Ich denke, das "unterbewusst" macht da vielleicht den Unterschied. Ist jetzt ein bisschen spekulativ, aber entspricht auch einer Erfahrung mit einem "Alt-Nazi" die ich habe: Die haben zum Teil ihren Fanatismus voll durchlebt. Damit meine ich: Sie waren sozusagen gehirngewaschen, haben das alles geglaubt. Aber manche haben dann eben auch die Erfahrung gemacht und sich v.a. eingestanden: Da waren extreme Irrtümer im Spiel, extreme Manipulation.
Die heutige Manipulation (die nicht mal unbedingt gewollt oder gesteuert sein muss) ist ja zum Teil sehr subtil. Mal hier ein Zeitungsartikel, mal da ein TV-Bericht über Islam, Ausländer, Hartz4-Empfänger, faule Griechen usw.
Ich habe das bei mir selbst mal bemerkt... Und zwar ebenfalls Islam betreffend, im Sinne von: Diese Religion ist gefährlich. Als ich mich fragte, warum ich das denke und welche Belege ich denn dafür habe, wurde mir klar: Nichts davon ist eigene Erfahrung. Dabei lebe ich in einem Stadtviertel in dem wahrscheinlich genauso viele Muslime wohnen wie Deutsche. Und nirgendwo habe ich das Gefühl je gehabt, der Islam sei gefährlich. Ich hatte diese Ansicht also rein aus der Presse. Die hat zwar nie dazu geführt, dass ich irgendeinem Muslim je feindlich gegenüber eingestellt wäre... Aber eben im Sinne von: "Islam... vorsicht...".
Hat mir jedenfalls einiges klar gemacht. Man muss schon sehr bewusst mit Berichterstattung umgehen, damit man nicht irgendwann mit jeder Menge Vorurteilen dem jeweiligen Gegenüber begegnet.