Noch alle

Maryem

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10. April 2020
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Noch alle sind sie ertrunken.

Ich habe sie alle gesehen.
Die Bergseen, die stillen.
Ich wollte sie alle sehen,
die ungezählten, die ungetrübten,
die tiefen Untiefen.

Ertrunken wären sie in Schulden.
Die Eltern, die auch Eltern hatten.
Die so durstig waren in ihrem Heu.
Als sie noch Kinder waren.
Ertrunken wären sie, hätten sie sich gesehen.
Sie konnten sich nicht sehen.
Es ging nicht.
Es ging nicht.
So sind sie ertrunken.
Ich war so durstig und konnte mich nicht sehen.
So bin ich ertrunken.
Mein Durst ist gestillt.

Bin immer bei allen.
Bei allen.
 
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Des Traumes Traum

Mein Traum entschläft der trüben Nacht.
Kein Schneesturm kann mehr schrei'n.
Ich geh durch Tore, durch grüne,
in blühende Gärten hinein,
und ein Traum, ein zarter,
zu besserer Zeit erwacht.

(vor 40 Jahren)
 
Die Seele ist eine Blume,
ich bin das Tier.
Das Tier isst eine Blume,
ich bin der Geist.
Der Geist ist ein Tier,
denn ich bin die Blume.
Ich bin die Seele,
die Freude, die Trauer,
der Geist, die Blume, das Tier.
Ich bin nichts von allem,
bin alles,
was bin ich,
sag es mir.
 
Löwenhunger

Grosser Atem!
Du durchflutest mich,
weitest mich,
bis in die letzte Faser meines Körpers hinein.
Wie stark ich bin, wie warm mein Herz.
So gegenwärtig, so ganz bin ich.
 
Wenn sie dann noch denken können
mit ihren Brettchen vor den Köpfen,
dann werden sie sagen:
Vielleicht.
Wir haben sie noch alle.
Aber sie sind es nicht.
Sie sind es verdammt noch mal nicht.
Aber wir haben sie.
Verdammt noch mal haben wir sie,
wir haben sie alle!
Wir haben sie gegessen.
Und wir sind unverdaut.
Scheisse!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ja, wohin mit meiner Wut.
Ist ja kein Gefühl.
Ist ja keine Esoterik.
Keine Ironie.
Ja, was ist es dann?
Was für eine schlechte Scheisse ist das denn?
Ist ja keine Psychologie.
Kein Akademisches Juwel.
Muss man nicht verstehen.
Keine Geschichte.
Nichts Freundschaftliches.
Kein Trigger für niemanden.
Nichts Logisches, nicht wahr.
Nichts, das man schön separiert
und ohne jede Scheisse, wie ein sauberes Geschäft erledigen könnte.
Wir haben uns ja alle.
Wir haben ja einander.
Alles andere behalten wir unter dem Deckel.
So wurde uns das gelehrt.
Oder schieben es klammheimlich der Hexe zu.
Das versteht ja jeder.
Die Scheisse soll die andere haben.
Die, die mich nicht mag.
Nein, selbstverständlich muss ich nicht alle mögen,
aber wenn die mich nicht so mag, das ist schon allerhand!
Die hat ja nicht alle.
Soll sie gefälligst ihre Scheisse haben.
Ich bin freundschaftlich zu denen, die ihre Scheisse bauen.
Die nichts kennen, um ihre Scheisse zu bauen.
Ganz egal, wie die Umstände sind.
Ganz egal, wie versöhnlich sie eigentlich ist, die Hexe.
Sieht ja niemand.
Sehen tun wir, aber doch nicht die, die noch was mit Scheisse haben,
und sich für ach so fortgeschritten haben.
Ist ja nicht logisch, hat ja nichts mit mir zu tun.

Eine Hexe reitet auf ihrem Besen, so gehört sich das.
 
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