Religionskritik kann genauso wenig Rassismus sein, wie Kritik an der politischen Einstellung Rassismus sein kann.
Ich habe das schon einmal hier in diesem Thread erklärt (völlig überzeugend, auch wenn das arrogant klingt):
https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=2002861&#post2002861
Um aber fair zu sein...
Zitat:• Den Islam als einzelnen, monolithischen Block betrachtet, geschlossen und statisch, unfähig sich neuen Situationen anzupassen;
Der Islam besteht aus vielen verschiedenen Gruppen und Sekten, die sich sogar gegenseitig bekämpfen, und sich zum Teil als Ungläubige beschimpfen. Siehe auch den Konflikt in Mali, wo die Jihadisten (Salafisten) die Gräber der Heiligen der Sufis zerstört haben. Erste Gruppe unterscheidet sich in ihrer Gefährlichkeit vermutlich nur insofern von Neonazis, dass man dem Islam wenigstens beitreten kann, dem deutschen Volk aber nicht.
Ansonsten kann man den Islam wohl in der Theorie genauso gut mit einer modernen Gesellschaft vereinen wie das Christentum. Dass das aber de facto in weiten Teilen noch lange nicht der Fall ist, ist offensichtlich, wenn man sich die Situation in der arabischen Welt anschaut.
Zuletzt hat jede Buchreligion Probleme sich anzupassen, weil alles vor vielen Jahrhunderten oder Jahrtausenden festgesetzt wurde und per Dogma nicht verändert werden darf. Siehe auch meinen Beitrag auf Seite 2, dass Religion der Weisheit letzter Schluss ist. Es ist keine Überraschung, dass es auch in den USA Probleme mit dem Kreationismus gibt. Buchreligionen sind ganz einfach ewig gestrig (dass sie ewig gültig sind, das behaupten die Anhänger selbst, und dass diese angebliche Wahrheit von "gestern" kommt und jeden Tag weiter zurückliegt ist auch klar
)
Zitat:• Den Islam als getrennt und ''anders“ betrachtet, der mit anderen Kulturen keine gemeinsamen Ziele oder Werte hat, der von anderen Kulturen nicht beeinflusst wird und andere Kulturen nicht beeinflusst;
Naja, Mohammed selbst hat im Grunde eine jüdische Sekte gegründet.
Er wollte sogar, dass die Juden ihn als einen Propheten ansehen, so wichtig war ihm das. Daher ist das sogar für den Koran selbst korrekt (dass er beeinflusst wurde). Im Mittelalter gab es einige islamische Gelehrte usw (zum Teil waren sie moderner als die Christen). Die Jihadisten ziehen den Hass auf den Westen auch nicht nur aus dem Islam sondern auch aus der Kolonialzeit. Dennoch sind viele Strömungen im Islam eben nicht säkular, und damit im Gegensatz zur westlichen Welt.
Auch sind Frauen meist nicht gleichberechtigt (de facto, egal ob man das nun aus dem Koran ableiten kann oder nicht, ich denke dass das genauso zutrifft wie auf die Bibel, beide sind ewig gestrig, nur sehen wir das beim Christentum oft nur noch darin, dass die Frauen keine Priester werden können). Scharia ist auch ein barbarisches System, dass völlig unvereinbar ist mit unserem Rechtssystem. Ok, es ist umstritten ob die Scharia wirklich Teil des Islams ist.
Zitat:• Den Islam als minderwertig gegenüber dem Westen betrachtet, dass er barbarisch, irrational, primitiv und sexistisch sei;
Ich kann mit den Ideen der Sufis zum Beispiel etwas anfangen (manches erscheint mir sinnvoller als viele christliche Ideen), halte von Mohammed letztlich wenig. Es ist eigentlich absurd, alle metaphysischen Überzeugungen als gleichwertig anzusehen. Manches wirkt ganz klar plausibler und stimmiger.
Sonst würde man ja auch nicht Anhänger einer bestimmten Religion oder Philosophie sein. Diese Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen ist schon mal ein absolutes No Go. Das gilt für Personen aus der Bibel (Eroberung von Jericho zum Beispiel, nicht für Jesus selbst), als auch für Mohammed.
Und manches erscheint einem auch barbarisch (Scharia). Zu glauben, dass unter vielen Hundert Propheten ausgerechnet Mohammed mit Gott geredet hat und dass Gott nun nie wieder mit uns reden will (da will wohl jemand, dass niemand Kritik an ihm üben kann), ist (unter anderem) irrational, und die Ansicht über Frauen erscheint in weiten Teilen sexistisch. Es ist genauso irrational zu glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist (nebenbei bemerkt) Siehe auch Humes Ansicht über Wunder. Was man unter
"primitiv" verstehen will ist mir nicht klar, daher kommentiere ich das nicht weiter.
Zitat:• Den Islam als gewalttätig, bedrohlich und den Terrorismus unterstützend betrachtet, der aktiv einen ''Zusammenstoß der Zivilisationen“ betreibt;
Insgesamt falsch. Man kann es aber aus dieser expansionistischen Religion (selbst zu Lebzeiten Mohammeds) ableiten. Ich mag es insgesamt nicht, dass Religionen vehement versuchen die Leute zu bekehren. In dem Zusammenhang mag ich das Judentum am liebsten, was monotheistische Religionen betrifft.
Zitat:• Den Islam als eine politische Ideologie betrachtet, die für politische und militärische Zwecke benutzt wird um seine Hegemonie voranzutreiben.
Staat und Religion sind eben oft nicht getrennt. Es ist zwar insgesamt eine Religion, aber in vielen Fällen ist der Unterschied nicht ganz deutlich (de facto).
Fortsetzung folgt
LG PsiSnake