Phantastischer Realismus oder der Widerstreit von Ratio und (Aber?)Glaube....

spiraltribe

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18. März 2004
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Das dürfte die Überschrift über mein Leben sein....

Immer wieder plagt mich die grundlegende Frage. Und ich würde sie so gerne final lösen, für mich halt.
Im Moment ist es wieder besonders schlimm...

Ich schreibe jetzt mal ein paar Ansatzpunkte auf... vielleicht streut mir jemand Gedanken, andere Inputs....

Also, da ist einmal der verstandesmäßige Teil, der überhaupt alles beseelte wegrationalisieren mag. Es ist schon wunder genug, dass es überhaupt etwas gibt und wie sich dieses Etwas aufbaut.... jedes Lebewesen, jeder Mensch ein Unikat, etwas ganz besonderes... es braucht kein übernatürliches Konstrukt.

Dann aber, dann glaube ich manchmal schon, dass da was ist. Es ist manchmal zu unglaublich, wie es sich fügt, wies zu-fällt. Etwas alles durchdringendes, liebevolles... unaussprechliches. Aber, wenn da was ist, was gut ist, dann kommt schon zwingenderweise der Dualismus rein und somit, um mit Goethe zu sprechen : Ich bin der Geist der stets verneint! / Und das mit Recht; denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wär’s daß nichts entstünde. / So ist denn alles was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element.“

Aber, da komm ich noch ganz gut klar mit dem Bild, dass dort, wo Licht, auch Schatten ist und die Abwesenheit von Wärme und Licht, Leben unangenehm empfunden wird.

Insgesamt aber ist dieses "Alles Liebe" etwas unpersönliches in dem Sinne, dass es keine eigene Persönlichkeit hat. Eher im Pantheistischen Sinne (ich hoffe, ich verwende das Richtig - Pan in der Bedeutung von "Alles" und nicht den Pan aus der Griechischen Mythologie)

Dazwischen gibt es noch Phasen, in denen sich das "Alles Eins" in Archetypen, Farben, Schwingungen wie auch immer aufsplittet...

Und dann, dann komme ich manchmal wieder dorthin, wo es einzelne "Geister/Götter" gibt. Wesenheiten, die eine Persönlichkeit haben... (Schamanismus?)

Und dann gruselt es mich. Die Vorstellung, dass da Wesenheiten sind, die auf uns und unsere Welt einwirken aber über deutlich mehr Macht/Handlungsspielraum verfügen als Menschen, eigene Ansichten, Emotionen und Willen haben.... Hilfe, da gehe ich lieber in die Verleugnung und bin wieder bei Punkt 1. Es ist alles so wunderbar, da braucht es keine übernatürlichen Zusammenhänge. Bleiben wir bei dem, was Wirklichkeit ist, weil die überholt uns ja eh schon.....

Hin und hergerissen kann ich weder bei dem einen Pol noch bei dem anderen bleiben. Neige ich zusehr dem Realismus zu, fehlt mir etwas. Die phantastischen Vorstellungen übernatürlicher Wesen aber ängstigt micht. Vor allem, alle guten paranoiden Weltvorstellungen sind in sich kongruent, wenn man den Einstieg mal geschafft hat. Ich habe einerseits also Angst vor den potentiellen Wesenheiten als auch davor Wahnsinnig zu werden.....

Seltsam nur, dass es regelmäßig zur selben Jahreszeit sich zuspitzt, bis zur Wintersonnwende, da erschlägt mich diese Frage regelrecht, zwingt mich in die Knie.....

Bitte, vielleicht findet sich jemand, der mir aus dieser Zwickmühle helfen kann?
 
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Wie wäre es wenn du beide Welten einfach aktzeotierst und im zwischen Bereich stehen bleibst , also ( in farben gesprochen) Grau wirst ? Nebelig Trüb ...


mfg
 
Das dürfte die Überschrift über mein Leben sein....

Immer wieder plagt mich die grundlegende Frage. Und ich würde sie so gerne final lösen, für mich halt.
Im Moment ist es wieder besonders schlimm...

Ich schreibe jetzt mal ein paar Ansatzpunkte auf... vielleicht streut mir jemand Gedanken, andere Inputs....

Also, da ist einmal der verstandesmäßige Teil, der überhaupt alles beseelte wegrationalisieren mag. Es ist schon wunder genug, dass es überhaupt etwas gibt und wie sich dieses Etwas aufbaut.... jedes Lebewesen, jeder Mensch ein Unikat, etwas ganz besonderes... es braucht kein übernatürliches Konstrukt.

Dann aber, dann glaube ich manchmal schon, dass da was ist. Es ist manchmal zu unglaublich, wie es sich fügt, wies zu-fällt. Etwas alles durchdringendes, liebevolles... unaussprechliches. Aber, wenn da was ist, was gut ist, dann kommt schon zwingenderweise der Dualismus rein und somit, um mit Goethe zu sprechen : Ich bin der Geist der stets verneint! / Und das mit Recht; denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wär’s daß nichts entstünde. / So ist denn alles was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element.“

Aber, da komm ich noch ganz gut klar mit dem Bild, dass dort, wo Licht, auch Schatten ist und die Abwesenheit von Wärme und Licht, Leben unangenehm empfunden wird.

Insgesamt aber ist dieses "Alles Liebe" etwas unpersönliches in dem Sinne, dass es keine eigene Persönlichkeit hat. Eher im Pantheistischen Sinne (ich hoffe, ich verwende das Richtig - Pan in der Bedeutung von "Alles" und nicht den Pan aus der Griechischen Mythologie)

Dazwischen gibt es noch Phasen, in denen sich das "Alles Eins" in Archetypen, Farben, Schwingungen wie auch immer aufsplittet...

Und dann, dann komme ich manchmal wieder dorthin, wo es einzelne "Geister/Götter" gibt. Wesenheiten, die eine Persönlichkeit haben... (Schamanismus?)

Und dann gruselt es mich. Die Vorstellung, dass da Wesenheiten sind, die auf uns und unsere Welt einwirken aber über deutlich mehr Macht/Handlungsspielraum verfügen als Menschen, eigene Ansichten, Emotionen und Willen haben.... Hilfe, da gehe ich lieber in die Verleugnung und bin wieder bei Punkt 1. Es ist alles so wunderbar, da braucht es keine übernatürlichen Zusammenhänge. Bleiben wir bei dem, was Wirklichkeit ist, weil die überholt uns ja eh schon.....

Hin und hergerissen kann ich weder bei dem einen Pol noch bei dem anderen bleiben. Neige ich zusehr dem Realismus zu, fehlt mir etwas. Die phantastischen Vorstellungen übernatürlicher Wesen aber ängstigt micht. Vor allem, alle guten paranoiden Weltvorstellungen sind in sich kongruent, wenn man den Einstieg mal geschafft hat. Ich habe einerseits also Angst vor den potentiellen Wesenheiten als auch davor Wahnsinnig zu werden.....

Seltsam nur, dass es regelmäßig zur selben Jahreszeit sich zuspitzt, bis zur Wintersonnwende, da erschlägt mich diese Frage regelrecht, zwingt mich in die Knie.....

Bitte, vielleicht findet sich jemand, der mir aus dieser Zwickmühle helfen kann?

Vielleicht fehlt dem Geist einfach eine gute Beschäftigung, in der er ganz aufgeht und erfüllt ist. Irgendetwas fehlt scheinbar.
 
Wie wäre es wenn du beide Welten einfach aktzeotierst und im zwischen Bereich stehen bleibst , also ( in farben gesprochen) Grau wirst ? Nebelig Trüb ...


mfg
Naja, man könnte es auch bunt treiben. Nein, ernsthaft, kannst du ein wenig näher deinen Gedanken erklären?

Oder meinst du mit nebelig trüb benebelt, also Geistig eingetrübt, betrunken oder sonst wie "zugedröhnt"?
 
Vielleicht fehlt dem Geist einfach eine gute Beschäftigung, in der er ganz aufgeht und erfüllt ist. Irgendetwas fehlt scheinbar.
Permanent? Ich habe schon ein paar Ansätze,wie es mir gelingt, dass ich so ko-zentriert bin, dass daneben nix platz hat. Ich empfinde (sogar?auch?) meine berufliche Tätigkeit als erfüllend, sinnvoll. Aber ausgerechnet das konfrontiert mich immer wieder mit der Frage, ob es mehr als nur unser Leben gibt.
 
Permanent? Ich habe schon ein paar Ansätze,wie es mir gelingt, dass ich so ko-zentriert bin, dass daneben nix platz hat. Ich empfinde (sogar?auch?) meine berufliche Tätigkeit als erfüllend, sinnvoll. Aber ausgerechnet das konfrontiert mich immer wieder mit der Frage, ob es mehr als nur unser Leben gibt.

Da ist das Gefühl, dass da noch was anderes sein könnte. Das was ist, das scheint irgendwie nicht genug oder nicht ganz vollständig.
 
Bitte, vielleicht findet sich jemand, der mir aus dieser Zwickmühle helfen kann?
In solchen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du findest dich mit dem Chaos ab und gehst damit um, oder du suchst dir einen Glauben, der dir klar vorschreibt, was du für richtig zu halten hast. Für Leute, die zur Skepsis neigen, bietet sich als Glaube der Atheismus an.
 
Naja, man könnte es auch bunt treiben. Nein, ernsthaft, kannst du ein wenig näher deinen Gedanken erklären?

Oder meinst du mit nebelig trüb benebelt, also Geistig eingetrübt, betrunken oder sonst wie "zugedröhnt"?


Nein also zugedröhnt auf gar keinen Fall eventuell was zum Rauchen um im geiste zu entspannen falls das gewünscht / gebraucht wird .

Nein was ich meine ist : Man weiß um die Spirituelle Welt bescheid aktzeptiert aber auch zeitgleich das man in einer sehr irdischen welt lebt in der andere Dinge wichtig sind als Spirit .

Du kamst mri in deinem Anfangspost sehr verwirrt rüber obwohl ich eigentlich (vom gefühl her ) denke das du ein im Geiste klarer Mensch bist :)
 
@ bibo und Choronzon: Danke, da tut sich jetzt was....

Weil... vorschreiben will ich mir schon gar nix lassen, nicht in diesem zutiefst intimen Detail meines lebens. Ich will mir auch nicht vorschreiben lassen, das ich nicht glauben darf, auch wenn ich zur Skepsis neige. Aber ich will auch mal die Skepsis skeptisch begutachten wolllen.....Also bleibt mir nur das Chaos....

Und ja, wenn ich mir vorstelle, eine zufällig entstandene, dahingeworfene, bei allem Wunder der Entstehung der Materie und des Lebens einfach so existierende Biomasse zu sein, dann fühle ich mich nicht all-ein sondern furchtbar einsam... ich hättat halt gerne eine verbindlichkeit die über die Stunde 0 und den gemeinsamen Sternenstaub (und die gemeinsame Urzelle, Evolution und das genetische Material und...) hinausgeht.

Und wenn ich dann irgendwelche seltsamen Phänomene reinmischen, dann wirds halt strange. Und dann kommen Ängst dazu, vor dem Unbekannten, Unberechenbaren....Aber das uns unser Leben bekannt und berechnbar wäre, das ist so und so eine Illusion....
 
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Ich weiß nicht, ob ich mich gerade selber in die Tasche lüge, aber im Moment bin ich geneigt, die Frage als eigentlich psychologisches Phänomen zu werten. Als Projektion für die Angst vor dem Unbekannten. Was jetz, Allerheiligen, Halloween,Perchtenläufe, wilde Jagd und Krampuszeit ja nicht verwunderlich ist....

Bis zum nächsten mal halt, wenn das Thema wieder unter den Fingern brennt...

Für jetzt halte ich menschliche Nähe mal für das probateste Heilmittel gegen das Gefühl der Einsamkeit.

In diesem Sinne wünsche ich allseits eine Gute Nacht
 
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