Hallo Namo!
Ich bin nicht für verrückt erklärt worden, weil ich Gott gesehen habe. Das habe ich fast überhaupt noch niemanden direkt erzählt.
Seinerzeit habe ich programmiert und viel programmiert und bin so kaum fortgegangen. Das Programmieren hat mir Spaß gemacht und ich habe auch etwas Geld verdient.
Dann wollte mein Bruder das Haus verkaufen, weil er, wie immer, Geld brauchte. Ich war dagegen und habe ihn das auch immer gesagt. Mittlerweile bin ich von der Informatik zur Esoterik gewechselt. Ich habe viele Bücher studiert und auch selbst über alles nachgedacht. Das hat mich schwermütig gemacht und so habe ich begonnen, Tabletten dagegen zu nehmen. Eines Tages habe ich zu viele genommen. Ich war sozusagen nicht mehr bewußt da, obwohl ich reden und handeln konnte. Es war so ähnlich wie bei einem Rausch, wo man hinterher nichts mehr weiß. Und diese Situation hat mein Bruder ausgenutzt, um das Gesundheitsamt und einen Richter anzurufen. Dann wurde ich in ein Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt. Während meines Aufenthaltes wurde ich entmündigt. Der Richter sagte zwar, daß ich die Entmündigung wiederrufen könnte, doch dazu ist es nie gekommen. Meine Mutter hat in dieser Zeit viele Unwahrheiten über mich erzählt, weil sie an der Seite meines Bruders stand.
Sie sagten im Krankenhaus, ich leide an Zurückgezogenheit. Aber ich war mit den Tabletten genauso zurückgezogen, wie zuvor. 1996 ist meine Mutter gestorben. Dann kam ich in ein Heim. Dort habe ich wieder Lebensmut gefaßt. Ich habe die Tabletten teilweise nicht mehr genommen (man sagt, daß man von denen psychotisch werden kann, wenn man gesund ist) und es ging mir besser. Ich bin wieder fortgegangen. Schließlich bin ich in eine WG gewechselt. Dort waren einige Trinker und sie waren gegen mich. Einer ihrer Freunde hat mich dann überfallen und ich wurde von der WG-Leitung gezwungen, vor Gericht gegen den Täter auszusagen. Daraufhin wurde ich bedroht. So ging ich wieder in das Heim, weil es dort sicherer war. Aber schon nach kurzer Zeit mußte ich feststellen, daß in den Heim viele sehr kranke Menschen lebten. Sie hetzten gegen mich. Ich wollte wieder weg, aber ich durfte nicht. Das ist die Situation und ihre Vorgeschichte.
Die Betreuung kann nur ein Richter aufheben. Da aber das Gericht wie auch die Ärzte der aktenkundlichen Überzeugung sind, daß ich krank sei, kann ich darauf wohl noch tausend Jahre warten. Freunde sagen, mir fehlt nichts. Ich selbst meine das auch, da ich mich ohne Tabletten besser fühle, wie mit. Der geselligste war ich noch nie.
Jetzt würde es mir schon reichen, wenn ich meine Ruhe hätte. Deshalb gehe ich ab und zu zu einem Freund im Ort.
Was man tun könnte, weiß ich nicht. Vielleicht untertauchen? Auf legalen Weg kann man da wohl nichts mehr machen. Wer in Deutschland einmal für verrückt erklärt wurde, bleibt es bis zum Lebensende.
Das ist die Situation! Geld würde übrigens auch nichts nützen. Ich kenne einen Fall, wo einer 'ne Million hatte und auch entmündigt blieb.
Viele Grüße