ALLE Mystiker)

Danke ;)

Caya

Der christliche Mystiker stellt keine Fragen!
Er duldet und erkennt an, was ihm sein höher gestellter Meister oder seine höher gestellte Wesenheit aufträgt.
Es hinterfrägt niemals, denn einer der obersten Grundsätze der Mystik lautet "Der Buchstabe tötet".

Also erdultet es alles was da so kommen mag im voller Hingabe und vollem Vertrauen an den einen großen Gott.

Apollonius
 
Was wirft den Schatten? Das Höhere Selbst? Warum soll der Schatten etwas Verborgenes sein? Im Schatten verbirgt sich etwas und im Sommer sitze ich sehr gern im Schatten und mache die Beine lang und nippe am süssen Pfefferminztee.

Mir hat keine psychologische Betrachtungsweise etwas über meine Seele eröffnet. Kein Freud, kein Jung, kein Adler wirkte in irgendeiner Form auf mich erhellend und warf kein Licht auf das, was in mir gärte und brodelte. Kein soziologischer Erklärungsversuch befriedigte meinen Erklärungsbedarf.

Bleibe ich bei den Bildern. Schattenreich - ist das nicht die Welt der Toten im antiken Griechenland? Da kann man reingehn, da kommt man auch wieder raus. Man darf sogar jemanden oder etwas herausholen, wenn man sich an die Regeln hält. Wer das Unterbewusste in den Griff kriegt, der hat die Macht. Denn in dieser Unterwelt schlummern verborgene Kräfte, die man nutzen kann für seine Zwecke. Warum nur wurden die süssen Mädchen in die Unterwelt verschleppt? Der Mythos von Kore beschreibt im Grunde eine feindliche Übernahme. In der Unterwelt, im Schatten lauern aber nicht nur böse Jungs. Die Unterweltsgöttinnen sind auch nicht schlecht. Inanna stieg in die Unterwelt, musste alles hergeben, bis sie nackt auf den Knien vor ihrer Schwester lag und sterben musste.

Was ist die Angst vor der Nacht, vor der Dunkelheit und vor dem Schatten? Ist es die Furcht vor dem Kontrollverlust? Die lange Nacht des Geistes? Wenn nicht die Vernunft regiert, was dann? Die Emotion, das Gefühl, der Impuls. Darf ich dem vertrauen? Darf ich auch mal nicht denken sondern einfach nur sein? Oder werde ich dann das Opfer blindwütiger Triebe?

In der Dunkelheit, da fliessen die Bilder ineinander, da existiert keine Zeit. Unabhängig von dem, was ich gewöhnlich als "Ich" erlebe, formen sich neue Realitäten und Muster. Warum zum Kuckuck will ich in diesen fruchtbaren Misthaufen Licht bringen? Der funktioniert auch ohne meinen Blick ganz gut und gebiert fortwährend unbekannte Strukturen.

Wenn ich träume, wechsele ich hinüber in die Schattenwelt, öffne mich der Dunkelheit, gebe die Kontrolle ab. Da sind die Sehnsüchte, die Wünsche, die Hoffnungen und Angst, Streit, Verlust und Kampf. Keine Spur von Altruismus, Ethik und Moral. Da hab ich meine Chefs niedergebrüllt und den bösen Nachbarjungen an die Wand gedrückt. Gold und Silber hielt ich in der Hand, denn einen Schatz hab ich auch schon gefunden. Nur kam ich damit nicht die Treppe hoch.
 
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