@Palimm: Deine Erläuterungen sind wirklich interessant. Bei zwei Punkten möchte ich dennoch gerne etwas nachhaken:
ALLES was als "Böse" dargestellt wird, hat ein und dieselbe Ursache: Die Angst! und die kam erst mit dem Ereignis, welches als Sintflut in die Köpfe der Menschen, durch gleichstimmige Religionen, Einzug hielt.
Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass das "Böse" zuerst in Erscheinung trat, in welcher Form auch immer, und dass dieses Erlebnis dermaßen schwerwiegend und traumatisierend wirkte, dass es, auch als abgespeicherte und genetisch verankerte Zellinformation erhalten blieb?
Das Angst und "Böses" intergagieren, ist klar. Aber, gerade bei Kindern, die (noch) vertrauen, und die negative Erfahrung machen, läuft es doch auch so ab, dass zuerst der Vertrauensbruch, der Schock erfolgt (für den Betroffenen zumeist aus heiterem Himmel, unerwartet), der das Trauma auslöst und in weiterer Folge zu Angst sowie zu Verhaltensänderungen zur Vermeidung ähnlicher Situationen führt.
Andererseits ist aber gerade Angst auch ein Blocker für das Böse. Ein Kind, das keine Angst vor Strafe hat, kann ein Tier durchaus lustvoll, genussvoll quälen, oder auch ein anderes Kind. Nicht jedes, aber es gibt auch die, die darin einen Genuss erleben. Wie Gewalt überhaupt öfter mit Lust, einem Vergnügen daran einhergeht. Weshalb das grenz(en)lose Lustprinzip als "positives" Parameter eben auch nicht das Maß aller Dinge alleine sein kann.
Ebenso ist z.B. die Vergewaltigung in Kriegsgebieten, oder andere Greueltaten gerade darin mitbegründet, dass die Angst vor Strafe wegfällt.
Die weniger brutale (Gegenpol-)Version wären die enthemmten Hausfrauen auf Ibiza, die in der Anonymität der Fremde, und weil's ja alle tun, mal endlich die Sau rauslassen können, dürfen, wollen.
Auch in diesen Fällen gibt es die Lust, den Genuss an etwas, von dem man weiß, man sollte es nicht tun, das aber gerade deshalb erst seinen Reiz entfaltet. Spannend wird. Einen Kick gibt. Ich habe die Macht. Über Andere, Anderes. Und verliere zugleich die Kontrolle über mich selbst. Was, wer übernimmt die aber dann? In einem? Oder über einen?
Und dann gibt es natürlich noch den doppelt-verdehten Salto, bei dem als Resultat die eigene Lust, der Genuss an der Strafe als Ergebnis steht.
So kausal linear, dass keine Angst = nichts Böses wäre, nehme ich das nicht wahr.
Angst sagt zunächst einmal lediglich: Achtung! Geh weg! Da könnte dir was Unangenehmes begegnen. Dient also dem Selbstschutz.
Der Gott dieser Galaxie hat aus seinen bisherigen Planetenversuchen gelernt... wir sind eine aufstrebende, keine fertige Galaxie und die Schöpfung ist bei weitem noch nicht perfekt, denn der Allgeist Manituh, Allah, Gott lernt IN UNS weiter.
Was verstehst du unter Gott dieser Galaxie?
Falls ich deinen Ansatz richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass dieser Gott eine Art Lernprozess in uns wäre. Als eigener, innerer Individualprozess ist das ja durchaus plausibel. Aber, kann man das, den eigenen göttlichen Kern auch völlig mit Gott gleichsetzen?
Oder existiert nicht eher ein winziger Aspekt davon in uns, der auch entwickelbar ist, und ein ganz anderer, "ganzerer, vollständigerer" außerhalb? Die aber eben darum nicht ident sind, nicht sein können?
Deinen Aussagen nach wäre das hier eine Art Versuchslabor, das sozusagen noch nicht mal die Beta-Testphase erreicht hätte? Und Gott weiß letztendlich noch gar nicht, was dabei rauskommt? Testet halt mal, anscheinend ziemlich unbeholfen und von einem Irrtum zum nächsten die Möglichkeiten aus?
Ich bin ja auch kein Anhänger des Ansatzes, dass alles bereits vollkommen wäre. Das kriege ich mit meiner Wahrnehmung der Wirklichkeit nicht so ganz deckungsgleich. Allerdings, Gott als work in progress ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Damit tue ich mir schon etwas schwer. Falls ich dich richtig verstanden habe.