Vielen Dank, Papillion, für deine ausführliche Antwort! Das fühlt sich für mich nach konstruktivem Gespräch an, und darüber freue ich mich.
Spannenderweise hast du genau die Begriffe rausgepickt, mit denen ich beim Schreiben selbst nicht ganz rund war - eben weil das Ganze für mich weder völlig durchdacht noch "fertigerfühlt" ist, und ich hoffe ich verstehe deine Gedankegänge genug, um daran zu wachsen.
einzig stelle ich fest, dass sich der Begriff "Seelenanteil" bei mir noch in Arbeit befindet, nur das gehört nicht in diesen Thread!
Mir gehts nicht anders, und scheinbar gehört es doch in diesen Thread. Ich habe den Begriff "Seelenanteile" in den Anfängen meines schamanischen Lernens einfach übernommen. Ein Schamane ethnischen Ursprungs hat mal erzählt, er sieht Seelenanteile als rosaschimmernde fädchenartige Konstrukte. So genau seh ich das nicht. Ich seh immer Licht, das zurückkommt, und manchmal braucht dann der Mensch etwas Hilfe, dieses Licht einzulassen. Wenn ich vorsichtig von "Energieanteilen" spreche, die bei einer Aufstellung ausgetauscht werden, dann seh ich auch diese Art von Licht, wenn auch nicht immer in der gleichen Menge und in der gleichen Dichte. Aber: ich seh immer nur Licht. Ich stellte mir dann die Frage: gibt es einen Unterschied, und ich nehme ihn nicht wahr, oder geibt es keinen Unterschied? Ich hab dann entschieden, dass es nicht wirklich wichtig ist, denn wichtig ist, dass überhaupt was zurückkommt und die Ordnung im System (System des einzelnen Menschen, System Familie,...) größer ist, denn darum geht es.
Für mich hab ich es so abgeklärt, dass die Seele des Menschen aus Energie besteht, die sich wandelt und entwickelt - sonst hätten ja auch all unsere Inkarnationen keinen Sinn - im Gesamten aber eine gewisse Menge an Substanz aufweisen muss, sozusagen, um auf die göttliche Kraft im Kern zurückgreifen zu können.
Spannend ist hier auch - ein kleiner Abstecher - dass ungefähr zur gleichen Zeit schon Hahnemanns Ansätze - (hier kenne ich mich zu wenig aus) - schon einige wichtige Hinweise geben. Grunderkrankungen der Welt - dreierlei - eine davon basiert / bzw. ist neben vielen auch Basis vieler sexuelle übertragbarer Krankheiten, die wiederum oft zu den sog. psychiatrischen Beschwerdebildern führen.
Bitte erzähl doch mehr davon!
hmhmhm - glaube zu verstehen, wie Du das siehst - vermute für mich aber vorsichtiger - schon weil ich nicht glaube, dass die Masse oder der Mensch an sich tatsächlich soviel "Kontrolle" hat- so würde ich denn eher den Begriff "Kräfteverhältnisse" wählen. Hinzu kommt auch, dass der vermeintliche Verlust oft eine ungeheures Potential liefert.
Wie gesagt, über den Begriff "Kontrollverlust" bin ich auch gestolpert, schon allein, weil meine Sicht von "Krankheit" generell nichts mit Kontrollverlust zu tun hat, aber das hat hier keinen Platz.
Vielleicht kann man die Sichtweisen vereinen, ich starte mal einen vorsichtigen Versuch: ab einem gewissen Ungleichgewicht der Kräfteverhältnisse wird das Geschehen vom Betroffenen subjektiv als Kontrollverlust erlebt.
Erst noch hierzu: Gerade mit Aufstellungen - geht es ja primär um Ordnungen und diese in Balance zu bringen - viel wichtiger wäre mir hier zu Deiner Frage der Bezug zwischen der Arbeit mit der Ahnenreiche (dies wurde von B.Hellinger zumindest auch praktiziert) und vor allem den neuen Tendenzen in seiner Arbeit, die ja - tja was - schamanische oder auch "nur" Matrix-Arbeit ist ??? Kennst Du diese Ahnenreihen ?
Meinst du mit "Arbeit mit der Ahnenreihe" eine Aufstellung, die als Lösungsweg den Ahnen sucht, der ausgeschlossen wurde oder Unrecht erfahren hat, für den der Nachfahre etwas trägt? Oder meinst du was noch Spezielleres, das kenn ich dann nicht und bitte um Erklärung.
Geistiges Aufstellen habe ich erlebt, empfinde es aber nicht als schamanische Arbeit, sondern als ein Wirken-lassen des Prinzips, dass Heilung sich immer ihre Wege sucht, wenn sie Raum dafür erhält und zugelassen wird. In meinen Aufstellungen lasse ich dieses Prinzip immer wieder dankbar wirken, greife aber aktiver ein, um Blockaden zu lösen. Erkläre bitte was du genau meinst.
Mir fällt auf, dass Deine Theorie vom Kontrollverlust etwas Plötzliches hat und auch im letzten Absatz mit den Energieanteilen erreicht mich der Begriff " eingenommen sein " - das würde bedeuten, dass nach Deinen Worten der Kontrollverlust eher passiv geschieht oder zumindest schnell oder langsam Folge eines Einwirkens von Kräften ist, die außerhalb liegen und die vom "Leidenden" nicht abgewehrt werden können.
Mit "Kontrollverlust" meine ich lediglich das Erleben des Betroffenen. Die Betroffenen, die ich bisher kennen gelernt habe, haben es zumindest alle so erlebt - sie können sich nicht dagegen wehren.
Das heißt nicht, dass es plötzlich eintrat oder irgendwas Außen dran schuld ist. Ich werde hier sehr vorsichtig, weil ich niemanden verletzen möchte.
Ich fühle mich wohler damit, die Frage auszuklammern, warum es zu der Leere kommt, die ich beschrieben habe. Die Frage, um die es mir geht ist:
Was passiert, wenn diese Leere (entstanden durch Verlust von Seelenanteilen, durch Unterdrückung von eigenen Anteilen usw.) erst mal da ist? Welche Mechanismen greifen dann? Ich glaube ich hab mich da beim ersten Mal sehr undeutlich ausgedrückt, was sicher daran liegt, dass mir selbst nicht klar war, wohin die Frage eigentlich zielt. Das wird mir jetzt erst durch deine Reaktionen klar, und das ist richtig gut.
... nur kann ich mir gleichzeitig vorstellen, dass diese alle "meine" oder "deine" Kräftebündel (= vll Seele

) jedes Moment neu verbunden/verteilt/aufgenommen/gelebt werden. - Das soll jetzt nicht zu einer anderen Diskussion führen, ist aber für den folgenden Gedankengang wichtig.
Wenn wir - ohne das platt zu meinen - alle eins sind - dann versuchen alle alles zu entfalten zu gebähren - aber auch zu lösen - hier insbesondere eben auch Traumata nicht nur auf individueller Ebene. Bei "leichteren" Erkrankungen sehe ich eher, dass Raum entstanden ist - schon auch wie Leere, wie Du sie nennst - vll aber auch eher wie ich einem älteren Menschen im Zug den Platz anbiete. Das muss nicht passiv / ängstlich oder gar ein Kontrollverlust sein, dies kann ganz und gar voller Respekt mit oder ohne Intuition sein, dass etwas / ein Kräfteanteile noch Raum braucht.
Ich sehe es zwar so, dass alles mit allem verbunden ist, aber das heißt für mich nicht, dass sich meine Seele in diesem großen Ausmaß ständig neu ordnet. Das verbiete ich mir auch, weil wozu hab ich Tausende an Jahren in Inkarnationen gehakelt

Ich bevorzuge die Sichtweise, dass jede Erfahrung, jede Lösung in ein Kollektivirgendwas eingespeist wird, auf das dann jeder zugreifen kann, der seine dahingehenden Blockaden loslassen kann und möchte.
Ich gehe aber mit deiner Sichtweise konform, das was du beschreibst geschieht andauernd, man gibt etwas Raum um etwas zu lösen, aber das ist in meinen Augen "Leben", nicht "Krankheit".
Wann wird es "Krankheit"??? Das ist das, was mich beschäftigt.
Die Auswahl in einen bestimmten Lebensrahmen, bringt Möglichkeiten für das Ganze sich zu entfalten. So hat - soweit ich das bisher wahrnahm - jedeR sogenannte "Psychisch Kranke" einem anderen Kraftanteil mehr Raum gegeben und - zur Balance wiederkehrend - erhält gleichzeitig nicht nur die Kraftanteile dies zu "leben", sondern auf andere Arten auch besonders talentierte Kraftanteile. (Dies schreibe ich mit allem Respekt und Mitgefühl für alle, die in welcher Weise auch immer extrem unter psych. Störungen leiden!)
Wann tritt das "zur Balance wiederkehren" ein? Meinst du damit den Ausstieg aus der "Krankheit"? Ich versteh das nicht ganz, es scheint mir zwar stimmig, aber erfaßt in meinen Augen den Prozess weder in der Tiefe noch in der Schwere.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch einmal genauer zu betrachten, wann - wo - genau - aber vor allem warum in Stämmen, die beinah noch "den einen Schamanen" haben/berufen - eben gerade psychisch Kranke in der Gemeinschaft verbleiben. Soweit ich das bisher verstanden habe - mag es sich hier auf der Ebene des Einzelnen um einzelne Anteile seiner "Seele" oder "Kräfte" oder wie auch immer handeln.
Heißt: der "psychisch Kranke" wird als jemand gesehen, der für die Gemeinschaft (und somit jeden Einzelnen) was übernimmt und lebt und dafür wird er geachtet? Hab ich das richtig verstanden? Interessante Sichtweise.
Als Teil der Gemeinschaft erhält dieser vermeintliche Verlust eben doch seinen Raum. Ich will wirklich nicht, dass dies zuweit in eine andere Richtung führt, aber ich merke gerade mehr und mehr, dass der Verlust vll vielmehr der der Gemeinschaft ist und eben gar nicht der des Einzelnen.
So, da meldet sich jetzt mein Ego und murrt: wir sind nicht auf der Welt um uns aufzuopfern. Außerdem denkt mein Ego oder mein lichter Teil, wer weiß, dass sich alles auflösen läßt, also ran an die Arbeit statt dass einer das für alle schleppt.
Danke, ich werde dem nachfühlen, der Widerstand ist grad enorm.
So wie dort der Leidende also integriert oder zumindest nicht weg geschoben wird, sollten wir diese Kräfte wieder integrieren, was voraussetzt diese Sprache sprechen zu lernen. Dies deckt sich auch mit meiner bisherigen Wahrnehmung - gerade die Menschen, die die massivsten und insofern auch subjektiv als störendsten Erscheinungen gelebt haben, hatten die besondere Begabung auf ungeheure Missstände o.Ä. vor allem auch in der Geschichte hinzuweisen. Auf schamanischer Ebene würde das noch vielmehr bedeuten, dass die "Behandlung" noch viel mehr die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt - was sie ja im Ursprung auch tut.
Mir fällt gerade ein, dass es in Brasilien üblich ist "weiße-Tisch-Arbeit" in psychiatrischen Kliniken durchzuführen - diese Arbeit gibt erdverbundenen Seelen die Möglichkeit, von der Erdverbundenheit loszulassen. Ist sicher nicht das, was du meinst, streift es aber, finde ich.
Koma-Patienten und jeder nach Vollnarkose viel massivere psych. Beschwerden haben, als dies scheinbar der Fall ist.
Das sehe ich nicht so, weil nach der Vollnarkose erlangt man ja die Kontrolle wieder - da versteh ich deine Denke grad nicht.
Vieles was du sagst, macht für mich Sinn. Wenn ich alles zusammenfasse, heißt das: du siehst es auch so, dass im betroffenen Menschen ein Raum entstanden ist, der gefüllt wird, und du hälst die neue "Füllung" für Kollektivanteile, die gelöst werden wollen. Hab ich das richtig verstanden?
Danke und liebe Grüße, Irene