Doo warramol im Dorf a Bu,
oich gscheit, su hammse gsaggt,
hot Gschichdn gschbunna immerzu,
sein Lehrer dammied blaggt.
Im Dorf lebte einst ein Junge,
sehr klug, wie man sagte,
der sich dauernd Geschichten ausdachte
und damit seine Lehrer nervte.
Bei sich dahaam im Zimmer
do warrer immer glehng,
und wosser dacht hot, dis
hodder gsehng.
Zuhause in seinem Zimmer
lag er oft einfach herum,
und was er sich ausdachte,
das sah er vor Augen.
Der wa su freindlich zu die Leit,
die hamm na fast derdriggt,
und aa beim Metzger hodder glei
drei Exdrawöschdla griggt.
Er war so freundlich zu den Leuten,
dass sie ihn fast erdrückt hätten,
und beim Metzger bekam er gleich
drei Würstchen extra.
Is haaßt, der hot vor Maadla
su Angst kabbt wie a Ratz
allaa mit brochne Baa
vor da Katz.
Es heißt er habe sich vor Mädchen
so sehr gefürchtet,
wie sich eine einsame Ratte mit gebrochenen Beinen
vor Katzen fürchtet.
Die annern in seim Older wann
glei fortzuang nooch da Schull,
er hot aweng sei Ruh kabbt, dann
die Schnauzn gräftich vull.
Die Gleichaltrigen
zogen gleich nach der Schule fort,
er ließ es sich eine Zeit lang gutgehen, aber dann
hatte er die Nase voll davon.
Ma saggt im Dorf, der Gunga
hätt gschbunna mit da Zeit
und öichatswann, doo wass
dann suweit.
Man sagt im Dorf, der Junge
sei allmählich immer versponnener geworden
und irgendwann sei es
dann soweit gewesen.
Danooch, doo doffter nimmer bleim
Mit Blaulicht hammsin gfoan
nooch Beireit nei, ins Bleednheim
dort hockter etz seit Joan.
Nachher durfte er nicht mehr bleiben,
man fuhr ihn mit Blaulicht
in die Bayreuther Nervenheilanstalt,
wo er nun seit Jahren einsitzt.
Mit seine ganzn Doochdreim,
doo hodder ieberdriem,
hod vül zu vül hoom wolln;
nix is bliem.
Mit seinen vielen Tagträumen
hat er übertrieben
er wollte viel zu viel;
nichts ist geblieben.
