Maria Empfängnis - ein Feiertag am 8. Dezember

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Es war ja so, dass Maria in den Evangelien eigentlich eher eine Statistenrolle zugewiesen wurde. Erst im 2. Jh. rückte gerade bei den Heidenchristen Maria in den Vordergrund der Verehrung.

So wird zum Beispiel in den Apokryphen geschrieben, dass Magdalena und Maria nach dem Tod von Jesus mit dem Evangelisten Johannes nach Ephesos gezogen sei. Der Grund zu dieser Verbindung liegt in der Szene aus dem Johannesevangelium, in der Jesus am Kreuz seine Mutter dem Jünger Johannes anvertraute (Johannes 19[26-27]).

Interessant dürfte sein, dass in Ephesos der Tempel der Göttin Artemis (Diana) stand, zu dem die Frauen gerne pilgerten und sie um Beistand zu bitten. Heute steht in Ephesus ein Haus Marias, in dessen Anwesendem sie beigesetzt sein soll. So wie damals die Frauen zu Artemis pilgerten, so pilgern nun die Frauen zu Maria.

Auf diese Weise rückte dann Maria gegen manchem Widerstand der Kleriker, immer weiter in den Mittelpunkt der Verehrung. So wurde sie im Jahr 461 auf dem Konzil von Ephesos ihr das Dogma der Gottesgebärerin zugesprochen. Es gab da also selbst in den Kirchen unterschiedliche Lager zum Thema Marienverehrung.

So rückte die Frage in den Vordergrund, ob Jesus als Gott gleicher Christos, bei seiner Geburt durch Maria auch deren Erbsünde beladen worden sei (1. Moses 3[17-23). Der tatsächliche Streitpunkt war aber, dass mit der volkstümlichen Marienverehrung die Mittlerrolle des Christus in den Hintergrund gerückte wurde. Interessant ist dabei, dass Luther die Gnade der Befreiung von der Erbsünde Marias offen ließ.

Im Prinzip geht es da also auch im Wesentlichen um die Rolle das Verhältnis zu den Frauen in den patriarchalisch geprägten Kirchen. Eine Haltung, die sich auch in den Evangelien wiederfindet.

Diese mühsame Geschichte um die Marienverehrung ist also ein Spiegelbild einer Gesellschaft, in der die Frauen zwar die Lehre tragen, die jedoch von den Männern bestimmt wird. So erklärt sich auch, warum die Marienverehrung zwar ein christlicher Feiertag sein kann, aber kein gesetzlicher.

Merlin
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