Ö1 Religion aktuell: Atheismus als Religion?

pan1234

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Voll interessant. Atheisten wollen als Religion anerkannt werden.

Von denen hab ich bis jetzt noch gar nichts gewusst! Klingt irgendwie ziemlich spannend, vor allem für mich als Pantheisten, der ja auch nicht an Götter glaubt, sondern an "Gott gleich der Natur".

Eigentlich habe ich mit ihnen was gemeinsam, wenn ich an die "göttliche" Natur glaube, nämlich, dass ich ebensowenig an "Schöpfergottheiten" glaube, wie diese Atheisten. Vielleicht schau ich bei dem Infostand vorbei.
Religion.ORF berichtete am 30.7. in der Sendung um 18h55:

"Eine Gruppe von Menschen, die sich Atheisten nennen, wollen eine Religion sein: Die sogenannte "Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich" bemüht sich seit mittlerweile sechs Jahren um eine staatliche Anerkennung als Bekenntnisgemeinschaft.

Mindestens 300 Mitglieder braucht sie, um den Antrag dafür beim zuständigen Kultusamt einzureichen. In diesem Sommer möchte sie die Marke knacken. In einer Einkaufsstraße in Wien informiert die Gruppe derzeit über ihre Anliegen."

Quelle:
http://www.atheisten-info.at/infos/religion_aktuell30072015.mp3
http://oe1.orf.at/programm/409871
http://www.atheisten-info.at/infos/info2580.html
 
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Atheismusreligion also. Braucht es so nötig wie nen Kropf.
Anscheinend. Auf der Homepage steht, dass sie schon 279 Mitglieder gesammelt haben. Diese brauchen anscheinend eine Atheismusreligion.

Ich mag aber eine Religionsgemeinschaft der PantheistInnen und NaturalistInnen oder Religionsgemeinschaft der PotterianerInnen haben!

Lob und Preis sei Harry im Himmel und der Heiligen Mutter Natur! =)
 
Anscheinend. Auf der Homepage steht, dass sie schon 279 Mitglieder gesammelt haben. Diese brauchen anscheinend eine Atheismusreligion.

Ich mag aber eine Religionsgemeinschaft der PantheistInnen und NaturalistInnen oder Religionsgemeinschaft der PotterianerInnen haben!

Lob und Preis sei Harry im Himmel und der Heiligen Mutter Natur! =)
Die halte ich für ähnlich sinnfrei und ja von mir aus, häng dir nen Besen und nen Hut an die Wand und schwätz dich mit Harry froh. Das hinterlässt bei mir nicht sonderlich viel, außer der Erkenntnis, jemanden vor mir zu haben, der ein derart unreifes und kindisches Verhalten an den Tag legt, dass ich mir das künftig auch einfach schenken kann.
 
Ich weiß ja nicht, welchen Religions-Begriff die verwenden, um das halbwegs tauglich zu gestalten. Ich meine, sie glauben doch an nichts, haben keine eigenen Rituale, keinen Sozialkitt, keine höheren gemeinsamen Interessen ab von einem "Dagegen" (A-Theismus - Gegen-Gottesanbetung) - eigentlich NICHTS von dem, was eine Religion ausmachen würde.

Ich kann nachvollziehen, dass sie gern die staatlichen Subventionen wollen, die religiösen Gemeinschaften vielerorts zustehen - immerhin geht es da zuweilen um gar nicht wenige Ressourcen verschiedener Art. Aber wenn man das schon irgendwie nennen wollte, dann doch wohl eher "glaubensähnliche Gemeinschaft".

Religiösen Satanismus zu betreiben, stünde ihnen allerdings ja durchaus offen .. oder verschiedenste "heidnische" Religionen .. oder .. oder ..

Einen "No Religion!"-Button haben die Leute doch selbst auf ihrer Homepage. Also bitte, wen wollen die verkohlen mit so einer Idee?
 
Ich weiß ja nicht, welchen Religions-Begriff die verwenden, um das halbwegs tauglich zu gestalten. Ich meine, sie glauben doch an nichts, haben keine eigenen Rituale, keinen Sozialkitt, keine höheren gemeinsamen Interessen ab von einem "Dagegen" (A-Theismus - Gegen-Gottesanbetung) - eigentlich NICHTS von dem, was eine Religion ausmachen würde.
Sie haben ein Bekenntnis, das sie vereinigt und gemeinsam durch das leben trägt. Musst dir nur mal ihre Statuten durchlesen. Da stehts drinnen.

Ich finde das immer lustig, wenn Leute die Religionsvorstellungen- und eigenschaften der Mono- und Polytheistischen Religionen auf alles andere übertragen müssen.

Ich hab auch nen Glauben, ebenfalls ohne Gottheiten als real existierend anzunehmend, sondern ebenso als von Menschen erdacht und erschaffen:

Allmächtig, ewig und unendlich,
Allgegenwärtig in der kleinsten Spur,
Unfassbar hoch und dochso nah verständlich,
Das höchste Wesen - ist uns die Natur.


Die unerschaffne Schöpferin der Welten,
Aus deren Schoß hervor die Sonnen gehen,
Und die aus Sternentrümmern, aus zerschellten,
Durch Welten-Nebel webt ein Welten-Auferstehen.

Sie lässt im Kreise auch unsere Erde rollen
Und auf der Erde alles Leben blühn,
Daraus zuletzt, zuhöchst erwachsen sollen
Wir selbst, das Menschenherz, des Geistes Glühn.

Entwicklung hat uns empor getragen
Tief aus dem Zellen-, Pflanzen-, Tieresstand
Zum Aufrechtgehn, zum Sprechen, Denken, Wagen,
Zur Kunst- und Arbeitsfähigkeit der Hand.

Natur gab uns die sittlich hohen Triebe
Des Einzelnen zu der Gemeinsamkeit,
zu Menschenrecht und -pflicht, zur Nächstenliebe,
Dass jeder sich dem Großen Ganzen weiht.

So leben wir mit Hoffen, Lachen, Weinen
Und schauen über unsern Tod hinaus
Der besser'n Zukunft stetiges Erscheinen
Und atmen dafür unser Leben aus.

(Gustav Tschirn)
 
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Lies einfach mal die Definition von Religion nach. Es gibt zweifelsohne Weltanschauungen, die ohne transzendente Komponente auskommen, aber da der transzendente, nicht wissenschaftlich bewiesene Aspekt nunmal mit ein Kritikpunkt dafür ist, dass man etwas als "Religion" bezeichnet, ist es einigermaßen stumpfsinnig, sich so zu nennen, wenn man gerade die Abschaffung transzendenter Komponenten, aka puren Materialismus, betreiben möchte.
Das hat nichts mit einer Vereinnahmung zu tun - es ist einfach Teil der Begriffsdefinition.

Wieso Staaten eher gewillt sind, den Leuten ein Mitspracherecht beispielsweise im Schulsystem, oder eben auch mal steuerliche Vergünstigungen anzubieten, die so eine transzendente Komponente haben, und sich deswegen nunmal "Religion" nennen können, statt "Weltanschauung", wieso also eine Gruppierung mehr Wert sein soll, sobald sie auf nicht wissenschaftlich beweisbare Dinge Bezug nimmt, steht sicher auf einem anderen Blatt. Wenn man sich aber mal anhört, worauf die Ziele und das Streben nach Ressourcen seitens der Atheisten hier ausgerichtet sind, wird eben schnell deutlich, dass die eigentlich nicht zur Religion werden wollen, sondern dass sie vor allem mit Religionen gleichgestellt werden wollen.
Ich fände die Forderung, Religionen nicht bloß deswegen Vorzüge zu geben, weil vor jeder Transzendenz erstmal der Kopf zu neigen sei, in dem Zusammenhang nachvollziehbarer und irgendwo auch ehrlicher. Denn ich denke, eigentlich ist es ja DAS, was die Leute wollen.
 
Voll interessant. Atheisten wollen als Religion anerkannt werden.
l
Mein Eindruck ist eher, dass jene, die meinen, Religion abzulehnen, verspüren, dass von dem, was Religion angeblich sein soll, eine große Suggestivmacht ausgeht und hier eine Methode angewendet wird, um der Macht ein gewisses Paroli zu bieten.
 
Lies einfach mal die Definition von Religion nach. Es gibt zweifelsohne Weltanschauungen, die ohne transzendente Komponente auskommen, aber da der transzendente, nicht wissenschaftlich bewiesene Aspekt nunmal mit ein Kritikpunkt dafür ist, dass man etwas als "Religion" bezeichnet, ist es einigermaßen stumpfsinnig, sich so zu nennen, wenn man gerade die Abschaffung transzendenter Komponenten, aka puren Materialismus, betreiben möchte.
Das stimmt doch gar nicht! Die Atheisten haben sogar Transzendenzbezug: Nämlich die Gottheiten (und ihre Geschichten), die laut ihrer Meinung existieren, aber eben nur von Menschen erschaffen und erdacht (so wie Harry Potter) und sie haben das Unbekannt, dass den Verstand übersteigt, aber doch irgendwie da ist, aber doch noch unbegreiflich und unbekannt ist!

Diese Atheisten sind doch voll religiös! =)

Jedenfalls sind sie mit meinem naturalistisch-wissenschaftlichen Pantheismus kompatibel. Das ist das wichtigste! =)
 
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Ich bin schon gespannt, wann sie die 300ter Marke knacken. Ich werde vielleicht beitreten. Nächsten Freitag haben sie praktischerweise einen Infostand gegenüber der Mariahilferkirche, wo man direkt und bequem beitreten kann. Vielleicht schau ich hin! Wer mag mit mir gemeinsam hinschauen?
 
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