Schafft Belgien das Christentum ab?

M

Moondance

Guest
Zitat:Wie von der rechtsgerichteten Zeitung La Libre am 26. März berichtet wird, wird der Schulkalender innerhalb der französisch sprechenden Gemeinschaft folgende Terminologie benutzen:
Der christliche Feiertag, der zuvor Allerheiligen hieß, wird nun zum Herbsturlaub, die Weihnachtsferien werden zu Winterferien, aus den Karnevalsferien wird jetzt ein Ruhe- und Entspannungsurlaub und aus den Osterferien werden die Frühlingsferien.

http://europenews.dk/de/node/67238

irgendwie finde ich das gut, andererseits....ich weis nicht recht, und Du.?
 
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Halt das für in Ordnung. Schließlich handelt es sich dabei um "gesetzliche Feiertage".
Was weltliche Ordnung, das Gesetz oder der Staat mit theologischen Gedenktagen
am Hut haben, entzieht sich ohnehin meiner Vorstellung ...

In Staaten in denen auch sehr viele Angehörige anderer Glaubensrichtungen
leben und dies ihre Heimat nennen, sollten diese dahingehend ja auch die
Berechtigung haben, ihre religiösen Feiertage halten zu dürfen ... neee?
Alles nur Privileg der christlichen Kirche? Tja, wenn's nach mir ginge, wären
auch die Kreuze längst aus den Klassenzimmern verbannt, bevor wir auch
noch Halbmonde oder ähnliches daneben aufhängen müssen oder dürfen.
Je nach Ansicht!
Weltlich und Geistlich! Politik und Kirche sollten getrennt voneinander
Platz im Leben der Menschen finden - net packeln!!!


Euer trennender Ischariot
 
Zitat:Wie von der rechtsgerichteten Zeitung La Libre am 26. März berichtet wird, wird der Schulkalender innerhalb der französisch sprechenden Gemeinschaft folgende Terminologie benutzen:
Der christliche Feiertag, der zuvor Allerheiligen hieß, wird nun zum Herbsturlaub, die Weihnachtsferien werden zu Winterferien, aus den Karnevalsferien wird jetzt ein Ruhe- und Entspannungsurlaub und aus den Osterferien werden die Frühlingsferien.

http://europenews.dk/de/node/67238

irgendwie finde ich das gut, andererseits....ich weis nicht recht, und Du.?


Vielleicht wollen sie sich Frankreich anschließen. Dort sind Kirche und Staat - anders als bei uns - schon lange getrennt. Es gibt dort auch keine staatliche Kirchensteuer. Kirchen werden ausschließlich privat unterstützt.

Ich finde es gut. Die Kirche hat m.E. mit staatlichen Funktionen nichts zu tun. Ich finde z.B. die Vereidigung eines neues Staatspräsidenten mit Schwur auf die Bibel bei uns auch mehr als merkwürdig. Glauben ist schließlich Privatsache.

Lg
Urajup
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich gut,ich bin in einen Land aufgewachsen wo es auch nicht gab,Religiöse Feiertage und es war in ordnung so..Religion könnte eher etwas veränderung gebrauchen,meine Meinung nach hat sie bisher vielen unnötigen Leid gebracht,bis Heute bringen sich Menschen aus genau diesen Gründen um..Eigentlich ufassbar wie schamlos sie den Name Gottes ausnutzen..
 
Ich habe ebenfalls eine säkulare Einstellung, und würde z.B: den Religionsunterricht in der Schule komplett durch Ethik (und Philosophie) austauschen. Es sei denn man würde meine eigene Weltanschauung lehren. :stickout2 Wobei das auch keine Religion ist. Es gibt ja nichts zu befolgen.

Ich selbst war übrigens deshalb in Ethik, weil die freichristlichen Ansichten meiner Mutter nicht einmal zum evangelischen Religionsunterricht gepasst haben (ihrer Meinung nach). Habe dann die mündliche Abitur-Prüfung in Ethik abgelegt, weil ich das Fach und den Lehrer mochte. ;)

Habe daher kein Problem mit der Umbennenung.

LG PsiSnake
 
Zitat:Wie von der rechtsgerichteten Zeitung La Libre am 26. März berichtet wird, wird der Schulkalender innerhalb der französisch sprechenden Gemeinschaft folgende Terminologie benutzen:
Der christliche Feiertag, der zuvor Allerheiligen hieß, wird nun zum Herbsturlaub, die Weihnachtsferien werden zu Winterferien, aus den Karnevalsferien wird jetzt ein Ruhe- und Entspannungsurlaub und aus den Osterferien werden die Frühlingsferien.

http://europenews.dk/de/node/67238

irgendwie finde ich das gut, andererseits....ich weis nicht recht, und Du.?


Anscheinend wollen sie die Redefreiheit auch gleich mit abschaffen. :confused:


Im Februar haben sechs belgische Senatoren (von denen drei Muslime sind) den Entwurf einer Resolution im belgischen Parlament eingebracht, der ''Islamophobie“ zu einem Verbrechen machen würde, das mit einer Geld- und Gefängnisstrafe bestraft würde.

Der Textentwurf – der unter anderem versucht ''Islamophobie“ mit Antisemitismus gleichzusetzen – ist gewagt in seiner Reichweite und wenn er verabschiedet würde, würde dies einen verheerenden Schlag für die Ausübung der Redefreiheit in Belgien bedeuten.

Nach Angaben der Autoren der Resolution wäre ein Mensch der Islamophobie schuldig, wenn er oder sie:

• Den Islam als einzelnen, monolithischen Block betrachtet, geschlossen und statisch, unfähig sich neuen Situationen anzupassen;
• Den Islam als getrennt und ''anders“ betrachtet, der mit anderen Kulturen keine gemeinsamen Ziele oder Werte hat, der von anderen Kulturen nicht beeinflusst wird und andere Kulturen nicht beeinflusst;
• Den Islam als minderwertig gegenüber dem Westen betrachtet, dass er barbarisch, irrational, primitiv und sexistisch sei;
• Den Islam als gewalttätig, bedrohlich und den Terrorismus unterstützend betrachtet, der aktiv einen ''Zusammenstoß der Zivilisationen“ betreibt;
• Den Islam als eine politische Ideologie betrachtet, die für politische und militärische Zwecke benutzt wird um seine Hegemonie voranzutreiben.
• Kurzer Hand Kritik des Islams am 'Westen' zurückweist;
• Feindschaft gegenüber dem Islam zeigt, um eine Diskriminierung und soziale Ausgrenzung von Muslimen zu rechtfertigen;
• Feindschaft gegenüber Muslimen als natürlich und normal akzeptiert.

Diese Definition der Islamophobie, die auf einem Bericht aus dem Jahr 1997 basiert, der vom in London ansässigen Runnymede Trust veröffentlicht wurde, würde in der Praxis jede Art der kritischen Diskussion in Belgien ausgrenzen unter dem Deckmantel Rassismus zu bekämpfen.
 
Religionskritik kann genauso wenig Rassismus sein, wie Kritik an der politischen Einstellung Rassismus sein kann.

Ich habe das schon einmal hier in diesem Thread erklärt (völlig überzeugend, auch wenn das arrogant klingt):

https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=2002861&#post2002861

Um aber fair zu sein...

Zitat:• Den Islam als einzelnen, monolithischen Block betrachtet, geschlossen und statisch, unfähig sich neuen Situationen anzupassen;

Der Islam besteht aus vielen verschiedenen Gruppen und Sekten, die sich sogar gegenseitig bekämpfen, und sich zum Teil als Ungläubige beschimpfen. Siehe auch den Konflikt in Mali, wo die Jihadisten (Salafisten) die Gräber der Heiligen der Sufis zerstört haben. Erste Gruppe unterscheidet sich in ihrer Gefährlichkeit vermutlich nur insofern von Neonazis, dass man dem Islam wenigstens beitreten kann, dem deutschen Volk aber nicht.

Ansonsten kann man den Islam wohl in der Theorie genauso gut mit einer modernen Gesellschaft vereinen wie das Christentum. Dass das aber de facto in weiten Teilen noch lange nicht der Fall ist, ist offensichtlich, wenn man sich die Situation in der arabischen Welt anschaut.

Zuletzt hat jede Buchreligion Probleme sich anzupassen, weil alles vor vielen Jahrhunderten oder Jahrtausenden festgesetzt wurde und per Dogma nicht verändert werden darf. Siehe auch meinen Beitrag auf Seite 2, dass Religion der Weisheit letzter Schluss ist. Es ist keine Überraschung, dass es auch in den USA Probleme mit dem Kreationismus gibt. Buchreligionen sind ganz einfach ewig gestrig (dass sie ewig gültig sind, das behaupten die Anhänger selbst, und dass diese angebliche Wahrheit von "gestern" kommt und jeden Tag weiter zurückliegt ist auch klar ;))

Zitat:• Den Islam als getrennt und ''anders“ betrachtet, der mit anderen Kulturen keine gemeinsamen Ziele oder Werte hat, der von anderen Kulturen nicht beeinflusst wird und andere Kulturen nicht beeinflusst;

Naja, Mohammed selbst hat im Grunde eine jüdische Sekte gegründet.
Er wollte sogar, dass die Juden ihn als einen Propheten ansehen, so wichtig war ihm das. Daher ist das sogar für den Koran selbst korrekt (dass er beeinflusst wurde). Im Mittelalter gab es einige islamische Gelehrte usw (zum Teil waren sie moderner als die Christen). Die Jihadisten ziehen den Hass auf den Westen auch nicht nur aus dem Islam sondern auch aus der Kolonialzeit. Dennoch sind viele Strömungen im Islam eben nicht säkular, und damit im Gegensatz zur westlichen Welt.
Auch sind Frauen meist nicht gleichberechtigt (de facto, egal ob man das nun aus dem Koran ableiten kann oder nicht, ich denke dass das genauso zutrifft wie auf die Bibel, beide sind ewig gestrig, nur sehen wir das beim Christentum oft nur noch darin, dass die Frauen keine Priester werden können). Scharia ist auch ein barbarisches System, dass völlig unvereinbar ist mit unserem Rechtssystem. Ok, es ist umstritten ob die Scharia wirklich Teil des Islams ist.

Zitat:• Den Islam als minderwertig gegenüber dem Westen betrachtet, dass er barbarisch, irrational, primitiv und sexistisch sei;

Ich kann mit den Ideen der Sufis zum Beispiel etwas anfangen (manches erscheint mir sinnvoller als viele christliche Ideen), halte von Mohammed letztlich wenig. Es ist eigentlich absurd, alle metaphysischen Überzeugungen als gleichwertig anzusehen. Manches wirkt ganz klar plausibler und stimmiger.
Sonst würde man ja auch nicht Anhänger einer bestimmten Religion oder Philosophie sein. Diese Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen ist schon mal ein absolutes No Go. Das gilt für Personen aus der Bibel (Eroberung von Jericho zum Beispiel, nicht für Jesus selbst), als auch für Mohammed.
Und manches erscheint einem auch barbarisch (Scharia). Zu glauben, dass unter vielen Hundert Propheten ausgerechnet Mohammed mit Gott geredet hat und dass Gott nun nie wieder mit uns reden will (da will wohl jemand, dass niemand Kritik an ihm üben kann), ist (unter anderem) irrational, und die Ansicht über Frauen erscheint in weiten Teilen sexistisch. Es ist genauso irrational zu glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist (nebenbei bemerkt) Siehe auch Humes Ansicht über Wunder. Was man unter
"primitiv" verstehen will ist mir nicht klar, daher kommentiere ich das nicht weiter.

Zitat:• Den Islam als gewalttätig, bedrohlich und den Terrorismus unterstützend betrachtet, der aktiv einen ''Zusammenstoß der Zivilisationen“ betreibt;

Insgesamt falsch. Man kann es aber aus dieser expansionistischen Religion (selbst zu Lebzeiten Mohammeds) ableiten. Ich mag es insgesamt nicht, dass Religionen vehement versuchen die Leute zu bekehren. In dem Zusammenhang mag ich das Judentum am liebsten, was monotheistische Religionen betrifft.

Zitat:• Den Islam als eine politische Ideologie betrachtet, die für politische und militärische Zwecke benutzt wird um seine Hegemonie voranzutreiben.

Staat und Religion sind eben oft nicht getrennt. Es ist zwar insgesamt eine Religion, aber in vielen Fällen ist der Unterschied nicht ganz deutlich (de facto).

Fortsetzung folgt

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich gut,ich bin in einen Land aufgewachsen wo es auch nicht gab,Religiöse Feiertage und es war in ordnung so..Religion könnte eher etwas veränderung gebrauchen,meine Meinung nach hat sie bisher vielen unnötigen Leid gebracht,bis Heute bringen sich Menschen aus genau diesen Gründen um..Eigentlich ufassbar wie schamlos sie den Name Gottes ausnutzen..

...und dafür wurde dann der Einmarsch in die Tschechei als "Befreiung vom Kapitalismus" gefeiert oder der Mauerbau als "Tag des Schutzwalls gegen dem imerialistischen Westen"...Walthers geburtstag und später der von Honni...

...und Menschen haben sich immer umgebracht...Gott, Gotter, Genosse Parteivorsitzender...

Ich finde es eher bedenklich, wenn ein land, das über 1000 Jahre christliche Kulur zur Geschichte hat, wegen einer anderen Religion, die hier durch einen Teil der MitbürgerInnen gepflegt wird, einen solchen Kniefall macht und sich und die eigene Geschichte verleugnet...


Sage
 
Ich finde es eher bedenklich, wenn ein land, das über 1000 Jahre christliche Kulur zur Geschichte hat, wegen einer anderen Religion, die hier durch einen Teil der MitbürgerInnen gepflegt wird, einen solchen Kniefall macht und sich und die eigene Geschichte verleugnet...
Da ist durchaus was dran ... aaaaber:
Hat imho nix mit der konsequenten Trennung von Staat und Religion zu tun
einerseits und andererseits könnte man auf 1000 Jahre christliche Geschichte
wohl viel leichter stolz sein, wenn sich in der Zeit da nicht so einiges an
äußerst unchristlichen Maßnahmen eingeschlichen hätte.


Euer, Verfolgung Verbrennung und Folterung gar nicht anschneiden wollender, Ischariot
 
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