New Orleans

Doch noch ein Nachtrag:
Es ist das, was in diesem Thread soeben geschieht und von allen Seiten vorangetrieben wird, was mich in meinem Leben immer wieder und wieder verletzte und auch heute noch verletzt. Und noch immer wundert es mich, dass da offenbar so wenige hier sind, die das überhaupt zu spüren scheinen. Ich habe erst vor zwei Wochen verstanden, dass in Wahrheit nicht ich die Schuld daran trage, dass mir das überhaupt weh tut (nachdem ich 10 Jahre verdrängt hatte, dass es mir überhaupt weh tut). Ich hatte mich bis dahin immer schuldig gefühlt, mit so einer Welt, mit solchen Menschen wie denen hier, die solche Sachen verfassen, nicht klarkommen zu können. So war es mir, seit ich überhaupt bewusste Erinnerungen habe, nicht möglich, mich mit dem Schmerz auszusöhnen, den diese Welt auf mir hinterlässt, denn ich war der grossen Lüge aufgesessen, dass du das Problem bist bzw. hast, wenn du nicht mit ihr, dieser Welt, klarkommst.
Wie ich gesehen habe, ist das Problem aber gar nicht auf meiner Seite, und damit entfällt meine geglaubte Last, schuldig am von mir gefühlten Schmerz zu sein. So und nur so ist es möglich, den inneren Groll zu begraben.

Ich wünsche euch allen viel Licht und Liebe
fckw
 
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Hallo

Ja, das mit der Schuldfähigkeit ist so eine Sache. Ich habe mir eben auch ein paar Gedanken zur Schuldfähigkeit gemacht. Ist ein schwieriges Problem.

Alles Liebe. Gerrit
 
fckw schrieb:
Doch noch ein Nachtrag:
Es ist das, was in diesem Thread soeben geschieht und von allen Seiten vorangetrieben wird, was mich in meinem Leben immer wieder und wieder verletzte und auch heute noch verletzt. Und noch immer wundert es mich, dass da offenbar so wenige hier sind, die das überhaupt zu spüren scheinen. Ich habe erst vor zwei Wochen verstanden, dass in Wahrheit nicht ich die Schuld daran trage, dass mir das überhaupt weh tut (nachdem ich 10 Jahre verdrängt hatte, dass es mir überhaupt weh tut). Ich hatte mich bis dahin immer schuldig gefühlt, mit so einer Welt, mit solchen Menschen wie denen hier, die solche Sachen verfassen, nicht klarkommen zu können. So war es mir, seit ich überhaupt bewusste Erinnerungen habe, nicht möglich, mich mit dem Schmerz auszusöhnen, den diese Welt auf mir hinterlässt, denn ich war der grossen Lüge aufgesessen, dass du das Problem bist bzw. hast, wenn du nicht mit ihr, dieser Welt, klarkommst.
Wie ich gesehen habe, ist das Problem aber gar nicht auf meiner Seite, und damit entfällt meine geglaubte Last, schuldig am von mir gefühlten Schmerz zu sein. So und nur so ist es möglich, den inneren Groll zu begraben.

Ich wünsche euch allen viel Licht und Liebe
fckw

yep :D *freu*

bist nicht schuld, wirst geliebt :)

wobei ich den inneren groll nicht begraben würde,
das war er zu lange hrhr
 
Hallo Palo!

Palo schrieb:
Ach es ist doch schön, dass wir das hier in unserer trockenen Wohnung, mit genügend Trinkwasser und Nahrungsmitteln, Strom und Komfort, aus sicherer Entfernung so einfach feststellen können. Und von welchen Ebenen sprichst du?

Was wären denn nach deinen Aussagen die Richtigen und was wären die Falschen? Und wer entscheidet, wer der Richtige und der Falsche ist?

Ich kann dir nur zustimmen :blume: .

Hier geht es um viele Menschenleben, die in Not sind. Vielleicht sollten sich die, die von Karma oder berechtigtem Leid sprechen sich mal selbst in so einer Situation vorstellen und wie andere dann mit ihren Argumenten ihnen gegenüber stehen. Das wäre doch schöner, nicht wahr :daisy: ?

MfG
Jea
 
fckw schrieb:
Wieso? Begründung, bitte? Wer solcherlei behauptet, der soll es auch begründen können.

Nur um eines mal ganz klarzustellen: Es ist bis heute nicht eindeutig geklärt, wie unser Klima funktioniert. Damit ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt, welche Rolle der Mensch beim Klimawandel tatsächlich spielt. Das heisst also: Möglicherweise eine sehr grosse, möglicherweise so gut wie keine. Zu behaupten (und es mit einem Ausrufezeichen zu versehen), der Mensch habe "das" (was eigentlich: Die Plünderungen? Den Klimawandel? Die Flut? Den Sturm?) selbst verschuldet, bedeutet auf der Basis von mehrdeutigen und unklaren Fakten Schuldspruch zu tun.

Darüberhinaus hätte ich von dir persönlich gerne gewusst, Cornelia, welchen Anteil du - als einer von den Menschen, von denen du sprichst - daran trägst, dass New Orleans in den Fluten versunken ist.

Dumm ist es halt nur, wenn sich Naturkatastrophen mit der Rücksichtslosigkeit der Menschen kreuzen.
Im Fall Von N.O. die tiefe Lage.
Zum Klimawechsel:
Wenn man ständig Abgase in die Atmosphäre pumpt, die obere Luftschicht mit Flugzeugen vernichtet, die Flußläufe in Kanäle zwängt, und dann sein Köpfchen in den Sand steckt, ist das, verzeih mir diese harten Worte Fckw, blöd.

LG

Olga
 
Hallo zusammen,

natürlich ist das Desaster rund um New Orleans momentan mehr als heftig. Und mir persönlich tun die ganzen Opfer leid, die es getroffen hat. Im Namen der Opfer verlange auch ich eine nachträgliche Klärung der Gesamtumstände. Da der Hurrikan vor Erreichen der Küste auf Stärke 3 oder 4 herunter ging, und weniger Regen mitbrachte, als ursprünglich angedacht war, stellen sich auch mir Fragen. Eine dieser Fragen ist, warum der Damm letztendlich doch noch gebrochen ist, wenn die Regenmassen nicht sonderlich kritisch waren. Gleichfalls frage ich mich natürlich, warum die Hilfsgüter sehr spät angerückt sind. Und es in diesem Zusammenhang zu solch menschenunwürdigen Szenen kommen mußte.

Aus den alternativen Nachrichten abseits der gewöhnlichen Presse war entgegen der Aussagen der sonstigen Blätter folgende interessante Info zu erfahren:

Letztes Jahr wurde vom "army corps of engineers" eine Computersimulation von New Orleans mit einem Hurrikan der Kategorie 3 gemacht. Das Ergebnis dieser Simulation zeigte ähnliche Verwüstung und Tote wie es jetzt in New Orleans tatsächlich eingetreten ist. Offizielle Seiten wussten also was früher oder später passieren könnte.
Quelle: http://neworleans.indymedia.org/news/2005/09/3961.php

Da tun mir die Menschenopfer natürlich um so mehr leid, die nun gänzlich ohne Hilfe und Nahrung über viele Tage lang unversorgt blieben...


Was mir zusätzlich noch in den Sinn kommt sind zwei Punkte.

1. Die Stadt liegt unterhalb des Meeresbodens, und das in der Nähe einer Küste. Sie ist von diesem Argument her schonmal etwas brenzlig gebaut, so daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zu einer größeren Überschwemmungskatastrophe kommt.

2. Der Landstrich rund um den Golf von Mexiko wird Jahr für Jahr von Hurrikans heimgesucht. Dies betrifft nicht nur New Orleans. Dies betrifft genauso die ganze Südküste der Vereinigten Staaten. Und im Prinzip genauso die Inseln im Golf von Mexiko (Kuba, Dom Rep, Jamaika, etc.). Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Wirbelsturm anrückt, die Menschen wieder evakuiert werden müssen, und der gleiche Salat noch einmal passieren kann.

Ich bin der Meinung, daß die Menschen dort vor Ort nach Abwägung aller Risiken und Nebenwirkungen selbst entscheiden sollten, ob die Stadt nochmals aufgebaut werden sollte. Vielleicht wäre dafür eine demokratische Bürgerabstimmung sehr sinnvoll. Doch falls die Stadt nochmal aufgebaut werden sollte, dann müssen sich die Bürger über alle mögliche Risiken gründlich im Klaren sein.

Liebe Grüße
Thergana
 
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist im Zusammenhang mit Katastrophen stets der Gesellschaft die Schuld zu geben. Es liegt wohl in unserer Natur immer einen SÜndenbock suchen. Die Welt ist aus Katastrophen entstanden : Eiszeiten, Polverschiebungen, Kometeneinschläge - wir sind womöglich das Ergebnis einer riesigen Explosion - Katastrophen gab es schon immer und es wird sie immer geben. Für sie einen Sündenbock in der Umweltverschmutzung zu suchen ist nicht richtig. Ohne die Umweltverschmutzung würden bei so einer Katastrophe alle sterben, da wir es unserer industriellen und daraus resultierenden technischen Entwicklung verdanken, dass wir soviele Menschenleben wider die Natur retten können.
 
Hallo Klarträumer

Klarträumer schrieb:
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist im Zusammenhang mit Katastrophen stets der Gesellschaft die Schuld zu geben. Es liegt wohl in unserer Natur immer einen SÜndenbock suchen. Die Welt ist aus Katastrophen entstanden : Eiszeiten, Polverschiebungen, Kometeneinschläge - wir sind womöglich das Ergebnis einer riesigen Explosion - Katastrophen gab es schon immer und es wird sie immer geben. Für sie einen Sündenbock in der Umweltverschmutzung zu suchen ist nicht richtig. Ohne die Umweltverschmutzung würden bei so einer Katastrophe alle sterben, da wir es unserer industriellen und daraus resultierenden technischen Entwicklung verdanken, dass wir soviele Menschenleben wider die Natur retten können.

Mich wundert schon, wie leichtfertig du über die Umweltverschmutzung hinweggehst. Gibt es nicht eindeutige Beweise dafür, dass es einen Zusammenhang zwischen der Umweltverschmutzung und dem gehäuften Auftreten von Naturkatastrophen gibt? Mir scheint, du solltest etwas an deinem Umweltbewusstsein arbeiten.

Wir bringen mit unserem Verhalten, die ganze Natur aus dem Gleichgewicht. Und du meinst, das hätte keine Folgen?

Alles Liebe. Gerrit
 
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Du hast recht, Klarträumer.
Klimaveränderungen gab es in der Erdengeschichte immer wieder. Wir haben im Zuge der Industrialisierung minimal der Erderwärmung nachgeholfen. Dafür haben in der Industrie viele Menschen Arbeit und damit eine Existenzfinanzierung gefunden. Wie hätten sie sonst ihren Lebensunterhalt fianzieren sollen? Ob uns die Folgen ein paar Jahrzehnte früher oder später einholen, spielt vielleicht auch nur eine minimale Rolle.

MfG
Jea
 
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