Meine Onkels wollen meiner Oma den Tod meines Vaters verschweigen!

Je länger man ihr es verschweigt, desto schlimmer wird es doch.
Ich erinnere mich: Als ein Vater eine Bypass Operation hatte, starb genau zu der Zeit überraschend seine Lieblingsschwester. Damals gab es in der Familie hitzige Debatten, zu welchem Zeitpunkt man es ihm sagt. Meine Schwester und ich wollten es gleich tun, es war der 2. Tag nach der Operation. Meine Mutter hat es ihm erst erzählt, als er aus dem Spital heraußen und das Begräbnis vorbei war. Er hat getobt.
 
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Noch ein Gedanke, den ich dazu habe: Vermutlich weiß die Mutter längst, dass ihr Kind nicht mehr lebt, auch ohne dass jemand irgendwas sagt.
 
Ich fürchte, ich werde wirklich missverstanden; daher noch einmal: kein Verschweigen, kein Anlügen! Das unterstütze ich nicht.
Wenn sie fragt, wo ist mein Sohn, sagt es mir, dann soll man natürlich sagen, was Sache ist. Dann antwortet man auf ihre Frage.

Wenn sie aber nicht fragt, weil sie ggf. nicht orientiert ist, dann wäre es grausam, ihr einzuhämmern, dass der Sohn tot ist.

PsiSnake hat dies in seinem Beitrag noch besser ausgedrückt in einem der letzten Absätze seines Beitrags.

Mir geht es darum, dass nicht der eigene Verhaltenskodex hier zählt sondern der aufrichtige und mitfühlende Umgang mit der Dame.
Du nimmst es zu persönlich, weil ich dich zitiert hatte. Ich habe es nur als Aufhänger genommen.
 
Menschen verkraften oft die Wahrheit besser als man glaubt. Falsche Rücksichtnahme hilft nicht, denn wenn die Bindung hoch ist, spürt man einiges auch weit entfernt.
Vermutlich ahnt sie auch etwas.
Wirklich etwas vormachen kann man anderen nicht wirklich etwas.

Bei den Onkeln sehe ich eher Egoismus. Ihnen sind die möglichen Folgen unangenehm. Es wird zum eigenen Besten verschwiegen. Mit Rücksicht auf die Oma hat es nichts zu tun.

Ehrlich sein und dann auffangen und nicht aus Eigennutz jemanden etwas verschweigen, nur weil man keine Verantwortung übernehmen will.

Wahrhaftig sein und Sie wird verstehen und Dankbar sein, Gewissheit zu haben.
 
Du nimmst es zu persönlich, weil ich dich zitiert hatte. Ich habe es nur als Aufhänger genommen.
Lieber JimmyVoice, das ist völlig ok, ich nehme es nicht persönlich; ich habe nur gemerkt, dass ich mit meiner Aussage wohl missverständlich war, dank Deiner Aufnahme des Gedankens. Ich halte selbst nichts vom Lügen und bin beim Thema Lügen empfindlich; andererseits bin ich auch, wie geschildert, noch immer traumatisiert von den Ereignissen rum um Krebserkrankung und Tod meiner Mutter. Das erklärt meine heftige Reaktion.
Im Freundeskreis ist vor einiger Zeit jemand verstorben. Die Freundin hätte ich gern noch gesehen, aber sie hat sich gewünscht, nur noch mit bestimmten Menschen ihre letzte Zeit zu verbringen. Das habe ich und viele andre auch respektiert. Nur erlebten wir auch, dass es Leute gab, die ihren Besuchswunsch bei der Kranken gegen den Willen der Kranken und Angehörigen durchsetzen wollten. Das hat mich retraumatisiert.
So erklärt sich, dass ich so vehement dafür eintrete, an erster Stelle an den Botschaftempfänger zu denken. Was dieser Mensch wissen möchte und womit er oder sie sich beschäftigen möchte.

Noch mal ganz klar: ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, von Dir sowieso nicht, weil ich Deine Beiträge und Deine Art sehr schätze

liebe Grüße
eva
 
Ich fürchte, ich werde wirklich missverstanden; daher noch einmal: kein Verschweigen, kein Anlügen! Das unterstütze ich nicht.
Wenn sie fragt, wo ist mein Sohn, sagt es mir, dann soll man natürlich sagen, was Sache ist. Dann antwortet man auf ihre Frage.

Wenn sie aber nicht fragt, weil sie ggf. nicht orientiert ist, dann wäre es grausam, ihr einzuhämmern, dass der Sohn tot ist.

PsiSnake hat dies in seinem Beitrag noch besser ausgedrückt in einem der letzten Absätze seines Beitrags.

Mir geht es darum, dass nicht der eigene Verhaltenskodex hier zählt sondern der aufrichtige und mitfühlende Umgang mit der Dame.
Du wirst nicht von mir falsch verstanden.
Hier scheint nur schon bei den Onkeln der Vorsatz da zu sein, es ihr nicht zu sagen, auch wenn sie fragt, warum er nicht kommt und sie wird fragen.
 
Du wirst nicht von mir falsch verstanden.
Hier scheint nur schon bei den Onkeln der Vorsatz da zu sein, es ihr nicht zu sagen, auch wenn sie fragt, warum er nicht kommt und sie wird fragen.
Oh.
Das habe ich, ganz ehrlich gesagt, gar nicht gesehen (geschnallt, wahrgenommen).
Auf eine Frage nicht zu antworten oder nicht ehrlich zu antworten finde ich nicht korrekt. Ganz klar.

Man kann jede Antwort auch mit Taktgefühl rüberbringen. Dann beten wir mal, dass es auf das Beste hin klappt.

LG
 
ein Gedanke noch:
die Frau ist 96 und hat 11 Kinder, die selber alle schon in höherem Alter sind.
daß eines davon dann leider auch mal sterben könnte, dürfte auch ihr klar sein.
in selber noch jüngeren Jahren kann man manches noch nicht recht verstehen.
und als Mann kann man auch nicht alles verstehen, was in Frauen vorgeht und
schon gar nicht in Müttern. die Onkels sollten nicht so tun als wüßten sie, was
für ihre Mutter da das beste ist. sie sollen es ihr einfach sagen, weil das ihre Pflicht
ist und fertig. man KANN den Tod eines Kindes der Mutter nicht verheimlichen.
hallo?!? bitte aufwachen! *weckerklingel* (und kopfschüttelnd meiner Wege geh)
 
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Ich erinnere mich: Als ein Vater eine Bypass Operation hatte, starb genau zu der Zeit überraschend seine Lieblingsschwester. Damals gab es in der Familie hitzige Debatten, zu welchem Zeitpunkt man es ihm sagt. Meine Schwester und ich wollten es gleich tun, es war der 2. Tag nach der Operation. Meine Mutter hat es ihm erst erzählt, als er aus dem Spital heraußen und das Begräbnis vorbei war. Er hat getobt.

Das ist sogar so nachvollziehbar, sofern Ärzte denken, dass solcher Stress in dem Moment gefährlich ist.
 
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