Vor allem frage ich mich, wie und wann man etwas transformiert und dann auch noch zum Positiven. Muss man erst sehr alt werden, um eine Transformation bspw. vom Opfer zum Täter durchmachen zu können, heißt, dauert sie ein ganzes Leben? Wird man immer wieder mit den selben oder ähnlichen Geschichten konfrontiert?
Hi
nun bei Pluto glaube ich ist die Wandlung immer eine Entscheidung zu neuer haltung oder Verhalten, und oft weil man loslassen muss.
Zum Beispiel, wenn ich viel Gefühle in meine Freundin investiere (investieren = ist auch Pluto), dann schaffe ich eine starke Anziehung zu ihr und in magischer Weise reagieren Liebende gegenseitig auf so was, aber diese Anziehung verpufft in den Augen der Freundin, wenn sie ihrerseits dem nichts entgegenbringen kann, dann ist da nichts; für mich würde das bedeuten, dass ich entweder auf die Reize der Freundin und die sehnsuchtsvolle Erwartung immer wieder neu reagiere und starke Gefühle aufbaue, oder irgendwie zu einem Schluß komme . Letzteres aber ist dann umso schwerer, wenn man den gleichen Situationen oder Reizen ausgesetzt ist, als könnte man das nicht ändern. Diese Bereitschaft, wirklich einen Schlußstrich zu ziehen, ist unglaublich schwer. Und das ist ein Beispiel für die Wandlung, die Pluto erfordert. Wenn man sich nicht wandelt, macht man sich oft das Leben schwer.
Es gibt sicher auch Bereiche, wo es ein lebenslanges Lernen ist, aber in der Regel erleben wir in der einen oder anderen Weise jeden Tag Facetten dieser Wandlung.
Fussball: Mein Lieblingsklub spielt, ich investiere eine Menge Leidenschaft, und der Klub scheint zu verlieren, es sind aber noch 10 Minuten Spielzeit, aber wenn das schon 3 zu null zurückliegt, dann baue ich die Emotion ab , weil es unwahrscheinlich ist, dass man in 10 Minuten 3 Tore schießt, auch das ist Plutos Wandlung, weil
man die Hoffnung aufgibt. Umso länger man aber hofft, desto grösser die Enttäuschung.
Viele Zuschauer im Stadion gehen bei einem Rückstand ihres Teams von 0:3 in den letzten zehn Minuten schon aus dem Stadion oder schalten das TV-Gerät ab. Das ist eine relativ einfache Wandlung.
Fixe Vorstellungen sind ein weiteres Beispiel für Wandlungen. Ich kenne jemand mit Jupiter-Pluto Opposition, der wird durch Erfahrung einfach nicht klug. Jupiter stachelt seine Erwartungen (fixe Vorstellungen) immer wieder an, werden diese gebrochen durch die Realität, wird seine Hoffnung oder Glauben immer grösser. Und wenn es nicht mehr zu halten ist, und die Realität überdeutlich ist, passt er sich einfach an die neue Situation an, und vernachlässigt die Einordnung, keine Lernbereitschaft um zu neuen Entscheidungen zu kommen.
Diese Wandlung, seine Vorstellung von gewissen Dingen zu verändern, wäre eine sehr grosse Verlusterfahrung für ihn, weil er merken würde, dass er lange Zeit die falschen Dinge geglaubt hat, sich an ihnen festgehalten (Pluto) hat. Was natürlich irgendwo auch etwas infantil ist, oder schizoid. Die nötige Wandlung wäre hier gebunden an ganze Persönlichkeitsstrukturen. Er müsste zB Mut zu eigenen Entscheidungen finden, um dann auch die fixen Vorstellungen (Wahn) zu hinterfragen, und sein Waage AC macht diesen Mut nicht gerade unterstützend (wenn es eine Waage Sonne wäre, sähe das glaube ich etwas besser aus).
Leider verurteilt man manche Menschen sehr schnell, die so denken, sind oder handeln. Leider wird dieser beschriebene Mensch von einem Sozialpsychologen tatsächlich als schizoid f21 (oder f22) tituliert, was ich - als ich den Bericht las - als unverschämte Laiendiagnose empfand, allein aufgrund von Beobachtungen und einem einzigen Gespräch (obwohl der Arzt meinte, nur eine stationäre Beobachtung würde hier Gewissheit verleihen). Wenn das aber so einfach zu diagnostizieren wäre, so als "auf den Tisch gelegte Aussage", dann wären sehr viele Leute schizoid, sogar die ganze Welt, weil sie zB an der dinglichen Wirklichkeit festhält, und die energetische Sicht der Dinge überhaupt nicht realisieren kann. Denn dieser Mensch hat einfach charakterliche Schwächen, und keine neurologische Fehlbildung.
Auch das ist Pluto (im Bunde mit Saturn vielleicht): Die Macht jemanden einzuweisen. Einmal in der Psychiatrie, ist der Ausweg nur noch schwer, weil jede Beobachtung dieses eingewiesenen Menschen sogleich in eine Schublade gesteckt wird. Wenn man Astrologie verurteilt, weil sie mannigfache Bestätigungen erlaubt (zB die Aussage: "Sie sind dsizipliniert" gilt für alle Menschen), so müsste man auch diese Art von Psychiatrie verurteilen, weil die Leute pauschal stigmatisiert werden, wenn sie einmal darin sind, und es bleibt dann nur noch zu hoffen, dass diejenigen, die ihr Urteil abgeben, selbst nicht so sehr an fixen Vorstellungen gebunden sind, was mir in diesem exemplarischen Fall aber nicht gerechtfertigt scheint, hier viele Hoffnungen zu hegen: denn wenn erst mal die Drogen (Psychopharmaka) ins Spiel kommen, wird jeder Mensch, der eine passive Natur hat, noch weiter eingelullt und er wird Bestätigung dessen liefern, was man verdächtigt, weil sich dann die Passvität (mutlose Entscheidungen, Wege des geringsten Widerstandes ) natürlich verstärken.
Wandlung wäre hier gesellschaftlich zu sehen als Wandlung der fixen Vorstellungen von dem, was noch gesund und was wirklich krank ist.
LG
Stefan