Liebe SammyJo,
ich beneide dich dafür, dass du deinen Kater begleiten konntest.
Als mein Kater verschwand, vor einer Woche, war ich nicht da. Er war ganz allein und keiner weiß genau was passiert ist. Was ich vermute ist schlimm. Ich darf nicht daran denken wie er gestorben sein wird. Ich vermisse ihn sehr. Er war ein ganz liebes und schönes Geschöpf. Ich bin furchtbar traurig und habe große Schuldgefühle, da ich ihn gerade in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hatte. Man hat ja solche Phasen im Leben und denkt doch nicht, dass man plötzlich vor eine Konsequenz gestellt wird an die man nicht mal dachte.
Wie gesagt, du hast alles getan. Ich hätte ihm nach Möglichkeit auch die Todesspritze erspart. Manchmal mag es das beste sein, ich hätte auch versucht es zu vermeiden.
Ich habe aber auch noch eine Frage an dich. Ich hatte nicht gelesen was war aber dein Kater war krank oder und du wusstest dass er zu dieser zeit sterben würde? Wie genau hat er sich verhalten? War er denn alt? Mein Kater war ca. 5 und saß im Gras, ganz still, apathisch und reagierte nicht auf Ansprache des Nachbarn. 15 min später saß er genau so da aber ein Stück weiter weg vom Haus als zuvor. Dann war er verschwunden...
Ich kam erst 3 Tage später nach Hause. Natürlich habe ich noch gesucht wie verrückt, aber nichts. Und natürlich habe ich seit dme alles getan was möglich ist um ihn zu finden. Es ist vorbei. Ich werde ihn nie wieder sehen und konnte mich nicht verabschieden. Sei froh, dass du das unter diesen Umständen konntest. Alles Gute.
Hallo Moranora,
ja, zuerst einmal tut es mir natürlich sehr leid, daß dein Kater nun weg ist und vermutlich nicht wieder kommt. Ich kann deine Verzweiflung nachvollziehen, wenngleich ich diesen ganzen Umstände seines Verschwindens jetzt eher schwer nachvollziehen kann.
Jedenfalls hast du vollkommen recht. Es wäre für mich selbst ein schwerer Schlag gewesen, wenn ich nach Huse gekommen wäre und er wäre in der Zwischenzeit - wie auch immer - gestorben. Das hat mich die ganzen 11 Monate sehr stark belastet, jedes mal wenn ich zur Arbeit oder zur Uni oder wo anders hingegangen bin, und ich habe alles getan, um ihm mein Fernbleiben zu erleichtern, aber jedes mal hatte ich ein schlechtes Gewissen/Gefühl und habe gehofft, daß er noch okay ist, wenn ich wieder da bin.
Nun, er war einigermaßen alt und krank, aber wieder nicht so, daß er hätte eingeschläfert werden müssen. Denn er war zwar schwach, aber er wollte noch einige Zeit leben an meiner Seite, das war ganz offensichtlich.
Somit habe ich gehofft, daß sich alles richten wird und ich wußte, daß wenn es sich abzeichnet, ich ein paar Tage zu Hause bleiben würde, um da zu sein. Und wie es sich alles so fügte, bekam ich Sonntag vor jetzt 12 Tagen eine ganz, ganz fette fiebrige Erkältung, so daß der Arzt mir sogar Bettruhe verordnet hatte.
Ja, und genau diesen Zeitraum hat er sich dann ausgesucht. In der Nacht davor hatte ich Angst, daß ich es womöglich verschlafe, bin dann um 4,00 Uhr augewacht, habe sofort nach ihm gesehen, er hatte sich versteckt und hatte den Kopf noch erhoben. Somit konnte ich ihn da noch nicht wegnehmen. Morgens dann um 8,00 Uhr habe ich ihn dann vorgeholt und auf ein vorbereitetes Plätzchen gelegt. Dann hats nur noch 4 Stunden gedauert. Erst wollte er nicht mehr angefasst werden, aber dann bekam ich den Impuls zu ihm hinzugehen und zu sprechen mit ihm, und er hat meine Hand auf seinem Köpfchen den letzten Atemzug getan und ausgehaucht.
Das war fast unfassbar für mich nach allem, was ich so gehört hatte von Kämpfen und Schmerz und Wehren der Tiere. Daß ich da war und sogar genau bei ihm, als es soweit war und ihm sogar noch gesagt hatte, daß er ruhig gehen kann, alles in Ordnung ist und er es dann tat, lässt mich das erstaunlicherweise gut wegstecken, nicht ohne Schmerz, aber doch recht ruhig.
Vieles anderes wäre wohl unerträglich für mich.
Beste Grüße, Sammy
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