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Nach jahrelangem Forschen haben Wissenschaftler im Menschen eine Gruppe von Hormonen nachgewiesen, die so genannten Pheromone (Duft-, Informations- und Lockstoffe). Vielleicht haben Sie schon von diesen Stoffen gehört; sie sind die genaue chemische Entsprechung unserer Emotionen, nur dass sie nicht auf den Körper beschränkt sind, sondern sich darüber hinaus ausdehnen. Es wurde bereits vor dieser Entdeckung mit Pheromonen experimentiert, vor allem an Tieren und Pflanzen. Dabei wurde zum Beispiel folgendes beobachtet: Geht man in einen Wald und infiziert einen Baum mit Zigeunermotten, wird der Baum sofort Informationsstoffe in die Atmosphäre freisetzen, und in ein paar Sekunden wird der ganze Wald wissen, dass da eine Zigeunermotten-Infektion droht und seine Alarmbereitschaft erhöhen. Auf diese Weise teilt ein Baum seine Wahrnehmung oder sein Wissen anderen Bäumen mit. Schauen Sie sich das geordnete Benehmen von Ameisen oder Bienenvölkern an, sie steuern es mit den Pheromon-Botenmolekülen. Termiten bauen im Dunkeln perfekte Termitenhügel, oft mit architektonisch perfekten Bogen. Auch sie kommunizieren mittels Pheromonen. In dieses Gebiet fällt auch das besonders grausame Experiment, das Stanford-Wissenschaftler mit Mäusen durchführten. Sie verabreichten ihnen Elektroschocks und entfernten sie nach einer Weile aus dem Labor. Dann brachten sie neue Mäuse hinein, die sofort in Panik gerieten und Cortison und Adrenalin produzierten. Sie hatten nämlich die Angst-Pheromone eingeatmet, welche die Mäuse während der Elektroschocks abgesondert hatten.


Alle Tierarten, einschließlich der Menschen, scheiden Duftstoffe aus. Diese Pheromone sind tatsächlich das genaue Ebenbild unserer Emotionen, Gefühle und Gedanken. Als ich in diesen Raum kam und die gespannte Atmosphäre spürte, war Ihre Botschaft an mich nicht metaphorisch, sondern ausgesprochen direkt, denn im Raum waren Unruhe- und Angstpheromone. Wenn Sie sagen: ´Ich ging in dieses Heiligtum und spürte Friede, Liebe und Mitgefühl’, dann ist das wortwörtlich zu verstehen. Wenn Sie sage, ´Ich weiß nicht so recht, aber wenn ich diesen Kerl sehe, überläuft es mich kalt’, dann ist das eine wörtliche Aussage. Der Philosoph Emerson machten den Ausspruch: Wer Du bist, dröhnt so laut in meinen Ohren, dass ich nicht verstehe, was Du sagst. Jetzt kennen wir die physiologische Ursache dafür. Worauf ich hinaus will, ist, dass dank der Forschungsarbeit im Bereich Körper-Geist gezeigt werden konnte, dass der Geist nicht-lokal ist. Er ist nicht auf das Hirn begrenzt und nicht auf den Körper; er dehnt sich aus, er ist ein nicht-lokales, überall und jederzeit existierendes Informationsfeld im Raum-Zeit-Kontinuum. Dieses Feld kann an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich erkenntnisfähig sein; an bestimmten Stellen kann das Bewusstsein sehr umfassend sein: totale Selbst-Erkenntnis. An anderen Stellen sind dem Bewusstsein Grenzen gesetzt, aber trotzdem ist dieses ganze Universum ein Bewusstseins- und Erkenntnisfeld. Auch das hat Bewusstheit: Wenn man ein Elektron aus seiner Schale springen lässt, wird es vermutlich in diese Schale zurückspringen. Das bedeutet, dass eine limitierte Erkenntnisfähigkeit vorhanden ist, nämlich die Eins-zu-Eins Stimulusreaktion. Je weiter Sie in der Evolutionshierarchie von Leben zu Leben emporklettern, desto vielfältiger werden die Reaktionen auf den gleichen Stimulus; hinauf zur Tierwelt, weiter zum menschlichen Nervensystem und endlich zum selbsterkennenden menschlichen Nervensystem, durch das sich das Universum seiner selbst bewusst wird. Man könnte auch sagen, dass das Universum durch das erleuchtete menschliche Nervensystem seiner selbst bewusst wird. Aber das gesamte Universum ist dieses Feld geistiger Wachheit, das an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich intensiv erkenntnisfähig ist. Bewusstsein kreiert auf diese Weise nicht nur unseren menschlichen Körper, sonder auch den kosmischen Körper, den wir ´Umwelt’ nennen. Nur durch das Artefakt unserer sensorischen Wahrnehmung erleben wir uns getrennt vom kosmischen Körper. Ich habe also einen persönlichen Körper und einen kosmischen Körper, die beide von entscheidender Bedeutung für mein Überleben sind.


Das ist also das neue, wissenschaftlich fundierte Paradigma. Es ist auch die Grundlage von Ayurveda, der heutzutage wieder hochaktuell ist. Er sagt folgendes aus: Wie das Atom, so ist auch das Universum; wie der Mikrokosmos, so ist auch der Makrokosmos; wie der menschliche Körper, so ist auch der Kosmische Körper, wie der menschliche Geist, so ist auch der Kosmische Geist.


Wenn sich die Wissenschaftler manchmal vor diesem dummen Kosmischen Geist fürchten, dann beruhigen wir sie, indem wir sagen, dass wir gar keinen Kosmischen Geist brauchen, sondern dass es sich um ein Nicht-lokales Informationsfeld mit auf sich selbst Bezug nehmenden kybernetischen Feedbackschlaufen handelt. Diese Antwort befriedigt die meisten Wissenschaftler.


Schauen wir also, wie wichtig das Gesagte für uns Lebewesen ist. Bedeutet es den Unterschied zwischen Gesundheit und Krankheit, zwischen Überleben und Tod? Lassen Sie mich über ein paar Experimente berichten, von denen ich denke, dass sie Sie faszinieren werden: Vor ein paar Jahren führte ein Wissenschaftler namens Herbert Specter am National Institute of Health ein Experiment durch, bei dem er einigen Mäusen die chemische Substanz Poly-A-c injizierte, die das Immunsystem stärkt; gleichzeitig ließ er sie Kampfer riechen. Nach einigen Malen stimulierten die Mäuse ihr Immunsystem automatisch, wenn sie Kampfer rochen. Er nahm eine zweite Gruppe von Mäusen, injizierte ihnen die chemische Substanz Cyclophosphamid, die das Immunsystem zerstört, und ließ sie gleichzeitig Kampfer riechen. Nach einigen Malen zerstörten die Mäuse ihr Immunsystem automatisch, wenn sie Kampfer rochen. Wir haben also zwei Gruppen Mäuse: Die eine riecht Kampfer und stimuliert das Immunsystem, die andere riecht Kampfer und zerstört das Immunsystem. Wenn man der einen Gruppe ein karzinogen verabreicht, erkrankt sie innerhalb ein paar Wochen an Krebs und stirbt daran; wenn man sie mit Pneumokokken infiziert, so stirbt sie nach ein paar Wochen an einer Lungenentzündung. Die andere Gruppe erkrankt nicht. Was macht also bei diesen Mäusen den entscheidenden Unterschied zwischen Überleben und Tod aus?


Es ist die Interpretation der Erinnerung an den Geruch von Kampfer. Noch einmal: Der entscheidende Unterschied liegt in der Interpretation der Erinnerung and den Geruch von Kampfer.


Ist dieses Forschungsergebnis für uns Menschen relevant? Es ist sogar sehr relevant, weil wir uns gleich diesen Mäusen meistens wie Pavlow´sche Hunde verhalten, die beim Bimmeln einer Glocke anfangen zu geifern. Wir sind bestimmten Erinnerungen ausgeliefert, verknüpfen diese mit gewissen Stimuli und rufen die selben Reaktionen immer und immer wieder hervor. Wir werden die Opfer unserer Erinnerungen, und die Tragödie dabei ist, dass mein Quälgeist von heute mein Überbleibsel von gestern ist.


Wir haben schätzungsweise 60.000 Gedanken täglich. Das ist nicht weiter überraschend; was uns aber ein wenig beunruhigen könnte, ist die Tatsache, dass 95 % der Gedanken, die wir heute haben, identisch sind mit denen von gestern.


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