Erste konkrete Spur
Nach dem Mord an Modeunternehmer Rudolph Moshammer verfolgt die Polizei eine konkrete Spur. Der 64-Jährige sei wenige Stunden vor seinem Tod von mehreren Zeugen in Begleitung eines jungen Mannes gesehen worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in München. Bislang seien rund 130 Hinweise zu dem Mordfall bei der Münchner Polizei eingegangen. "Wir konzentrieren uns nun auf die Augenzeugen, die Herrn Moshammer am Donnerstag nach 21 Uhr gesehen haben", sagte der Sprecher.
Junger schlanker Mann mit Mütze
Die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagausgabe) berichtete, ein Augenzeuge habe Moshammer kurz vor Mitternacht in seinem Rolls-Royce in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofes erkannt. Neben ihm habe ein junger, schlanker Mann gesessen, der eine Wollmütze trug. Die Polizei bestätigte den Bericht. Alle Münchner Zeitungen berichteten am Samstag über Kontakte des unverheirateten Prominenten im Münchner Homosexuellen-Milieu.
Moshammer war am Freitagmorgen von seinem Chauffeur in seiner Villa in München tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei wurde er mit einem Telefonkabel erdrosselt.
Daisy kommt zum Chauffeur
Der von Moshammer über alles geliebte Yorkshire-Terrier Daisy wird voraussichtlich bei Moshammers langjährigem Chauffeur ein neues Zuhause bekommen. Der Leibwächter sagte dazu: "Wenn jemand die Daisy bekommt, dann ist sicher er es - er ist der einzige, von dem der Hund auch Fressen nimmt."
Der gewaltsame Tod Moshammers hat über die Grenzen Münchens hinaus Bestürzung ausgelöst. Politiker und Prominente würdigten besonders sein großes soziales Engagement. Moshammer hatte sich stets vor allem für Obdachlose eingesetzt und diese auch mit Spenden unterstützt.