Meiner Meinung nach setzt die Nato Russland schon länger unter Druck. Russland hat keine Verbündete. Ich bin für einen neuen Pakt und ein neues Bündnis ohne die USA.
Aber ich habe auch keine strategische Ader. Das ist mehr so ein Gefühl von mir.
Ja, natürlich ist die Nato Osterweiterung aus Perspektive Russlands ein großes Problem und auch verständlich, dass sie das gerne unterbinden würden bzw. Garantien hätten, dass das nicht weitergeht.
Ich wäre möglicherweise dafür, diese Garantien zu geben. Aber auf der anderen Seite ist es doch auch so, dass Russland nicht zwingend friedlich ist. Die Ukraine fühlt sich konstant bedroht und wenn Putin sicher sein könnte, dass die Ukraine nie Nato-Mitglied werden wird und keine Unterstützung erhalten würde falls Russland seinen Einfluss massiv auf die Ukraine ausweitet (was nicht unbedingt offensichtlicher Krieg bedeuten muss), das auch wie ein Freifahrt-Ticket wirken könnte von dem man nicht sicher sein könnte ob er es nutzt oder nicht. Gäbe es ein neues Bündnis ohne die USA könnte das ebenfalls problematisch sein, denn je vereinzelter die Mächte, desto machtvoller sind die einzelnen Großmächte und desto schwächer wäre die EU.
Es ist eine Pattsituation und je nach Perspektive sieht das sehr unterschiedlich aus. Die Ukraine fühlt sich dabei als Spielball bzw. als Verhandlungsmasse und das ist sie wohl auch.
Putin beruft sich auf den fett markierten Satz, v.a. den zweiten weil es bei dem ersten sowieso keinen Vertrag gibt:
Eine zentrale Frage war hierbei, ob es während der Verhandlungen zur Deutschen Wiedervereinigung im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages
mündliche Zusagen an die Sowjetunion gegeben habe, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, und ob etwaige Zusagen durch westliche Politiker gegebenenfalls gebrochen worden seien. Russland-Präsident Boris Jelzin schrieb im Jahr 1993 – als Polen, Ungarn und Tschechien auf eine Aufnahme in die NATO drängten – an US-Präsident Bill Clinton, dass der „Geist“ des Zwei-plus-Vier-Vertrages die Möglichkeit ausschließe, die NATO nach Osten auszudehnen.[22]
Teilweise fielen die Erinnerungen westlicher Spitzenpolitiker, ob der Westen Zusagen an die Sowjetunion geleistet habe, unterschiedlich aus. Laut dem französischen Außenminister von 1990, Roland Dumas, sei „selbstverständlich“ versprochen worden, die NATO nicht „näher an das Territorium der ehemaligen Sowjetunion“ heranzurücken. Der damalige US-Außenminister James Baker erklärte das Gegenteil, jedoch widersprachen ihm eigene Diplomaten. Gesichert ist, dass keine völkerrechtlichen Vereinbarungen aus der Zeit nach dem Mauerfall bezüglich der NATO-Osterweiterung getroffen wurden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow verwies dagegen auf die Europäische Sicherheitscharta, die Vereinbarungen von 1990 aufgreift, laut denen jeder Staat das Recht habe, sein Bündnis selbst zu wählen – aber zugleich die Sicherheit aller Staaten „untrennbar verbunden“ sei.
Mit der Charta verpflichteten sich alle beteiligten Staaten, ihre „Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten zu festigen“.[22]
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-...tungen_und_Kontroversen_um_die_Osterweiterung
Für ihn wäre ein Beitritt der Ukraine zur Nato "auf Kosten der Sicherheit Russlands" was keinesfalls unverständlich ist.