Planeten als Funktionsorgane

Arnold

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Kirchseeon/München
Planeten, meine Funktionsorgane.

Die Astrologie zeigt über die Transite und Altersprogression, sowie über andere Methoden unsere individuelle Zeitqualität an. Die Astrologie ist ein Regelwerk, von welchem auch unsere heutige Zeitrechnung stammt. Zyklen haben ihre Dauer, und je nach Planet sind sie kurz, mittelfristig, lange und auch sehr lange. Man kann die Zyklen über die Ephemeriden ausrechnen und bekommt somit eine Aussage über eine Zeit, ob diese in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft liegt kommt auf die eigene Fragestellung an.

Aber in erster Linie sind die Planeten unsere eigenen Werkzeuge, Funktionsorgane, mit denen wir innerhalb eines gegebenen Rahmen selbst bestimmen und entscheiden können. In der astrologischen Psychosynthese kennen wir die „Dreidimensionalität“ im Horoskop. Diese deckt alle Ebenen des Horoskops ab! Alle Aspekte, Zeichen, Planeten und Häuser sind von dieser Dreidimensionalität betroffen, so dass man so gesehen Teil der Evolution ist. Man entwickelt sich aus der Verwicklung, und verwickelt ist man, sonst wäre man nicht hier auf dieser Erde. Man wäre an dem Punkt der Vollendung, und der große Zyklus ist nichts anderes, als der Kreislauf von Tod und Geburt. In der Vollendung wird das Rad von Tod und Geburt angehalten, und man wird Teil der unvergänglichen Eigenschaft göttlichen Geistes, ohne Identität, ohne Körper, außerhalb jeglicher Polaritäten und Zeitqualitäten. Ob bewusst oder unbewusst, die Seele des Menschen macht sich immer auf die Suche um zu diesem Ursprung eigener Natur zurückzufinden.

Astrologisch gesehen findet man über Uranus, Neptun und Pluto diese Ebenen feinstofflicher Natur. Aber zunächst erlebt man den Saturn als Hüter dieser Schwelle. Saturn symbolisiert das Kreuz der Materie, aber auch jegliche Körper, ob Menschen- oder Himmelskörper unterliegen dem Prinzip des Stirb und Werde! Saturn ist materialisierter Geist, da im Geist der Ursprung liegt. „der Hervorbringer aller Formen und Lebewesen“ – so wie es im Tibetischen Totenbuch beschrieben wird.

Ziel der astrologischen Psychosynthese ist ein bewusster Weg, indem man sich die Polaritäten als etwas ganzes vorstellt. Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, Freude und Schmerz ergeben eine Ganzheit. Das hermetische Gesetz von „wie oben so unten, wie innen so außen“ bringt eine Analogie, indem der Kosmos den gleichen Zyklen unterworfen ist, wie eben auch der Mensch als solches.

Im Grunde genommen wäre alles so einfach, wenn nicht „das spieltreibende Ich wäre, das Ego im Menschen. Vom Standpunkt der Evolution gilt es dieses Ego sich bewusst zu machen, und zuletzt es aufzulösen. Da ist dieser kosmische Geist, frei, zeitlos, voller göttlicher Eigenschaft, frei von Leid, Begierden, Machtansprüchen. Dazwischen das menschliche Ich, „gefangen“ im Kreuz der Materie, im Kreislauf von Tod und Geburt.

Die kosmischen Zyklen tragen unendliche Äonen von Zeit in sich, die vom Urknall bis in die Gegenwart reichen. Aber es ist relativ, da im Sinne Einsteins Zeit nicht existiert. Die subjektive Wahrnehmung gaukelt Zeit vor, unterstrichen durch das Kreuz der Materie. Man kommt auf diese Welt, der Körper wächst und rasch kommt man vom Säugling zum Kleinkind, zum Kind, zum Jugendlichen bis hin zum alten Greis. Die Körperlichkeit - Saturn/Kronos macht dies aus.

Astrologisch gesehen haben wir die drei Hauptplaneten Sonne, Mond und Saturn als dreifache Persönlichkeit in uns – Das mentale, das emotionale und das körperliche Ich. Hinzu kommen Mars und Venus, Merkur und Jupiter. Mit diesen sieben Planeten finden wir jegliche Persönlichkeit, und damit unsere Funktionsorgane oder Werkzeuge. Saturn als letzter, mit dem Auge sichtbarer Planet herrscht über diese irdischen Bedingtheiten. Aber jenseits seiner Bahn kreisen Uranus, Neptun und Pluto, die psychologisch gesehen außerhalb jeglicher Körperlichkeit stehen. Assagioli nannte sie die Dreiheit göttlichen Geistes, das „Höhere Selbst“ im Menschen. Das kollektive Menschenschicksal ist immer ebenso ein Teil persönlichen Schicksals. Die drei äußeren Planeten bringen uns den jeweiligen Zeitgeist und sie bringen auch alle möglichen Probleme mit sich, wobei der Keim jeglich möglicher Lösungen immer vorhanden ist.

Aber es ist die Gravitation, die anziehenden Kräfte, welche wie ein Magnetismus dafür sorgt, dass man die irdischen Bedingtheiten meistern, erkennen und realisieren muss. Saturns Eigenschaften sind es, die ein zuletzt freiwilliges zurücktreten des Ego fordern. Saturns Eigenschaften sind auf die ganze Gemeinschaft irdischer Bedingtheiten ausgelegt. Saturn beschneidet immer wieder die Dinge auf ihr natürliches Maß, zum Wohle dieser Gesamtheit. Daran ist nicht nur der Mensch beteiligt, sondern die ganzen Inhalte auf unserer Erde. Wir sind Teil der Natur, ebenso alle Pflanzen, Tiere, Mineralien, all dem, was unseren Planeten so einzigartig macht. Saturn sorgt zuletzt immer wieder für diesen notwendigen Ausgleich.

Das menschliche Ego muss immer wieder begreifen, dass es Teil einer Gemeinschaft ist und seinen entsprechenden Beitrag leisten. „Denke an die Einheit und die Herkunft aller menschlichen Wesen, oh Edelgeborener“ – steht im Tibetischen Totenbuch, dessen Geheimnisse ebenso die Kunst des Lebens offenbaren! Jeder Mensch hat auch sein eigenes Karma, daher hat ein jeder Mensch sein persönliches Schicksal, weil die Seele etwas schickt, gemäß unserer eigenen Reife und Entwicklung. Daher hat jeder sein eigenes Schicksal, seine Herkunft und Milieu, seine Heimat, seine Familie – egal wie dies auch aussehen mag. Es ist ein Resultat vorangegangener Inkarnationen.

Die Psychosynthese setzt auf Grund kosmischer Gesetze immer die Freiwilligkeit voraus, mit Zwang geht gar nichts! Aber durch ein Horoskop erkennt man immer, wo die Ansätze, die Stärken eines Menschen zu finden sind, und diese müssen gestärkt werden, um zuletzt Schwächen in Stärke umwandeln zu können! Über die Form des Aspektbildes erkennt man die Grundmotivationen, also Ich-Behauptung, Stabilisierung, oder Liebe- und Freiheit. Aber diese drei Grundmotivationen sind alle zunächst vom Ich befangen, vom Subjekt, das zuletzt erkennen wird, dass alle Objekte dazu ein ganzes Feld ergeben. Die Seele – höheres Selbst schafft dieses Feld. Und in diesem Feld ergibt sich überhaupt erst die Voraussetzung menschlicher Existenz. Es ist der Pfad der Seele, beginnend am Ursprung, welche ein Ursprung des ungeschaffenen und ungeborenen, des zeitlosen darstellt.

Die Seele inkarniert sich und beginnt diesen Pfad zu beschreiten. Bewusst oder unbewusst versucht man das zu finden, was verloren gegangen ist: die paradiesische Einheit mit dem göttlichen Prinzip. Astrologisch gesehen funktioniert es so, indem die Energien aus dem Wesenszentrum im Horoskop bis hinaus in die Häuser fließen und zugleich zurück. Sie durchflutet das Aspektbild, dann die Zeichen, dann die Planeten, welche ihre Energien aus den Zeichen beziehen, um von dort die Häuser zu erreichen, wo sozusagen die Musik des Lebens spielt. Von dort aus kommen die Energien wieder zum Wesenszentrum zurück. So entsteht eine Entwicklungsdynamik im Menschen.

In der Gesamtschau betrachtet sieht man das Gesetz von Ursache und Wirkung, das persönliche Karma, welches wiederum ein Resultat und somit eine Ursache hat. Jede Handlung hat ihre Ursache und ihre Wirkung, welche wiederum die Ursache für weitere Taten ergibt. Karma hat nichts mit Gut oder Böse in diesem Sinne zu tun. Vielmehr ergibt es eine logische Folgerung dieser Prinzipien. Der Zugang zu diesem Höheren Selbst ergibt sich astrologisch im Besonderen durch die Aspekte von Uranus, Neptun und Pluto zu den sieben anderen Planeten. Aber dieses Höhere Selbst ist jeglicher menschlicher Intelligenz hoffnungslos überlegen. Es hat keinen rationalen Code, so wie es ein Saturn gerne hätte! Man kann es nicht zwingen oder kontrollieren, man kann es nur sein. Es geht nicht nur um das zurücktreten des Egos, vielmehr geht es um das erfassen dieses göttlichen Codes, und dies ist nur durch eine echte und gewollte Nach – Innen - Zuwendung möglich! Im Tibetischen Totenbuch findet man einen Lösungsweg, welcher als „Befreiung durch Hören“ angedeutet wird.

In der Psychosynthese existieren sehr viele solcher Übungen wie „Ich habe Gedanken, aber ich bin nicht diese Gedanken, ich habe Gefühle, aber ich bin nicht diese Gefühle, ich habe ein Ich, aber ich bin nicht dieses Ich, ich habe Probleme, aber ich bin nicht diese Probleme“ usw. Man hört seinen Gedanken zu und spürt die dabei entstehenden Empfindungen. Man hat Empfindungen und sieht dabei seine Gedanken, aufsteigend wie kleine Blasen am Wassergrund. Die Kunst liegt darin, dass man mehr oder weniger passiv bleibt, „es denken lässt und nicht selber denkt!“

Dann entstehen Kontraste, das höhere Selbst, das Unterbewusstsein reagiert auch entsprechend, indem man in immer feinere Sphären vordringt. Man spürt die Heil- und Reinigungskraft der eigenen Seele. Alice Bailey hat einen wichtigen Satz dazu formuliert: „Die kleinste Bewusstseinserweiterung erfordert immer die menschlich größtmögliche Anstrengung!“ Man ist im Alltag meistens abgelenkt durch all die äußeren Forderungen des Lebens. Aber sobald man sich täglich einige Zeit für diese Nach – Innen – Zuwendung nimmt, ist ein wesentlicher und großer Schritt getan.

An dieser Stelle ist es auch wichtig die Tierkreismeditation mit einzubeziehen. Sie stammt von Louise Huber und stellt ein mächtiges Werkzeug zur Bewusstseinserweiterung dar! Man schließt die Augen, und sobald etwas Stille eingekehrt ist stellt man sich so gut es geht sein eigenes Horoskop vor. Man sieht seine Aspekte, sieht das ganze Aspektbild mit seinen Farben pulsieren. Die blauen Aspekte vermitteln Ruhe und Stabilität, die grünen Aspekte zeigen Wege und Tore auf, Möglichkeiten, und die roten Aspekte pulsieren voller Energie und Kraft.

Beginnend bei der Sonne sieht man diese in ihrem Zeichen, ihrem Haus und die Aspekte. Man sieht sie an, nimmt sie von ihrem Ort in das eigene Wesenszentrum, astrologisch gesehen in den kleinen Kreis in der Mitte. Man lässt die Sonne für angemessene Zeit im Wesenszentrum und bringt sie anschließend wieder an ihre Position im Horoskop zurück Anschließend verfährt man mit dem Mond, mit Saturn und zuletzt mit den anderen Planeten genau so. Der Effekt wird rasch sichtbar, vor allem dann, sobald man dies mit einer Regelmäßigkeit vornimmt.

Im Grunde genommen wird man durch solche Übungen immer freier vom eigenen Horoskop und den Polaritäten. Die Energien werden zielgerichteter, da man zunehmend in diese eigene Mitte kommt. Man kann sich einen Sturm an der Oberfläche eines Ozeans vorstellen. Während es an der Oberfläche tobt, ist es in der Tiefe von 5000 Metern absolut still. An der Oberfläche währenddessen ist es bewegt und aus dem Sturm scheint eine Stimme zu sagen: „Erkläre das, verstehe das“! Im Grunde sind es immer Impulse, die uns dazu bewegen sich auf den Wege zu machen, den Pfad der inneren Befreiung zu beschreiten.

Die Kraft kommt aus der Stille und in dieser Stille offenbart sich die wahre, ureigene Natur eines jeden Lebewesens, man ist von Anfang an Teil des göttlichen Prinzips. Damit eröffnet sich eine Eigenart des Saturn, welcher immer sozial motiviert ist, frei von Egozentrik, immer im Wissen um die gemeinsame göttliche Urnatur, dass man Teil einer Gesamtheit ist. So „bezwingt“ man den Hüter der Schwelle, die Schwerkraft des Ichs. Dann löst er seine Grenze auf und lässt einem das Reich göttlicher Offenbarung betreten. Im geht es darum, dass man vom Gipfel, also vom zehnten Haus und dem Steinbock ins Tal zurückkehrt, die kleinen Monde an der Hand nimmt, um sie zum Gipfel begleitend unterstützt. Saturn herrscht auch im Wassermann, dessen Zeichen ein Luftzeichen ist und mit dem fünften Strahl verbunden ist, welcher als Motivation „Konkretes Wissen“ bedeutet, und den „Dienst am Nächsten“ von uns verlangt, was wiederum für das beginnende Wassermannzeitalter so wichtig ist!

Der Wassermann wird von Saturn und Uranus exoterisch beherrscht, esoterisch vom Sinn – bildenden Jupiter. Uranus wiederum untersteht dem dritten Hauptstrahl, der „aktiven Intelligenz“, während Jupiter dem siebten Strahl von „Zeremonielle Magie, von Ritual und Ordnung“ beseelt ist. Das konkrete Wissen ergibt zuletzt das Prinzip von Mikro- und Makrokosmos auf der mentalen, emotionalen und physischen Ebene! Die aktive Intelligenz von Uranus bringt übergreifende Zusammenhänge aller kosmischen Gesetze und Bedingtheiten! Jupiter bringt ein bildhaftes Verständnis, bedingt primär jedoch als Grundbasis den menschlichen Glauben an dieses Höhere Selbst – Gott.

Das API arbeitet in diesem Sinne nun gut 40 Jahre mit dem Bestreben im humanen Sinne diesen fünften Strahl zu aktivieren, damit unzählige Menschen ihr Wissen an solche weitergeben, die sich auf den Wege machen, die Quelle der Erfülltheit zu suchen. Viele astrologische Methoden sind noch immer sehr stark an die klassische Astrologie angelehnt, welche doch sehr in der Polarität fußt, von Harmonie und Disharmonie spricht, und diese Prinzipien vor allem durch Zukunftsprognosen anwendet. Wie gesagt, Claudius Ptolemäus setzte unverzichtbare Wahrheiten, wie es auch in der Anordnung der Planetenherrscher der Fall ist. Nur bei den grünen Aspekten sagte er: „Sie blicken sich an, sagen aber nichts aus“. Es war auch der Einfluss des Zeitgeistes vor gut 2000 Jahren, in welchen doch stark die Polarität von Gut und Böse herrschte.

Aber die grünen Aspekte erkannte er nicht, wo diese doch die Sinnfindung aktivieren, also das „Warum, wieso, weshalb“. Es sind die kleinen und großen Denkschritte im Menschen, welche ihn weiterbringen, Entwicklung forcieren. Diese Aspekte bringen die Erkenntnisse, die Kontaktnahmen und Informationen. Sie bringen die Beweglichkeit mit sich, die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Sie sind es, welche den Horizont erweitern, Verständnis für andere bringen und für die eigenen Belange!

Man setzt bei sich und bei seinen Mitmenschen immer da an, wo bereits mögliche Stärke entwickelt worden ist. Man strebt als Ziel diese inneren Erkenntnisse bei seinen Mitmenschen an. Man blickt nach vorne mit dem Wissen, dass die Zukunft in der Gegenwart liegt. Man söhnt sich mit der Vergangenheit aus und blickt nach vorne, da alles seine tiefe Richtigkeit hat und eine logische Folgerung aus Taten, aus der endlosen Vergangenheit ergibt. Das vergangene gilt es loszulassen, man neigt sonst dazu zur „Salzsäule“ zu erstarren!
 
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Was bringt es sich mit den kollektiven Ungerechtigkeiten zu belasten, wenn alles seine tiefe Wichtig ist es, SELBST diesen Weg zu beschreiten. Man kann nur sich selbst ändern, aber die anderen können sich ebenso nur freiwillig ändern. Ansonsten geht man auf die gleiche Ebene und gelangt in den Strudel der Polaritäten. Astrologisch gesehen möchte ich nur die anzustrebenden Eigenschaften der Planeten aufzeigen, den Werdegang der so genannten Entwicklungsstufen, der von Louise Huber beschriebenen Dreidimensionalitäten:

Sonne.

Zentralgestirn, Wesenskern eines Menschen, mentales Ich, Wille, Persönlichkeit, Individualität und Autonomität, exoterisch und esoterisch vom Löwen und dem fünften Haus beherrscht, Ich – Behauptung und Durchsetzung, mythologisch Gilgamesh und Herkules. Zunächst erkennt eine Sonne sich als „ich bin“. Man lernt sich durchzusetzen, erkennt aber, dass es unzählige andere Sonnen mit gleichen Ansprüchen gibt. Die Sonne ist wie ein König und erkennt zuletzt, dass der König der erste Diener des Volkes ist. Das Ego bringt zunächst die hindernden Eigenschaften hervor. Diese sind Eitelkeit, Imponiergehabe, Macht- und Herrschansprüche, Großspurigkeit, Egoismus, der Drang andere zu beherrschen und zu dominieren.

Mit der Zeit kommen Siege und Niederlagen der Persönlichkeit zum tragen, so dass das Verständnis zu anderen intensiver wird. Man wird zum Vorbild, indem man seine Macht im Dienste der Gemeinsamkeiten stellt, schwache unterstützt und somit den Glanz einer echten Führernatur bekommt. Dem Symbol der Sonne nach erkennt man sich als Abdruck der göttlichen Sonne und handelt im Sinne der Evolution und des höheren Selbst.

Mond.

Reflektions- - Ich, Gefühls- Ich, dunkel, wird nur sichtbar, sobald er von der Sonne Licht erhält, inneres Kind, stark schwankend, kontaktorientiert, wird exoterisch vom Krebs beherrscht, esoterisch von Neptun und den Fischen. Der Mond erlebt sich besonders in der Kindheit, er will lieben und beliebt sein. Er lernt, dass er soviel Liebe zurückbekommt in dem Maße wie er im Stande ist selbst Liebe zu geben. Die zu erwartende Liebe wird in der Beziehung gesucht, was wiederum zu Abhängigkeiten führt und zu Enttäuschungen führen kann.

Mit der Zeit tritt sein esoterischer Herrscher Neptun auf den Plan, welcher die All-Liebe, die altruistische Liebe als Motivation in sich trägt. Neptun ist ein Transformationsplanet, und über die Kette von Täuschung und Enttäuschung findet man zur eigentlichen Urquelle einer Liebe, welche weit über die menschliche hinausreicht – die göttliche Liebe! Der Mond selbst ist von der Natur so eingerichtet, dass er notwendige und soziale Anlagen in sich trägt. Daher erwartet sich der Mond immer die für ihn so wichtigen Reflexe, die Zuneigung und Liebe des Partners, der Mutter, der Mitmenschen. Durch viele schmerzhafte Enttäuschungen findet man den befreienden Pfad zu Neptun, und dieser gibt seine Liebe, ohne dafür etwas zu verlangen, ohne sich etwas als Gegenleistung zu erwarten. Dann tritt die befreiende Transformation ein, indem man an der Quelle dieser Liebe ist und dadurch jegliche Abhängigkeit von Du erlangt Aber diese Quelle sprudelt nur, sobald man diese innere Liebe an seine Mitmenschen abgibt. Bruno Huber sagte: „Mit Neptun soll man sich bemühen zu all seinen Mitmenschen lieb zu sein“!

Der Mond herrscht im Krebs – einem Wasserzeichen, daher entspricht der Mond dem vierten Strahl von „Harmonie durch Konflikt“ und sein esoterischer Herrscher Neptun trägt den Hauptstrahl von „Liebe und Weisheit“!

Saturn

Körper- Ich, physisches Ich, Reife, gespeicherte Lebenserfahrung, soziales Bewusstsein. Saturn herrscht esoterisch und exoterisch im Steinbock im zehnten Haus. Ebenso herrscht er exoterisch im Wassermann und im elften Haus zusammen mit Uranus, und beide werden durch Jupiter esoterisch beherrscht. Saturn hütet und behütet, sichert, befürchtet, zeigt Grenzen auf. Saturn ist die Haut, die uns als Subjekt vom Objekt abgrenzt Saturn ist irdisch bedingte Pflicht, da man Teil der Gesellschaft ist, gegenseitige Rücksichtnahme zum Wohle aller bedeutet. Er zeigt den vorgegebenen Weg, steht für die Zeit ( Kronos – Chronometer ) und erkennt zuletzt die Vergänglichkeiten aller Manifestationen. Seiner Natur will er Vorräte schaffen, Befürchtung ist eine lebensnotwendige Eigenschaft von ihm. Er braucht einen Boden der irdischen Sicherheit, aber er muss auch lernen seine Grenzen offen zu halten, über sich hinauszugehen. Zuletzt erkennt Saturn, dass die einzige Beständigkeit die Vergänglichkeit aller Dinge ist. Er öffnet sich der geistigen Welt und betritt die Pforte zu den geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto. Er setzt sich freiwillig seine Grenzen und damit entdeckt er die innere Freiheit und überschreitet sozusagen seine inneren Grenzen irdischer Bedingtheiten! Er wird frei und erkennt, dass Anfang und Ende nur ein Teil sind und ein notwendiges Ganzes für den Menschen bilden.

Er kann für andere ein Fels in der Brandung sein, indem seine Reife zum tragen kommt, was soziale Verantwortung für die Mitmenschen betrifft. Er weiß, dass sein Körper ein Tempel seines Geistes ist. Daher geht er mit seinem Körper sorgfältig um, pflegt und ernährt ihn entsprechend Im von ihm beherrschten Wassermann kommt Uranus hinzu, und Saturn und Uranus bilden eine Einheit, ein Paar, so dass Tradition und Erneuerung immer aufeinander treffen.. Saturn kann Starrheit bedeuten, sobald Uranus zu wenig zum Zuge kommt. Saturn kann zu rationell sein, Kopf – gesteuert, verstandesgemäß agieren. Daher steht ihm Jupiter esoterisch zur Verfügung.

Im Symbol erkennt man Saturn, indem sich das Kreuz über die Mondschale erhebt, Materie herrscht über den Geist. Jupiter dagegen hat seine Mondschale über das Kreuz gestellt, so dass sich der Geist über die Materie erhebt. Er gibt dem Verstand einen Sinn, erweitert den eigenen Horizont, so wie das elfte Haus selbst, was wiederum zur Synthese oder inneren Ganzheit führt!

Saturn hat ebenso ein inneres Herz zu entwickeln, und ebenso hat er im Steinbock die Polarität zum Krebs zu integrieren, was wiederum seiner Gefahr einer Art von Versteinerung vorbeugt. Saturn ist ein Lebensbaum, und dieser kann nur seinen Stamm, seine Baumkrone entfalten, sobald er an den Wurzeln des Krebses immer ausreichend an seiner Quelle Wasser bedeutet. Steinbock und Krebs zeigen ebenso den Werdegang vom Kind zum erwachsenen und reifen Menschen auf.

Im elften Haus finden wir die Polarität von Wassermann und dem Leben. Hier hat Saturn die Aufgabe zu erkennen, dass Zeitgeist von Ethik und Moral ständiger Entwicklung ergibt, und zusammen mit Uranus hat Saturn auch die Fähigkeit zu Veränderungen.

Merkur.

Unser Denken, die Kombinatorik des Menschen. Er herrscht in den Zwillingen und der Jungfrau. In den Zwillingen wird er esoterisch von der Venus beherrscht und in der Jungfrau vom Mond. Das bringt Geschmack und Gefühle mit sich, so dass Merkur nicht zu intellektuell und verstandesmäßig agiert. Er ist ein Botschafter, seine Motivation besteht in der Information, in Kontakten, und er ist wie ein Mikroskop. In den Zwillingen stülpt er alle möglichen Informationen des Zeitgeistes sich über, während er in der Jungfrau beginnt sich zu spezialisieren. Merkur und Jupiter herrschen über das veränderliche Kreuz, wobei Jupiter die Gabe hat zur Synthese, die Fähigkeit viele kleine Zusammenhänge als etwas Großes und Ganzes zu erfassen. Jupiter herrscht über Uranus esoterisch, daher auch seine Fähigkeit zur Synthese. Jupiter ist das Teleskop, Merkur das Mikroskop und Saturn die Linse! Merkur entspricht dem Luftstrahl vom „konkretes Wissen“. Steht der Merkur mehr als fünf Grad vor der Sonne, so ist er induktiv. Er ist vorausblickend und kann wie ein Stratege Analogien für kommendes heranbilden. Läuft er der Sonne mehr als fünf Grad nach, so ist er deduktiv. Er macht sich über Geschehnisse und Eindrücke seine Gedanken, bildet sich seine Meinung, um hinterher entsprechend zu handeln. Ein gereifter Merkur zeichnet sich aus, indem er seine esoterischen Herrscher Venus und Mond mit einbezieht. Denken an sich ist ja ein Gemisch aus Gedanken, Empfindungen und Gefühlen. So bekommt er eine blumige Art, kann Worte zu Bildern Jupiters werden lassen.

Merkur entspricht dem Luftstrahl von „konkretes Wissen“.

Venus.

Was schmeckt mir, was tut mir gut? Die Venus ist ein Filter! Im Stier und in der Waage herrschend assimiliert sie, und sie behält nur das bestmögliche für sich. Im Stier ist es wie mit den sieben Mägen der Kuh und in der Waage filtert und entgiftet sie alles mögliche, um zuletzt das reinste herauszuholen. Venus ist die Körperpflege für Saturn.

Im Stier wird sie esoterisch von Vulkan – Hephaistos beherrscht in der Waage von Uranus. Mit der Venus soll man versuchen jeden Tag zu einen kleinen Fest werden zu lassen. Sie steht für unsere Ästhetik und bildet mit Mars zusammen auch unseren Animus und die Anima in uns. Mit der Venus stabilisiert man seinen Selbstwert, ebenso steht sie für diplomatisches Vorgehen, erkennt, dass auch die Geschmäcker verschieden sein können. Sie fördert auch das Verständnis für das Du schlechthin. Venus – Aphrodite – „die Schaumgeborene“ entstieg auf Kreta den Wassern, entsprang aus den abgeschnittenen Genitalien des Uranus, welcher von seinen Söhnen Kronos und Jupiter entmannt wurde, da er nächtens immer wieder über Gaija, über die Mutter Erde herfiel, sie vergewaltigte und somit die Titanen zeugte.

Aber hier wird der esoterische Zusammenhang zwischen Venus und Uranus ersichtlich – der menschliche und der göttliche Glanz. So nach dem Prinzip „Die Freude kommt von innen“ braucht eine Venus keinen Luxus um glücklich zu sein! Der esoterische Herrscher Vulkan – Hephaistos im Stier zeigt an, dass im innersten eines jeden Menschen göttliche Gaben brachliegen. In Vollendung kann man der Goldschmied für sein eigenes Leben sein, tiefste Zusammenhänge und Erkenntnisse gewinnen und die Materie und deren Verlockungen überwinden.

Die Venus entspricht dem Wasserstrahl von „Harmonie durch Konflikt“.

Mars.

Mars herrscht im Widder und im Skorpion, und in der Polarität steht ihm immer die Venus gegenüber. Im Widder wird er exoterisch zum Herrscher, esoterisch von Merkur begleitet. Das heißt „erst denken und dann handeln“. Mars ist ein sehr starkes Werkzeug, er steht ebenso für Behauptung, für das sich wehren, sobald es gilt sich zu verteidigen. Mit einer Art Urschrei tritt er ins Leben, oft blind und nur auf Durchsetzung bedacht. Er trägt lebenswichtige Funktionen in sich wie Fortpflanzung, Hunger und die Motivation etwas zu tun. In der kollektiven Menschengeschichte kann man sehen, wie sehr Mars die Schlachtfelder immer wieder mit Blut eingefärbt hat ( Siehe hier den Beitrag von Bruno Huber: Das galaktische Zentrum ).

Mars steht für unbewusste Antriebe, so ist die Sexualität für ihn heilig und wichtig. Im Skorpion herrscht Mars esoterisch und exoterisch – auch über Pluto, da Sexualität Tod mit Leben verbindet! Mit Mars kann ich Brot schneiden, etwas körperliches tun, aber mit dem Brotmesser kann man auch jemanden verletzen, sogar töten. Der esoterische Herrscher Merkur verleiht die Gabe zu überlegen, abzuwägen bevor man zur Tat schreitet. Mars und Venus haben auch Funktionen, die lebensnotwendig und lebenswichtig sind. Zum Beispiel verdaut die Venus, ohne dass man sich Gedanken zu machen braucht was den Verdauungsprozess an sich angeht. Mars hat etwas sehr schöpferisches an sich und ebenso zerstörherrisches in sich. Die Natur macht es vor, indem Mars im Frühjahr alles in Gange bringt und im Herbst den Winter einleitet.

Mars entspricht dem Feuerstrahl von „Idealismus und Hingabe“. Mars kann begeistern, andere mitreißen, sobald er auf ein Ziel hin motiviert ist. Er kann das innere Feuer entfachen, gleichsam den Stern Antares im Bild Skorpion!
 
Jupiter.

Er trägt die visuelle Eigenschaft in uns, unsere Augen und steht dafür die Erweiterung des eigenen Horizontes voranzubringen. Er ist der Philosoph in uns, auch der immer wiederkehrende Optimismus, der wichtig ist um das Leben zu meistern, um mit Schicksalsschlägen fertig zu werden. Er mag Sinnkrisen auslösen, aber nur, damit man Lösungen findet und Zusammenhänge im gesamten erkennen kann. Jupiter herrscht esoterisch im Schützen über die Erde und in den Fischen wird er esoterisch von Pluto beherrscht. Im Schützen ist sein Auge mehr nach außen gerichtet, in den Fischen hat er die Fähigkeit zur Innenschau, sobald das Auge auch nach innen gerichtet wird.

Als esoterischer Herrscher der Erde ergibt sich die Leiter, die Verbindung vom göttlichen zum menschlichen und vom menschlichen zum göttlichen Prinzip!“ Jupiter liebt Kontakte, den Genuss, aber nicht selten für Maßlosigkeit. Er erkennt mit der Zeit, dass kleine Reize die Lebensfreude erhöhen, große Reize sie zerstören können. Jupiter steht für das Glück, aber er bedingt etwas selbst dafür zu tun, sonst rührt sich meistens nur wenig oder gar nichts. Glück hat mit Fortune zu tun, indem man sein Schicksal selbst in die Hand nimmt und im besten Sinne danach handelt. Jupiter unterliegt dem Erdstrahl, also der „Zeremoniellen Magie“, indem man die Dinge richtig organisiert, auf eine Reihe bringt.

Jupiter bringt uns immer zuletzt zur echten Sinnfindung, wobei Glaube und Bescheidenheit eine wichtige Voraussetzung bilden, um das höhere Selbst zu finden. „Gott lässt seine Sonne scheinen über Gerechte und Ungerechte“ – ein weiser Spruch, sobald man mit Ungerechtigkeit konfrontiert wird. Man weiß, dass alles immer seinen Ausgleich finden wird durch die göttliche Gerechtigkeit, eine Instanz, welche der menschlichen überlegen ist. Diese Gerechtigkeit ist eine letzte, unverrückbare Instanz, so dass alles seinen gerechten Gang nimmt.

Uranus.

Er ist der erste der drei Transformationsplaneten und wer die Umlaufszeiten um die Sonne kennt, bekommt eine Ahnung davon wie das kosmische Prinzip sich trägt und wie es wirkt! Auf der mentalen und physischen Ebene bringt Uranus den Zeitgeist immer wieder in Bewegungen, durch Fortschritt, Erfindungen, Entdeckungen. Aber dies ist nur eine kleine Seite von ihm. Zunächst hat er etwas kühles, manchmal Unberechenbares an sich. Doch steht Uranus für echte Befreiung, für das bekannte „Satori“ – einem Moment, in dem plötzliche Erkenntnis der göttlichen Ebene offenbart wird! Sobald man die sieben Planeten einigermaßen auf die Reihe gebracht, sie integriert hat, setzen die starken Transformationsenergien der äußeren Planeten in uns ein. Man hat die Grenze des irdischen integriert und somit überwunden und betritt den transzendenten Raum des Unterbewussten, besser gesagt des Überbewussten in uns selbst! Uranus bringt den kollektiven Zeitgeist mit, in welchen man hineingeboren wurde. Aber im Laufe des Lebens zeigt er immer die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten an, manchmal durch einen „Sprung ins Wasser“ einhergehend. Er schafft immer Möglichkeiten Neuland zu betreten, um somit die eigene Weiterentwicklung zu forcieren. Uranus herrscht esoterisch in der Waage. Man muss die Freiheiten die man anstrebt auch dem Du zugestehen. Sonst wirkt man nach außen kühl, rücksichtslos, manchmal besserwisserisch. Seine zündenden Ideen sind dann gefragt, sobald darum gebeten wird. Uranus fördert die persönliche Einzigartigkeit im Sinne einer sozialen Integration des Saturn – ganz dem elften Haus gemäß. Mit dem dritten Strahl „aktive Intelligenz“ befruchtet ein gereifter Uranus immer wieder das ganze fixe Kreuz!

Neptun.

Uranus entdeckt und Neptun vertieft! Die Transformation geht erst so richtig bei Neptun los, da er von „Liebe und Weisheit“ beseelt ist. Die Nächstenliebe ist es, und das Tor öffnet sich mit Neptun, sobald man seiner Motivation gleichkommt. Neptun ist auch Weltschmerz und Mitleid. Er erkennt und fühlt sich mit betroffen, will helfen um dieses Leid zu lindern. Er symbolisiert wahrhaft die „Jesus-Liebe“ – aus dem tiefen Wissen um die Einheit aller Lebewesen heraus. Seine Wasser der Liebe öffnen sich, sobald man dieses kosmische Gesetz von Geben und Nehmen begriffen hat. Wie Buddha, der mit einer Hand die Energien bekommt und sie mit der anderen Hand weitergibt. Und nur wenn man gibt, kommt aus dem Ozean der Verzückung die Energie zu einem selber. Man wird zum Kanal, alles kommt in Fluss, sobald man gemäß diesem kosmischen Prinzips handelt. Neptun wird esoterisch von Pluto beherrscht.

Alice Bailey schrieb: „Im zwölften Haus Neptuns finden wir die göttlichen Keime der Liebe vor. Sie reifen heran und treten im ersten Haus hervor, um ihren Glanz zu verbreiten. Doch leider werden diese Keime meistens durch das menschliche Ego eingefroren bevor sie heraustreten können!“ Der Erfolg einer Arbeit hängt immer von der Pause zuvor ab. Damit ist auch diese Innenzuwendung gemeint.

Pluto.

Er ist die letzte und höchste Instanz im Menschen und zeigt immer wieder den blinden Fleck auf, sozusagen den Splitter in des Menschen Auge. Er trägt den Strahl des kardinalen Kreuzes in sich – „Wille und Macht.“ Der menschliche Wille erkennt zuletzt den göttlichen Willen in sich und unterstellt sein Tun dem göttlichen Prinzip. Dann ist man an der Urquelle göttlicher Energien und handelt entsprechend im Sinne der göttlichen Evolution. Sieg und Niederlage bedeuten für Pluto das gleiche. Der Mensch legt seine Menschenkrone ab und bekommt zuletzt die göttliche Krone aufgesetzt nach dem Prinzip „Du sollst an meiner Seite neben mir sitzen!“ Pluto ist der Regent, er ist der Hervorbringer aller Formen und ebenso deren Zerstörer. Er regiert dieses Stirb und Werde im Kosmos, er ist wahrlich der All-Vater. Aber Plutos Schlichen und Tücken bestehen in der Machtgier und in seinem Zwang zur Perfektion.

Das Ich kann überkompensieren und sich aufblasen, was zuletzt die persönliche Niederlage oder Ohnmacht bedeuten kann. Diese läutert und setzt innere Wandlung in Gange, so dass man zuletzt vom Saulus zum Paulus kommt. Auch die Heiligen haben ihre dunkle Vergangenheit!:)

In diesem Sinne alles liebe!

Arnold
 
ich habe ihn zweimal gelesen und dann doch noch geprintet, denn es stand jedesmal wieder was neues drin, oder ich noch mehr verstanden habe - deine schreibe war früher schon für mich unglaublich lehrreich, etwas über die ganzen metaphorismen zu erfahren, die sich so tief in unser kollektives denken geprägt haben.

zur zeit verfüge ich nur über stichworte, eher vage assoziationen, und selbst das bringt schon verblüffendes (durch konstellationen). wie gesagt, mehr, ich les es gern: lehrreich und auch schön zu lesen, was du da immer machst. danke nochmal. - lgg
 
lieber arnold,


ich glaub, ich werd astrologie nie begreifen. wenn ich grad mal wieder am ehrfürchtigen staunen über euer wissen bin. vielleicht ist da auch nur arbeitsteilung möglich. die einen können ein skope deuten und die anderen können es zeichnen. du weißt, ich bin auf see als nautiker zur astrologie gekommen, wie die jungfrau zum kind. wir machten aus purer gaudi „gerade mal wieder“ astronavigation, wie oft und gern – und ein mitsegler wollte ein skope, erzählte uns von schamanen, die in den himmel guckten, also auch nix anderes taten. das erste skope ist praktisch nach seiner anleitung entstanden (das meridiane wysiwyg, zeichnen, was man sehen kann). ich hatte anfangs nur blassen schimmer von diesen 2d-transformationen,… und verliebte mich schließlich in sie. erst jahre später habe ich dieses tierkreisskopes verstanden, und die technische „evolution“ nachvollziehen gelernt. es hat sogar spass gemacht. ich würde da nie einer fremden software vertrauen, denn ich kenne die fallstricke der astronavigation. man sieht es ja auch an den ergebnissen, kommt bei jedem was anderes raus – allerdings, zugegeben, die fehler werden kleiner, gerade in den letzten beiden jahrzehnten.

für mich ist die frage nun, ob astrologie interdisziplinär ist. ich sagte nicht religionsübergreifend.

ich verstehe, wenn du von drei dimensionen sprichst – und wahrscheinlich seele, körper und geist meinst, oder vielleicht kardinal, fix und veränderlich meinst, was im grunde nur synonyme sind. das sind ja alles sachen, die man lesen kann. was man nicht lesen kann, ist die natur (besser: die lehrmeinung darüber) so „umzudeuten“, dass die dieselben metaphorsimen als synonyme benutztbar werden. doch, heute weiß ich, dass es möglich ist. nach meiner einschätzung gelingt es mit mentalen feldstrukturen, materie und wechselwirkender energie (und verstehe auch die entsprechungen naher bis ferner planeten in deinen ausführungen uuu). – aber man kann die lehrmeinung deshalb nicht umdeuten, weil die sich partout weigert, überhaupt zu deuten. abstrakt (also in nur mathematischen formalismen) nehmen die n dimensionen an, weil beliebige cosinus-phi mathematisch keine probleme machen (ohne sich einzugestehen, dass auch stringkonstruktionen „dimensional“ in sich selbst überführen – und immer endliche wortlängen haben, denn solches nicht beliebig „verlängerbar“ ist). wir sind da in seelenlosen zeiten und wissenschaftler selbt ganz allein, die übrigens auch nur menschen sind, aber ihre eselsbrücken nicht preisgeben dürfen, in angst um reputation.

dann die vier temperamente und dieses ex-in, das ich übrigens mal mit kausalist und konditionalist experimentell gedeutet habe. es wurde angenommen. ich will hier nur zeigen, dass man den erfahrungsschatz an mythologien, vielleicht – aber sicher den schatz an metphorismen interdisziplinär diskutieren kann. wenn es indes ein götterreigen bleiben muss, dann allenfalls religionsübergreifend diskutieren kann.

du verstehst, was ich meine? – ich halte religiöse vorstellungen auch im überbau einer astrologie für etwas so persönliches, dass ich nie über sie diskutieren könnte… aber dann doch sehe, dass ich das eine oder andere wenigstens mit „selbstähnlichkeiten“ verstehen kann. ein tolles beispiel wäre



...an dem Punkt der Vollendung, und der große Zyklus ist nichts anderes, als der Kreislauf von Tod und Geburt. In der Vollendung wird das Rad von Tod und Geburt angehalten, und man wird Teil der unvergänglichen Eigenschaft göttlichen Geistes, ohne Identität, ohne Körper, außerhalb jeglicher Polaritäten und Zeitqualitäten. Ob bewusst oder unbewusst, die Seele des Menschen macht sich immer auf die Suche um zu diesem Ursprung eigener Natur zurückzufinden.


und ein physiker könnte jetzt „für sich“ übersetzen: nach ablauf aller halbwertszeiten haben wir diesen zustand im ganzen universum. da bleibt nur energie übrig. da sind alle systemimmanenten informationen, die solche festhaltemomente als schwingungsmuster aufrecht hielten, zerfallen. es bedürfte eines neuen backofens (wie der urknall), der solche kleinen momentsysteme wieder unter ihren nahwirkenden horizont bringt, damit damit wieder komplexe strukturen und neue wesen dieses universum bevölkern können uuu…

du verstehst dann auch wenn ich dir „religiös“ widerspreche, in aller würdigung deiner meinung, hier meine: ich bin der meinung, dass unser auftrag ist, dieses universum am zerfall zu hindern. das kann ein klitzekleines „kunstwerk“ sein, das eben dann keine halbwertszeit mehr hat – und das ganze universum kann genau deshalb nicht zerfallen. das wäre doch schön. bin ich jetzt ein religionsstifter??? – nein, ich diskutiere interdisziplinär.

ich „glaube“, dass in aquarios so was möglich wird.


ich hatte gerade den (noch immer ungeklärten) disput mit pfeil und vorher mit anderen. mag seine einschätzung richtig sein, dass ich mit meinen gedanken oder meinte er meine schreibe hier nichts verloren habe. ich würde es gern von anderen leuten hören, mit mehr kinderstube, um es auch ernst zu nehmen. ich muss hier niemand auf den wecker gehen. ich war gekommen, euch etwas mitzubringen. eine topozentrische referenz eurer skopes und nebenbei auch etwas „selbstbewusstsein“ gegen diesen minderwertigkeitskomplex, das skope sei nicht in allen breiten möglich. nur technischer kram, der ohne religion verifizierbar wäre.

ich fände es wahnsinnig faszinierend, wenn es wieder interdisziplinär das thema astrologie gäbe – aber es muss ja nicht sein, nur weil es mir gefiele.

das sind so meine gedanken zum thema – liebe grüße dir. ich denk an dich, auch wenn ich wieder ohne adieu hier fernbleibe.
 
Hallo Gerald,

Ich bin für meinen Teil mehr über mystische und esoterische Schriften zur Astrologie gekommen, und primär funktioniert diese auf Grund der hemetischen Gesetze von "wie innen so außen, wie oben so unten!" Ich glaube, dass da die heutige Wissenschaft mehr Probleme damit hat, als dies vor langer Zeit der Fall war! Damals waren Astronomie und Astrologie unzertrennbar miteinander verbunden.
Aber im Kern geht es bei der Astrologie um das was ich sehe, also subjektiv wahrnehme. Eine subjektive Wahrnehmung wäre zum Beispiel, dass man den Lauf der Sonne so wahrnimmt, als würde sie täglich im Osten aufgehen und im Westen untergehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Sonne um die Erde dreht oder die Erde um die Sonne! Wichtig ist die subjektive Wahrnehmung, und so ist auch der Tierkreis entstanden, indem man diesen in 30 Grad ( Tagesabschnitte ) einteilte und so 12 Tierkreiszeichen einsetzte. Der Tierkreis ist also nichts anderes als eine Reise der Sonne, auf welcher die Abschnitte Färbungen erzeugen, besonders in unserern klimatischen Zonen, wo Frühling, Sommer, Herbst und Winter der Fall sind.

Zu deinen Beiträgen, da haben sich schon viele den Kopf darüber zerbrochen, wie man die Dreidimensionalität des Weltraums ins Horoskop bringt - geht nicht, da ein Blatt Papier zweidimensional ist. Dadurch sind entsprechende Häusersysteme entstanden, und keines von allen kann diesen Darstellungen gerecht werden. Umso nördlicher es astrologisch geht, umso unterschiedlicher werden die Häusergrößen. Aber auf der anderen Seite muss man sehen, was für die nördlichen Völker bis vor 100 oder 150 Jahren notwendig war, und entsprechend fallen dort auch die Häusergrößen aus.

Die Astrologie funtioniert, aber eben nur von dieser subjektiven Sichtweise aus. Da läuft der Mond in einem Jahr 13 Zeichen hindurch, die Sonne deren 12..... Aber sobald ich mir das vom Mars ansehen würde, erkennt man rasch, dass auch der Mond von der synodischen Sichtweise zusammen mit der Erde einmal im Jahr durch den Tierkreis um die Sonnenbahn zieht.

Ebenso ist es mit der Präzession so, die sich ja alle 72 Jahre ein Grad retograd bewegt. Ein Argument, welche Gegner der Astrologie einbringen und sagen, dass so alles gar nicht mehr stimmen kann! Aber es ist eben der Tierkreis und wesentlich ist, dass die Erde genau so 365,25 Tage für eine Runde um die Sonne benötigt, wie eben schon seit Millionen von Jahren!

Der Sternenhimmel als solches war in der alten Zeit auch der lebenswichtige Orientierungspunkt, an dem sich zum Beispiel die Ägypter und lange vorher Sumer und Babylon orientierten, geografisch gesehen im ORIENT! Die Raubtiere im Dschungel, die Vögel, damals auch der Mensch, der Nachthimmel war Kompass und Tagebuch zugleich. Man hat 35000 Jahre alte Knochen gefunden, umwickelt mit Hanf und Einkerbungen, die den Sonne- Mond Zyklus exakt beschrieben. Die gemachten Erfahrungen, dies sind die heutigen Archetypen der kollektiven Menschheit, und dies hat C. G. Jung sehr gut in seinem Buch "Der Mensch und seine Symbole" beschrieben. Aus diesen Archetypen sind alle möglichen Deutungsgrundlagen entstanden. Nach dem Zerfall der mesopotamischen Kulturen waren es die Chaldäer, die das Wissen in den Mittelmeerraum trugen, und aus der auch die Astrologie der Griechen entstanden ist. Da war auch noch die legendäre Bibilothek von Alexandria vorhanden.

Claudius Ptolemäus hat in seiner Tetrabiblos elementare Grundlagen der Astrologie beschrieben, aus er auch die bei uns bekannte klassische Astrologie hervorgegangen ist. Er hat die Planetenherrscher festgelegt, für die damals bekannten zwei Lichter Sonne und Mond, sowie für die fünf sichtbaren Planeten. Ab Ende des 18. Jahrhunderts kamen die äußeren Planeten Uranus, Neptun und zuletzt Pluto hinzu, welcher erst 1930 entdeckt wurde.

Astrologie ist eine Symbol- und Bildersprache, aber du trägst durch deine Art von Forschung sicherlich auch sehr viel positives bei, auch wenn es notwendige Denkanstöße sind. Aber du wirst im Laufe der Zeit sicher noch mehr und tieferen Zugang dazu finden. Ab und zu ist es sicher gut, mehr auf den Bauch als auf den Verstand zu achten!

Alles liebe!

Arnold
 
Lieber Arnold,

ganz herzlichen Dank für deine klare und gut verständliche Erklärung.
Dein Beitrag sollte am Forumseingang angepinnt werden:)

lg
Gabi
 
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Liebe Gabi,

Herzlichen Dank für dein schönes Feedback!:kiss4: Aber ich bin hier nicht der einzige Astrologe, viele schreiben hier auch sehr schöne Beiträge. Bei mir kommt halt immer wieder der Lehrer durch, wobei mir Beratungen am liebsten sind. Ich habe leider nicht mehr so viel Zeit wie vor Jahren mich hier mehr einzubringen, bin aber immer wieder gerne hier in diesem Forum!

Alles liebe!

Arnold
 
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