Präsidentschaftswahl in Frankreich im April 2022

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Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Amtskollegen aus Spanien und Portugal, Pedro Sánchez und António Costa, haben die Franzosen implizit dazu aufgerufen, am Sonntag Emmanuel Macron zu wählen. Der Amtsinhaber tritt in der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen an.

"Die französischen Bürgerinnen und Bürger stehen vor einer kritischen Wahl - für Frankreich und für jede und jeden Einzelnen von uns in Europa", heißt es in einem Gastbeitrag, der in der Zeitung "Le Monde" veröffentlicht wurde. "Es ist die Wahl zwischen einem demokratischen Kandidaten, der weiß, dass Frankreichs Stärke in einer mächtigen und unabhängigen Europäischen Union zunimmt. Und einer Kandidatin der extremen Rechten, die sich offen mit denen solidarisiert, die unsere Freiheit und Demokratie angreifen", heißt es weiter. Die Namen Macrons und Le Pens bleiben ungenannt.

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Prima, hat geklappt.
 
Auf Welt live wird in Kürze die Siegesrede von Macron erwartet, :)
Danke für den Hinweis! Jetzt feiere ich und werde den Tag damit ausklingen lassen. Danach werde ich mich anderen Dingen zuwenden, außerhalb dieses Forums, und länger weg sein. Ich hab einiges liegen lassen zwischenzeitlich. So ist das mit der Konzentration, wenn man fokussiert ist. Was freu ich mich doch, fühl mich richtig erleichtert! :winken5::zauberer2 Allen schönen Feierabend!
 
Ok, Macron hat gewonnen, was letztlich die richtige Entscheidung der Franzosen ist.

Ich denke nicht dass man alles (Europa wohl nahezu komplett, jahrelange Bündnisse usw.) in Frage stellen sollte, inklusive Demokratie eventuell (zumindest würde man sich Diktatoren wie Putin anbiedern), nur weil das Einwanderungsprojekt dort eigentlich gescheitert ist, da Islam mit der westlichen Demokratie im Schnitt nicht kompatibel ist und viele Leute aus den Maghreb-Staaten die Franzosen schon wegen Kolonialismus inklusive Krieg (selbst wenn es umgekehrt auch maritime Überfälle dieser Länder in den letzten Jahrhunderten davor gab, insofern ist es keineswegs einseitig, aber entscheidend ist, dass es so oder so da keine Freundschaft gab und gibt) auch gar nicht mögen. Inkompatible moralische Wertevorstellungen und gegenseitige Abneigung, das kann nur gelingen. :rolleyes:

Es konnte insofern dann also wie gesagt nicht klappen, und jetzt hat man das Problem eben an 2 Fronten. Radikale Le Pen und andere Rechtsnationale auf der einen Seite (weil Franzosen genug von Terror, Parallelgesellschaft usw. haben) und radikale Islamisten (plus Naivlinge, die in Wirklichkeit aber in beiden Fällen verlieren würden, was wohl wenig überraschend das logische Ergebnis für jede naive Position ist) auf der anderen Seite.

Erstes Problem wäre heute vielleicht eskaliert (und hätte sich jedenfalls sicher deutlich verschärft) wenn Le Pen gewählt worden wäre. So darf man jetzt schlicht darauf hoffen, dass beide Probleme nicht größer werden in Zukunft, aber ich wäre leider absolut nicht überrascht, wenn beides jeweils passieren würde. Und ja, da ist man naiv und ohne Notwendigkeit hinein gelaufen, wobei es nicht nur weltoffene gutmenschliche Naivität war natürlich, denn die Wirtschaft wollte es logischerweise gerade auch so, zwecks Lohndumping mit Migranten (was denen wiederum sicher auch nicht gefallen hat). Aber es waren zu viele und vor allem auch die falschen. In Frankreich noch mehr der Fall als hier (wobei ich da die Türken und Türkischstämmigen meine, was doch noch besser klappt, nicht die Sache in 2015, welche genauso verkehrt wie Frankreichs Entscheidung war)...

Macron ist kein expliziter extremer Naivling (Grüne gegen Le Pen hätte sich mein französischer politischer Doppelgänger wohl nur wegen toten Zivilisten in der Ukraine da hin gequält und gegen Le Pen gestimmt, sonst keine Ahnung) glücklicherweise und das Gesamtpaket ist ziemlich rational, auch wenn es mir, je nachdem sowohl nicht links (Thema Wirtschaft) genug als auch rechts (Thema Islam) genug gewesen wäre.

Insofern, der bessere Kandidat hat gewonnen, aber Frankreich ist weiter in einer schwierigen Situation, und könnte in beide Richtungen zu einem "Failed State" werden, zumindest wenn man weder ein muslimischer religiöser Fundamentalist, noch ein rechtsradikaler Diktator-Anhänger ist.

Und war komplett unnötig, aber Leute sind halt nicht klug. Jetzt müssen sie (und wir in Europa und explizit hier in Deutschland auch) schauen wie sie da raus kommen. Keine Ahnung was das wird, gelöst ist es seit heute 20 Uhr jedenfalls nicht, nur vertagt.
 
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Na, prima, dann hat Macron jetzt 5 Jahre Zeit weiter zu machen.

Eine Lachplatte die AfD, sie gratuliert Madame Plem Plem, zu was eigentlich?

Es bleibt zu hoffen, dass jeder einzelne Staat endlich aufwacht und sehr aufmerksam verfolgt was von russischer Seite längst passiert ist, nämlich die Unterwanderung der Politik, Sandkastenspielchen kann man es nicht mehr nennen.
 
Die Erleichterung über Macrons Wahl ist auch bei mir erst mal gross. Aber optimistisch für Frankreich bin ich nicht gerade. Ob der Präsident den kommenden Herausforderungen gerecht werden wird, und einer Mehrheit der Franzosen Vertrauen und Zuversicht zurück geben kann, ist fraglich. Auch wenn das Wahlresultat nicht ganz so knapp war, dass die LePen in 5 Jahren wieder antritt, ist leider zu befürchten. Oder aber er packt es jetzt. Ich bin mal gespannt, was er als nächstes angeht.
 
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Eine junge Französin mit Migrationshintergrund erklärte gestern, sie hätte lieber den Kapitalismus, anstatt den Rassismus gewählt.
 
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