jaaa, Du Arme, ohne Badewanne. Aiaiai. Ja das ist natürlich auch für ein Hauthascherl nix, auf Dauer.
Tja, also beim Duschen ist ja wirklich das Problem, daß die oberste Hautschicht nicht so gut aufweicht und man sie daher nicht so super gut entfernen kann. So ein Schub ist ja wie eine Häutung, weißt Du? Eine Häutung von Geist, Körper und Seele. Versuch mal, ob Du einen Schwamm oder so einen Badestrick oder sowas findest, mit dem Du dich auch unter der Dusche ordentlich kratzen kannst, ohne daß die Haut kaputt geht.
Wenn mich der Wahnsinn packt mit dem Juckreiz, ne, dann geh ich kurz duschen, bis der Juckreiz weg ist. Der Trick ist der: da wo es juckt und piekt, da ist die Haut meist ja schon rot, also ist da viel Blut (Chi). Drumherum ist weniger Blut (Chi). Gerade an den Grenzen juckt es ja oft lange fürchterlich. Jetzt kann ich da beim Duschen zweierlei Dinge tun, um das Chi in der Haut zu harmonisieren. Ich sehe die Harmonie mit meinen Augen dadurch, daß ich beobachte, wie die Farbe der juckenden Zone mit der Umgebung durch das heiße Wasser zu einer insgesamt sehr gut durchbluteten Haut wird.
Durch diese künstliche Blutzufuhr a la Kneipp wird zunächst einmal Haut gut durchblutet. Juckende Inhaltsstoffe aus zerfallenden Zellen werden also nach innen in den Körper abtransportiert.
Und ich hab dann einige Stunden Ruh.
Sehr wichtig ist bei mir auch die Ernährung im Schub: ich esse ausschließlich wann und wo und was ich Lust habe. Ich bin ja krank, verstehst Du, da hab ich Wunschkost. Wenn mir etwas in den Mund will, lasse ich es hinein, ansonsten verzichte ich in dieser Zeit auch oft auf Nahrung.
Der gesundheitliche Hintergrund ist der: die Haut an der Außenseite des Körpers und die Darmschleim
haut sind ja bekanntlich miteinander in ihrer Gesundheitsbildung verknüpft, bedingen sich sogar einander. Daher kann man mal per se davon ausgehen, daß in einem Schub auch die Darmflora und damit auch der gesamte Stoffwechsel "gestört" ist, also sagen wir anders als ohne Schub. Das gehört ja auch zum Wesen der Krankheit, daß man krank ist, wenn man krank ist.
Ein krankes Organ nun schmeißt man nicht laufend mit Arbeit zu. Daher empfehle ich- so aus meiner persönlichen Erfahrung heraus (mache das jetzt ja schon 36 Jahre mit dem Scheißdräck)- auch dem Darm etwas Ruhe zu gönnen, also wenig essen und kleine Portionen. (es sei denn natürlich man fällt gerade vom Ast, weil man so dürr ist)
Und der Chinese würde sagen: wenn Du außen trocken bist, dann tu auch Innen Trockenes herein. Und würde zu Trockenobst greifen, um überflüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen. Wohingegen er es tunlichst unterliesse, alles zu essen, was sauer ist und in einem sauren Gärprozeß verdaut wird, wie die meisten Obstsorten, solange sie nicht getrocknet sind.
Wegen der Handschuhe: geh wenn Du magst mal in die Apotheke und kaufe Dir Handschuhe aus dünner Baumwolle. Die sind sehr angenehm, im klinischen Alltag werden die laufend eingesetzt, viele Leute verwenden sie zuhause bei Schüben. Die sind auch waschbar, nehmen den Schweiß von den Händen auf. Man kann sie auch wechseln, wenn die Handschuhe naß sind-- weil man im Schub viel schwitzt, muß man sich vielleicht abends eh eine zweite Bettdecke bereitlegen, sonst muß man nachts das Bett beziehen.
Wenn man auch Wunden an den Händen hat, ist der große Vorteil des Handschuhs tags wie nachts, daß man eine schöne dicke Salbenpackung machen kann. Außerdem will man nicht unbedingt mit offenen Händen alles anpacken, die Handschuhe helfen da.
Und vor allem immer wieder in gesunden Phasen die Haut spüren. Nicht beim Sex, das ist damit nicht gemeint. Sondern für sich selber. Daß man diese Grenze, die man nur selber hat, immer weiter achten lernt. Schließlich zerstört man sie laufend mit dem Kratzen: das ist ja eine selbstzerstörerische Tätigkeit. Kann natürlich immer mal sein, daß sich da ein altes Dilemma an die Oberfläche drückt, aber da geht man besser selber mal in sich.
guts nächtle, gute Besserung.
Sag, atmest Du vernünftig? Das ist ja auch alles Haut, ne, die ganze Atmerei.
tja und Salben-Tips hab ich nicht, da gibt's ja so allerlei Spökes und Tralala. Und Kortison würde ich persönlich nehmen, wenn ich wirklich scheißekrank bin und nicht die Chance habe, daß mein Körper das in absehbarer Zeit überwindet. Ansonsten verschlimmert es meiner Erfahrung nach weitere Schübe. Mit Krankheiten, die chronischen Charakter haben, freundet man sich besser direkt an. Könnte sein, daß man sie mal versteht, was sie einem bringen und sagen wollen. ;-) Nix im Leben geschieht ja zufällig.
