Gewagt - Ja! Nirgendwo verwenden - Ja! Weshalb? Genau.
Ich weiß zwar wie Du es meinst. Die Antwort ist aber: UNgenau! Die Quellen sind zu einem sehr großen Teil tatsächlich Müll. Es ist zu oft zu deutlich, dass für gewünschte Schlussfolgerungen und ganze Weltbilder irgendwie nach Quellen gesucht wird, und nicht aus einer möglichst klaren Faktenlage ein klares Bild zu generieren. Ein krasses Beispiel:
Eine Verschwörungstheorie behauptet Helmut Kohl sei Mitglied des Bnai Brith und folglich auch Jude.
Jan van Helsing der zu den Vertretern dieser Theorie zählt und behauptet das Helmut Kohl eigentlich "Henoch Kohn" hieße
stützt sich seinerseits auf den fiktionalen ironischen Briefroman "Der Erfinder" von Jakov Lind. Darin heist es in einem Gespräch: (...)
http://www.verschwoerungen.info/index.php?title=Helmut_Kohl
Mir geht es dabei nicht mal um Van Helsing oder Antisemitismus, sondern um die Aussagekräftigkeit dieser Seite im Gesamten. Was hat diese Spekulation auf der Basis eines fiktionalen Romans da zu suchen, wenn man sich ernsthaft mit solchen Themen auseinandersetzen will?
Oder wenn es insgesamt um "satanische Blutlinien" geht... Der wesentliche Punkt, der unbestreitbar ist: Es geht grundlegend um Menschen. Sagen wir im Weiteren, und das ist unbestritten: Macht hat sich immer gerne mit Macht verbunden und es gibt daher auch sehr mächtige Familien und Cliquen mit gewissen Zielen und Werten. Bestreite ich alles nicht. Aber insgesamt wird da ein Weltbild aufgebaut, dass gesehen werden will.... Kohl soll z.B. möglichst irgendwie in dieses gesamte Weltbild passen und dann wird zumindest mal auf der Basis eines Romans spekuliert.
Und im Weiteren werden all diese Personen zur "dunklen Seite" geordnet. Und mir gehts dabei nicht darum, dass sei moralisch falsch. Es ist faktisch Quatsch. Bei Kennedey sagen sie ja etwa: JFK und dessen Bruder seien die glorreichen Ausnahmen und folgten dem Ganzen nicht, daher wurden sie ermordet. Nur ist nicht mal das so schwarz-weiß. Weder war die Kennedeyfamilie so "satanisch", noch waren die Kennedey-Brüder-Ausnahmeerscheinungen eine wirkliche Ausnahme. Die hatten beste Mafia-Verbindungen und wussten sie zu nutzen. Sie kamen ebenso in die Mühlen unsauberer Politik wie wohl jeder Präsident und jedes Staatsoberhaupt und wurden möglicherweise dann ermordet, als sie der Kriegsmaschinerie nicht mehr folgen wollten.
Das alles mit einem Bild einer Gesamtclique zu verknüpfen ist einfach Quatsch. Man kann es simpel durchdenken: Wäre es anders, dann hätten "die" doch schon alles geregelt. Dann wäre die Unfreiheit absolut perfekt-komplett. Wer sollte "die" daran hindern, wären sie sich wirklich einig.
Es ist absolut erkennbar, dass auch in den obersten Machstrukturen unterschiedliche Interessengruppen, unterschiedliche Werte und unterschiedliche Ziele vertreten sind. Die haben nicht ein einheitliches Ziel... Und es gibt durchaus mehr Ausnahme-Erscheinungen als die Kennedey-Brüder.
Insgesamt wird da ein Weltbild nahelegt, dass dem von z.B. Bush sehr gleicht: Hier die Guten, da die Bösen. Das Prinzip ist komplett gleich.
Fällt dir nicht auf, dass ein Österreicher Gouverneur eines amerikanischen Staates wurde und gedanklich den Inhalt seiner Politik in Bezug nehmend?
http://www.muskelschmiede.de/forum/421-schwarzeneggers-sex-interview-von-1977-a.html
1. Was hat dass damit zu tun, dass Kennedeys Schwester "ungewöhnlicher Weise" die Oma seiner Kinder ist?
2. Mir fällt nicht zum ersten Mal auf, dass Schwarzenegger zum einen ein extrem zielstrebiger Charakter war und vermutlich nach wie vor ist. Gleichzeitig ist sicherlich richtig, dass er schon seit frühesten Jahren nationalsozialistisch geprägt war... Nur hat das wohl weniger mit einer satanischen Blutlinie zu tun, der er ja sicherlich eher nicht entstammt, sondern vielleicht eher seinem Nazi-Vater zu verdanken ist.
Der wesentliche Punkt ist doch: Schwarzenegger hat zu einem großen Teil eine miese Politik gemacht. Er war zumindest mal rassistisch eingestellt. Er hat sich definitiv mies gegenüber Frauen verhalten usw.usf. Man kann aus einigem auf seinen Charakter schließen. Nur: Das er Maria Shriver geheiratet hat mag ein Resultat seines zielstrebigen "Macht-Charakters" sein, möglicherweise war es auch Heirat aus Liebe...
Der Punkt ist aber doch: Das ist weder klärbar, noch ist es relevant. Seine Politik ist relevant, wie er mit Menschen im Allgemeinen umgeht ist sicherlich ebenfalls nicht irrelevant. Sein Nazi-Vater mag als Erkärung für manches taugen, aber das ist weder aussagekräftig, da ja lange nicht jeder Nazi-Sohn selbst zu einem wird, noch entstammt er einer "adligen Blutlinie" usw.
Das dort gezeichnete Weltbild von "Die Bösen Machthaber" taugt insgesamt nicht.