Hmmm
ernsthafte psychische Probleme darf man auch als Heilpraktiker für Psychotherapie nicht behandeln. Hier ist der Rahmen gesetzlich festgesteckt. Und dass jemand mit ernsthaften Problemen zu einem Lebensberater geht ist auch nicht sehr wahrscheinlich. Zumal dort eine Behandlung privat zu zahlen wäre und das mit der Zeit ein teurer Spaß wird. In den Bereich Lebensberatung und Coaching gehören kleinere Probleme.
Liebe Amazonee,
ich rede nichtmal von Heilpraktikern oder Heilpraktikern für Psychotherapie, sondern von Lebensberatern oder psychologischen Beratern, die nach deiner Auskunft null Wissen und Voraussetzung für ihre Tätigkeit mitbringen müssen, außer 20 für den Gewerbeschein.
Und da ist meiner Ansicht nach einer u. U. wirklich gefährlichen Scharlatanerie Tür und Tor geöffnet.
Denkst du so ein Berater mit gekaufter Berufsbezeichnung kann erkennen, wo die Grenze ist zwischen einem ernsthaften psychischen Problem und einem ... Bedarf nach Gespräch, Aufmerksamkeitsdefizit (im Normbereich) ... oder wie auch immer du das nennen möchtest.
Ich rede hier nicht von Krankheiten die offensichtlich sind, wie Magersucht o. ä., aber könnte ein derartiger psychologischer Berater eine Angststörung erkennen und wenn, wie würde er damit umgehen? Was ist, wenn ich dort sitze und tief in mir der Wunsch schwelt, dass ich mein Leben beenden möchte? Was macht dann jemand, der zwar ein Gewerbe hat, auch den Vordruck eines Rechnungsformulars, aber ansonsten einfach nur mit 40jähriger Lebenserfahrung aufwarten kann über die ich selbst verfüge - .... und mit einem Gewerbeschein?
Du sagst, in die Lebensberatung gehören kleinere Probleme, aber viele Menschen spielen ihre Probleme runter, machen sie klein, wissen wohl darum, wollen aber nicht sehen, wie groß sie wirklich sind und wie sehr sie ihr Leben beeinflussen.
OK, ein Heilpraktiker für Psychotherapie erkennt das vielleicht und weiß dann, dass er nicht zuständig ist, aber was ist mit den anderen, mit den Inhabern der Nur-Gewerbeschein-Berater-Lizens?
Was mich hier interessiert, ist nicht die rechtliche Seite, obwohl die mir den Magen umdreht, sondern die moralische, also die Frage, ob alternative/spirituelle Heiler, und dazu gehören ja auch die psychologischen Berater mehr oder weniger, so etwas wie eine Berufsethik haben, und damit meine ich nicht Heiler wie z. B. Jewgenij Awerbuch, sondern die User dieses Forums, die zum großen Teil auf die eine oder andere Weise heilerisch tätig sind.
Nach der Heilpraktikerprüfung für Autodidakten hatte ich lediglich aus reiner Neugierde gefragt, weil ich in meinem Freundeskreis beobachten konnte, wie schwer sich der eine oder andere mit dem Lehrstoff getan hat, und dass sogar eine junge, seit Jahren in der Intensivmedizin tätige Bekannte, durchgefallen ist.
Liebe Grüße
Ruhepol