Meine Aufstellung

Liebe Elke,
ich nehme deine Zweifel und Sorgen ernst. Da ist viel "hätte ich noch mehr tun können?", "Hätte ich was anderes aufstellen (machen) sollen?" " Kann es stimmen, dass für Leonie alles getan ist und ich sie wirklich ihrem Schicksal anvertrauen kann?"
Da scheint so eine Schuld mit zu schwingen, die Schuld nicht genug getan, etwas Wichtiges unterlassen zu haben vielleicht. In den Stress kann man kommen, wenn man den eigenen Eltern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt hat und glaubt, sie hätten viel mehr tun müssen. Dann kann man die eigenen Grenzen als Elternteil sehr schwer annehmen und sich seinem Kind nicht oder sehr schwer als die einzig richtige und damit gleichzeitig beste Mutter zuwenden. Vielleicht versucht man mit größeren Opfern oder Geschenken "zu beweisen", wie gut man ist. Oder man versucht selbst erwachsen gewordene Kinder immer noch irgendwie weiter zu behüten und zu umsorgen.
In den Stress kann man auch aus anderen Gründen kommen. Zum Beispiel wenn man selbst noch was zu heilen hat, was ja damit einher geht, dass man spürt, wie schlecht es einem wirklich geht und darüber bereit wird, hin zu schauen und die schwierigen (vielleicht irgendwann mal nicht erträglichen?) Gefühle nun (am besten mit professioneller Unterstützung) kommen zu lassen, sie durch laufen und abfliessen zu lassen. Dann hätten die Sorgen um ein Kind eine stabilisierende Funktion. Diese allerdings belastet das Kind natürlich. Wir sehen bei den Aufstellungen sehr häufig, wie Kinder mit auffälligem Verhalten oder anderen Problemen den Eltern helfen, sich nicht selbst spüren zu müssen.
Und natürlich kann das Thema schon von weiter hinten im System kommen.

Du hast alles richtig gemacht! Dein Kopf hat ja schon erkannt, dass du nur Schritt für Schritt an die geeigneten Methoden und Menschen kommen kannst, dass sich alles aufeinander folgend entwickeln muss. Da ist es fatal, wenn du rückblickend deine Entscheidungen anzweifelst weil du heute klüger bist, was du aber nicht wärst, hättest du die zurück liegende Erfahrung nicht gemacht.
Vermutlich stimmt dein Gefühl und für dich ist noch etwas offen. Hättest du das gemerkt, solange Leonie im Fokus war? Kannst du dich jetzt dir selbst zuwenden, und zwar wirklich, nicht wieder auf dem Umweg über Leonie´s Wohl?
Kannst du die Aufstellung eine Weile wirken lassen und so dem Lösungsbild eine Chance geben?
Mit der Information, dass Leonie derzeit nicht mehr Aufmerksamkeit, sondern mehr Luft braucht, kann man doch zufrieden sein, findest du nicht?
Dem kannst du in jedem Fall trauen.
Und ob die Zukunft gut wird, hängt auch ein wenig davon ab, dass man dafür offen ist.
Beste Grüße,
Eva
 
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Hallo,

ich betrachte das Verhalten von Kindern immer als symbolisch in Bezug auf das Elternverhalten. Wenn Deine Tochter noch nicht laufen kann, so kannst Du auf irgendeine Art und Weise noch nicht laufen. Wenn Deine Tochter noch nicht sprechen kann, so hast Du in einer Form Deine Sprache noch nicht gefunden.

Bei einem Nabelschnurriß ist der Hinweis auf das Thema der Entnabelung natürlich offensichtlich.
Kinder übernehmen Stellvertreterrollen aus dem Familiensystem. Deine Tochter könnte hier, falls sie auch noch Deine Erste ist, für Deine Mutter stehen, bzw. für Deine Beziehung zu ihr. Das wurde hier ja auch schon angesprochen. Ebenso wurde das Thema der Abgrenzung und der Ängste hier erwähnt und Du hast geschrieben, Deine Mutter würde sehr übergriffig reagieren.
Meine Vermutung: die Übergriffigkeit Deiner Mutter beruht auf einer alten tiefen Verletzung, die Du ihr, ohne es zu wissen oder zu wollen angetan hast. (Es geht hier nicht um "Schuld"! Du wirst es auch "in Vertretung" gemacht haben.) Deshalb ist sie so vehement. Irgendwas LÄSST SIE NICHT IN RUHE. Deshalb hat sie Dir womöglich immer noch etwas zu sagen. Sie weiß nicht wie, aber sie sagt: mach dies, mach das.
Im Grunde geht es hier um Bindung: was von Deiner Mutter evtl zuviel des Guten ist, ist von Dir "zu wenig". Evtl zu wenig der Ehre, Dankbarkeit, keine Ahnung was. Da geht es letztlich um einen Energieausgleich. Dann könnte sie gehen. Dann könnte sie evtl die richtigen Worte finden. Und dann ließe "ES" (also Du) sie IN RUHE. Und dann auch Deine Tochter. Weil, die brauchst Du dann auch nicht mehr zu "bemuttern". (symbolosch gemeint). Deiner Mutter gehts vielleicht letztlich wie Dir, sie ist in ständiger Sorge, denn sie will es ja richtig machen.

Ach, was schreib ich hier, ich hab nur ne Ahnung und etwas wollt ich hier loswerden
Aber eins weiß ich: wenn wir uns um uns und unsere Beziehungen und Angelegenheiten kümmern, dann brauchen uns unsere Kinder über ihre Symptome nicht mehr darauf hinzuweisen, und sind frei für ihre eigene
Entwicklung. Dann muß ihr LEIB nicht dafür HAFTEN, was nicht in Ihrer Verantwortung ist.

Ideen für weitere professionelle Hilfe: Eine FA, die Deine Mutterbeziehung und Deine wie auch immer geartete Entnabelung. (In GANG kommen.)
Alles, was Dir hilft, sich um Dich zu kümmern im Sinne Deiner Verantwortlichkeit für Dich.
Deine Tochter: Was Ärzte und andere auf organischer Ebene nicht finden mögen, findet unter Umständen ein guter Kinderosteopath. Und wird es richten! SEHR EMPFEHLENSWERT, FALLS NOCH NICHT GESCHEHEN!
Ebenso: Da wir alle unsere Geschichte haben, die immer ein guter Grund ist sich nicht um sich zu kümmern: Psychomotorik nach AUCOUTURIER. Das ist Bindungsarbeit fürs Kind und versucht zu tun was Du nicht tust, wenn Du es nicht tust: binden. Ohne Bindung keine Selbstbindung. Ohne Selbstbindung keine Rückbindung. Oder so ähnlich. Die Psychomotoriker, die so arbeiten, können über die konkrete Arbeit mit dem Kind Dir viele Tips und Hinweise geben.
Und es stimmt auch, höre auf Dein Kind mit anderen zu vergleichen, höre zuerst auf DICH mit anderen zu vergleichen.
Auch ne Art von Entnabelung.

Gruß, Gerhard
 
Liebe Melodie und Baubeau!

Ihr habt in euren Mails den Nagel zeitweise sehr richtig auf den Kopf getroffen. Das was Melodie über das schlechte Gewissen gesagt hat, haben auch die von der Familienaufstellung gesagt, und das mit meiner Mutter leuchtet mir auch ein. Meine Mutter will gewiss immer alles richtig machen und macht doch sovieles falsch. Auch wenn ich sie darauf anspreche und wir darüber streiten, streitet sie alles ab. Sagt, sie kommt nie zu mir in die Wohnung und kommt doch 5x am Tag oder öfter. Sie sieht es einfach nicht!!!!!!!! Wäre da nicht das ständige gängeln, würde es mich noch nicht mal so stören.
Am Wochenende habe ich zufällig eine Bekannt getroffen, die bei der Familienaufstellung dabei war und wir haben uns unterhalten. Ich wollte mir das Öl von Ingrid Auer Nr. 26 besorgen. Sie hat gesagt, dass ich endlich aufhören soll davon zu sprechen, dass Leonie einen Geburtsschock hat. Es wurde umgekehrt, und je öfter ich davon spreche umso mehr Energie hauche ich dem Ganzen wieder ein. Mir wurde schon mehrfach gesagt, und ich habe es auch gelesen, dass man mit Gedanken eine Menge bewirken kann. Positives wie auch negatives. Also habe ich mir jetzt ein Buch gekauft das heißt "The Law oft Attraction". Das werde ich lesen und versuchen, Leonie ihren Weg gehen zu lassen und positiv und optimistisch gestimmt meinen Weg weiter zu gehen.

Das ich mich von meiner Mutter schwer abnabeln kann, erscheint mir auch logisch. Aber was kann ich tun, um diesen VOrgang endlich zu beenden? Leonie ist meine Zweitgeborene.

lg Elke
 
hallo ich kenne mich nicht so genau mit FA aus,aber ich bin Behindertenbetreuerin und ich kann dir nur sagen...nimm die Kleine so an wie sie ist..sie merkt es wenn Du unglücklich bist und Kinder mit Behinderungen haben soviel Feingefühl und geben einem soviel Liebe......sie wünschen sich so sehr so angenommen zu werden wie sie eben sind...Menschen mit besonderen Bedürfnissen.....ich arbeite in einem vollbetreutem Wohnhaus mit körperlich und geistig BH Menschen...ich weiß auch wie schwierig es für dich ist...:umarmen:..aber versuch es einfach hinzunehmen und mach dich nicht fertig das hilft dir und deiner tochter nicht...glg.Heidi
 
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Hi Elke!
Ich wünsche dir von ganzem Herzen , dass du voll ins Vertrauen gehen kannst und für dich und für deine Tochter glauben kannst , dass alles gut wird. Mit Glauben und vertrauen meine ich aber nicht taub zu sein und alle Hinweise und Richtungspfeile zu übersehen. Egal was du tust , glaube für deine Tochter das stärkt sie am allermeisten.
Licht , Liebe , Kraft Heilung für euch.
 
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