Ganz ehrlich: mich berührt das überhaupt nicht anzuschauen.
Mich auch nicht, finds einfach langweilig.

Hab nicht mal den Medaillenspiegel mitverfolgt, weil sich meine sportliche Wettkampfbegeisterung generell in Grenzen hält. Die vor den Paralympics stattgefunden habende Olympiade der Normalo- Superathleten ist mir also demzufolge ebenfalls am Popo vorbei gegangen.
Hat ja jeder andere Hobbys und Interessen!
Mein (mittlerweile leider verstorbener) Vater z.B. war im Gegensatz zu mir allerdings sportlich sogar selbst sehr aktiv( Boxen, Rudern, Leichtathletik) und auch passiv vor der Glotze guckte er lieber Sport als z.B. Musiksendungen. Eine meiner langweiligsten Kindheitserinnerungen ist jedenfalls die sonntägliche Sportschau während der keinesfalls umgeschaltet werden durfte.
Der Grund warum ich meinen Vater in diesem Zusammenhang erwähne, ist allerdings eigentlich der,
dass dieser selbst (bereits vor meiner Geburt) Beinamputiert war, man ihm das aber bis ins hohe Alter überhaupt nicht ansah eben weil er so manch einem mit 2 gesunden Beinen problemlos (mit Hilfe einer mit der Hose überdeckten Beinprothese) davonspurten konnte.
Er war allerdings schon bereits vor seiner Amputation (mit Anfang 20) sportlich sehr aktiv.
Natürlich kam es, obwohl er seine Behinderung nicht gerne zur Schau stellte, geschweige denn dadurch einen Mitleidsbonus ergattern wollte dennoch vor, dass er auch gelegentlich mal ohne seine Prothese einbeinig in der Wohnung rumturnte.
Das empfand ich aber als vollkommen normal, und jedes andere Kind hätte es wohl ebenso als normal betrachtet.
Dass man so etwas eine Behinderung nennt wusste ich ja damals nicht(zum Glück, wie ich finde, obwohl s freundlicher klingt als z.B. das Wort Krüppel).
Für mich war mein Papa jedenfalls, kindlich subjektiv betrachtet, vollkommen perfekt.
Mensch ist Mensch. Keiner (außer vielleicht einige Dschungel-Überlebenskünstler) kann ohne die Mithilfe von anderen überleben. Manche sind dabei eben auf etwas mehr, andere auf etwas weniger Hilfe angewiesen. Und Rollen können ohnehin wechseln.
Wenn ich mir z.B. Stephen Hawking betrachte, käme ich nie auf die Idee,
auseinander klamüsern und aufwiegen zu wollen, was er denn nun der Menschheit (in z.B. wissenschaftlicher Hinsicht) gegeben und was er im interagierenden Gegenzug (an z.B. medizinischer Hilfe und technischen Hilfsmitteln, auf die er ja aufgrund seiner Behinderung angewiesen ist) von eben dieser ominösen Menschheit erhalten hat.