opfern (in der nordischen tradition)

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Hallo @kona

Genau genommen müsste man schauen welche Gaben eigentlich wirklich zu den "nordischen Göttern/Geistern" passen, womit sie verbunden sind und wovon sie sich "nähren".
Da sind Dinge wie Reismilch oder andere nicht heimische Sachen eher "fremde Dinge", die mit der Tradition als solche nix zu tun haben.
Mir fallen da spontan eher Opfergaben wie Bier, Met, Honig, Brot, Butter oder weg von Lebensmitteln auch Hühnergötter, Feuersteine, geflochtene Dinge aus Weide oder Kräuterzöpfe (aus einheimischen Kräutern) ein.
Die Globalisierung macht es uns schwer unser eigenen Schätze zu nutzen, da wir ihre Kraft schon fast vergessen haben.
Das beste Beispiel ist Met. Wer kennt heute noch richtigen Met?
Da gibt es, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ein Kraut, das nennt sich Mädesüß (Spierstaude). Dessen Blüten wurden früher dem Met beigesetzt um ihm seinen besonderen Geschmack zu verleihen. Heute macht das kaum noch wer, weil diese Pflanze natürlich auch eine bestimmte Wirkung hat, die genau ihrem Wesen entspricht und uns ihre Kräfte spüren lässt, wenn wir diese Art Met trinken (man hatte nämlich nicht einfach nur den Alkoholrausch, sondern noch andere Wirkungen).
Mädesüß wird auch als Wiesenkönigin bezeichnet. Ihre Kräfte sind uns sehr nützlich. So zeigt sie in der Natur an wo Wasser zu finden ist und lockt mit ihrem lieblichen Duft tausende Insekten an, die dann auch andere Pflanzen besuchen. Die Wiesenkönigin hat für uns verschiedene heilende Kräfte und öffnet den Geist für den Kontakt zu den Naturwesen usw.
Man kann Mädesüß auch für gewisse Räucherungen verwenden oder für bestimmte Leiden als Tee zu sich nehmen (vorsichtig dosieren).
Ich habe in diesem Jahr einiges mit Mädesüß hergestellt und selbst probiert, es ist eine sehr kraftvolles und doch sanftes Wesen.

Das ist jetzt nur EIN Beispiel gewesen. Doch so könnte man viele verschiedene Dinge in ihrer ursprünglichen Kraft wiederentdecken und die Verbindungen zu den Geistern damit stärken, ohne sie mit fremdartigen Energien zu "belästigen", denn fremdartiges stärkt ja nicht direkt die Verbindungen.
Davon abgesehen tut es uns auch gut zurück zu unseren heimischen Kräften zu finden.

LG
Waldkraut
 
Ich knüpf jetzt mal da an, wo Waldkraut aufgehört hat; und bin mal so frei/frech, und räum da mal Missverständnisse gleich beiseite....
Erstmal, einen "Opferthread" an sich, gibts ja schon. Wenns jetzt explizit um die "nordische" "Tradition" gehen soll, gleich der nächste Richtigsteller: DIE NORDISCHE Tradition gibt es nicht, gabs auch nie.
Ich nehme jetzt mal an, @kona meinst die Waräger/Rus, also allgemein als "Wikinger" (nordisch-germanisch nach Völkerkunde) benannt.
Da gab es unterschiedliche Formen und "Traditionen", je nach Gegend, Stamm, Land etc. sodaß eine "übergeordnete" Antwort schlicht fehl wäre.

Grundlegend, je nachdem was Absicht war, wurden dementsprechend "Opfer" gegeben.
Das ganze kann völlig unterschiedlicher Natur gewesen sein. Bei Thor zB, welcher als Gott der "armen Bauern" und Landwirtschaft verehrt wurde, opferte man zB Ziegenkäse, Ziegen (dies waren seine Attribut-Tiere); Getreide usw.
Freya freut(e) sich zB über Schmuck aus Bernstein, Lachen, Liebe (sexuelle Vereinigung), oder Katzenfell.
Andere Götter erfreuten sich über Skaldensang (Gedichte); Extatische Feste, Blut (das Bloten war ein Brauch, um zB Amulette, Waffen, Schmuck, Pentakel..... zu kräften, also mit Blut zu laden!)...
Oder: Menschenopfer (Gefangene; andere Stammesmitglieder)... Samen, Waffen, Tanz(en), Massenbesäufnisse; derber Humor (vor allem Loki....)

Den Wesen aus Svartalfheim opfert(gibt man wieder ganz anderes. Gold; Münzen aus Kupfer... Den Lichtalfen wieder anderes usw usf.
Ein hohes und gern gesehenes "Opfer" war die Selbstopferung!
Was bei den "nativen" der Sonnentanz war, hatten "wir" als Pfahl"tänze" oder Schwerttanz.
Ein Beispiel dafür findet sich in der Edda (Odins Runenlied: Ich weiss dass ich hing, am Windenbaum.... 9 Tage und Nächte, mir selbst, ich selbst.......)
Das Ganze ist u.a. als Initiatorische Gabe einer Art "Selbsterkenntnis" zu sehen (und darüberhinaus).

Ehefrauen opferten sich zB selbst, nachdem/wenn der Mann (als Krieger meist) verstarb, und liessen sch auf dem Boot (Grab-boot) lebendig mitverbrennen.

Bei allem sollte man aber nicht vergessen, auch wenn Hollywood immer mal was anderes zeigt, die Nordmannen waren vordergründig Bauern und Händler!!!
Das Bild vom "wirren wilden Hörnerhelmmann" ist Fantasy. Auch wenn die Übergriffe auf Lindisfarne oder Greenwich schon heftig waren.

Ein Tip am Rande: Geh in Museen; schau über das WikiMuseum in Haithabu oder Uppsala im Netz...
lies die Edda, oder such mal nach "ancient northern europe".
Irgendwelche "fremden" Sachen zu opfern, wie bspw. Sojamilch oder Döner (solls geben) würd ich dann doch lassen.
Im besten Falle sind die Geisters nur belustigt!.... wenns arg wird, zornig....

lg wandervogel
 
Irgendwelche "fremden" Sachen zu opfern, wie bspw.... Döner (solls geben) würd ich dann doch lassen.
Im besten Falle sind die Geisters nur belustigt!.... wenns arg wird, zornig....

Dann kommt Mjölnir von oben. :ROFLMAO:


@kona - also das haste nu so schön erzählt, ich werds mal versuchen, ob ich da was spüre, wenn ich "opfere".
 
Einerseits ist bewusste Zuordnung schon sinnvoll, zumindest thematisch passt auch nicht alles. Andererseits kann man fragen, was genehm ist.

Und nicht vergessen, die nördlichen Völker gehören zu den Reisenden, den Entdeckern. Wäre jetzt echt lustig, wenn deren Götter auf Fremdes mit igitt reagieren. Dann wären es nämlich gar nicht die Götter der Nordischen, sondern die Götter der Sesselhocker.
 
ich frag mich grad ob odin wohl wütend war, wenn's statt einem einheimischen einen gefangenen von woanders her gab...
 
ich frag mich grad ob odin wohl wütend war, wenn's statt einem einheimischen einen gefangenen von woanders her gab...

Na, Odin hatte meines Wissens keine Menschenopfer.

Sondern die Krieger wollten dahin, die lebten das etwas anders als wir, WOLLTEN Willen leben, und Schicksal, als Tapferer nach Walhalla kommen. Motto: Man stirbt nie zweimal, lass mich bei den Kameraden ankommen, in Valhall.

Deren größte Angst war nicht Tod, sondern das damalige Altersheim - Strohtod.
 
Hoi, geil, der zusätzliche Hinweis mit dem Mädesüß (Naturgeister!). Ich hab´ selber mal Met mit dem Kraut gebraut, das war aber noch nicht so der Burner. Werd ich halt mal wieder was in dem Gärbehälter schmeißen. ^^

Was Sojamilch etc. angeht: ich bin halt so drauf, dass ich vorher die entsprechenden Gottheiten direkt befrage. Bis jetzt ists so, dass ich mit Milch, Met oder gutem Whiskey nie verkehrt gelegen bin.

Grützis,
T.
 
Ich knüpf jetzt mal da an, wo Waldkraut aufgehört hat; und bin mal so frei/frech, und räum da mal Missverständnisse gleich beiseite....
Erstmal, einen "Opferthread" an sich, gibts ja schon. Wenns jetzt explizit um die "nordische" "Tradition" gehen soll, gleich der nächste Richtigsteller: DIE NORDISCHE Tradition gibt es nicht, gabs auch nie.
Ich nehme jetzt mal an, @kona meinst die Waräger/Rus, also allgemein als "Wikinger" (nordisch-germanisch nach Völkerkunde) benannt.
Da gab es unterschiedliche Formen und "Traditionen", je nach Gegend, Stamm, Land etc. sodaß eine "übergeordnete" Antwort schlicht fehl wäre.

Grundlegend, je nachdem was Absicht war, wurden dementsprechend "Opfer" gegeben.
Das ganze kann völlig unterschiedlicher Natur gewesen sein. Bei Thor zB, welcher als Gott der "armen Bauern" und Landwirtschaft verehrt wurde, opferte man zB Ziegenkäse, Ziegen (dies waren seine Attribut-Tiere); Getreide usw.
Freya freut(e) sich zB über Schmuck aus Bernstein, Lachen, Liebe (sexuelle Vereinigung), oder Katzenfell.
Andere Götter erfreuten sich über Skaldensang (Gedichte); Extatische Feste, Blut (das Bloten war ein Brauch, um zB Amulette, Waffen, Schmuck, Pentakel..... zu kräften, also mit Blut zu laden!)...
Oder: Menschenopfer (Gefangene; andere Stammesmitglieder)... Samen, Waffen, Tanz(en), Massenbesäufnisse; derber Humor (vor allem Loki....)

Den Wesen aus Svartalfheim opfert(gibt man wieder ganz anderes. Gold; Münzen aus Kupfer... Den Lichtalfen wieder anderes usw usf.
Ein hohes und gern gesehenes "Opfer" war die Selbstopferung!
Was bei den "nativen" der Sonnentanz war, hatten "wir" als Pfahl"tänze" oder Schwerttanz.
Ein Beispiel dafür findet sich in der Edda (Odins Runenlied: Ich weiss dass ich hing, am Windenbaum.... 9 Tage und Nächte, mir selbst, ich selbst.......)
Das Ganze ist u.a. als Initiatorische Gabe einer Art "Selbsterkenntnis" zu sehen (und darüberhinaus).

Ehefrauen opferten sich zB selbst, nachdem/wenn der Mann (als Krieger meist) verstarb, und liessen sch auf dem Boot (Grab-boot) lebendig mitverbrennen.

Bei allem sollte man aber nicht vergessen, auch wenn Hollywood immer mal was anderes zeigt, die Nordmannen waren vordergründig Bauern und Händler!!!
Das Bild vom "wirren wilden Hörnerhelmmann" ist Fantasy. Auch wenn die Übergriffe auf Lindisfarne oder Greenwich schon heftig waren.

Ein Tip am Rande: Geh in Museen; schau über das WikiMuseum in Haithabu oder Uppsala im Netz...
lies die Edda, oder such mal nach "ancient northern europe".
Irgendwelche "fremden" Sachen zu opfern, wie bspw. Sojamilch oder Döner (solls geben) würd ich dann doch lassen.
Im besten Falle sind die Geisters nur belustigt!.... wenns arg wird, zornig....

lg wandervogel

also lieber wandervogel...
du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in über zwei jahren täglicher kontaktaufnahme mit runen noch nie die edda aufgeschlagen hab.
und dass ich nie überlegt hab, ob wohl die wikinger nicht nur böse räuber und vergewaltiger waren.
und dass du mich jetzt aufklärst mit dem statement, dass die nordische tradition nicht eine straff organisierte, zentralistisch koordinierte kultur und religion gewesen sei.

...hinweise auf einheimische geister und deren vorlieben in ehren, da bin ich dankbar für (@Waldkraut) und werd gerne auch die sinne aktiv wach halten, was das echo ist.
 
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Einerseits ist bewusste Zuordnung schon sinnvoll, zumindest thematisch passt auch nicht alles. Andererseits kann man fragen, was genehm ist.

Und nicht vergessen, die nördlichen Völker gehören zu den Reisenden, den Entdeckern. Wäre jetzt echt lustig, wenn deren Götter auf Fremdes mit igitt reagieren. Dann wären es nämlich gar nicht die Götter der Nordischen, sondern die Götter der Sesselhocker.

da ist für mich eben schon noch einiges offen... wie sehr sollen traditionen perpetuiert werden oder nicht?
es soll ja ei lebendiger dialog im hier und jetzt werden,
vielleicht sind es zwei arten von dialog, mit göttern anders als mit mit pflanzen- oder steinwesen.

was terrorelf schreibt scheint mir vernünftig; in beziehung treten und so herausfinden.
 
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